Vielen Dank für Eure aufmerksamen Antworten. Ich beschreibe unsere Situation am besten mal etwas detaillierter.
… man müsste das Bundesland kennen.
Wir sind in Rheinlandpfalz.
Es muss aber an der Schule eine Fachaufsicht geben.
Einblick in die Arbeitsweise des Kollegen …
Fachkonferenzen …
dem Schulleiter gegenüber rechenschaftspflichtig…
Ja, ja, die gibt es an unserer Schule alle. Aber die Lehrer sind sich nicht wirklich grün. Mit der Schulleitung auch nicht. Deshalb macht jeder was er will, läßt seine Kollegen in Ruhe und will selber auch in Ruche gelassen werden. Da ist es klüger, dass man als Eltern da besser nichts anspricht, weil man mit den unangenehmsten Reaktionen rechnen muss.
Auf die Einhaltung des Lehrplans zu achten (konkret: dass das
Jahrespensum erledigt wird) ist eine seiner Aufgaben.
Genau DAS erwarte ich von einem Lehrer und habe genau deshalb hier mal nachgefragt, ob ich das richtig sehe.
über seinen Schreibtisch gehende Klassenarbeiten …
Ob unserem Schulleiter überhaupt aufgefallen ist, dass die Klassenarbeiten des letzten Jahres seltsam sind, wage ich zu bezeifeln. Lateinarbeiten, in denen sowohl Texte übersetzt als auch Grammatik-Regeln abgefragt oder andere Themen zur Spracherfassung angegeben sind, gab es nicht. Eine der Kl-Arbeiten bestand nur aus der Deklination eines Substantivs und der Zuordnung von 25 Fragepronomen zu den Kasus, und das in 5 verschiedenen Aufg.-Varianten. So`ne Kl-Arbeit war einfach nur ätzend.
In Bayern ist der Direktor zu Führungsgesprächen im Rahmen
der periodischen Dienstlichen Beurteilung seiner Lehrer
verpflichtet; Schwächen und Defizite und Maßnahmen zu
deren Behebung sind Teil eines solchen Gesprächs.
Ach, wenn wir sowas nur hätten!!
Unseren Schülern ginge es um einiges besser!
Ich rate dir: Sprich mit dem Lehrer (evtl. in Absprache
mit anderen betroffenen Eltern)
Die Eltern unserer Lateinschüler sind extrem passiv. Es scheint so, als ob ich die einzige bin, die den Lernverlauf erkennt. Ich sprach Mitte letzten Jahres mit einigen Eltern, wobei mir jeder sagte „Lass mal! Die Schule sagt, wir sollen uns aus den Schulangelegenheiten unserer Kinder raushalten. Sie sollen lernen, selbständig zu arbeiten. Daran halte ich mich, und wenn mein Kind Hilfe braucht, kann es mich ja fragen. Bisher hat es nicht gefragt. Also kommt es gut zurecht.“ (btw: Einge der Kinder stehen in Latein Note 5)
Mit dem Lehrer habe ich Mitte vergangenen Jahres eine ganze Stunde gesprochen. Er bedankte sich dafür, dass ich soviel Zeit für ihn hätte, die anderen Eltern würden ja nicht kommen und auch nichts sagen.
in der Sprechstunde,
Klassenelternabenden usw.usw.usw.]
Da läuft nichts. Die Eltern sagen nichts. Ach doch!! Der Lehrer schickte einen Fragebogen an die Lateinschüler seiner Klasse und bat um Meinungen. Alle Eltern der zahlöreichen schwachen Schüler dankten ihm sehr dafür, dass sein Unterricht so angenehm langsam ist und er so viel erklären würde. Der Lateinlehrer glaubt nun, dass er mit seinem langsamen Unterricht ganz im Sinne der Eltern arbeitet.
Aus Sicht der Schüler ist es aber ganz anders: Der L. erklärt und erklärt und erklärt, immer wieder mit den selben Worten, alles viel zu umständlich, Studentenniveau, und keine(!) Übungen. Immer nur reden, reden, reden, 45 Min lang, mit Vokabeln und Grammatikthemen, die im Buch nirgends vorkommen aber gelernt werden sollen. Die Schüler haben schon längst abgeschaltet und innerlich gekündigt. 8 Wochen lang konsonantische Deklination, immer unterbrochen durch irgendwelchen anderen Themen, niemals zum Lernbuch passend.
bringe deine Beschwerde dem Schulleiter gegenüber vor.
Daran dachte ich auch schon. Zwei Aspekte hindern mich: 1. die Eltern stehen nicht hinter mir. 2. Der Lehrer ist im Kollegium sehr sehr beliebt, weil er durchgehend gute Laune hat und auch eine sehr sympathische menschliche Einstellung. Man mag ihn. Ich auch!
wenn sich nichts ändert, ist der letzte Weg der juristische;
er beginnt mit einer schriftlichen (formlosen)
Dienstaufsichtsbeschwerde bei der vorgesetzten Dienststelle
der Schule und setzt eine offizielle Überprüfung in Gang;
vielleicht genügt ja schon der Hinweis auf die Möglichkeit
eines solchen Vorgehens, dass sich an der Schule etwas ändert.
Nun, ein guter Hinweis!
Aber es nun mal nicht Stil der Elternschaft, etwas laut zu sagen. Man mischt sich in die Schule einfach nicht ein. Deshalb suche ich einen Weg, wie ich den lehrer ansprechen könnte. Wie gesagt: ein echt sympathischer Typ. Aber als L e h r e r ziemlich sehr unfähig. Und c h a o t i s c h !!
Zum Lehrplan:
Unser Schulbuch ist für den gesamten Lateinunterricht aller 3 Lernjahre ausgerichtet. Wir haben bis zu den Herbstferien (kommenden Dienstag) noch lange nicht den Lernstoff des letzten Jahres aufgeholt.
WO finde ich einen Lehrplan, in dem ich erkennen kann, was oder wie viel im Lateinunterricht im 1. und 2. und 3. Lernjahr durchgenommen werden muss?
Gruss
Claudia