Lerntherapeutin

Hallo,

meine Tochter geht in die 7. Klasse Gym. Vor einem halben Jahr hat sie die Diagnose von einem hier ansässigen Institut bekommen : Dyskalkulie. Daraufhin habe ich aus finanziellen Gründen eine Lerntherapeutin dem Institut vorgezogen. Diese hat auch Erfahrung laut ihrer Aussage mit Dyskalkulie. Ich habe dieser Therapeutin allerdings nicht von der Diagnose erzählt, weil ich unabhängig von dieser eine Meinung haben wollte. Bis dato hat sie aber mit keinem Wort was von Dyskalkulie gesagt, ich habe sie auch nicht darauf angesprochen. Sie geht seit 6 Monaten zu dieser Lerntherapeutin, einmal hat sie eine 3 in der 6. Klasse geschrieben und ich dachte ok, es wird.
Hinterher wieder zwei fünfen. Gut dachte ich, sie braucht noch Zeit. Jedenfalls hat meine Tochter jetzt in der 7. Klasse die erste Mathearbeit geschrieben und eine 6 kassiert.

Die Lerntherapeutin meint, sie kann wenn sie will. Am Anfang der Therapie hab ich gesagt, dass ich es gut fände, wenn sie ein zwei Hausaufgaben bekommt die sie dann machen kann , einfach um zu sehen ob sie es kann. Nach zwei drei Hausaufgaben meinte die Therapeutin das hätte keinen Sinn, weil sie es irgendwie macht und nicht so wie es sein sollte.
Ok dachte ich mir, mische ich mich mal nicht ein.

Ich meine ich ärgere mich auch, weil es finanziell eine Belastung ist , ich es aber für notwendig erachtet habe aber absolut keine Erfolge sehe bzw. die Therapeutin keine Fehler bei sich zu sehen scheint, sondern eher bei meiner Tochter. Diese geht zwar nicht unbedingt gerne hin, weil Mathe nicht ihr Fach ist, aber sie sieht es ein, dass sie was machen muss. Andererseits sagt sie dass es sie frustriert weil sie ja auch nicht weiterkommt notentechnisch.

Ich weiß ja nicht wie so eine Lerntherapie aussieht. Aber für einfache Nachhilfe müsste ich weit weniger Geld ausgeben. Das macht mich einfach ratlos.
Aber ich kann doch auch nicht dasitzen und nix tun?! Ich habe die Lerntherapeutin wieder um ein Gespräch gebeten, da ich absolut ratlos bin, ob es Sinn macht . Könnt ihr was dazu sagen. Ich denke sie wird den Fehler bei meiner Tochter suchen, aber dass kann es ja auch nicht sein, sie muss doch auch einen Weg finden ihr das zu erklären. Meine Tochter meint sie sagt der Therapeutin wenn sie es nicht versteht, die erklärt es nochmal und nochmal aber dann ist die Stunde rum und sie hat es immer noch nicht verstanden :frowning: Vielleicht ist 1 x die Woche zu wenig? Ich kann mir ehrlichgesagt auch nicht mehr Stunden leisten. Bin echt ratlos und auch verärgert. Meine Tochter hatte schon in der Schule geheult und da durfte ich mir die Enttäuschung auch nicht anmerken lassen. Aber das macht ihr sicher mehr zu schaffen wie mir . Ich will ihr helfen :frowning: LG

Hallo

[…]
Dyskalkulie muss von einer Fachperson therapiert werden - jemand der „auch Erfahrung damit hat“ ist zu wenig.
Echte Rechenschwäche ist - vereinfacht gesagt - das fehlende Verständnis für die Logik der Mathematik, wenn das erst jetzt behandelt wird, muss man einige fehlende Jahre aufholen - schulische Erfolge sind da vorerst keine zu sehen. Das Lernen auf eine jetzt anstehende Klassenarbeit in der 7. Klasse ist aussichtslos und führt nur zu Frust.

Sie sollte bei einem echten Spezialisten behandelt werden und es könnten eventuell von der Schule Begleitmassnahmen angeboten werden (zB angepasste Aufgaben) und vor Allem - sofern die Diagnose sicher ist - muss sie aus dem Regelmathe-Unterricht bzw. dessen Benotung rausgenommen werden.

Gruss, Sama

Hi Sama, danke für deine Antwort. Die Diagnose hat ein „Therapiezentrum für Dyskalkulie und Rechenschwäche“ gemacht. Weiß nicht ob das noch sicherer geht oder wo ich sonst noch hingehen kann, damit das evtl. bestätigt wird. Geht das denn so einfach im Gymnasium dass man sie aus der Benotung rausnimmt? Oder gibt es dafür einen Paragraphen? Gruss, M.

Hallo Meli,

Sama schrieb „therapiert“, nicht „diagnostiziert“. D. h., nicht die Diagnose Dyskalkulie wird angezweifelt, sondern die Fähigkeit der Lerntherapeutin, die sich mit Dyskalkulie auskennen soll, eine Dyskalkulie zu therapieren.

Allerdings wundere ich mich auch, dass das erst in der 6. Klasse festgestellt wurde. Bei meiner Tochter wurde das Anfang der 3. Klasse festgestellt, sie macht die Therapie seit November und hat gerade mal den Stoff der ersten 3 Jahre knapp nachgeholt (ein bisschen fehlt noch, Maße, Längen …).

Ok, mir fiel wieder ein, ich hatte dir schon mal geschrieben. Zwar nicht in diesem Thread sondern vermutlich im ersten, aber dennoch!

Jetzt hast du gesehen, dass die Reaktion der Lerntherapeutin auf die damalige Eintagsfliege 3 nicht überzogen war, denn sie wurde in weiteren Arbeiten nicht mehr bestätigt.

Mittlerweile habe ich auch den ersten Thread gefunden.

Das Geld für die Nachhilfe kannst du dir schenken, wenn schon die Lerntherapeutin es nicht geschafft hat.

Bei der Dyskalkulietherapie wird anders an die Sache rangegangen als in der Schule, was Nachhilfe und Lrrntherapie sicherlich nicht machen, sie erklären das genau wie in der Schule, und wenn das Kind grundsätzliche Probleme hat, wird das durch die 10. Wiederholung auch nicht besser verstanden.

Gruß
Christa

P. S. Sch. ipad, irgendwie tippt das Ding immer etwas anderes, als das, was ich eingeben will. Einige Tippfehler habe ich noch gesehen und korrigiert, also sorry, wenn ich etwas übersehen habe!

Hallo,

du sagst, du weißt nicht, wie eine Dyskalkulietherapie aussieht… dann frage doch mal nach!
Die Therapeutin sollte es dir ausführlich erklären.
Wenn du die gleiche Fragestellerin bist, die vor ein paar Monaten schon gefragt wird, habe ich es dir schon beschrieben:
Wichtig in der Dyskalkulietherapie ist, dass die Therapie bei den Grundlagen ansetzt, die der Schüler nicht verstanden hat.
Das kann durchaus das Rechnen bis 20 sein.
Frage die Therapeutin also explizit, wo deine Tochter steht und was in der Therapie geübt wird.
Wenn die Therapie weit unten an den Basisfähigkeiten ansetzt, ist es klar, dass es lange dauert, bis in der Schule Erfolge sichtbar werden.

Wenn die Therapeutin sagt, deine Tochter könne, wenn sie wolle, soll sie dir bitte genau erklären, was sie zu tun gedenkt, damit deine Tochter
ihre Fähigkeiten besser nutzen kann. Das würde aber nicht mit der Diagnose Dyskalkulie zusammenpassen.
Bei Dyskalkulie kann man es eben nicht.
Du solltest sie darum dringend fragen, ob sie die Diagnose Dyskalkulie bestätigen kann oder nicht. Du musst wissen, was genau in der Therapie passiert une warum- dafür wirst du aber die Therapeutin fragen müssen, nicht uns.

Hat die Therapeutin Kontakt zur Mathlehrerin aufgenommen? Auch das gehört zu einer guten Therapie. Auch die Lehrerin sollte wissen, woran deine tochter in der Therapie arbeitet.

Viel Erfolg!

Hi nochmal , hallo Bixie,

mittlerweile hatte ich ein Gespräch mit der Lerntherapeutin. AUf meine Frage hin, ob es sich bei meiner Tochter denn um Dyskalkulie handelt, meinte sie , sie arbeite jetzt ein halbes Jahr mit ihr und nein sie hätte keine Dyskalkulie. Meine Tochter könne wenn sie wolle z. B. auch Formeln anwenden. Sie habe einige Kinder mit schwerer Dyskalkulie bei sich in Behandlung und meine Tochter hätte ihrer Meinung nach keine Dyskalkulie. Ich habe ihr nicht gesagt, dass an anderer Stelle - nämlich vom Institut bereits eine Diagnose über Diskalkulie vorliegt.
Wie kann das sein, dass Fachleute unterschiedlicher Meinung sind? Was würdest du mir in dieser Situation vorschlagen? Die Therapeutin meint meine Tochter wäre teilweise nicht bei der Sache. Wir haben schon überlegt ob es am langen Tag liegen kann, dass sie manchmal unmotiviert an die Sache rangeht. Sie hat Dienstags von 8 - 15.30 Unterricht. Die letzten beiden Stunden ist Kunstunterricht. Um 16 Uhr geht es dann mit der Therapie weiter bis 17. Uhr. Die Therapeutin schlug vor den Unterrichtstag zu wechseln. Montags hat sie um 13 Uhr Schulschluß und die Therapie würde dann um 17 beginnen. Ich bin im Moment ratlos was ich überhaupt machen soll.

Gruss, M.

Hallo Melli,

gut, die LT sagt, es sei keine Dyskalkulie… wo liegt denn das Problem bei deiner Tochter nach Ansicht der Therapeutin? Wo genau steht deine Tochter wissensmäßig (laut Therapeutin) ? Arbeiten sie am aktuellen Schulstoff oder an Grundlagen? Wenn sie am aktuellen Schulstoff arbeiten, warum kann dann (laut Therapeutin) deiner Tochter nicht einfach mit Nachhilfe geholfen werden?
Was sagt deine Tochter selber? Meint sie, die Therapie hilft ihr?
Welche Qualifikation hat die Lerntherapeutin? Sie sollte ein pädagogisches Studium und eine umfangreiche Zusatzausbildung im Bereich Dyskalkulie haben…
Rechne doch selber mal ein paar Aufgaben (Grundrechenarten, schriftlich und Kopfrechen) mit deiner Tochter. Kann sie das ohne Probleme? Wenn nicht, was sagt die Lerntherapeutin dazu?
Und kannst du noch mal mit der Einrichtung sprechen, die die Dyskalkulie - Diagnose gestellt hat? Gibt es evt. einen Bericht? Welche Defizite wurden damals festgestellt bei deiner Tochter? Und was meint die aktuelle Lerntherapeutin dazu?

Natürlich kann es helfen, die Therapiezeit zu wechseln. Aber mir ist immer noch nicht deutlich, welchen Plan die Therapeutin für deine Tochter hat.
Wenn es nur „Unaufmerksamkeit“ ist, sollte die Therapeutin Mittel haben, die Aufmerksamkeit deiner Tochter zu gewinnen. Wenn sie durchblicken lässt, deine Tochter „wolle nur nicht“, beendet die Therapie. Wenn deine Tochter wirklich nicht will, wird sie auch nicht profitieren - wenn sie aber doch will, verdient sie eine Therapeutin, die das sieht und nutzen kann.