Sie haben einige Fehler gemacht. Zunächst werde ich daher ein paar Formalia klären. Anschließend
gehe ich auf Ihr durchaus legitim verwunderliches Ergebnis ein.
Um den Gedankengang klar zu stellen: Mit F=m*a berechnen Sie nur die beschleunigende Kraft, nicht irgendeine Reibungskraft. Das bedeutet, Ihre Überlegung beinhaltet überhaupt keine Reibungskräfte, egal welcher Natur.
Solange die Bewegung nicht beschleunigt ist (a=0) - und nur dann - legen Sie zu gleichen Zeiten gleiche Strecken zurück, d. h. es gilt v=s/t bzw. s=v*t. In diesem Fall ist die beschleunigende Kraft F=m*a=m*0=0 und damit
auch die für die Beschleunigung erforderliche (Motor-)leistung Null. Das klingt noch einleuchtend.
Reden wir also vom nächsteinfachen Fall: Der beschleunigten Bewegung mit konstanter Beschleunigung.
Sie werden also immer schneller, d. h. sie legen zu gleichen Zeiten jeweils eine immer längere Strecke zurück. Wenn Sie so 1 km mit dem Auto fahren und die Gesamtzeit stoppen, kommt sicherlich mittels s/t irgendeine Durchschnittsgeschwindigkeit heraus, aber bestimmt nicht die Anzeige Ihres Tachos (Momentangeschwindigkeit). Dafür müssten Sie die Zeiten für viel kürzere Wege, z. B. einen Abschnitt von 10m, besser noch 1 m oder gar 1 mm messen. Genauer ist die (Momentan-)Geschwindigkeit nämlich die ÄNDERUNG des Ortes betrachtet über SEHR KURZE Zeitabschnitte (Mathematik: erste Ableitung nach der Zeit). Wenn man das alles ordentlich mathematisch „durchzieht“, kommt man zu dem bekannten Zusammenhang s=1/2*a*t^2. Verglichen mit der Formel bei einer konstanten Geschwindigkeit (oben) kommt plötzlich ein Quadrat ins Spiel und niemand scheint sich darüber zu wundern.
Genauso ist die Leistung die ÄNDERUNG der (mechanischen) Energie (genannt Arbeit) bei SEHR KURZEN Zeiten, d. h. P=E/t gilt NUR IN SPEZIALFÄLLEN, allgemein ist die Leistung wieder die erste Ableitung der momentan verrichteten Arbeit nach der Zeit. Ähnliches muss man über E=F*s aussagen. Ihre Überlegungen sind also an vielen Stellen nicht „sauber“. Leider hilft trotzdem alles nichts:
Beschleunigungsarbeit zwischen t0 und t: W=1/2*m*v(t)^2-1/2*m*v(t0)²
P(t0)=d/dt W(t) (bei t=t0)
[…]
P = m*a*v (bei konstanter Beschleunigung aus dem Stand, also v=a*t)
Es bleibt festzustellen: Die zur Beschleunigung benötigte Leistung ist geschwindigkeitsabhängig.
Ein Erklärungsversuch.
Verwechseln Sie nicht die „Wucht“ eines Körpers, also seinen Impuls p=m*v mit der kinetischen ENERGIE eines Körpers. Eine häufig getroffene, aber falsche Annahme ist: „Um ein Auto auf die doppelte Geschwindigkeit zu bringen, brauche ich doppelt so viel Energie.“ Das ist falsch. Betrachten Sie einmal zwei Autos A und B. Beide sollen identisch sein, bis auf die Tatsache, dass B gerade doppelt so schnell fährt wie A. Es stimmt: B hat die doppelte „Wucht“ bzw. dessen Impuls ist doppelt so groß.
Nun bremsen wir beide Autos mit der gleichen, konstanten Kraft ab, bis beide Autos zum Stehen kommen. Da B zunächst doppelt so schnell ist, legt es in gleichen Zeitintervallen (z. B. pro Sekunde) jeweils den doppelten Weg zurück. Da aber auch der Bremsvorgang doppelt so lang dauert, braucht man insgesamt den vierfachen Weg, um das Auto abzubremsen. Genauer ergibt das s=1/2mv². Sie müssen die Bremskraft also übe die vierfache Strecke hinweg anwenden, also müssen Sie nach „E“=F*s die vierfache Bewegungsenergie über die Bremsen „verbraten“. Anders herum muss man die Energie wieder hineinstecken: Ein Auto mit der doppelten Geschwindigkeit hat die vierfache Bewegungsnergie: E=1/2*m*v^2
Nochmal in anderen Worten:
Wenn Sie einen Ball mit der doppelten Geschwindigkeit nach oben werfen, wird der Ball viermal so hoch fliegen.
Bringen wir die Leistung P ins Spiel:
Wenn Sie ein normales Auto auf 80 km/h beschleunigen wollen, schaffen Sie das bei extrem guter Übersetzung in ca. 2 Sekunden. Ich glaube nicht, dass Sie nach 4 Sekunden 160 km/h fahren können. Außer Sie haben einen Formel-1-Wagen.
Leistung ist Arbeit pro Zeit: „P=E/t“. Wenn Sie dieselbe Arbeit in weniger Zeit verrichten, leisten Sie mehr. Wenn Sie immer dasselbe leisten, können Sie pro Stunde auch nur eine feste „Menge an“ Arbeit verrichten. Und wenn ein Auto 150 PS, d. h. 110 kW leisten kann, dann kann es dem Auto pro Sekunde 110 kJ an (Bewegungs-) Energie zuführen. d. h. in 2 Sekunden (80 km/h) sind das 220 kJ. Um auf 160 km/h zu kommen, brauchen wir nch den obigen Überlegungen die vierfache Energie, d. h. 880 kJ. Es fehlen also 660 kJ. Das dauert nicht weitere zwei, sondern weitere 6 Sekunden, also insgesamt 8 Sekunden!
Zusammenfassung bis hierher: Sie wollen auf die doppelte Geschwindigkeit beschleunigen. Natürlich brauchen Sie dafür länger. Weil Sie länger brauchen und gleichzeitig immer schneller fahren, legen Sie dabei in etwa den vierfachen Weg zurück. Nach Arbeit(„Energie“)=Kraft*Weg müssen Sie dem Auto die vierfache Energie zuführen. Das bedeutet wiederum, dass Sie bei gleichbleibender Leistung („Gas gedrückt halten“) nur 2 Sekunden auf 80 km/h, aber 8 Sekunden auf 160 km/h brauchen.
Zurück zum Ausgangsbeispiel. Hier geht es um eine Bewegung mit konstanter BESCHLEUNIGUNG. Das bedeutet, unser Wagen B soll in 2 Sekunden auf 80 km/h und in 4 Sekunden (!) auf 160 km/h sein. Sie starten also wie gehabt im 150 PS-Auto. Ab 80 km/h müssen Sie allerdings schon stärker „aufs Gas drücken“, am besten in einem Formel-1-Auto. Sie müssen in den letzten 2 Sekunden die dreifache Energie (660 kJ) bereitstellen. Sie brauchen nach P=W/t also mehr Leistung.
Wenn Sie eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit realisieren wollen, müssen Sie das Gaspedal, also die Leistung, der Geschwindigkeit anpassen. In diesem Fall ist die Leistung geschwindigkeitsabhängig.
Ich glaube, die ganze Geschichte hier hat mit der Verwechslung von Impuls mit Energie sowie der verwirrenden quadratischen Geschwindigkeitsabhängigkeit der kinetischen Energie zu tun. Die Ideen für meine Erklärung und weitere Beispiele finden Sie unter
http://books.google.de/books?id=sZBmR9-LycsC&pg=PA16…
http://www.humbug.in/physics/de/why-does-kinetic-ene…
Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.