Leitungsdämpfung von Antennenkabel berechnen

Guten Tag,

ich möchte gerne wissen wie man Leitungsdämpfung von Antennenkabel berechnet? Sowohl der Signalpegel aber auch die Verlustwerte (Dämpfung) werden m.W. nach in dB gemessen.

Wie hoch muss der Signalpegel sein, damit das Fernsehsignal (analog) noch einwandfrei/störungsfrei ist?

In unserer Wohnanlage (25-Wohnungen) wurde durch die ansässige Kabelfirma die Möglichkeit geschaffen Tel.,Internet und Digi-TV zu erhalten. Doch die Signalpegel an meinem analogen Empfängern sind nicht rauschfrei und so habe ich im 2.Obergeschoss an einem analogen TV leichtes ‚krieseln‘. Bei der Einmessung hat der Techniker etwa 64 dB Signalpegel gemessen. Am Einspeisungspunkt im Keller sollen es 78 dB sein.

Ich möchte nun errechnen wie hoch die Dämpfung in etwa sein müssten. (um den Verlust bzw. die Signalqualität zu erklären)

Das Kabel ist vor etwa 15 Jahren verbaut worden und ist in der Ausführung doppelt geschirmt, ungefähr 20 Meter lang und hat eine Kupplung (Verbinder) in der Mitte. Ein Haushaltsübliches Fernsehkabel.

Kann mir jemand sagen wie ich die Dämpfungen näherungsweise errechnen kann?

Danke, Grüße Peter

Hallo Peter!

ich möchte gerne wissen wie man Leitungsdämpfung von Antennenkabel berechnet?

Die Dämpfung hängt vom Aufbau insbes. den verwendeten Materialien ab. Die längenspzifische Dämpfung steht im Datenblatt, z. B. 20 dB/km

Sowohl der Signalpegel aber auch die Verlustwerte (Dämpfung) werden m.W. nach in dB gemessen.

Dämpfung (und Verstärkung): ja, Pegel: nein.

dB ist ein logarithmisches Verhältnismaß.
3 dB entspricht doppelte Leistung,
10 dB entspricht zehnfache Leistung und
20 dB entspricht 100-fache Leistung.

Pegel sind Absolutwerte, keine Verhältnisse. Die werden auf eine Referenzgröße bezogen, z. B. 1 µV.
0 db(µV) = 1 µV
3 db(µV) = 1,4 µV
6 db(µV) = 2 µV
20 db(µV) = 10 µV
40 db(µV) = 100 µV
60 db(µV) = 1 mV
80 db(µV) = 10 mV

Wie hoch muss der Signalpegel sein, damit das Fernsehsignal (analog) noch einwandfrei/störungsfrei ist?

Nach EN 50083-7: 60…80 dB(µV) bei 75 Ohm

Bernhard

Hallo Bernhard,

Danke für Deine Antwort!

Die Dämpfung hängt vom Aufbau insbes. den verwendeten
Materialien ab. Die längenspzifische Dämpfung steht im
Datenblatt, z. B. 20 dB/km

Für die Berechnung des Kabels hätte ich nun schon einen Näherungswert… das wären dann 0,4 dB bei 20 Meter.

Für die Anschlussdose des Fernsehers und für das Kupplungsstück bräuchte ich jetzt nur noch gängige Werte, damit ich trotz fehlender Datenblätter wenigstens die Dämpfung schätzen könnte.

Nach EN 50083-7: 60…80 dB(µV) bei 75 Ohm

Wenn der Techniker vom Kabelunternehmen am Endgeräteanschluß 63 dB(µV) messen würde, unabhängig davon ob ich das Bild subjektiv als ‚verrauscht‘ bezeichnen würde, kann er dann einfach seinen Koffer zuklappen und gehen - mit dem Hinweis das Signal ist ‚im zumutbaren Rahmen‘?

Grüße
Peter

Die Dämpfung hängt vom Aufbau insbes. den verwendeten Materialien ab. Die längenspzifische Dämpfung steht im Datenblatt, z. B. 20 dB/km

Für die Berechnung des Kabels hätte ich nun schon einen Näherungswert… das wären dann 0,4 dB bei 20 Meter.

Hallo Peter,

20 dB/km ist ein x-beliebiger Beispielwert. Ich habe keine Ahnung welche Dämpfung deine Leitung hat. Die meisten Leitungen im Haushalt haben höhere Dämpfungen. Die Dämpfung ist außerdem frequenzabhängig.

Zwei Beispiele (Quelle: www.reichelt.de):

AIRCOM 50:
9 dB/km @ 10 MHz
33 dB/km @ 100 MHz
45 dB/km @ 140 MHz
82 dB/km @ 435 MHz
145 dB/km @ 1,296 GHz

75040 AFS-5 (BK-Koaxialkabel, d = 4,1 mm)
150 dB/km @ 100 MHz
335 dB/km @ 450 MHz
566 dB/km @ 1,35 GHz

… Wenn der Techniker vom Kabelunternehmen am Endgeräteanschluß 63 dB(µV) messen würde, unabhängig davon ob ich das Bild subjektiv als ‚verrauscht‘ bezeichnen würde, kann er dann einfach seinen Koffer zuklappen und gehen - mit dem Hinweis das Signal ist ‚im zumutbaren Rahmen‘?

Ja. Ein Fernseher sollte bei 60 dB(µV) noch ein subjektiv rauschfreies Bild zeigen. Bei welcher Frequenz wurde 63 dB(µV) gemessen? Ist bei dir ein HF-Verstärker dazwischen, der vielleicht zu sehr rauscht?

Außerdem ist der Kabelanbieter meistens nur bis zum Übergabepunkt im Keller zuständig. Die weitere Verteilung (und Verstärkung) ist Sache des Hauseigentümers oder Vermieters.

Bei uns zuhause liegen die Pegel am Übergabepunkt ebenfalls nahe der oberen Grenze. Nach 20 m Hausverteilung sind die Pegel der höheren Frequenzen etwas niedriger als die der tiefen.

Bernhard

huhu,

Wenn der Techniker vom Kabelunternehmen am Endgeräteanschluß
63 dB(µV) messen würde, unabhängig davon ob ich das Bild
subjektiv als ‚verrauscht‘ bezeichnen würde, kann er dann
einfach seinen Koffer zuklappen und gehen - mit dem Hinweis
das Signal ist ‚im zumutbaren Rahmen‘?

jain.
es muss unterschieden werden zwischen HF-signalpegel (bei dir 63 db/µv - wäre ok), und dem videosignal-rauschabstand.
letzteres muss imho 45 db am hüp betragen, und wäre schon als leichtes bildrauschen zu erkennen. falls noch ein verstärker nach dem hüp geschaltet ist (ziemlich wahrscheinlich), verringert sich der rauschabstand. je „schlechter“ der verstärker den bedürfnissen angepasst ist, umso schlechter wird das signal/rauschverhältnis letztenendes aussehen - und auf deiner fernsehbüchse umso deutlicher dargestellt werden.
falls du dann noch nen flachvogel als tv-gerät verwendest, ist die unzufriedenheit vorprogrammiert.

gruss wgn