Leidiges Thema, Dämmmung im Dachbereich

Hallo zusammen,
ich möchte mein, bisher schon bewohntes DG sanieren. Dabei sollen auch teilweise die etwas in die Jahre gekommenen Vertäfelungen weichen. Hab diese nun in einem Zimmer mal runter gemacht, und wie zu erwarten, war dort nicht soooo die masse an Dämmung zwischen den Sparren (Baujahr 74). Es handelt sich um 160 Sparren, dazwischen ist ein 6-8 cm Alukasch. Glaswolle. Weder eine Dampfsperre Raumseitig, noch eine Unterspannbahn auf der Aussenseite, also hinter der Glaswolle, sieht man direkt die Ziegeln (natürlich auf eine Lattung:wink: )…
Also hab ich mich mal in Richtung Baustoffhändler gemacht und um tips und Angebote gebeten… Weitgehend einheitliche Meinung war, Zwischensparren dämmung 140, mit 2cm Lüftungsebene im Aussenbereich, wegen der fehlenden Unterspannbahn, dann eine Dampfbremse, Querlattung, zwischen diese ebenfalls nochmal Dämmung, 40 - 50 mm, danach dann halt Deckenverkleidung, in meinem Fall nu kein Holz mehr sondern GK…
Was haltet ihr von diesem Aufbau?
Eine Idee meinerseits ist nu, die Sparren mit einem „alten“ vorhandenen Vetäfelungsbrett nach innen aufdoppeln (1,5cm), um so eine 160 Dämmung einbringen zu können und somit dann immern noch eine Beluftungsebene zu haben, wenn auch nur ca 1,5cm… Macht das Sinn?

Ein weiteres Problem vermut ich im Bereich der Abseite. Diese ist in meinem Fall gemauert. Was mache ich da? Ich komme ja nicht bis hinter diese Abmauerung mit meiner Sparrendämmung… und auch nicht mit Dampfbremse (-sperre), weil die Mauer ja bis zwischen die Sparren reicht… würde jetzt die SPerre an der Mauer ankleben (mit diesem Speziellen Kleber in den Kartuschen). Oder macht das ganze nur sinn wenn bis hinter die Abmauerung gedämmt wird usw…? Problem da wäre dann, das die Abmauerung erstmal weg müsste, danach dann irgendwas wieder hin müßte und dass das ganze auch ne Stange teurer würde… Und ich müßte doch weitegehend alles auf einmla machen und kann nicht wirklich Raum für Raum vorgehen, und das ganze auch zeitlich etwas strecken und finanziell etwas ruhiger angehen lassen…

Bin für jeden Tip dankbar

MFG

woha107

Hallo !

Die Dachdämmung kann man grundsätzlich so machen,allerdings sind 2 cm Lüftung zu den Pfannen m.E. zu wenig,das sollte schon 4 cm sein.
Und die kann man auch nur einhalten bei Dämmung,die nicht aufbauscht beim einlegen,also eher mit Dämmplatten(Dämmkeilen) statt Bahnenware.

Bei 160er Sparren wären das 120 mm Dämmung. Die fehlende Stärke kann man innen mit einer Querdämmung über die Sparren erreichen.
Die Dampfsperre kann direkt auf dem Sparenfeld liegen,die darauf kommende Zusatzdämmung hat dann raumseitig keine neue Dampfsperre.

So erhält man auch einen Schutzabstand zur Folie(wegen Beschädigung).

Die Abseiten dämmt man von innen (Zugang über Türchen oder vom Dach aus(Pfannen entfernen und einsteigen). Also dort den Fußboden dämmen und die innere Abseitenwand.
Die Dampfsperre kommt vom First im Sparrenfeld herunter und geht auf die raumseitige Abseitenwand drauf. Dort wird sie angedichtet,dazu evtl. den Putz oben etwas abschlagen, Kleber auftragen und Folie andichten und später überputzen.
Die Abseitendämmung erhält keine Sperrfolie,man kann aber Fuboden und Innenwand vor der Dämmung damit auslegen.

Die erforderliche bzw. erwünschte Dämmwirkung sollte ein Baufachmann berechnen,mit höherwertigen Dämmstoffen(Wärmeleitwert) kann man auch mit dünnerer Dämmstärke gute Werte erzielen.

MfG
duck313

Halo

ich möchte mein, bisher schon bewohntes DG sanieren. Dabei
sollen auch teilweise die etwas in die Jahre gekommenen
Vertäfelungen weichen. Hab diese nun in einem Zimmer mal
runter gemacht, und wie zu erwarten, war dort nicht soooo die
masse an Dämmung zwischen den Sparren (Baujahr 74). Es handelt
sich um 160 Sparren, dazwischen ist ein 6-8 cm Alukasch.
Glaswolle. Weder eine Dampfsperre Raumseitig

Doch, nämlich die besagte Alukaschierung.

, noch eine
Unterspannbahn auf der Aussenseite, also hinter der Glaswolle,
sieht man direkt die Ziegeln (natürlich auf eine Lattung:wink:

Ist doch OK, wenn das Oberdach dicht ist und die Mineralwolle in Papier eingeschlagen.

Also hab ich mich mal in Richtung Baustoffhändler gemacht und
um tips und Angebote gebeten…

Klar, wenn ich vermute, eine Diabetes zu haben, gehe ich gleich zum Apotheker, nicht erst zum Arzt.

Weitgehend einheitliche
Meinung war

Man sollte diesen Krämern endlich verbieten, sich als Ingenieure zu betätigen.

Zwischensparren dämmung 140, mit 2cm
Lüftungsebene im Aussenbereich, wegen der fehlenden
Unterspannbahn, dann eine Dampfbremse, Querlattung, zwischen
diese ebenfalls nochmal Dämmung, 40 - 50 mm, danach dann halt
Deckenverkleidung, in meinem Fall nu kein Holz mehr sondern
GK…
Was haltet ihr von diesem Aufbau?

Nichts, weil die Dampfsperre auf die Innenseite gehört, und nicht mitten in die Dämmung. Ansonsten kann man’s lassen. Aber diese Ferndiagnose ist so zuverlässig wie die eines Arztes es wäre.

Eine Idee meinerseits ist nu, die Sparren mit einem „alten“
vorhandenen Vetäfelungsbrett nach innen aufdoppeln (1,5cm), um
so eine 160 Dämmung einbringen zu können und somit dann immern
noch eine Beluftungsebene zu haben, wenn auch nur ca 1,5cm…
Macht das Sinn?

Nein, und nicht nur deshalb, weil Sinn nicht gemacht werden kann, sondern nur entweder von allein da ist oder eben nicht.

Ein weiteres Problem vermut ich im Bereich der Abseite. Diese
ist in meinem Fall gemauert. Was mache ich da? Ich komme ja
nicht bis hinter diese Abmauerung mit meiner Sparrendämmung…
und auch nicht mit Dampfbremse (-sperre), weil die Mauer ja
bis zwischen die Sparren reicht… würde jetzt die SPerre an
der Mauer ankleben (mit diesem Speziellen Kleber in den
Kartuschen). Oder macht das ganze nur sinn wenn bis hinter die
Abmauerung gedämmt wird usw…? Problem da wäre dann, das die
Abmauerung erstmal weg müsste, danach dann irgendwas wieder
hin müßte und dass das ganze auch ne Stange teurer würde…

Was spricht dagegen, die ganze Dämmung bis auf die Mauer laufen zu lassen und dann nach unten abknickend senkrecht vor dem Kniestock bis zum Boden durchzuziehen?

Gruß
smalbop

Also gehen wohl auch hier die Meinungen rel deutlich auseinander, in dem Fall von geht garnicht bis geht im Grunde schon so wie beschrieben.
Danke Euch beiden für die schnelle Antwort… Hab mich auch mal auf Seiten von Dämm-Material-Herstellern etwas umgesehen, die sehen halt auch diesen beschriebene Aufbau weitgehend vor…

@smalbop:
Kann man die Alukasch. wirklich als Dampfsperre betrachten, wenn diese nicht dicht am Sparren verkklebt ist oder wie auch immer? Bin nun schon berufsbedingt unter dem ein oder anderen Dach rumgekrabbelt, aber noch keine komplett abgedichtete Alukasch. gesehen, schon garnicht 40Jahre alt, hab der nu also nicht sooo viel Wirkung zugesprochen…
Verzeih mir meine Unwissenheit, aber welche Funktion hat die Papierumwicklung der Dämmung? Dachte die Unterspannbahn ist dafür da Feuchtigkeit von aussen nicht in die Dämmung gelangen zu lassen, z.B. bei schneeeinlagerungen, ner def. Ziegel oder sowas. Wird das mit dem Papier erreicht?
Hab eben nu auch einen „arzt“ telefonisch erreicht, der auch den Aufbau wie beschrieben in erwägung zieht, allerdings empfielt er noch eine Unterspannbahn nachträglich einzuziehen…
Und gegen ein durchziehen der Dämmung bis zum Kniestock spricht die besagte abmauerung vor dem Kniestock (ca. 1m). Diese müßte dann halt entfernt werden, und anschließend auch wieder hergestellt werden. Natürlich ist es Energietechnisch sicher besser, das steht völlig ausser Frage. Aber meine Mittel sind wie schon erwähnt rel begrenzt. deswegen dachte ich das eine so beschrieben Lösung etwas besserung gegenüber der derzeitigen Dämmsituation…

@duck313:
Ja, es existiert auf jeder Seite, in jeweils einem Raum ein Zugang zur Abseite, über ein Türchen… Die Mauer besteht aus einem 11.5 Hohlziegelstein und ist Raumseitig mit diesen „gedämmten“ GK-Platten beklebt, also GK mit geschätzten 2 cm Styropor drauf, diese waren wohl früher mal „mode“:wink:
Naja und wie erwähnt, Energietechnisch gibts sicher noch deutlich bessere Lösungen, aber die besagten Mittel fehlen da grad etwas, und wo ich nu die Innenverkleidung schon ab hab, dachte ich man könnte die Situation wenigstens etwas verbessern. Ich denke da erhlate ich doch schon einen gewissen Effekt, mit angesprochener 140 Dämmung und einer Untersparrendämmung von 50 (von meinem „Apotheker“ empfohlen):wink:

Also Danke nochmal für die Antworten…

woha107

Hallo

Kann man die Alukasch. wirklich als Dampfsperre betrachten,
wenn diese nicht dicht am Sparren verkklebt ist oder wie auch
immer? Bin nun schon berufsbedingt unter dem ein oder anderen
Dach rumgekrabbelt, aber noch keine komplett abgedichtete
Alukasch. gesehen, schon garnicht 40Jahre alt, hab der nu also
nicht sooo viel Wirkung zugesprochen…

Zumindest ist es eine Dampf_bremse_, was bei Mineralwolle auch ausreicht. Dampf hat im Gegensatz zu Wasser nicht die Eigenschaft, jede Lücke zu finden, das heißt ein Loch oder eine schmale Fuge führt nicht zum sofortigen Konzentrationsausgleich.

Verzeih mir meine Unwissenheit

Kein Problem, dieses Forum ist die Heimstatt all derjenigen, die etwas zu wissen begehren. :smile:

aber welche Funktion hat die
Papierumwicklung der Dämmung? Dachte die Unterspannbahn ist
dafür da Feuchtigkeit von aussen nicht in die Dämmung gelangen
zu lassen, z.B. bei schneeeinlagerungen, ner def. Ziegel oder
sowas. Wird das mit dem Papier erreicht?

Nein, drum sagte ich ja auch: Wenn das Oberdach OK ist. Das Papier schützt die Mineralwolle davor, von kalter Zugluft durchströmt zu werden (und außerdem den Verarbeiter vor Juckreiz).

Hab eben nu auch einen „arzt“ telefonisch erreicht, der auch
den Aufbau wie beschrieben in erwägung zieht, allerdings
empfielt er noch eine Unterspannbahn nachträglich
einzuziehen…

Stelle ich mir schwierig vor, ohne das Dach abzudecken…

Und gegen ein durchziehen der Dämmung bis zum Kniestock
spricht die besagte abmauerung vor dem Kniestock (ca. 1m).

Dann haben wir uns missverstanden. Ich meinte: Was spricht dagegen, jene Abmauerung vertikal mit zu dämmen? Die Abseite kann ja vielleicht ungedämmt bleiben, wenn sie nicht beheizt wird. (Kommt natürlich drauf an, wie die Decke aussieht und was drunter ist.)

Gruß
smalbop

Hallo…
bin dann wenigstens in einigen Punkten schlauer geworden:wink:, danke…

Stelle ich mir schwierig vor, ohne das Dach abzudecken…

Hörte sich auch schwierig an wenn ich ehrlich bin, aber hab mir halt seine fachmännische Meinung mal angehört. Er kennt auch das Dach und die vorhandene Dämmsituation… Er meinte das eben diese besagte Unterspannbahn praktisch um die Sparren drum herum befestitig wird. Also am sparren angefangen, unter der Lattung befestigt, dann am nächsten sparren runter, unten um den Sparren rum wieder im nächsten Sparrenfeld wieder hoch, wieder unter die Lattung, usw… kann mir das zwar vorstellen wie das ausgeführt werden soll, aber nicht den wirklichen Zweck, weil wenn wasser oben rein kommt, läuft´s doch über die Folie an den Sparren, der liegt dann im Saft… Da hört sich die Sache mit dem Hinterlüften schon sinniger an…

Dann haben wir uns missverstanden. Ich meinte: Was spricht
dagegen, jene Abmauerung vertikal mit zu dämmen? Die Abseite
kann ja vielleicht ungedämmt bleiben, wenn sie nicht beheizt
wird. (Kommt natürlich drauf an, wie die Decke aussieht und
was drunter ist.)

Ah jetzt hab ich´s… dagegen spricht lediglich der Platzverlust. Würde ja dann vermutlich die Sparrendämmung in voller stärke runter ziehen…
achja, und die Abseite ist nicht beheizt…

Danke

Gruß

woha107

Hallo nochmals !

Die Abseite ist nicht beheizt,aber der Fußboden der Abseite ist doch sicherlich ein Teil der Zimmerdecke einen Erdgeschoßraumes,der beheizt wird.
Deshalb ist schon eine Dämmung des waagerechten Deckenteil sinnvoll und auch des Schrägteil(Dach) oder der Innenwand der Abseite.

Man kann die Dämmung im Sparrenfeld natürlich über die Abseitenwand bis zur Traufe führen,was aber aus meiner Kenntnis wegen der beengten Platzverhältnise schwierig ist. Bei sehr steilem Dach mag es gehen.
Dann kann man auf die Dämmung von Boden und Wand der Abseite verzichten.

MfG
duck313

Zitat:

„Die Abseite kann ja vielleicht ungedämmt bleiben, wenn sie nicht beheizt wird. (Kommt natürlich drauf an, wie die Decke aussieht und was drunter ist.)

Wenn die vorhandene Zwischensparrendämmung bis zur Traufe geht, ist eine gewisse Dämmung bereits gegeben. Das wäre zu prüfen und ggfls. bei den Überlegungen mit zu berücksichtigen.

Will man die Abmauerung nicht entfernen, könnte man auch zusätzliche Dämmung, z.B. Zellulosefasern, durch ein Loch einblasen. Doch fraglich ist, ob das billiger wird.

Vielleicht geht ja stattdessen auch eine Unterdeckendämmung unter der Abseite.

Gruß
smalbop