Lehrer gibt Unterlagen eines Kindes dem anderen

Hallo liebe Experten,

ich habe eine Frage an die Grundschullehrer.
Hat ein Lehrer das Recht, die Unterlagen eines Kindes ohne Einverständnis seiner Eltern über ein ganzes Wochenende einem anderen Kind geben? Die Begründung war, das andere Kind habe seine Unterlagen nicht komplett, deshalb bekommt er sie über das Wochenende von seinem Banknachbarn.
Nebenbei sei erwähnt, dass für eine Probe gelernt werden musste und die Note des Nachbarkindes schlecht ausgefallen ist.

Danke für eure Erklärungen,
viele Grüße,
Xana

Hallo liebe Xana,

ich habe eine Frage an die Grundschullehrer.

das bin ich nicht - und eher antworte ich aus Kindergartentantensicht.

Unterlagen eines Kindes […] über ein ganzes Wochenende einem
anderen Kind geben?

Das Kind wurde aber schon gefragt, oder?

Nebenbei sei erwähnt, dass für eine Probe gelernt werden
musste und die Note des Nachbarkindes schlecht ausgefallen
ist.

Und was um Himmels Willen hat das Kind dem die Unterlagen „genommen“ wurden (oder auch seine Eltern) davon abgehalten, zum Nachbarskind rüber zu gehen und zu fragen, ob es seine Unterlagen bitteschön wiederbekommen kann um sich auf die „Probe“ (ich nehm an, das ist das was ich als „Klassenarbeit“ kenne?) vorzubereiten?

Das Leben ist doch manchmal wirklich einfach.

*wink*

Petzi

Hallo.

Nebenbei sei erwähnt, dass für eine Probe gelernt werden
musste und die Note des Nachbarkindes schlecht ausgefallen
ist.

Und was um Himmels Willen hat das Kind dem die Unterlagen
„genommen“ wurden (oder auch seine Eltern) davon abgehalten,
zum Nachbarskind rüber zu gehen und zu fragen, ob es seine
Unterlagen bitteschön wiederbekommen kann um sich auf die
„Probe“ (ich nehm an, das ist das was ich als „Klassenarbeit“
kenne?) vorzubereiten?

Ich gehe stark davon aus, dass sich „Nachbarkind“ darauf bezieht, dass die beiden Banknachbarn in der Schule sind, so wie es auch im Ursprungsposting stand. Die können dann ja durchaus ganz wo anders wohnen, eventuell weiß das eine Kind nichteinmal, wo das andere wohnt.

Sebastian.

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Hallo Sebastian,

Ich gehe stark davon aus, dass sich „Nachbarkind“ darauf
bezieht, dass die beiden Banknachbarn in der Schule sind,

ach, stimmt, da war ja die Rede vom „Banknachbarn“, das war mir entgangen, sorry.

Aber, hey, wir reden hier von einer Grundschule. Da weiss man doch auch heutzutage noch, wo der Banknachbar wohnt oder kriegt das mit leichten Mitteln (Telefonliste?) raus. Und normalerweise kommen doch die Grundschulkinder auch aus einem räumlich eher begrenzten Gebiet, so dass da in keinem Fall stundenlange Transportwege für die Unterlagen anfallen sollten, oder?

Aber vielleicht meldet sich ja der Ursprungsposter auch nochmal und bringt Licht ins Dunkel :smile:

*wink*

Petzi

Hallo,

Und was um Himmels Willen hat das Kind dem die Unterlagen
„genommen“ wurden (oder auch seine Eltern) davon abgehalten,

Ich frag mich eher, was „um Himmels Willen“ den Lehrer davon abgehalten hat einfach zum Schulkopierer zu gehen und die Unterlagen zu kopieren. Dummheit? Faulheit? Oder doch nur Idiotie?

Gruß

Anwar

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Hallo liebe Experten,
irgendwie hat es mit dem automatischen Weiterleiten der Antworten bei mir nicht ganz geklappt…egal.

Danke erstmal für eure Antworten.
Und jetzt das Licht ins Dunkle. Das Kind ist meines Wissen nach mit seinem Banknachbarn nicht befreundet, weiß auch nicht wo er wohnt und hat privat also gar nichts mit ihm zu tun. Die Mutter von dem Kind mit den vollständigen Unterlagen erzieht das Kind allein und arbeitet vormittags sowie nachmittags, hat also nur an Wochenenden Zeit mit dem Kind zu lernen. Soviel zur pers. Situation des Kindes. Die Klassenlehrerin wurde von der Situation noch am Anfang des Jahres informiert, müsste also sogar Bescheid wissen.

Ich persönlich denke, dass gerade Wochenenden oft anderweitig verplant werden könnten als dass man vorhat, Kontakte zu Eltern zu suchen, die man vielleicht auch nicht wirklich kennt, um den eigenen Sachen hinterher zu laufen.

Was das Kind anbetrifft, ist es 8 undnicht gewohnt, sich den Anweisungen der Lehrer im Unterricht zu widersetzen, was wohl größtenteils die Vollständigkeit seiner Unterlagen erklärt.

So, jetzt wisst ihr mehr über die Situation.

Viele Grüße,

Xana

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Hallo Xana,

Danke erstmal für eure Antworten.

vielen Dank für Deine erhellende Antwort :smile:

Wenn ich aber jetzt an meine Grundschulzeit zurück denke, verstehe ich das Problem trotz allem nicht: zumindest wir Klassenkameraden kamen alle aus der gleichen „Ecke“ und man setzte sich doch neben den „allerallerbesten Freund“ und nicht neben ein Kind, mit dem man privat gar nix zu tun hat. Aber gut, da mögen sich die Zeiten geändert haben, sorry wegen meiner falschen Annahme.

Trotzdem stelle ich mir das jetzt grad so vor: Fritzle und Peterle sitzen nebeneinander, Fritzle hat seine Unterlagen vorbildlich in Ordnung, Peterle fehlt die Hälfte. Der Lehrer will und soll ja dafür sorgen, dass alle Kinder ihre Unterlagen komplett haben.

Sodele, nun möchte er, dass Fritzle Peterle die Unterlagen gibt - und dann soll er erst Fritzles Mama anrufen? Das stelle ich mir so rein praktisch höchst unpraktisch vor, denn normalerweise finden solche Transfers von Unterlagen ja in der Unterrichtszeit statt.

Das heisst, der Lehrer müsste das in der Pause klären, vorausgesetzt er erreicht Fritzles Mama. Ist die aber grad nicht da (weil die ja wie in diesem Falle beschrieben arbeiten muss), muss er’s in der nächsten Pause nochmal probieren, in der er aber auch Susis Mama anrufen muss, weil nämlich in der anderen Klasse Susi ihre Unterlagen der Hanni geben soll. Das wird relativ schnell uferlos, finde ich.

Vor allem da er ja unter Umständen in der Pause auch vielleicht noch das eine oder andere erledigen muss (Unterlagen vorbereiten, Pipi machen, Aufsicht etc.) und nach der Pause dann auch ne andere Klasse hat. Und während der Unterrichtszeit rausrennen und telefonieren? Auau, da hör ich die Leut schon nach „Aufsichtspflicht“ schreien :wink:

Und am Nachmittag ist’s dann auch zu spät, weil da ja Fritzle samt seiner Unterlagen schon daheim ist.

Ich persönlich denke, dass gerade Wochenenden oft anderweitig
verplant werden könnten als dass man vorhat, Kontakte zu
Eltern zu suchen, die man vielleicht auch nicht wirklich
kennt, um den eigenen Sachen hinterher zu laufen.

Klar ist das ärgerlich - aber wie gesagt, sooo lange Wege erwarte ich in der Grundschule noch nicht. Und vielleicht ist’s sogar ganz aufschlussreich die Eltern von Fritzles Banknachbarn bei dieser Gelegenheit mal kennen zu lernen? Und vielleicht könnten sich dann sogar die beiden Banknachbarn mal privat kennen lernen?

Wie gesagt, ich hab bei solchen - sorry - „verspäteten Jammereien“ immer eher wenig Verständnis. Fritzle gibt also im besten Glauben seine Unterlagen an Peterle raus, denkt dabei nicht an die „Probe“ am Montag. Ich gehe davon aus, dass das am Freitag passiert ist - und am Freitag Nachmittag stellt Fritzle fest, dass ihm ja die Unterlagen die er zur Vorbereitung braucht gar nicht hat. Und dann gibt’s nunmal genau zwei Möglichkeiten:

  1. Die Unterlagen besorgen, so mühsam das auch im Einzelfall sein mag besorgen (vielleicht hätte man ja auch nicht Fritzles Unterlagen im Original haben müssen, sondern bei der Nachbarssusi nachfragen können?)

  2. Sich die Unterlagen nicht besorgen, weil man den Aufwand scheut, aber dann halt auch nicht jammern, wenn man sich nicht vorbereiten kann.

Sollte das natürlich häufiger vorkommen oder gar zur Regel werden, dass der „ordentliche“ Fritzle unter den „Schlampereien“ vom Peterle leiden muss, dann würde ich das Gespräch mit dem Lehrer suchen und - je nach Ausgang - auch Fritzle entsprechend briefen, dass er nicht alle Unterlagen unter allen Umständen „rausrücken“ muss.

*wink*

Petzi