Hallo Matuja,
Hat er irgendwelche Kurse besucht? Oder hat er versucht, es so
- übers Hören - zu lernen? - Deutsch ist eine ziemlich
komplizierte Sprache und komplett anders strukturiert als
afrikanische Sprachen. Zwar sollte man nach 7 Jahren ein wenig
Sprachkenntnisse erwarten, aber es ist tatsächlich für viele
Menschen nicht so einfach…
(Zumal man mit Englisch meiner Erfahrung nach weit kommen
kann…)
Er hatte mal, ganz am Anfang einen Deutschkurs besucht. Damals stellte ich schon fest, daß es ihm überdurchschnittlich schwer fiel. Meiner Erinnerung nach hat er diesen auch nicht mehr zu Ende gemacht.
Ich gebe zu, was das Deutschlernen betrifft, bin ich - trotz vorher gut gefaßter Vorsätze - nicht ganz unschuldig. Wir sprechen meistens englisch.
Seit einigen Wochen will mein Mann jedoch von sich aus Deutsch lernen, da es ihn in seiner Arbeit (er ist selbständig und hat seit kurzem nicht nur zu englischsprechenden Geschäftspartnern Kontakt) doch sehr behindert.
Es gibt in großen Städten häufiger kombinierte
Alphabetisierungs- und Sprachkurse. Das ist zwar nicht ganz
dasselbe wie Lese-Rechtschreib-Förder-Kurse, aber wenn ihr
nicht zu eineR PrivatlehrerIn gehen wollt, wäre dies
vielleicht eine Möglichkeit. (Es kommt darauf an, wo ihr
wohnt).
Nicht unwesentlich dabei ist allerdings das Engagement Deines
Mannes. Wenn er schon so viel negative Erfahrungen gemacht hat
mit Schreiben, wie motiviert ist er, es (richtig) zu lernen?
(Ich schreibe dies nicht, weil ich mangelndes Interesse
vermute, ich bin als Sonderpädagogin in der
Lese-Rechtschreibförderung tätig und bin oft mit KINDERN
konfrontiert, die oft schon völlig frustriert sind… -
Dementsprechend schwieriger ist es dann, den Frust abzubauen,
damit sie wieder an sich glauben können…)
Dies trifft die Sache im Kern. Bei dem damaligen Deutschkurs (im Deutsch-Heft war übrigens auch kein einziges Wort richtig geschrieben) habe ich versucht mit ihm zu lernen. Nach einigen Minuten war er völlig überfordert und verhielt sich wie ein bockiges (nicht böse gemeint) Kind. Ich war damit auch völlig überfordert, weil ich damals das Problem der L-S-Schwäche noch nicht richtig einordnen konnte.
Mittlerweile ist ihm auch bewußt (durch mein vorsichtiges Zutun), daß er ein Problem beim Schreiben hat. Vorher hatte er es immer mit Entschuldigungen „verleugnet“ (z. B. es liegt nur daran, daß ich schon lange nichts mehr geschrieben habe etc.)
Deshalb versuche ich jetzt die Gelegenheit zu nutzen, solange er es sebst will.
Ich wünsche Dir/Euch viel Glück und noch viele hilfreiche
Antworten,
Grüße von Matuja
Danke, das hoffe ich auch.
Nette Grüße
Faina