Lektorat für Bachelorthesis

Hallo,

ich schreibe derzeit an meiner Bachelorarbeit und würde diese gerne lektorieren lassen. Hat jmd. damit Erfahrung? Also ob das Sinn macht, welche Leistung die anbieten und was das ungefähr kosten würde?

Wär toll wenn mir jmd. weiterhilft.
Danke!

Moin,

ich schreibe derzeit an meiner Bachelorarbeit und würde diese
gerne lektorieren lassen.

was versteht Du unter Lektorieren?
Formale Überarbeitung und Berichtigung von Rechtschreibfehlern?

Oder eine inhaltliche Überarbeitung?
Letzteres wäre ein Täuschungsversuch, der, wenns rauskommt, zum Durchfallen führt.

Gandalf

Hallo lindilg,

wie Gandalf schon andeutete, hängt der Preis davon ab, was Du haben willst.

Die (Examens-)Arbeiten, die ich bisher lektoriert habe (waren nicht so viele, da es nicht mein Hauptstandbein ist), waren alle fachfremd, so dass ich inhaltlich gar nicht eingreifen konnte.

Mein Leistungsumfang: Rechtschreib-/grammatikfehler beheben, Umformulierungsvorschläge, Fragen, wenn mir etwas nicht logisch erscheint, Hinweise auf Redundanzen, Hinweise auf einheitliche Schreibweisen, Hinweise auf formale Fehler (Zitat nicht beendet, Quelle nicht vernünftig ausgewiesen etc.). Alles natürlich im Korrekturmodus festgehalten.

So natürlich ist es eigentlich nicht, da viele es immer noch bevorzugen, auf dem Ausdruck Korrektur zu lesen. Das macht dann allerdings den Austausch etwas schwieriger, und der Schreiberling muss die Korrekturzeichen kennen und alles selbst noch umsetzen.

Der letzte Doktorand wollte auch eine Layoutprüfung, was die ganze Sache teurer machte (er hatte die Formatvorlagen nicht vernünftig eingesetzt, Tabellen nicht gesetzt, Diagramme sahen scheußlich aus, Formeln waren nicht lesbar und mussten nachgebaut werden etc.).

Man geht im Allgemeinen davon aus, dass man 4-6 Seiten (kommt natürlich auf die Inhalte an) in einer Stunde schafft. Jetzt hängt es davon ab, wie hoch der Stundensatz ausfällt. Im semiprofessionellen Bereich liegt er zwischen 30 bis 45 Euro. Angebote hierzu gibt es genügend.

Zu beachten ist auch, dass es für den Bearbeiter im Hinblick auf die Zeitplanung wichtig ist, ob man die fertige Fassung bearbeitet oder den Schreiber parallel begleitet.

Zu meinen Studentenzeiten hat man sich gegenseitig unentgeltlich die Arbeiten Korrektur gelesen. Macht man das heute nicht mehr?

Viele Grüße und viel Erfolg

Kathleen

Hi

Zu meinen Studentenzeiten hat man sich gegenseitig
unentgeltlich die Arbeiten Korrektur gelesen. Macht man das
heute nicht mehr?

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Nur im Glücksfall!
Als ich meine ersten Korrektorate suchte, waren die nämlich noch gar nicht auf Studenten eingestellt, weder vom Angebot noch vom Preis her (ein Bafög Student kann nicht mal eben 255€ für ne BA Arbeit raushauen und meine MA Arbeit hatte 80 Seiten, bei den Preisen wurde mir schon schwindlig).

Wenn ich Hilfe suche wurde immer darauf hingewiesen, dass ich „doch einfach“ mal meine Kommilitonen fragen sollte.
Guter Scherz!
Erstmal waren deren orthographische Fähigkeiten auch nicht ideal, wenn doch, hatten sie ohnehin keine Zeit oder keine Lust* oder Panik vor den chinesischen Begriffen (was eigentlich Unsinn ist, da diese ja nicht korrigiert werden müssen).
Die zentrale Korrekturenaustauschstelle der Uni war auch komplett überlastet.

Ich habe schließlich über StudiVZ, als dieses noch lebte, einen liebenswürdigen Herrn gefunden, der meine Arbeit mit Interesse korrekturgelesen hat und einzelne Kapitel wurden von einer Freundin übernommen.

Mit der Masterarbeit bin ich dann völlig auf die Nase gefallen, denn die Personen, die sie korrekturlesen wollten, haben sich nicht zurückgemeldet. Einer hat ein Kapitel noch geschafft, der andere hatte nicht einmal angefangen als ich die Arbeit abgeben musste. Sonst wollte niemand auch nur Einzelkapitel mal anlesen oder nur überfliegen. Alle keine Zeit und Lust.
Ich habe sie gefühlte 10 Mal auch ausgedruckt selbst durch- und vorgelesen aber irgendwas rutscht natürlich immer durch.
Beim BA hätte ichs vielleicht noch geschafft das irgendwie zu finanzieren, bei der 80 Seitigen eng beschriebenen Masterarbeit hätte ich das veranschlagte Geld allerdings niemals aufbringen können, da ich in den letzten Monaten des Studiums immer am Limit lebte und meine Ersparnisse gering waren (zu gering für die Zeit die ich bis zum nächsten Job gebraucht habe und ich habe in Rekordzeit eine Stelle gefunden!!!)

Generell würde ich aber, wenn ich einigermaßen Deutsch kann, keine professionelle Korrrektur für eine BA Arbeit einholen. Das würde ich wirklich im semi-privaten Bereich machen oder selbst, denn so unglaublich wichtig ist sie nicht, sie interessiert auch später niemanden mehr.

Bei der Masterarbeit hätte ich wirklich lieber jemanden gehabt, der zumindest mal mit anderen Augen als den meinen drüberliest. Die MA ist schon sehr viel wichtiger und eine Visitenkarte für die Zeit nach dem Studium, hier wird von den Prüfern auch viel mehr auf die Optik geachtet.

Zusammenfassung:
Studentisches Korrekturlesen wurde z.B. an meiner Uni dank Bologna fast ausgerottet, die wenigen übriggebliebenen Korrekturleser sind überlastet - alle anderen sind so gestresst, dass sie auch aus Freundschaft keinen Schnuff haben, mal was von jemand anderem zu lesen. Wenn sie überhaupt die sprachlichen Fähigkeiten haben, dies zu tun.
Wenn ich tief in die Tasche greife für einen Profi, würde ich dies eher für eine Masterarbeit tun.

lg
Kate
* Ich habe bis kurz vor meiner eigenen Masterarbeit bestimmt 3-4 Arbeiten pro Semester korrigiert, zusätzlich zu dem Material, dass ich von den Teilnehmern meines Tutoriums korrigieren musste.

Hallo, danke für die Antworten. Ich denke nicht, dass ein professionelles Lektorat unter Betrugsversuch fällt, denn ich will ja keine ghostwriter beschäftigen. Ich bin mittlerweile fündig geworden beim lektorat www.zeichenmanufaktur.de. habe dort angefragt und bin gut beraten worden und werde nun ein lektorat machen lassen das sowohl gramatik und interpunktion beinhaltet als auch anmerkungen zur verbesserung des aufbaus gibt. der preis ist auch völlig ok.
ich würde mich in dem punkt nicht auf freunde/ kommilitonen verlassen, da diese entweder selbst genügend zu tun haben oder nicht so fit sind, dass ich eine wirklich brauchbare leistung erwarten will.

gruß