Lehrgangsinhalte EDV-Grundkurs

Hallo Experten.

Gibt es irgendwo im Internet eine Liste, welche Inhalte in einem Computerkurs für Anfänger normalerweise vermittelt werden?

Die Sache ist die, daß ich gebeten wurde, Unterricht zu geben und ich gerne vermeiden möchte, daß wir ein bistimmtes Thema zu sehr ausufern lassen und uns darin verlieren.
Also dachte ich, es wäre vielleicht nicht das Dümmste, nach jeder Stunde abzuhaken, was wir alles durchgenommen haben - sonst besteht die Gefahr, daß ich da nach einem halben Jahr einen Textverarbeitung-Spezialisten sitzen habe, der nicht weiß, was ein Ordner ist oder wie man Dateien kopiert.

Vielen Dank im Voraus!

Jens

sonst besteht die Gefahr, daß ich da nach einem halben Jahr
einen Textverarbeitung-Spezialisten sitzen habe, der nicht
weiß, was ein Ordner ist oder wie man Dateien kopiert.

Das geht doch gar nicht, wenn du dir das mal praktisch
vorstellst. Man/Frau kann niemals (o.k., theoretisch vielleicht)
zum Experten auf irgend einem Anwendungsgebiet werden, wenn für
grundlegende Dinge, wie es das Dateimanagement nun mal
ist, das Verständnis fehlt.
Gehe einfach von dir selbst aus, wie es bei dir sich verhält,
damit du möglichst angenehm, zügig und effektiv mit der Kiste
und ihren Anwendungen arbeiten kannst.
Würdest du Koch-Rezepte im gleichen Verzeichnis/Laufwerk wie
deine Steuererklärung speichern? Hast du dich zu Beginn deiner
PC-Karriere auch mal gefragt, was eigentlich Laufwerke sind
und wieso du nicht alles auf Diskette speichern kannst
(Dateigröße)…
Wenn sowas zumindest in etwa verstanden ist, dann kannst du
mit Word-Pad welches (was ‚ne schöne Überleitung) im
Betiebssystem (wovon es auch noch mehr gibt =
Allgemeinwissen ) enthalten ist beginnen. Einfachste
Übungen (Übungen auch schon zum Explorer, z.B. Ordner-
Stuktur auf Diskette erstellen und verschiedene Dateien darin
speichern…ausschneiden…kopieren…).
Zu Word 97 gibt es ein wunderbares Schulungsmaterial im Netz.
Gib‘ in eine Suchmaschine Word, Schulung, download, …ein
und du müsstest fündig werden. Geht dann mit prima Aufgaben von
formatieren bis Serienbrief.
Das gleiche gibts auch zu Excel und Powerpoint.
Der Autor bittet um einen kl. Obulus, wenns zu Schulungszwecken
eingesetzt wird, und das ist völlig o.k. finde ich.
Ich hoffe ich konnte erst mal helfen.
Ach so, vergiss nie, dich an dem Durchschnitt deiner Schüler von
den Anforderungen her zu orientieren :wink:
So long,
Erik

Hallo Jens,

Gibt es irgendwo im Internet eine Liste, welche Inhalte in
einem Computerkurs für Anfänger normalerweise vermittelt
werden?

Die hab ich auch schon vergeblich gesucht :wink: Aber macht Dir Dein „Auftraggeber“ keine Vorgaben? Sonst blättere doch einfach mal im Programm von der Volkshochschule oder anderen Institutionen, die PC-Schulungen anbieten.

Ich erzähle Dir jetzt einfach mal, wie das bei „meinen“ PC-Anfängerkursen (Volkshochschule) so ablief.

Die Leutchen, die in nen PC-Anfängerkurs kommen, haben möglicherweise keinen PC zu Hause und wollen einen kaufen oder haben zwar einen aber sind frustriert damit. Darum würde ich zuerst kurz erklären, wie so die einzelnen Teile vom PC heißen und was der Unterschied zwischen ner CD und ner Diskette ist *g*. Das geht ganz gut, wenn Du Dir einfach ein paar aktuelle Angebote von größeren Anbietern holst und mal so erklärst, was dieser Zahlenwust soll *g* Vergiß aber nicht, den Teilnehmern das Angebot zu kopieren und zwar so, daß die ihre Kommentare dazu schreiben können.
Das nächste ist, daß Ihr mal gemeinsam alle Einschalter sucht und die Kisten hochfahrt. Ich hab dann immer so weitergemacht, daß sie dann die Kiste ohne runterfahren ausschalten (damit sie sehen, daß das auch geht - aber mit dem deutlichen Hinweis, daß man das nur im Notfall tun sollte *g*). Dann üben wir noch runterfahren. Anschließend reicht’s grad noch ne Runde Solitär - ist echt ne feine Übung mit der Maus. Einfachklick, Doppelklick und Drag and Drop.
Als Wiederholung laß ich sie dann beim zweiten Abend beim Hochfahren bei dieser Tabelle mit der Hardware mal anhalten und gucken, was denn in dem Rechner so drinsteckt. Gut isses auch, wenn Du irgendwelche Karten oder Laufwerke / Disketten halb zerlegt mitbringst und bei Gelegenheit mal erzählst, welcher Stecker nun wo rein muß…
Meine Leutchen waren danach dann immer total scharf auf’s „Briefe schreiben“. Also gehen wir dann meist direkt zu Word und schreiben los… Am besten, Du nimmst Texte, die man jederzeit unterbrechen kann, weil die Leute ganz unterschiedlich schnell tippen *g*. Bei der Gelegenheit gucken wir uns dann auch immer die Tastatur ein bisserl genauer an, das kann man ja in Word ganz gut ausprobieren. Danach kriegen sie von mir immer auf Diskette nen Text mit ziemlich vielen Fehlern, die sie rausmachen sollen. Und natürlich dann auch gleich die „Ersetzen“ Funktion und Formatierungen… Die „Meisterwerke“ speichern wir dann einfach mal ab, aber ohne die großen Hintergründe dazu.

Das kommt dann am nächsten Termin. Erstmal ne Runde Paintbrush zum Maus-Üben (bis dahin haben sie meist eingesehen, daß es da noch Probleme gibt *g*). Und danach dann Explorer mit einer Diskette (!) auf der völlig ungeordnete und unsinnig benannte Dateien sind. Da mußt Du Dir halt ein schönes Bild überlegen, wie Du ihnen die Dateistruktur verklickern kannst.
Ganz witzig ist’s auch, wenn Ihr auf den Schul-Rechnern mal guckt, was da so für Programme drauf sind. Als Hausaufgabe bietet sich natürlich an, daß sie auf dem Rechner zuhause gucken, was da so drauf ist…

So, das ist immer mein Standardprogramm. Danach kommen die Wünsche der Teilnehmer dran. Je nachdem ob die nun weiter in Word gehen wollen (z.B. Bilder einfügen und Serienbriefe sind immer ein Renner) oder lieber ein bisserl Tabellenkalkulation lernen. Oder ob sie mal ein, zwei Abende Internet lernen wollen. Das alles hängt aber - wie gesagt - davon ab, wie fit die Leute sind, was sie lernen wollen und wie die Rechner ausgestattet sind.

Ganz gut kommen auch immer Farbeinstellungen mit Windows, anderer Bildschirmschoner einstellen (Vorsicht: Die tippen bei der Einrichtung das Paßwort für den Bildschirmschoner 2x hintereinander gleich ein und danach nie mehr. Also mußt Du sicher wissen, wie man das wieder „knackt“ *ggg*). Und natürlich Einrichtung vom Startmenü und sowas…

Ich hab dann immer noch (der Kurs war 2 1/2 Stunden pro Abend, und solange war einfach keine Konzentration da) irgendwelche kleinere Spielchen-Klassiker wie Pacman oder so mitgebracht. Allerdings nur solche, die man nicht installieren mußte *g*…

Liebe Grüße und wenn Du noch Fragen hast, mail einfach Bescheid

Petzi

PS: Ganz wichtig, frag die Leute vorher, was sie sich so von dem Kurs erwarten, dann kannst Du Dein Programm darauf abstimmen.

Tipp
Hallo,

Gibt es irgendwo im Internet eine Liste, welche Inhalte in
einem Computerkurs für Anfänger normalerweise vermittelt
werden?

muss es denn unbedingt eine Site sein? Ich an deiner Stelle würde mir aus einem entsprechenden EDV-Buch das Inhaltsverzeichnis kopieren. Das müsste doch auch hilfreich sein.

Gruß

Thomas Miller

Hi Petzi!

Mensch, Du bist ja klasse!
Danke für die vielen Tipps (die Idee mit den Spieleklassikern ist besonders super - ich könnte sie z. B. alle irgendwas spielen lassen und währenddessen mit einzelnen über spezielle Probleme reden oder so).

Und auch vielen Dank für das Angebot (wegen den Fragen): ich komme im Verlauf des Kurses bestimm mal drauf zurück.

Äußerst dankbare Grüße
Jens

Hallo Thomas Miller!

Das mit dem Inhaltsverzeichnis ist keine schlechte Idee - das lasse ich als Kopie da und dann kann jeder ankreuzen, was er schon gemacht hat oder noch lernen möchte.
Danke.

Gruß
Jens

nochntipp
Hauptregel: Anschaulichkeit
Ziehe bei deinen Erklärungen eine Analogie zu einem richtigen Büro !
Rechner = Büro,
Betriebssystem = gesamtes Mobiliar
Desktop = Schreibtisch,
Ordner = Aktenschrank bzw.Schublade
Datei = Aktenblatt,
Programme = Geräte zum benutzen der Aktenblätter

mal ein Beispiel: eine grüne Akte (grün = *.doc) kann man nur mit grünem Gerät (=Word) benutzen.
oder: für grüne Akten sollte man einen grünen Aktenschrank (Worddokumente) anlegen.
Gerade, weil so viele Anfänger über die Flut von Fachbegriffen klagen, sind sie (zunächst)besser mit Begriffen ihres Alltags beraten.

Bei meinem Dad hat die „Auto-Analogie“ funktioniert.

gruss
Holger