Lehrprogramm - Unterrichtsprogramm -

…programmiertes Lernen - programmierte Unterweisung

Hallo,

ähm, aus dem Wirrwarr im Titel könnt Ihr vielleicht auf mein Grundwissen in diesem Thema schliessen *schäm* Aber ich versuche mal aufzudröseln, was ich eigentlich wissen will.

Und zwar gibt es da ein Buch, das heisst „Lehrprogramm Chemie“ http://www.amazon.de/Lehrprogramm-Chemie-I-Joachim-N…

In diesem Buch ist das Lernen eher wie ein „Abenteuerspiel“. Das heisst, man kriegt ein bisserl Information (wirklich sehr wenig), muss dann ne Verständnisfrage dazu beantworten und wenn diese richtig war, geht’s weiter, wenn die falsch war kriegt man das gleiche nochmal mit anderen Worten erklärt und dann wieder ne Verständnisfrage. Das hat soweit ich das sehe bis zu drei „Ebenen“, erst wenn man zum dritten mal die Kontrollfrage falsch beantwortet hat, landet man wieder am Anfang.

Das ganze ist natürlich eine ziemliche Blätterei in dem Buch, aber ich find das ne coole Sache.

Nun würde mich dazu mehr interessieren. Unter den oben angegebenen Stichworten finde ich bei google / wiki recht wenig. Einzig zu „programmierte Unterweisung“ kommt ein bisserl was (http://de.wikipedia.org/wiki/Programmierte_Unterweisung). Aber irgendwie hab ich nicht gefunden, was ich eigentlich gesucht habe. Darum frag ich mal hier:

  • Wie nennt sich dieses Prinzip richtigerweise? Wonach google ich schlauerweise?
  • Gibt es eine (laienverständliche) Erklärung zu diesem Thema? Darf gerne auch was kosten und/oder auf englisch sein.
  • Was sagen die Experten: ist das eine effiziente Form des Lernens?
  • Gibt es Gründe, dass das offensichtlich nicht der grosse Renner in der Lernerei (gerade in Zeiten von E-Learning müsste das doch DER Clou sein, oder?) ist?
  • Und: gibt es mehr Lernbücher (Thema zunächst egal) die auf diesem Prinzip basieren?

*wink*

Petzi

Hallo,
zu der genannten Methode kann ich nichts tieferes beitragen, nur allgemein.
Lernen beruht ja auf allen Sinnen und die Erfolgsquote des Lernens steigt durch Einbeziehung mehrerer Sinne:
* Nur Hören 20%
* Nur Sehen 30%
* Sehen und Hören 50%
* Sehen, Hören und Diskutieren 70%
* Sehen, Hören, Diskutieren und selber Tun 90%
Das klassische Lernen mit Büchern deckt ja vor allem nur einen Teil ab, dass man was hört oder liest und „auswendig lernt“. Wie mir scheint, wird in deinem Beispiel versucht, das „Diskutieren/selber tun“ eben durch die Stellung von Aufgaben, wo man sich ja dann die Lösungen selbst erarbeitet, zu realisieren. So erscheint es auch mir als empfehlenswertes Lehrmaterial.
Im E-Learning-Bereich wird diese Technik, denke ich, auch eingesetzt - bei Computerspielen (auch Lernspielen) ist es durchaus Standard, dass man Aufgaben lösen muss und erst danach ein „höheres Level“ erreicht zum Weitermachen.
Für klassische Bücher als Lehrmaterial halte ich es allerdings nicht so geeignet, man kann ja dann im Buch die Lösungen finden und trotz eigenem Nichtlösen/Nichtverstehen trotzdem weitermachen.
Es gibt aber auch in der Praxis durchaus schon Anwendungen dieses Prinzips: Kinder bekommen Arbeitsblätter der Stufe 1, und wenn sie diese geschafft haben, gibt es Arbeitsblätter der nächsten Stufe…

Beatrix

Hallo Petzi,

such mal unter „programmiertes Lernen“, einige Links kommen da.

In den 70er Jahren gab es einige solche Bücher. Dann ist diese Methode wieder untergetauch. Jetzt kommt sie bei online-Portalen wieder zum Zuge. Wohl aufgrund des „logischen“ Aufbaus wird dies meist in Mathematik angewendet. Die Gänsefüßchen habe ich gesetzt, da für einen Lernenden eben der Stoff noch nicht logisch ist.

Es gibt, zumindest für Mathematik, einige Portale, die so arbeiten, leider habe ich aus dem Stand nur diesen Link:

http://www.bettermarks.de

Über die Qualität und den Stand der Entwicklung kann ich nichts sagen. Ich schau heute Nachmittag nochmal ob ich andere Anbieter finde, leider habe ich mir offensichtlich die Links nicht abgespeichert.

Einer heißt ähnlich wie „Couch teacher“, „Sofa Lehrer“ o.ä., war eigentlich ein suggestiever Name, aber das Alter :wink:

Gruß Volker

Hallo Petzi,

…programmiertes Lernen - programmierte Unterweisung

war eine gängige Lernmethode in den 70er Jahren.

Das ganze ist natürlich eine ziemliche Blätterei in dem Buch,
aber ich find das ne coole Sache.

Ja, ich fand die Methode auch motivierend.

  • Wie nennt sich dieses Prinzip richtigerweise? Wonach google
    ich schlauerweise?

nach „Programmierte Unterweisung“.

  • Gibt es eine (laienverständliche) Erklärung zu diesem Thema?
    Darf gerne auch was kosten und/oder auf englisch sein.

Eigentlich ist die Methode selbsterklärend.

  • Was sagen die Experten: ist das eine effiziente Form des
    Lernens?

Ja, durchaus.

  • Gibt es Gründe, dass das offensichtlich nicht der grosse
    Renner in der Lernerei (gerade in Zeiten von E-Learning müsste
    das doch DER Clou sein, oder?) ist?

In den 70ern war die ganze Computerei in den Kinderschuhen und für den Normalstudi oder gar Schüler unerschwinglich. Die PU ist quasi ein Zwischending zwischen Lernen aus dem Buch und Lernen am PC.

  • Und: gibt es mehr Lernbücher (Thema zunächst egal) die auf
    diesem Prinzip basieren?

Es gab damals jede Menge, aber mittlerweile wohl kaum noch.
Ich war z.B. Hostess bei den Olympischen Spielen 1972 in München und für den Job mussten wir haufenweise Faktenwissen mit PU lernen. Das weiß ich teilweise heute noch - muss also effizient gewesen sein…
Gruß Orchidee

Hallo Beatrix,

darf ich da nochmal zurückfragen, Du scheinst Dich ja mit dieser Sache gut auszukennen.

eingesetzt - bei Computerspielen (auch Lernspielen) ist es
durchaus Standard, dass man Aufgaben lösen muss und erst
danach ein „höheres Level“ erreicht zum Weitermachen.

Das macht ja auch Sinn. Aber weisst Du, ob man eben bei ner falschen Antwort quasi solange „ähnliche“ Aufgaben (bzw. nochmal ne Erklärung) kriegt, bis man die Aufgabe richtig gelöst hat? Das heisst, ist das bei diesen Lernspielen so, dass dieses Konzept des „programmierten Lernens“ eh schon Standard ist?

Für klassische Bücher als Lehrmaterial halte ich es allerdings
nicht so geeignet, man kann ja dann im Buch die Lösungen
finden und trotz eigenem Nichtlösen/Nichtverstehen trotzdem
weitermachen.

Das stimmt, das könnte man machen - aber irgendwie würde man sich doch selber beschummeln, oder?

*wink*

Petzi

Hallo Beatrix,

darf ich da nochmal zurückfragen, Du scheinst Dich ja mit
dieser Sache gut auszukennen.

Ich bin nur eine vielseitig interessierte Mutter von Schulkindern :wink:
(und ein bisschen Informatikerin)

Das macht ja auch Sinn. Aber weisst Du, ob man eben bei ner
falschen Antwort quasi solange „ähnliche“ Aufgaben (bzw.
nochmal ne Erklärung) kriegt, bis man die Aufgabe richtig
gelöst hat? Das heisst, ist das bei diesen Lernspielen so,
dass dieses Konzept des „programmierten Lernens“ eh schon
Standard ist?

Zumindest habe ich schon diverse Spiele gesehen, wo das so ist. Man kann dann die (gleiche) Aufgabe wiederholen oder bekommt eine ähnliche (und manchmal auch Hinweise), und erst wenn es geschafft ist, kommt etwas Schwereres.
Für den Computer solche Dinge zu programmieren ist relativ einfach.

Für klassische Bücher als Lehrmaterial halte ich es allerdings
nicht so geeignet, man kann ja dann im Buch die Lösungen
finden und trotz eigenem Nichtlösen/Nichtverstehen trotzdem
weitermachen.

Das stimmt, das könnte man machen - aber irgendwie würde man
sich doch selber beschummeln, oder?

Nun ja, welcher Schüler würde nicht versuchen zu schummeln?

LG Beatrix