Lehrer gibt eine 6

Hallo, ich hatte vor einer Arbeit mein Hefter in den Ranzen gesteckt. Anscheinend hat dabei noch ein Teil des Hefters rausgeguckt. Da kam in der Arbeit mein Lehrer und meinte, ich hätte abgeguckt! Ich habe nichts gemacht, ich wusste nicht mal, dass mein Hefter raus geguckt hat. Ist die 6 richtig? Was kann ich tun?

Hi,

in welchem Bundesaland gehst du denn zur Schule?

In Bayern ist es so, dass auch beim Versuch des Unterschleifs eine 6 gegeben werden darf. Dabei ist es egal, ob Du absichtlich wolltest/versucht hast, oder ob es nur so aussah.

Tun kannst Du nicht viel, außer vielleicht mal in einer ruhigen Minute mit dem Lehrer reden. Und auf jeden Fall beim naächsten Mal zusehen, dass wirklich alles weggeräumt ist.

die Franzi

SCNR: Darf man auch …

In Bayern ist es so, dass auch beim Versuch des Unterschleifs

… eine 6 geben, wenn der Schüler einen Begriff benutzt, der ausser in Bayern nirgendwo in D verstanden wird? :wink: :wink:

Gruss
norsemanna

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Hallo norsemanna,

In Bayern ist es so, dass auch beim Versuch des Unterschleifs

… eine 6 geben, wenn der Schüler einen Begriff benutzt, der
ausser in Bayern nirgendwo in D verstanden wird? :wink: :wink:

das muss eher am Alter liegen. Meine Eltern, beide keine Bayern (sondern in Köln bzw. den Niederlanden aufgewachsen) gebrauchten diesen Ausdruck, während uns Kindern (in Bayern) nur „Spicken“ bekannt war.

Gruß, Karin

In Bayern ist es so, dass auch beim Versuch des Unterschleifs
eine 6 gegeben werden darf. Dabei ist es egal, ob Du
absichtlich wolltest/versucht hast, oder ob es nur so aussah.

Wann hat er es versucht? Der Lehrer hätte abwarten müssen, bis der Schüler versucht, den Hefter zu nehmen, um hineinzuschauen. Dann wäre es ein Versuch.

Das Herausschauen einer Ecke eines Hefters kann wohl nicht als Versuch gewertet werden.
Das wäre so als würde man die Anwesenheit einer Waffe als versuchten Totschlag/Mord werten.

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Hallo !

Da hast du natürlich großes Pech gehabt. Ob das der Lehrer darf ? Ich denke schon, aber selbst wenn nicht, willst du wirklich mit ihm rumstreiten ?
Ich würde es vielleicht mit einem Gespräch versuchen in dem du darum bittest, die Arbeit oder etwas anderes (ein Referat vielleicht) noch mal schreiben zu dürfen um einen Ausgleich zu der schlechten Note zu ermöglichen.
Das könnte erfolgversprechender sein, als mit ihm darüber zu diekutieren, was er darf und was nicht denn es wird kaum zu beweisen sein, dass du nichts von dem Heft wußtest und es nicht benutzt hast.
Wenn der Lehrer dir nicht schlecht gesonnen ist wird er daran sehen, dass du es ehrlich meinst und vielleicht sogar seine Bewertung nochmal überdenken, zumindest gibt es so größere Chancen auf einen positiven Verlauf, als durch Streiterei und Diskussion.

Alternativ wäre da noch die Möglichkeit, sich an den Vetrauenslehrer der Schule zu wenden und dort nach Rat und Vermittlung zu fragen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und wenn das alles nichts bringt : einmal ne 6 macht letztlich auch nichts, nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen.

Alles Gute !

Hi,

In Bayern ist es so, dass auch beim Versuch des Unterschleifs

… eine 6 geben, wenn der Schüler einen Begriff benutzt, der
ausser in Bayern nirgendwo in D verstanden wird? :wink: :wink:

das muss eher am Alter liegen. Meine Eltern, beide keine
Bayern (sondern in Köln bzw. den Niederlanden aufgewachsen)
gebrauchten diesen Ausdruck, während uns Kindern (in Bayern)
nur „Spicken“ bekannt war.

hmm, vielleicht regional bedingt? Mir (in Bayern geboren und wohnhaft) ist der Ausdruck Unterschleif genauso geläufig, wie der
Ausdruck spicken.

Gruß
Tina

Hi allerseits,

hmm, vielleicht regional bedingt? Mir (in Bayern geboren und
wohnhaft) ist der Ausdruck Unterschleif genauso geläufig, wie
der Ausdruck spicken.

so, ich hab ein wenig nachgeforscht… Laut den Gebrüdern Grimm

http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_for…

kam das dann wohl ziemlich „spaet“ aus dem Skandinavischen in das Deutsche.

Danach dürfte es im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet gewesen sein. Auch der deutsche Dichter par excellence (Goethe) hat es benutzt. Danach dürfte es (nach dem Krieg?) aus den norddeutschen Gebieten verschwunden sein und ist jetzt nur noch im Süden (+Ö+CH) auffindbar.

Oder lassen sich noch Jüngere (also jünger als ich ±10J :wink: :wink:) aus dem Norden finden, die dieses Wort aktiv zu ihrer Schulzeit (im Norden) benutzt haben?

Gruss
norsemanna

Hallo
also ich kenne den Begriff Unterschleif weder aus Hannover, noch aus Ostwestfalen (meine Schulzeit) und hier im Rheinland ist es heute eher unbekannt. Beim ersten Hören habe ich an was Militärisches gedacht…
Gruß,
Vicky

Hi Vicky,

also ich kenne den Begriff Unterschleif weder aus Hannover,
noch aus Ostwestfalen (meine Schulzeit) und hier im Rheinland
ist es heute eher unbekannt. Beim ersten Hören habe ich an was
Militärisches gedacht…

ging mir auch so, aber wir beide kommen dann ja scheinbar ursprünglich aus der selben Ecke (meiner einer 45km westlich von H), gerade noch OWL.

Und selbst ein Wort Ünnerslef oder Ünnerslep gibt es bei uns im gesprochenen Platt nicht (mehr?)

Gruss
norsemanna

Meiner Meinung nach falsch:

Wir verfahren so (das dürfte auch aktuelles Schulrecht sein),dass dies als Täuschungsversuch gewertet werden muss, es aber nicht automatisch ein ungenügend ist. Wir müssen alles, was in diesem Hefter steht mit der Arbeit abgleichen: Was in der Arbeit und im Hefter vorkommt muss mit 0 Punkten bzw. als fehlerhaft markiert werden, alles andere wird normal gewertet.

MfG!

Hallo zusammen,

Hihi, ja. Mit der Logik könnte man ja mal pauschal alle Lehrer mit Messern in der Küche wegen versuchten Totschlags anklagen …

Ich wundere mich immer wieder, wie absolutistisch in Schulen vorgegangen wird.

Leider kann man sich nicht dagegen wehren, es sei denn, man plant ohnehin einen Umzug ein paar 100 km weiter weg.

Gruß

Fritze

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Hallo,

Oder lassen sich noch Jüngere (also jünger als ich ±10J :wink:
:wink:) aus dem Norden finden, die dieses Wort aktiv zu ihrer
Schulzeit (im Norden) benutzt haben?

Also ich habe es in Bremen noch nicht mal jemals gehört, geschweige denn benutzt (Alter siehe ViKa).

Gruß

Anwar