'leiwandn' / 'leiwandste' ?

Da versuche ich mich an einer Übersetzung… und scheitere kläglich!
Die unklaren Worte habe ich hervorgehoben. Auch noch-noch-nochmaliges Lesen macht es mir nicht klarer.
Könnten die des Süddeutschen Kundigen mir bitte weiterhelfen?

Wolfgang Ambros
Schifoan - richtig

Am Freitog auf’d Nocht montier i di Schi
Auf mei Auto und dann begiab i mi
In’s Stubentoi oder noch Zöll am See
Weu durt auf die Berg o’m hom’s immer an _ leiwandn _ Schnee

Weu i wü, Schifoan, Schifoan, wow wow wow wow
Schifoan, weu Schifoan is des _ leiwandste _
Wos mer si nur vurstoin kann

In der Fruah bin i der erschte der wos _ aufefoart _
Damit i net so long aufs _ aufefoarn _ woart
Ob’m auf der Hütt’n kauf i mar an Jägertee
Weu so a Tee mocht den Schnee erscht so richtig schee

Weu i wü Schifoan…

Und wann der Schnee staubt und wann die Sunn scheint
Dann hob’ i olles Glick in mir vereint
I steh’ am Gipfel schau _ obe _ ins Toi
A jeder is glicklich, a jeder füht si woi

Und wü nur Schifoan…

Am Sonntag auf’d Nacht montier i die Schi
Auf mei Auto aber dann überkommts mi
Und i schau no amoi aufe und denk’ ma „Aber wo“
I foar no net z’Haus i bleib’ am Montog a no doSchifoan…

Otto

Ösitanisch
Hallo Otto

leiwand meint: toll, lässig, goil usw.

Gruss
CrNiMo

Ösitanisch, die 2. / Ergänzung
Hallo Otto

aufefoart = gen Gipfelstation fahren

obe = zu Tal

Gruss
CrNiMo

‚obe‘ Bemerkung am Rande…
Hallo Otto,

„obe“ oder auch bairisch „owe“ führt immer zu den nettesten Missverständnissen:
Norddeutsche denken dann gerne, es hätte etwas mit „oben“ zu tun. Weit gefehlt: da steckt „ab(wärts)“ drin und es bedeutet dann natürlich genau das Gegenteil von oben…

Das bairische Gegenteil zu „obe“ ist übrigens „aufe“ oder auch „affe“ (oberpfälzerisch - ganz helles a).

Gruß
Uschi

Hallo Otto!
Du hast ja schon die richtigen Erklärungen bekommen, allerdings hätte ich da noch eine kleine Ergänzung…

Am Freitog auf’d Nocht montier i di Schi
Auf mei Auto und dann begiab i mi
In’s Stubentoi oder noch Zöll am See

Da ist sicher das „Stubaital“ gemeint. Es gibt zwar den Ort „Stuben“, der liegt allerdings im Burgenland und da hat man’s nicht so mit dem Alpinskifahren…

Servus!
Frauke

Eure Erklärungen waren leiwandste! (owT)
:wink:

Schifoan = Skifahren:
Am Freitog auf’d Nocht montier i di Schi
Auf mei Auto und dann begiab= Begib Stubentoi = Stubaital

noch = nach
Zöll am See =Zell am See
:Weu durt auf die Berg o’m hom’s immer an

_ leiwandn _ Schnee = Weil dort auf dem Berg, da gibt es einen SUPER-Schnee

leiwand = (wienerisch f.super, klasse, toll)

Weu i wü, = weil ich will

Schifoan, Schifoan, wow wow wow wow = skifahren, skifahren…

Wos mer si nur vurstoin kann - = was man sich nur vorstellen kann

In der Fruah bin i der erschte der wos _ aufefoart _

= in der Früh bin ich der erste der hinauf fährt

Ob’m auf der Hütt’n kauf i mar an Jägertee

= oben auf der Hütte kauf ich mir einen Jagatee

Weu so a Tee mocht den Schnee erscht so richtig schee

= weil so ein Tee, macht den Schnee erst richtig schön

Weu i wü Schifoan…

Weil ich will skifahren…

Und wann der Schnee staubt und wann die Sunn scheint

und wenn der Schnee staubt und wenn die Sonne scheint

Dann hob’ i olles Glick in mir vereint

= dann habe ich alles Glück in mir vereint

I steh’ am Gipfel schau _ obe _ ins Toi

Ich steh´am Gipfel, schaue hinunter ins Tal

A jeder is glicklich, a jeder füht si woi

= ein jeder ist glücklich, ein jeder fühlt sich wohl

Und wü nur Schifoan…

= und ich will skifahren…

Am Sonntag auf’d Nacht montier i die Schi

= am Sonntag am Abend montier ich die Ski

Auf mei Auto aber dann überkommts mi

= auf mein Auto aber dann überkommt es mich

Und i schau no amoi aufe und denk’ ma „Aber wo“

= und ich schau noch einmal aufe (auf den Berg) und denk mir
„aber was–“ (was soll`s)

I foar no net z’Haus i bleib’ am Montog a no doSchifoan…

= Ich fahre noch nicht nach Hause, ich bleibe bis am Montag da…
skifahren…

s`Zwergerl
(eine Linzerin, 200 km von Wien entfernt)

W.Abross ist ein waschechter Wiener, das Lied auch wienerisch gesungen.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen

ba ba

kleine Verbesserung
es ist: eure Antworten waren leiwand!
leiwand - leiwander - am leiwandsten. :wink:

gruss,
bethje

Hallo Leute,

darf ich die Frage noch ein bisschen verkomplizieren?

Zwar kenne ich den Ausdruck „leiwand“ recht gut, komme schließlich von der österreichischen Grenze. Aber ich habe mich schon immer gefragt, was da für ein Wort dahinter steht, bzw. wie man es korrekt auf „hochösterreichisch“ schreibt, wenn es denn schon keine gesamt- oder wenigstens oberdeutsche Variante dafür geben sollte.

Hat es vielleicht etwas mit „lebend“ zu tun (wilde Vermutung)?

Gruß

Irene

Scroll mal…
… ein bisschen runter in diesem Brett (ziemlich weit runter), Irene.

Diese Frage hatten wir erst vor kurzem hier und dazu wurden auch einige Erklärungen gegeben.

Gruß
Uschi

Servas Zwergerl

W.Abross ist ein waschechter Wiener, das Lied auch wienerisch
gesungen.

Danksche fir dei leiwande Übersetzung, aber wer is bitte W.Abross?? :wink:

Das Lied stammt von Wolfgang Ambros (wie es auch richtig im ursprünglichen Posting steht) und der wurde in A-3012 Wolfsgraben (Niederösterreich!) geboren und lebt - so weit ich weiß - jetzt in A-3021 Pressbaum (ebenfalls NÖ).

Aufgewachsen ist er allerdings tatsächlich in Wien und sowohl Wolfsgraben als auch Pressbaum sind nur ca. 10 km von der westlichen Wiener Stadtgrenze entfernt …

Tipp: http://www.wolfgangambros.at

Ich bitte um Verzeihung für meine Oberlehrerhaftigkeit *g*
MfG
Roland

1 Like

Das Lied stammt von Wolfgang Ambros (wie es auch
richtig im ursprünglichen Posting steht) und der wurde in
Ich bitte um Verzeihung für meine Oberlehrerhaftigkeit *g*

Hallo Roland!

Oberlehrerhaftigkeit bin ich im www schon gewöhnt. Tut mir leid für das 2. „s“ in der Schnelligkeit.

Geboren in NÖ—auch ok, aufgewachsen in Wien, leben 10 km von Wien/Stadt-----Wien ist auch Bundesland, brauche ich dir als Österreicher eh nicht sagen.

Ein lieber Gruß
s´Zwergerl

„g“ Ich hoffe, ich bekomme kein ZU schlechte Note! „g“

Gruß

Irene

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Irene,

Peter Wehle erklärt in seinem Buch „Sprechen Sie Wienerisch - von Adaxl bis Zwutschkerl“ die Herkunft des Wortes „leiwand“ folgendermaßen:
… von dem Stoff, dessen Name eigentlich „linnenes Gewand“ bedeutete - mhd. lînwât - und der seinerzeit als besonders gut und daher als sehr teuer galt.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ergänzung zur Ergänzung-Stubental

Hallo Frauke,

In’s Stubentoi oder noch Zöll am See

Da ist sicher das „Stubaital“ gemeint. Es gibt zwar den Ort
„Stuben“, der liegt allerdings im Burgenland und da hat man’s
nicht so mit dem Alpinskifahren…

Das Stubental gibt es wirklich: In meiner Heimat auf der
Schwäbischen Alb gibt es den Ort Sontheim im Stubental. Aber mit
Skifahren tut man sich dort auch schwer, s’ist nur ein kleines
Täle …
Gruß
Bolo