Leidet der narzisstische Prinz?

Hallo,

die meisten von euch haben sicher schon einmal von Markus Prinz von Anhalt gehört. Für die anderen hier ein Kurzportrait: bürgerlich aufgewachsen in einer erst wohlhabenden, dann in Armut lebenden Familie, Lehre zum Metzger und zum Koch, später vor allem durch Bordellbetriebe reich geworden, also durch die Ausbeutung von Frauen, dank Adoption pseudoadelig, eben dadurch und durch sein Gehabe und menschenverachtende Äußerungen berühmt-berüchtigt.

Zu meiner Frage:

Der Prinz prahlt oft mit seinem Geld und zwar besonders plump. Er pfeift auf " Show, don’t tell" und betont ausdrücklich, dass er viel Geld hat. Viele Reiche zeigen ihren Reichtum, er zeigt ihn und nennt sich vor laufenden Kameras ausdrücklich reich. Trotzdem oder gerade deshalb frage ich mich manchmal, ob er mir leidtun sollte. Das hielte ich für angemessen, wenn ich annehmen müsste, dass er leidet, und ich frage mich, ob dieses extreme Verhalten mehr oder weniger eindeutig auf eine narzisstische Störung auf pathologischer Ebene schließen lässt und, wenn ja, ob solche Menschen leiden, vielleicht unter einem Minderwertigkeitskomplex oder so. Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass der Prinz eben nicht leidet, weil sein Prahlen geeignet ist, ein etwaiges Leiden zu betäuben.

Was können mir die Fachleute dazu sagen?

Ich freue mich auf interessante Antworten,

Guybrush Threepwood

Worunter sollte er denn leiden?

Eine solche Selbst-Fragestellung, ob irgendein gesellschaftlich höchst irrelevanter C-Promi einem angemessen leidtun solle, oder müsse - nach Maßgabe, ob, und wenn ja, wie sehr dieser selbst leide - ist schon, sagen wir mal, überraschend :thinking:

Auch ist für uns wenig damit anzufangen, daß du dich des Weiteren selbst fragst, statt uns, ob dessen Verhalten

Dies nicht nur, weil „mehr oder weniger“ und „eindeutig“ ist ein Oxymoron ist, und du mit .„narzisstische Störung auf pathologischer Ebene“ vermutlich eine → maligne narzisstische Persönlichkeitsstörung meinst.

Nein, eine bloße öffentlich ausagierte Eitelaffigkeit lässt allein dadurch noch lange nicht auf eine NPS.schließen. Sowas ist allein aus TV-Sendungen heraus sowieso abwegig. Im Unterschied dazu sind derweil sog. „stark narzisstisch geprägte“ Persönlichkeiten sehr deutlich erkennbar: Die Social Media (Foren z.B. :wink:) , Talkshows und überhaupt mediale Schauplätze sind voll davon. Diese würden ohne solche Perönlichkeiten gar nicht existieren.

Und zur vermutlich eigentlichen Frage: Sog. Persönlichkeiststörungen (PS) heißen aus gutem Grund „Störungen“ und nicht „Krankheiten“. Das ist etwas ganz anderes. Die Bezeichnung ist auch irreführend: Es sind Stärungen nicht einer Persönlichkeit „an sich“, sondern es sind Stärungen ihres Interaktionsverhaltens: Betroffene leiden nicht selbst, sondern vielmehr deren unmittelbare Umwelt, ihre Bezugspersonen leiden unter ihnen.

Zu explizieren, was einer PS zugrundeliegt, strukturell und anamnestisch, ist hier aber nicht der Ort, es ist auch zu komplex. Jedenfalls ist es in der Regel nicht opportun, Betroffenen gegenüber ein ggf. vorhandenes Mitleidsbedürfnis auszuagieren. Soetwas - z.B. als Bewältigungsstrategie eines Konflikt-Szenarium mit einer NPS (oder einer anderen antisozialen PS) - würde ggf.eher eine komplementäre psychische Disposition vermuten lassen.

Gruß
Metapher

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Vielleicht kann ich das noch steigern! Denn:

Ich habe mit der Möglichkeit gerechnet, mir dergleichen anhören zu müssen, nicht zuletzt von dir, und diese Möglichkeit billigend in Kauf genommen (dolus eventualis, wie der Jurist (m/w/d) zu sagen pflegt). Du hast auf dieser Website ja tausendmal bewiesen, dass du weißt, wie man Leute er- und zerlegt, und allen Zweifeln an der Freude, die dir das bereitet, ist Schweigen geboten (gemäß einer berühmten Beweisformel des Bundesgerichtshofs). Für Dritte ist das regelmäßig amüsant (erinnerst du dich an den „mythengeschichtlichen Amoklauf“ oder zumindest an mein Lob für diese Formulierung?). Alle paar Jahre selbst einmal Ziel deines Spottes zu werden, ist ein Preis, den zu zahlen ich in meiner Opferbereitschaft durchaus bereit bin.

Und überhaupt keine Zweifel hege ich daran, dass du ständig alles und jeden analysierst, denn das hast du selbst einmal so gesagt und von einer „Berufskrankheit“ gesprochen. Fraglich ist vor dem Hintergrund deiner Ausführungen allenfalls, ob man hier nicht eher von einer „Berufsstörung“ sprechen muss. „Störungen“ sind etwas

als „Krankheiten“, und du weißt ja:

Diese Frage kann aber dahinstehen.

Ein wenig enttäuscht hat mich dein Hinweis auf mein Oxymoron. Denn dieser Hinweis war wenig originell. Vor dem Hintergrund deiner intellektuellen und rhetorischen Überlegenheit rege ich an zu bedenken, was mein seliger Opi zu sagen pflegte: Man kann vom Dümmsten noch etwas lernen. Vielleicht kannst du von mir lernen, dass es im Ergebnis eleganter gewesen wäre, auf diese Kritik zu verzichten, weil du genug Material für weniger kleinkarierte Einwände hattest.

Auch das hier war etwas bemüht und unter deinem Niveau:

Eine Prise gute Wille hätte genügt zu erkennen, dass ich hiermit keine Information liefern wollte, der ich für meine Frage oder eine Antwort auf dieselbe irgendeine Bedeutung beigemessen habe. Manchmal ist weniger mehr, und das zeigt auch dieser etwas kleinliche und missgünstig anmutende Hinweis von dir in einem insgesamt darum nur unterdurchschnittlich gut gelungenen Versuch, mir einen mitzugeben.

Kleinkariert und missgünstig auch das:

Ich habe mich durchaus gefragt, ob mich wohl jemand belehren würde, dass sich eine Ferndiagnose verbiete. Insoweit habe ich aber nicht mit Eventualvorsatz, sondern bewusst fahrlässig gehandelt. Nach der Frank’schen Formel ist der Unterschied so zu verstehen, dass der Täter denkt

a) bei Fahrlässigkeit: Wird schon gutgehen!

b) bei bedingtem Vorsatz: Na, wenn schon!

Nein, meinte ich nicht. Wie du bei verständiger Würdigung leicht hättest erkennen können und sicher auch erkannt hast, habe ich überhaupt keine Ahnung von Psychologie. Darum deutete ich mit Begriffen wie „Narzissmus“ und „Minderwertigkeitskomplex“ nur an, in welche Richtung ich in meiner Einfalt spekulierte in der Hoffnung auf Erleuchtung.

Yep. Mir fallen in diesem Forum konkret drei Namen ein. Ich habe schon mehr als einmal überlegt, das im Psychologie-Brett anzusprechen. Weil ich eine bestimmte Art User furchtbar anstrengend finde und mich trotzdem oder gerade deswegen frage, ob es diesen drei Leuten eigentlich viel besser geht als denen, die ihre „Störung“ hier ständig ertragen müssen. Welch guter Geist hat mich bewahrt!? Diesen Vorwurf hier:

hättest du sicher noch viel härter formuliert. Ich erlaube mir aber den Hinweis, dass ich nicht die Absicht hatte oder habe, irgendetwas „auszuagieren“. Dass du dergleichen mindestens für möglich hältst, entnehme ich dem Umstand, dass du mich an deinem Urteil zu der nicht gestellten Frage teilhaben lässt, was hier „opportun“ sei.

Da steh’ ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor. Oder nur ein bisschen klüger. Aber sooooooo genau wollte ich es eh nicht wissen.

Herzliche Grüße,

Guybrush T.

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Na, da sollte man deine Antwort hier aber noch mal ganz genau daraufhin abklopfen, ob sie nicht doch auf bedingten Vorsatz hindeutet!
Wie ich (als absoluter juristischer Laie) gelesen habe, wird in der Regel versucht, das Wollen und das Wissen zusammen zu würdigen. Und dein Wissen, hier im Forum ziemlich grob behandelt zu werden, scheint ja ziemlich groß zu sein…

P.S.: Ich habe deine Frage oben so verstanden, dass du nicht mit dem Prinzen tief mitleidest sondern dich einfach nur interessehalber fragst, was hinter seinem Verhalten stecken könnte.

Da der Thread nicht im Plauderbrett, sondern hier im Wissenschaftsbrett „Psychologie“ erschien, war davon auszugehen, daß von einem jurisch versiertem Fragesteller, explizit mit

Befähigung zum Richteramt (+)

seine Fragen seinem Interesse intellektuell und rhetorisch angemessen formuliert sind. Daher hab ich In dem Posting alle Fragen – den Frageformulierungen konform – beantwortet. Insbesondere die Frage in der Threadüberschrift. Aber auch die sich selbst gestellten. Ich kann das bei Bedarf gerne nochmal zusammenfassen.

Das in einem Narzissmuskontext - textintensiv argumentiert - als

aufzufassen, erscheint erstaunlich.

Gruß
Metapher
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