Lesen durch Schreiben (Reichen-Methode)

Hallo,
ich habe ein riesengroßes Problem. Mein Sohn wird dieses Jahr eingeschult. Wir sind umgezogen und ich habe ihn an der Grundschule am Ort angemeldet. Auf der Hompage der Schule stand wir lernen so: Lesen durch Schreiben. Gut, noch nie was davon gehört. Habe mir ehrlich gesagt auch keine Gedanken weiter gemacht. Mein großer Sohn ist 20 Jahre alt (ich bin aber auch „erst“ 40) und als er zur Grundschule ging, war das Bildungssystem noch ziemlich einheitlich. Fibel und gut. Ich wusste gar nicht, was es jetzt alles gibt. Woher auch. Habe keine kleineren Kinder und die Freunde auch nicht, die Kinder sind alle schon größer. So, nun waren wir zu Terminen in dieser neuen Grundschule und da lagen einmal Mappen aus von Schülern, die allesamt 1996 geboren sind, also mindestens 10 Jahre alt. Diese Mappen strotzten nur so von Fehlern. Auf Frage einer Mutter, ob dies normal sei, meinte die Lehrerin (sich voll auf den Schlips getreten fühlend): „Wenn ich gewusst hätte, dass sie auf so etwas achten, hätte ich die Mappen gar nicht ausgelegt. Sie sollen schauen, wie schön die Kinder die Mappen gestaltet haben.“ Tolle Aussage. Und eine zweite Lehrerin meinte: „Welcher Mensch ist schon frei von Rechtschreibfehlern:“ PUNKT Was soll ich davon halten? Ich habe gegoogelt zu der Methode Lesen durch Schreiben und finde sie total widersinnig. Die Orthografie bleibt voll außen vor. Mag sein, dass die Methode an einigen Schulen, wo sie engagiert angewendet wird, funktionieren mag. Aber an dieser Schule …! Die achten doch überhaupt nicht auf Rechtschreibung. Dann kommt das Kind in der 5. Klasse aufs Gymnasium oder Mittelschule und schreibt wie ein Erstklässler von früher. Und wenn ein Kind schreiben kann wie es will wird es doch um so schwerer, „umdenken“ zu müssen, wenn dann doch mal die Rechtschreibung dran kommt. Ich will auch keinen kleinen Schriftsteller, der mir Weihnachten schon tolle Erlebnisse aufschreiben kann, ich will, dass mein Sohn ordentlich deutsch lernt und zwar gleich richtig.
Ich habe mal zu Hause gestöbert, mein großer Sohn hat mit 10 Jahren selbst ausgedachte Geschichten geschrieben und zwar fehlerfrei. Das ist jetzt 10 Jahre her. Wieso wird sowas an den staatlichen Grundschulen unterrichtet und man hat als Eltern keine Chance sich zu wehren. Wer das will kann doch sein Kind auf eine Waldorfschule oder Montessori-Schule geben. Ich verstehe das nicht. Mich würde interessieren, was Ihr so für Erfahrungen gemacht habt bzw. natürlich Eure Kinder. Also ich will absolut nicht, dass mein Sohn so unterrichtet wird und dann noch von solch nachlässigen Lehrern. Ich war total entsetzt. Eine Lehrerin sagte noch: „Na wer schreibt denn heute noch per Hand. Man schreibt am Computer und jagt die Rechtschreibprüfung drüber.“ Na toll. Stell mal so ein Kind wohin, ohne Taschenrechner und Computer - Gute Nacht PISA. Wir haben damals noch mit dem Rechenschieber gelernt und haben das Rechnen echt gelernt. Das mit dem Rechnen ging bei meinem großen Sohn damals auch schon los. Beizeiten einen Taschenrechner und alles war so einfach. Zieh mal eine Wurzel - häh? Gehe mal einkaufen mit 10,00 Euro und überschlage vorher, was es kostet - wie? Kopfrechnen ist doch viel zu anstrengend. Die sind doch ohne Hilfsmittel total aufgeschmissen. Na wenigstens Lesen und Schreiben hat er „damals“ noch gelernt.
Also, ich freue mich auf Eure Erfahrungen.

Eine schockierte Mutter

Hallo,

Informiere dich bitte und nicht nur bei den Gegnern, eine kontroverse Diskussion findest du unter http://www.teachersnews.net/te68/index.nsf/url/F41BA…

Weitere Zusatzinformationen findest du bei
http://www.lehrer-online.de/dyn/9.asp?path=/lesen-du…

Glaube mir bitte, an unserer SEK1-Schule hängen miserable Rechtschreibkenntnisse nicht vom Lese-Schreib-Lerngang ab. Unser Einzugsbereich erstreckt sich über sehr viele Grundschulen mit allen möglichen Lerngängen. Lesen durch Schreiben, Fibel, selbstgestricktes usw. … .

Meiner Meinung nach hängen miserable Rechtschreibkenntnissse eher vom Sprachvorbild der näheren Umgebung und der Lesekultur in der Familie ab als vom Lese-Schreib-Lerngang. Das ist mein subjektives Empfinden als Mathematik- und Physiklehrer an einem Gymnasium.

Gruß
MK

Hallo,

Glaube mir bitte, an unserer SEK1-Schule hängen miserable
Rechtschreibkenntnisse nicht vom Lese-Schreib-Lerngang ab.

Meiner Meinung nach hängen miserable Rechtschreibkenntnissse
eher vom Sprachvorbild der näheren Umgebung und der Lesekultur
in der Familie ab als vom Lese-Schreib-Lerngang.

Hier kann ich nicht völlig zustimmen.
Sehr wohl können bestimmte Methoden das Richtig-Schreiben-Lernen erleichtern oder erschweren. Unser Großer hat nun schon fast sein Schulleben geschafft und kommt aus einer Familie, wo sehr viel gelesen, vorgelesen und fast Hochdeutsch gesprochen wird. Trotzdem war seine Rechtschreibung lange miserabel. Es wurde erst besser, als er von selbst anfing, viel zu lesen.
In der Grundschule wurde einfach nicht genug geschrieben und zu wenig auf die Fehler geachtet. Immer nur Arbeitsblätter mit kleinen Lücken ausfüllen, Bilder malen usw. ist meiner Meinung nach zu wenig.
Ich sehe allerdings nicht ein, wieso die Familie die Arbeit der Schule machen soll, dann bräuchten unsere Kinder gar nicht zur Schule gehen…

Beatrix

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Also, ich habe vor zwei Jahren eine erste Klasse unterrichtet und dabei die „Lesen durch Schreiben Methode“ angewandt. Es ist eine geniale Methode, aber wie bei vielen Methoden, muss man sie mit anderen koppeln. Die Kinder schreiben sehr früh eigene Sätze und Geschichten ( klar mit Rechtschreibfehlern, aber das macht anfangs gar nichts, ich gebe den Eltern dann gerne ein Beispiel: wenn ihr Kind als Baby anfängt erste Wörter zu sprechen und anfängt sich zu artikulieren, zeigt es erst auf einen Ball und sagt irgendein Gebrabbel,das die entzückten Eltern sofort als Ball deuten und dem Baby hocherfreut den Ball hinhalten. Da verlangt KEIN ELTERNTEIL der Welt, dass das Baby einen korrekten Satz formuliert, bevor es den Ball bekommt. „Liebe Mama, kannst du mir bitte den Ball reichen?“)
Also, man macht ganz viele Übungen zum Hören, damit die Kinder lange und kurze Laute unterscheiden können. Man klatscht Silben, man lernt mit den Kindern die Laute und Buchstaben mit allen Sinnen erfahren. Das hilft vorallem den schwachen Schülern sehr. Allerdings muss man nach einem halben Jahr anfangen, die festgeschriebenen Lernwörter zu üben. Ich habe dann verschiedene Diktatarten geübt, wir haben auch sehr früh von der Tafel abgeschrieben, kleine Texte abgeschrieben usw…
Am Ende der 2. Klasse war meine Klasse sehr viel fitter und auch sehr viel leichter zu motivieren, als die andere 2. Klasse, die mit der Fibel gelernt hat, sie haben ALLE gerne Geschichten geschrieben ( und das Aufsätze schreiben wird in den höheren Schulen sehr viel höher bewertet als Rechtschreibung) und konnten alle gut richtig schreiben. Jetzt habe ich eine 3. Klasse übernommen, die NICHT mit der Lesen durch Schreiben Methode in den ersten 2 Jahren gelernt hat. Und die Rechtschreibleistungen waren katastrophal. Denn die Kinder können sich die Schreibung von Wörtern nicht herleiten (z.B. wie in der Lautmethode üblich, dass man den Kindern lernt…ÄPFEL KOMMT VON APFEL und obwohl ich E höre schreibe ich Ä), sie hören nicht, ob ein Vokal kurz oder lang gesprochen wird ( was bei vielen Rechtschreibregeln wichtig ist, zB: bei der Mitlautverdoppelung)und Silben erkennen sie ganz schwer, d.h. das Trennen von Wörtern war ein Desaster. Ich habe lange gebraucht und viel Zeit damit verbracht, diese Lücken zu schließen. Anfangs hatten meine Kinder NULL Lust zum Schreiben, auch das musste ich langsam aufbauen und so langsam trägt diese Arbeit Früchte. Sie konnten zwar lang geübte Wörter richtig schreiben, aber VERINNERLICHT hatten sie die korrekte Schreibung eines Wortes kaum.
Nicht das du denkst, dass ich eine sehr schwache Klasse habe, im Gegenteil, ich hab sogar 3 Kinder mit einem hochbegabten IQ, aber was man ihnen am Anfang des Lernprozesses nicht beibringt, kriegt man später schwer hin.
Ich kann dir nur raten, gib der Methode und der Lehrerin eine Chance, freue dich an den raschen Fortschritten,die dein Sohn machen wird, lobe ihn für jedes Wort, das er lautgetreu aufgeschrieben hat, beantworte ihm Fragen zur Rechtschreibung, wenn sie von ihm kommen, lese viel mit ihm und lasse ihn eigene Bücher aussuchen, freue dich daran, wenn er gerne Lernmappen erstellt und gestaltet, der Weg ist das Ziel…und der Prozess dorthin genauso wichtig, wie am Ende das Produkt. Wenn du noch Fragen hast, wie du deinen SOhn unterstützen kannst, wenn du nach nem halben Jahr nicht das Gefühl hast, dass die Lehrerin auch auf die RS achtet, melde dich gerne per email bei mir.

Lg Alexandra

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Hallo Ines,
ich stimme dir darin zu, dass die Fähigkeit, orthografisch korrekt zu schreiben, wichtig ist und in der Grundschule erlernt werden muss. Aber das reicht nicht aus! Ebenso wichtig ist es auch, dass Menschen lernen, sich schriftlich auszudrücken, ihre Bedürfnisse zu artikulieren, Menschen zu beeinflussen und die eigenen Gedanken ordnen zu können. Und Kindern macht ein Schriftspracherwerb, der so aufgezogen wird, in der Regel sehr viel Spaß.

Es stimmt, dass Reichen auf den zweiten Aspekt sehr viel Gewicht legt und den ersten in seiner Theorie vernachlässigt. Allerdings ist es gut möglich (und wird heutzutage oft praktiziert), Reichens Ansätze mit mehr orthografisch orientierten Ansätzen zu mischen. Jeder Lehrer unterrichtet sowieso in Deutschland recht individuell und „mischt“ in der Regel.

Außerdem ist es nicht unerheblich, dass du als Mutter (ob du willst oder nicht) deinem Kind vermittelst, dass Rechtschreibung etwas Wichtiges ist. Wahrscheinlich ist, dass dein Kind, das viel stärker von dir als von der Schule geprägt wird, diese Haltung übernehmen wird.

Die Frage ist, ob die von dir gefundenen Fehler in Schülertexten irgend etwas über den zukünftigen Unterricht deines Kindes aussagen. Stammen sie von der gleichen Lehrerin, die auch deinen Sohn unterrichten wird?
Und selbst wenn der Rechtschreibunterricht der Lehrerin nicht so gut sein sollte: Hat sie vielleicht andere Qualitäten, von denen dein Kind sehr profitiert?

Nach meinen Erfahrungen „funktioniert“ Schule nur, wenn ein Grundvertrauen zwischen Eltern und Lehrer besteht. Wenn du dein Kind einschulst mit dem Gefühl „Diese Schule macht bestimmt alles falsch“, sind Spannungen vorprogrammiert, die dein Kind belasten könnten.

Gruß!
Christian

ich habe ein riesengroßes Problem. Mein Sohn wird dieses Jahr
eingeschult. Wir sind umgezogen und ich habe ihn an der
Grundschule am Ort angemeldet. Auf der Hompage der Schule
stand wir lernen so: Lesen durch Schreiben. Gut, noch nie was
davon gehört. Habe mir ehrlich gesagt auch keine Gedanken
weiter gemacht. Mein großer Sohn ist 20 Jahre alt (ich bin
aber auch „erst“ 40) und als er zur Grundschule ging, war das
Bildungssystem noch ziemlich einheitlich. Fibel und gut. Ich
wusste gar nicht, was es jetzt alles gibt. Woher auch. Habe
keine kleineren Kinder und die Freunde auch nicht, die Kinder
sind alle schon größer. So, nun waren wir zu Terminen in
dieser neuen Grundschule und da lagen einmal Mappen aus von
Schülern, die allesamt 1996 geboren sind, also mindestens 10
Jahre alt. Diese Mappen strotzten nur so von Fehlern. Auf
Frage einer Mutter, ob dies normal sei, meinte die Lehrerin
(sich voll auf den Schlips getreten fühlend): „Wenn ich
gewusst hätte, dass sie auf so etwas achten, hätte ich die
Mappen gar nicht ausgelegt. Sie sollen schauen, wie schön die
Kinder die Mappen gestaltet haben.“ Tolle Aussage. Und eine
zweite Lehrerin meinte: „Welcher Mensch ist schon frei von
Rechtschreibfehlern:“ PUNKT Was soll ich davon halten? Ich
habe gegoogelt zu der Methode Lesen durch Schreiben und finde
sie total widersinnig. Die Orthografie bleibt voll außen vor.
Mag sein, dass die Methode an einigen Schulen, wo sie
engagiert angewendet wird, funktionieren mag. Aber an dieser
Schule …! Die achten doch überhaupt nicht auf
Rechtschreibung. Dann kommt das Kind in der 5. Klasse aufs
Gymnasium oder Mittelschule und schreibt wie ein Erstklässler
von früher. Und wenn ein Kind schreiben kann wie es will wird
es doch um so schwerer, „umdenken“ zu müssen, wenn dann doch
mal die Rechtschreibung dran kommt. Ich will auch keinen
kleinen Schriftsteller, der mir Weihnachten schon tolle
Erlebnisse aufschreiben kann, ich will, dass mein Sohn
ordentlich deutsch lernt und zwar gleich richtig.
Ich habe mal zu Hause gestöbert, mein großer Sohn hat mit 10
Jahren selbst ausgedachte Geschichten geschrieben und zwar
fehlerfrei. Das ist jetzt 10 Jahre her. Wieso wird sowas an
den staatlichen Grundschulen unterrichtet und man hat als
Eltern keine Chance sich zu wehren. Wer das will kann doch
sein Kind auf eine Waldorfschule oder Montessori-Schule geben.
Ich verstehe das nicht. Mich würde interessieren, was Ihr so
für Erfahrungen gemacht habt bzw. natürlich Eure Kinder. Also
ich will absolut nicht, dass mein Sohn so unterrichtet wird
und dann noch von solch nachlässigen Lehrern. Ich war total
entsetzt. Eine Lehrerin sagte noch: „Na wer schreibt denn
heute noch per Hand. Man schreibt am Computer und jagt die
Rechtschreibprüfung drüber.“ Na toll. Stell mal so ein Kind
wohin, ohne Taschenrechner und Computer - Gute Nacht PISA. Wir
haben damals noch mit dem Rechenschieber gelernt und haben das
Rechnen echt gelernt. Das mit dem Rechnen ging bei meinem
großen Sohn damals auch schon los. Beizeiten einen
Taschenrechner und alles war so einfach. Zieh mal eine Wurzel

  • häh? Gehe mal einkaufen mit 10,00 Euro und überschlage
    vorher, was es kostet - wie? Kopfrechnen ist doch viel zu
    anstrengend. Die sind doch ohne Hilfsmittel total
    aufgeschmissen. Na wenigstens Lesen und Schreiben hat er
    „damals“ noch gelernt.
    Also, ich freue mich auf Eure Erfahrungen.

Eine schockierte Mutter

Hallo,
Lesen durch Schreiben funktioniert genau dann richtig, wenn der Lehrer es kann! Und es gibt leider viele Lehrer, die das nicht können.
Ich halte vor allem ein Argument für sehr fragwürdig: „Die Kinder sollen gerne schreiben.“ Aber was bringt es denn einem Menschen, wenn er gerne, aber falsch schreibt?
Ich glaube nicht viel!
Viel sinnvoller ist doch richtiges Schreiben.
Genauso verhält es sich mit dem Sprachschatz kleiner Kinder. Die konsequente Nichtverbesserung führt doch zu eingeschleiften Fehlern, die später wieder „entfernt“ werden müssen. Der Logopäde freut sich dann…
Fehler müssen vielmehr dazu genutzt werden, etwas besser zu machen und nicht als Strafe bzw. Grund zur Bestrafung angesehen werden.
Aus Fehlern lernt man und das gilt auch für Kinder und Jugendliche.
Daher bin ich der Meinung: Konsequentes Verbessern hilft, wenn man es nicht als Bestrafung darstellt, sondern als Weg zur Richtigkeit.
Alles andere führt weiter ins Bildungsdesaster und spielt den 68ern in die Karten. (Anmerkung des Verfassers: Hier fand eine Übertreibung statt!!!)

Schönen Tag noch,
Aragorn

Mag sein, dass du das Argument, Kinder sollen gerne schreiben, als fragwürdig ansiehst. Das zeigt mir aber, dass du mit lernenden Kindern wenig zu tun hast. Denn nichts funktioniert besser, als wenn Kinder gerne und motiviert an eine Sache herangehen. Sie lernen dann schneller, leichter und auch mit größerem Speichererfolg. Das heißt, einem schreibmotivierten Kind kannst du stilistische Mittel leichter vermitteln, es nimmt deine Tipps und Tricks an. Noch dazu schreibt es häufiger und übt dadurch gerne und intensiv. Eine Schülerin von mir hat mittlerweilen in der Computer AG ihre eigene Homepage gebastelt, auf der sie ihre eigenen Geschichten veröffentlicht. Und wenn man sich ihre ersten Geschichten anschaut und die, die sie momentan schreibt, ist da ein echter Fortschritt zu sehen. Nachdem wir grade so was „trockenes“ wie Vorgangsbeschreibung machen, dachte ich, dass sie das in ihren Geschichten auslässt. Aber jetzt schreibt sie grad wie eine Wilde nur Vorgangsbeschreibungen…übers Aufstehen, Waschen, Zimmer aufräumen…etc…
Verbesserungen gibt es von mir schon, aber nicht ständig und dauernd, denn das demotiviert. Vor allem beim kreativen Schreiben und beim 1. Ausprobieren einer Textart lasse ich die Kinder einfach mal drauf los schreiben. Später erfolgt dann eine gemeinsame Überarbeitung und eine Verbesserung, aber auch ned von Oben herab. Ich verlange allerdings von allen Schülern, dass bekannte Rechtschreibregeln angewendet werden…und das klappt meist auch. Allerdings heißt es dann nicht mit Rotstift die Fehler anstreichen, sondern die Kinder dazu bringen, Fehler selber zu finden und Fehler selber zu verbessern. Dazu muss man ihnen eine Strategie beibringen, wie man Wörter nachschlägt und wo man Informationen findet,die man grad nicht gespeichert hat. In der modernen Schule ist es nämlich erlaubt, auch etwas NICHT zu können oder zu wissen. Man muss dann nur wissen, woher man eine Info bekommt oder wie man sich die Rechtschreibstrategie herleiten kann.

Ach ja, und es ist BEWIESEN, dass es nicht zu mehr Fehlern führt, wenn man die Kinder am Anfang lautgetreu schreiben lässt und nicht dauernd Fehler verbessert. ( gibt zig Studien dazu, aus allen Schichten und allen Altersstufen)
AUch bei Kleinkindern macht es KEIN MENSCH. Niemand verbessert ständig ein Kleinkind während seines Sprachaufbaus. Klar, sagt man Wörter vor…aber du bist nicht ständig am Verbessern, das führt nämlich zum VERSTUMMEN eines Kindes.
Motivation und LErnfreude sind die besten Lernbegleiter. Aber das kann man nur erkennen, wenn man mal ein paar Stunden bei motiviert lernenden Kindern verbracht hat…

gruß alex

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Hallo Mutti,

ich bin auch Mutti - einer 10-jährigen Tochter - auch ich hatte am Anfang der Grundschulzeit Probleme mit den Lernmethoden der Lehrer. Allerdings musst ich feststellen, dass nicht alles „heutzutage“ schlecht ist.
Auch ich habe während der Hausaufgaben versucht die Rechtschreibfehler meiner Tochter auszubessern - ohne Erfolg - die Motivation sank so schnell, dass ich damit aufhörte. Wir wohnen in Nürnberg - also sehr Dialekt geprägt - dementsprechend war auch die Rechtschreibung meiner Tochter (…Vater = Vadda).
Nachdem wir die 2. Klase gut absolviert hatten, folgte ich einem vorangegangenen Gespräch mit der Lehrerin: „Die Kinder haben nun gelernt zu schreiben und zu lesen. Jetzt können wir mit der Rechtschreibung beginnen.“
Meine Skepsis war zu unrecht. Meine Tochter geht bald auf das Gymnasium und hat in Deutsch die Note 1. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass jedes Kind andere Lernmethoden braucht. Hier muss wirklich auf das Kind eingegangen werden und während der Hausaufgaben beobachtet werden, um dann Einzugreifen oder dem Kind noch etwas Zeit zu lassen.

Hallo,

ich habe ein riesengroßes Problem. Mein Sohn wird dieses Jahr
eingeschult. Wir sind umgezogen und ich habe ihn an der
Grundschule am Ort angemeldet. Auf der Hompage der Schule
stand wir lernen so: Lesen durch Schreiben. Gut, noch nie was
davon gehört. Habe mir ehrlich gesagt auch keine Gedanken
weiter gemacht. Mein großer Sohn ist 20 Jahre alt (ich bin
aber auch „erst“ 40) und als er zur Grundschule ging, war das
Bildungssystem noch ziemlich einheitlich. Fibel und gut. Ich
wusste gar nicht, was es jetzt alles gibt. Woher auch. Habe
keine kleineren Kinder und die Freunde auch nicht, die Kinder
sind alle schon größer. So, nun waren wir zu Terminen in
dieser neuen Grundschule und da lagen einmal Mappen aus von
Schülern, die allesamt 1996 geboren sind, also mindestens 10
Jahre alt. Diese Mappen strotzten nur so von Fehlern. Auf
Frage einer Mutter, ob dies normal sei, meinte die Lehrerin
(sich voll auf den Schlips getreten fühlend): „Wenn ich
gewusst hätte, dass sie auf so etwas achten, hätte ich die
Mappen gar nicht ausgelegt. Sie sollen schauen, wie schön die
Kinder die Mappen gestaltet haben.“ Tolle Aussage.

Dazu muss ich sagen, hat sie recht - In den Stufen 1 und 2 der Grundschule müssen Kinder motiviert werden - allerdings schon mit etwas Kontrolle.

Und eine

zweite Lehrerin meinte: „Welcher Mensch ist schon frei von
Rechtschreibfehlern:“ PUNKT Was soll ich davon halten? Ich
habe gegoogelt zu der Methode Lesen durch Schreiben und finde
sie total widersinnig. Die Orthografie bleibt voll außen vor.
Mag sein, dass die Methode an einigen Schulen, wo sie
engagiert angewendet wird, funktionieren mag. Aber an dieser
Schule …! Die achten doch überhaupt nicht auf
Rechtschreibung. Dann kommt das Kind in der 5. Klasse aufs
Gymnasium oder Mittelschule und schreibt wie ein Erstklässler
von früher. Und wenn ein Kind schreiben kann wie es will wird
es doch um so schwerer, „umdenken“ zu müssen, wenn dann doch
mal die Rechtschreibung dran kommt. Ich will auch keinen
kleinen Schriftsteller, der mir Weihnachten schon tolle
Erlebnisse aufschreiben kann, ich will, dass mein Sohn
ordentlich deutsch lernt und zwar gleich richtig.
Ich habe mal zu Hause gestöbert, mein großer Sohn hat mit 10
Jahren selbst ausgedachte Geschichten geschrieben und zwar
fehlerfrei.

Das ist jetzt 10 Jahre her. Wieso wird sowas an

den staatlichen Grundschulen unterrichtet und man hat als
Eltern keine Chance sich zu wehren. Wer das will kann doch
sein Kind auf eine Waldorfschule oder Montessori-Schule geben.
Ich verstehe das nicht. Mich würde interessieren, was Ihr so
für Erfahrungen gemacht habt bzw. natürlich Eure Kinder. Also
ich will absolut nicht, dass mein Sohn so unterrichtet wird
und dann noch von solch nachlässigen Lehrern. Ich war total
entsetzt. Eine Lehrerin sagte noch: „Na wer schreibt denn
heute noch per Hand. Man schreibt am Computer und jagt die
Rechtschreibprüfung drüber.“ Na toll.

Also dazu muss ich sagen, die Lehrerin sollte den Beruf wechseln!

Stell mal so ein Kind

wohin, ohne Taschenrechner und Computer - Gute Nacht PISA. Wir
haben damals noch mit dem Rechenschieber gelernt und haben das
Rechnen echt gelernt. Das mit dem Rechnen ging bei meinem
großen Sohn damals auch schon los. Beizeiten einen
Taschenrechner und alles war so einfach. Zieh mal eine Wurzel

  • häh? Gehe mal einkaufen mit 10,00 Euro und überschlage
    vorher, was es kostet - wie? Kopfrechnen ist doch viel zu
    anstrengend. Die sind doch ohne Hilfsmittel total
    aufgeschmissen. Na wenigstens Lesen und Schreiben hat er
    „damals“ noch gelernt.
    Also, ich freue mich auf Eure Erfahrungen.

Eine schockierte Mutter

Hallo.
(Eine Begrüßung/ Anrede, so Dir das bekannt sein sollte.)

Alles gut und schön, was Du sagst.
Aber alles eben auch stereotyp das, was man heute zur Rechtfertigung der „weichen“ Schule hört.

Ich habe Lesen und Schreiben für meine Begriffe anders erlernt. Das Alphabet und die entsprechende Lautbildung stand zuerst im Vordergrund. Dies wurde sogleich gekoppelt mit Satzbildung und einer sehr strikten Orthographieschule.

Den Rotstift sehe ich gerade als DAS gesunde Instrument des Lehrers.
Wo ist das Problem, alles anzustreichen, und dies auch ständig zu tun?
Es ist doch eine blanke Behauptung, dies als demotivierend einzuschätzen. Das spricht eher dafür, daß kein ordentliches Lernklima vorhanden ist, keine ausreichende Strenge, kein Sinn für Exaktheit.

Die Kinder in der Unterstufe sind in der Regel überproportional wißbegierig und lerninteressiert. Wenn man ihnen das Gefühl gibt, sich verbessern zu müssen, daß Streben in Richtung Perfektion etwas Positives ist, kommt auch keine Demotivation auf. Leistung muß entsprechend eingefordert werden. Das Bildungswesen - speziell das vielgliedrige System - krankt doch nicht zuletzt daran, daß die Grundschulen inzwischen auf einem Niveau jenseits von Gut und Böse operieren. Stattdessen müßte das ganze Gegenteil der Fall sein: fordernde Grundschulen, leistungsorientiert. Verlangt man von Anfang an Exaktheit, haben die Kinder kein Problem damit. Sie kennen es doch nicht anders. Sie nehmen es als selbstversändlich war, daß die Orthographie ein wesentliches Element darstellt, auf das ZU KEINER ZEIT zu verzichten ist. Auch beim Schreiben von Aufsätzen nicht. Und beim Diktat selbstredend erst recht nicht. :wink:

Das ist eine Mentalitätsfrage, eine Frage des Prinzips. Nicht umsonst ist in meinen Unterstufenzeugnissen das Fach Deutsch schon ab Klasse 1 in mehrere Teilaspekte gegliedert gewesen. Lesen, Schreiben, Rechtschreibung, mündlicher und schriftlicher Ausdruck. Alles jeweils mit Zensur. Erst später wurde dies alles in „Deutsch“ zusammengefaßt - nämlich dann, wenn diese spezifischen Grundlagen als gleichmäßig gelegt angesehen werden konnten.

Als Link dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:smiley:DR_Zeugnis_Noten.jpg

Das ist zwar kein Unterstufenvordruck, vermittelt aber den richtigen Eindruck.

Selbstverständlich lernt es sich immer besser, wenn man der Sache etwas abgewinnen kann. Doch das entkoppelt nicht von strikten Ansprüchen, die man an die Stoffvermittlung erheben sollte.

Das gleiche wie oben gilt doch genauso für Dinge wie die Handschrift.
Hier muß man redigieren und auf Exaktheit drücken, wo es nur geht. Später schreiben die meisten - sobald es erlaubt ist ab Mitte der Mittelstufe - mit Kugelschreiber. Gift für eine blitzsaubere Schreibschrift. Nur eine Minderheit (wie ich bspw.) halten am Füller fest.
Solche Dinge der Qualitätssicherung sind nicht mit bravem Zureden zu machen, schon gar nicht in den gewohnten Klassenstärken.
Solange man nicht wie ein Tyrann abdreht, ist „von oben“ mit einem gehörigen Maß an Stringenz und straffen Regeln überhaupt nichts verkehrt. Ich kann nicht von Kindern verlangen, mit der Zeit korrekt zu schreiben, wenn ich immer und immer wieder Möglichkeiten einräume, bei denen Fridolin schreibt wie ein geistig behinderter Sonderschüler.
Das gibts einfach nicht. Und Punkt. Es wird von Anfang an richtig geschrieben.

Der Einwand mit den Babies ist auch fragwürdig. Zumindest widersprichst Du vielen Beobachtungen. Gute Eltern animieren ihre Kinder häufig zur besseren Lautbildung. Selbstverständlich wird nicht solange korrigiert, bis alles perfekt sitzt - das wäre rücksichtsloser Zwang. Doch anstacheln und versuchen, mehr aus dem Kind herauszukitzeln, sollte doch recht üblich sein. Dem Kind tut das doch nicht weh, im Gegenteil. Das ganze nennt sich nämlich Erziehung - je präziser die Eltern das Sprechen anfangen, desto besser klappt es auch beim Kind. Der alte Hut guten sprachlichen Niveaus: Je differenzierter ich formulieren kann, desto leistungsfähiger kann ich denken.

Genau deshalb erweist sich die sprachliche Verarmung dieser Tage auch noch nach der Unterstufe als fatal. Wenn ich eben nur Gossenjargon oder irgendwelche verkrüppelten Türkensprachen beherrsche, kann ich auch meine Umwelt nicht ausreichend genau beschreiben. Als Folge verschließen sich logische Gedankenstrukturen, weil dem Gehirn einfach Begriffe, Kategorien, Erfahrungen fehlen, um die Umwelt exakt zu begreifen. Kinder verdummen nachhaltig auf dieser Schiene ohne eine Chance, aus diesem Muster ausbrechen zu können (oder nur unter großen Anstrengungen).

Warum also so ein Hickhack beim Rechtschreiben? Je mehr Du von Anfang an korrigierst, desto aufmerksamer werden die Kinder in Sachen Schriftsprache geschult. Mir wäre das als Lehrer schlichtweg zu blöd, jedesmal eine Erklärung abgeben zu müssen, ob Orthographie eine Rolle spielt oder nicht. Was ist denn den Kindern auf der anderen Seite damit geholfen, wenn sie Texte schreiben dürfen, ohne den Prozeß des Schreibens zu erleben. Der Witz an der Sache ist doch gerade der, richtig zu schreiben.
Und wie ist es erst mit der Korrektur solcher Aufsätze?

Was ich schon von Erst-, Zweit- und Drittklässlern gelesen habe, paßt auf keine Kuhhaut und regt eher zu nimmer endenden Lachkrämpfen an, als daß man mit der Bewertung vorankäme.

Ich sage nur FORVARD (Vorfahrt), DANGSTELE (Tankstelle), SBORDBLAZ (Sportplatz). Also bitte. Kindern, die sowas zu Papier bringen, müßte man das Heft solange um die Ohren hauen, bis das vernünftig klappt.

(Die drei Beispiele oben sind nicht aus einer Sonderschule, sondern von durchschnittlichen Schülern der heutigen Fernsehgeneration.)

MfG

2 Like

HALLO (so macht man das, wenn man gerne schreibt :wink: )
ich habe ja nichts behauptet, was deinem Posting widerspricht, oder?

Mag sein, dass du das Argument, Kinder sollen gerne schreiben,
als fragwürdig ansiehst. Das zeigt mir aber, dass du mit
lernenden Kindern wenig zu tun hast.

Geht so, täglich mit ziemlich vielen…

Denn nichts funktioniert
besser, als wenn Kinder gerne und motiviert an eine Sache
herangehen. Sie lernen dann schneller, leichter und auch mit
größerem Speichererfolg. Das heißt, einem schreibmotivierten
Kind kannst du stilistische Mittel leichter vermitteln, es
nimmt deine Tipps und Tricks an. Noch dazu schreibt es
häufiger und übt dadurch gerne und intensiv. Eine Schülerin
von mir hat mittlerweilen in der Computer AG ihre eigene
Homepage gebastelt, auf der sie ihre eigenen Geschichten
veröffentlicht. Und wenn man sich ihre ersten Geschichten
anschaut und die, die sie momentan schreibt, ist da ein echter
Fortschritt zu sehen. Nachdem wir grade so was „trockenes“ wie
Vorgangsbeschreibung machen, dachte ich, dass sie das in ihren
Geschichten auslässt. Aber jetzt schreibt sie grad wie eine
Wilde nur Vorgangsbeschreibungen…übers Aufstehen, Waschen,
Zimmer aufräumen…etc…

Tipps und Tricks, die in der Grundschule vermittelt werden kenne ich wohl. Da wundert man sich schon…

Verbesserungen gibt es von mir schon, aber nicht ständig und
dauernd, denn das demotiviert.

Es ist auch besonders hilfreich die Kinder vor der Wahrheit zu schützen. Schonraum Familie und Schule, oder was?

Vor allem beim kreativen
Schreiben und beim 1. Ausprobieren einer Textart lasse ich die
Kinder einfach mal drauf los schreiben. Später erfolgt dann
eine gemeinsame Überarbeitung und eine Verbesserung, aber auch
ned von Oben herab. Ich verlange allerdings von allen
Schülern, dass bekannte Rechtschreibregeln angewendet
werden…und das klappt meist auch.

Das wäre ja auch noch schöner!

Allerdings heißt es dann
nicht mit Rotstift die Fehler anstreichen, sondern die Kinder
dazu bringen, Fehler selber zu finden und Fehler selber zu
verbessern. Dazu muss man ihnen eine Strategie beibringen, wie
man Wörter nachschlägt und wo man Informationen findet,die man
grad nicht gespeichert hat. In der modernen Schule ist es
nämlich erlaubt, auch etwas NICHT zu können oder zu wissen.

Danke für den Hinweis. In der unmodernen Schule waren Schüler also eigentlich überflssig, weil sie eh schon alles wussten…

Man muss dann nur wissen, woher man eine Info bekommt oder wie
man sich die Rechtschreibstrategie herleiten kann.

Das passt generell ins Konzept der Staatsverblödung!

Ach ja, und es ist BEWIESEN, dass es nicht zu mehr Fehlern
führt, wenn man die Kinder am Anfang lautgetreu schreiben
lässt und nicht dauernd Fehler verbessert. ( gibt zig Studien
dazu, aus allen Schichten und allen Altersstufen)

Die Studien kenne ich. Wer sich mit Statistiken auskennt wird dir genug dazu erzählen können! (Siehe: Der Hund, der Eier legt!)

AUch bei Kleinkindern macht es KEIN MENSCH. Niemand verbessert
ständig ein Kleinkind während seines Sprachaufbaus. Klar, sagt
man Wörter vor…aber du bist nicht ständig am Verbessern, das
führt nämlich zum VERSTUMMEN eines Kindes.

Das ist mir neu! Ich mache das, solange mein Sohn wach ist und in drei Jahren habe ich es nicht geschafft, ihn zum Schweigen zu bringen! Aber ich werde es weiter versuchen und dich ggf. informieren, falls deine Theorie stimmt!

Motivation und LErnfreude sind die besten Lernbegleiter. Aber
das kann man nur erkennen, wenn man mal ein paar Stunden bei
motiviert lernenden Kindern verbracht hat…

Und ein Tritt in den Hintern und ein Schlag in den Nacken sind auch nicht zu verachten!

In diesem Sinne: Lernt euch leise lesen und wenn ihr keine Lust mehr habt, dann legt euch doch motiviert aufs Kuschelsofa! „Ach, nicht schon wieder aufs Sofa!“

Gruß,
Aragorn

gruß alex

Hallo,
Lesen durch Schreiben funktioniert genau dann richtig, wenn
der Lehrer es kann! Und es gibt leider viele Lehrer, die das
nicht können.
Ich halte vor allem ein Argument für sehr fragwürdig: „Die
Kinder sollen gerne schreiben.“ Aber was bringt es denn einem
Menschen, wenn er gerne, aber falsch schreibt?
Ich glaube nicht viel!
Viel sinnvoller ist doch richtiges Schreiben.
Genauso verhält es sich mit dem Sprachschatz kleiner Kinder.
Die konsequente Nichtverbesserung führt doch zu
eingeschleiften Fehlern, die später wieder „entfernt“ werden
müssen. Der Logopäde freut sich dann…
Fehler müssen vielmehr dazu genutzt werden, etwas besser zu
machen und nicht als Strafe bzw. Grund zur Bestrafung
angesehen werden.
Aus Fehlern lernt man und das gilt auch für Kinder und
Jugendliche.
Daher bin ich der Meinung: Konsequentes Verbessern hilft, wenn
man es nicht als Bestrafung darstellt, sondern als Weg zur
Richtigkeit.
Alles andere führt weiter ins Bildungsdesaster und spielt den
68ern in die Karten. (Anmerkung des Verfassers: Hier fand eine
Übertreibung statt!!!)

Schönen Tag noch,
Aragorn

1 Like

Also, ich habe vor zwei Jahren eine erste Klasse unterrichtet
und dabei die „Lesen durch Schreiben Methode“ angewandt. Es
ist eine geniale Methode,

…genial, aber nicht für Legastheniker. Darauf möchte ich bloß hinweisen. Und LRS-Schüler sind ja auch nicht so selten.

Also, man macht ganz viele Übungen zum Hören, damit die Kinder
lange und kurze Laute unterscheiden können. Man klatscht
Silben, man lernt mit den Kindern die Laute und Buchstaben mit
allen Sinnen erfahren. Das hilft vorallem den schwachen
Schülern sehr.

Genau diese Sachen helfen wem? Welchen „schwachen Schülern“? Bei Legasthenikern helfen sie überhaupt nicht, das erzeugt noch mehr Frust, also ist diese Art von Üben eher kontraproduktiv bei Legasthenikern. Man versucht das zu trainieren, was oft sehr sehr schwach ist: die sogenannte „phonologische Bewusstheit“. Sehr viel erfolgreicher wäre man, wenn man eine Stärke nutzt: das optische Speichern. Allerdings sollte man dazu Buchstaben dreidimensional machen ("be-greifen) lassen, z.B. durch Kneten. Den Bilddenker verwirren Silben, da er für eine Silbe kein Bild hat.

sehr viel leichter zu motivieren, als die andere 2.
Klasse, die mit der Fibel gelernt hat, sie haben ALLE gerne
Geschichten geschrieben ( und das Aufsätze schreiben wird in
den höheren Schulen sehr viel höher bewertet als
Rechtschreibung) und konnten alle gut richtig schreiben.

Das glaube ich schon, das ist der positive Effekt.

:Jetzt

habe ich eine 3. Klasse übernommen, die NICHT mit der Lesen
durch Schreiben Methode in den ersten 2 Jahren gelernt hat.
Und die Rechtschreibleistungen waren katastrophal.

Das kann natürlich verschiedene Gründe haben. Man kann ja wohl nicht sagen, dass es nur mit der „Reichen“- Methode gute Rechtschreibergebnisse geben kann.

Denn die
Kinder können sich die Schreibung von Wörtern nicht herleiten
(z.B. wie in der Lautmethode üblich, dass man den Kindern
lernt…ÄPFEL KOMMT VON APFEL und obwohl ich E höre schreibe
ich Ä),

Warum können sie das nicht herleiten? Meine Schüler konnten das auch ohne Reichen-Methode. Die beiden Wortbilder sind optisch total ähnlich, das prägt sich gut ein.

sie hören nicht, ob ein Vokal kurz oder lang
gesprochen wird ( was bei vielen Rechtschreibregeln wichtig
ist, zB: bei der Mitlautverdoppelung)

Das hören Schüler ohne die phonologische Bewusstheit eben nicht. Legastheniker werden das auch mit der Reichen- Methode nicht hören. Im Grunde genommen geht es in viel größerem Maße um das Speichern eines Wortbildes als um das Hören und an das Denken an Regeln. Das Hören hilft so oft nicht weiter. (Z.B. „hofft“ - „oft“, „Moos“ - „groß“, „hat“ - „Blatt“… Der Vokal klingt jeweils gleich lang, aber die Konsonanten-Verdoppelung ist nicht logisch.)

Anfangs hatten meine Kinder NULL Lust zum
Schreiben,

Auch das kann verschiedene Gründe haben.

auch das musste ich langsam aufbauen und so langsam
trägt diese Arbeit Früchte.

Du kannst offensichtlich gut motivieren zum Schreiben, das ist natürlich sehr wertvoll.

Sie konnten zwar lang geübte
Wörter richtig schreiben, aber VERINNERLICHT hatten sie die
korrekte Schreibung eines Wortes kaum.

Das verstehe ich nicht. Wenn ich ein Wort richtig schreiben kann, was muss ich dann noch „verinnerlichen“? Entweder ich kann es richtig schreiben oder ich kann es nicht.

ich hab sogar 3 Kinder mit einem hochbegabten
IQ,

Hochbegabung und Legasthenie sind übrigens öfters gepaart.

eigene Bücher aussuchen, freue dich daran, wenn er gerne
Lernmappen erstellt und gestaltet, der Weg ist das Ziel…und
der Prozess dorthin genauso wichtig, wie am Ende das Produkt.

Ganz genau, das sehe ich auch so! Aber das gilt genauso für Legastheniker!! Auch diese haben zunächst das Bedürfnis, sich angemessen ausdrücken zu können. Sie sind ja oft sehr sprachbegabt. Michael Köhlmeier hat es als Legastheniker geschafft, ein preisgekrönter Schriftsteller zu sein. Auch solchen Menschen sollte man als Lehrer allzuviel Leid in der Schule ersparen. Und da stellt der Erstklass-Lehrer Weichen, ob später das Schreiben und Lesen mit Angst und Abscheu besetzt sind oder nicht. Man müsste als Lehrer nicht nur stark differenzieren, sondern verschiedene Lese- und Schreib-Methoden in einer Klasse anbieten. Ist das machbar? Ist das sinnvoll? Wäre es nicht besser, eine Methode zu wählen, die für die Legastheniker gut ist und ebenso für die Nicht-Legastheniker, eine Methode, die niemandem schadet?

Gruß Ina.

Wieso wird sowas an
den staatlichen Grundschulen unterrichtet und man hat als
Eltern keine Chance sich zu wehren. Wer das will kann doch
sein Kind auf eine Waldorfschule oder Montessori-Schule geben.
Ich verstehe das nicht. Mich würde interessieren, was Ihr so
für Erfahrungen gemacht habt bzw. natürlich Eure Kinder.

Ich sitze grade hier und lach mir eins…nicht weil ich Dich auslache, sondern weil es mir ganz genauso gegangen ist. Mein Sohn wurde seinerzeit (vor fast schon 12 Jahren) in eine ganz ‚normale‘ Klasse eingeschult, zwie Jahre später dann der Schock, Die Klassenlehrerin meiner Lütten unterrichtet nach Lesen durch schreiben…ich war drauf und dran eine umschulung durchzusetzen, bin aber doch erst mal zum ersten Elternabend gegangen. Die Lehrerin war sehr offen, erklärte das Vorgehen genau und kannte auch unsere Vorbehalte. Naja, wir haben das mit der Umschulung dann gelassen, weil uns versprochen wurde, dass die Eltern jederzeit einbezogen werden und bei Schwierigkeiten reagiert wird. Außerdem mussten nach einiger Zeit regelmäßig Vergleichsarbeiten geschrieben werden, die bewiesen, dass die Kinder in Deutsch und Mathe den ‚normalen‘ Lehrstoff beherrschten.
Das Ende vom Lied war, dass andauernd Elternversammlungen waren, in denen wir wirklich tolle Arbeiten der Kinder bestaunen konnten, detailliert über den Leistungsstand der Klasse informiert wurden und damit besser im Bild waren, als ich das von meinem Sohn kannte.

Meine Große ist jetzt am Gymnasium, eine ehrgeizige und wirklich gute Schülerin, kann und konnte vor allem sehr selbstständig arbeiten. Beim Wechsel von der GS gab es weder bei ihr, noch bei den anderen Schülern ihrer Klasse Probleme.

Fazit im direkten Vergleich:

Beide Kinder haben gleich gut lesen gelernt und lesen bis heute gerne.
Beide Kinder schreiben lebendig, anschaulich, haben aber etwas Probleme mit der RS…die hab ich aber auch, ich würde das mal auf die Veranlagung schieben.
Mein Sohn schreibt Gedichte und Geschichten, die Tochter hat keine Ambitionen, obwohl sie es in der Grundschule mit Begeisterung gemacht hatte, sowas ist ja ein Teil der Methode.
Meine Tochter hat deutlich bessere Fähigkeiten, was Zeiteinteilung und Arbeitsorgansisation betrifft, kann außerdem andern sehr gut erklären.

Die Kinder aus der Klasse meiner Tochter hatten definitiv mehr Freude am Unterricht in der Grundschule und gehen bis heute zu jedem Schulfest dort.

Ich kann nur Zuraten, vorausgesetzt die Lehrer, die diese Methode unterrichten, bringen sich mit dem ganzen Herzblut ein, das ist nämlich Voraussetzung, weil die Methode viel mehr Vorbereitung bedarf, als die ‚landläufige‘ Methode mit Fibel und Schreibheft. Sie geht viel individueller auf die Möglichkeiten aber auch die Schwächen eines Kindes ein. Mit Montessori ist das nicht wirklich vergleichbar, weil es weniger um alternative Erziehung geht. Es ist schlicht eine andere Herangehensweise an die Vermittlung von Lehrstoff.

Gruß Maid

Hallo Ina,

also die kombinierte Methode ( die ich ja auch angewandt habe, siehe meinen ersten Beitrag dazu) ist auch für Legastheniker geeignet gewesen. Denn das Lesen durch Schreiben schließt ja nicht aus, dass man sich den Buchstaben (und anderen Lerninhalten) MIT ALLEN SINNEN nähert, wir haben geknetet, im Sand geschrieben, auf Tafeln, mit Teig gebacken…etc…nur die Kinder konnten die Laute schon verschriften, bevor sie die Buchstaben kannten…
Legastheniker und LRS Schüler (ist ja nicht das gleiche Lernstörungsbild) brauchen 1. mehr Zeit, 2. mehr DIfferenzierung und 3. eine auf JEDES KIND INDIVIDUELL abgestimmtes Lernsystem.
Wenn man das noch in seinen Unterricht mit einbaut, dann klappt das auch mit dieser Methode. Und das optische Speichern ist grad bei LRS Kindern NICHT immer gut ausgeprägt, man kann das also nicht verallgemeinern.
Abschließend ist zu sagen, dass die Methode fast zweitrangig ist, wenn die Schüler-Lehrer-Eltern Beziehung stimmt, und die Lernumgebung und Lernatmosphäre stimmt.

ALex

…genial, aber nicht für Legastheniker. Darauf möchte ich
bloß hinweisen. Und LRS-Schüler sind ja auch nicht so selten.

Hallo,

vielleicht magst du dich auch nochmal direkt an der Quelle informieren. Es gibt ein Buch „Hannah hat Kino im Kopf“ von Jürgen Reichen, ISBN: 3874745902 Buch anschauen (gibts bei www.buch.de), indem er seine Methode sehr verständlich begründet und erläutert.

Gruß
Marion

Hallo zicomaus,

ich möchte dich kurz darüber informieren, dass mein Sohn immer noch spricht, ich schaffe es nicht, ihn für fünf Minuten zum Schweigen zu bringen, trotz dauernder Verbesserungen. Schreib doch mal kurz, wo man findet, wie man Kinder durch Verbesserungen zum Schweigen bringt.

Im übrigen stehe ich auf zwei Dinge:

  1. Eine Begrüßung.
  2. Deutschlehrer und Deutschlehrerinnen, die den Imperativ von „lesen“ kennen.

wenn sie von ihm kommen, lese viel mit ihm und lasse ihn

Tschüss und frohe Ostern,
Aragorn

1 Like

Hallo.

Ich habe gerade gemerkt, daß ich einiges von Dir nicht gelesen hatte.
Zu gewissen Aussagen nahm ich ja bereits weiter oben Stellung.

und das Aufsätze schreiben wird in
den höheren Schulen sehr viel höher bewertet als
Rechtschreibung

Genau diese Tendenz der letzten Jahre ist unter vielen Deutschlehrern, gelinde gesagt, umstritten. Auch in Sachsen wurde am Regelgymnasium das feste Einfließen der Orthographie (als Teilnote mit entsprechender Gewichtung) durch eine Kann-Bestimmung ersetzt. Inzwischen liegen die ersten Felderfahrungen vor; die Ergebnisse sind alles andere als ruhmvoll.
Interessant ist: Dieses Detail wurde etwa zu der Zeit geändert, als das Thema Rechtschreibung hochkochte. Böse Zungen sehen daher auch in diesem Verwaschen einer strikten Grenze die Anpassung des Niveaus an die unfähigen Schüler (wie auch durch die Bank weg so gut wie alle Änderungen der Orthographie im Sinne rechtschreibunfähiger Schüler getroffen wurden).

Denn die
Kinder können sich die Schreibung von Wörtern nicht herleiten
(z.B. wie in der Lautmethode üblich, dass man den Kindern
lernt…ÄPFEL KOMMT VON APFEL und obwohl ich E höre schreibe
ich Ä), sie hören nicht, ob ein Vokal kurz oder lang
gesprochen wird (was bei vielen Rechtschreibregeln wichtig
ist, zB: bei der Mitlautverdoppelung)und Silben erkennen sie
ganz schwer, d.h. das Trennen von Wörtern war ein Desaster.

Vorsicht. Schreiben nach Lauten ist eine streitbare Methode.
Warum? Die Antwort gibt das Gepfusche der Rechtschreibreform.
So kommt *Bendel* nicht von *Band*, soll aber neuerdings *Bändel* geschrieben werden. *Gemse* käme angeblich von *Gams*, obwohl Gams ein Begriff ist, der nur in einigen wenigen südlichen/bayrischen Dialekten existiert.

Von der Linguistik gesehen, war daher die UNGLAUBLICHE Kritik an der Reform mehr als berechtigt.

Ich habe Deutsch vom Rechtschreibeaspekt völlig anders erlernt: nämlich strikt nach Regeln, aufbauend auf weitreichenden Wortübungen.

Das beugt Einfärbungen vom Dialekt vor und schützt vor falschen Freunden in Sachen Lautbildung.
Auch wegen anderer Geschichten innerhalb der Rechtschreibreform kann eben nicht mehr konstruktiv nach Regeln gelernt werden (Trennung, Vielfachkonsonanten in einem Wort, ß-Problemtik et cetera).
Von den ganzen lächerlichen „Herleitungen“, die oft keine sind, wollen wir gar nicht erst anfangen.

Hier wurden mehr Ausnahmefälle bzw. Unstetigkeiten im Regelwerk geschaffen, als daß Schreiberleichterungen eingeführt wurden.
Auch das war Gegenstand heftiger Kritik (welche durch Lobbyarbeit vom Tisch gefegt wurde).

lese viel mit ihm

Der Imperativ von ‚lesen‘ ist ‚Lies!‘ - solche Formen wie ‚lese‘, ‚helfe‘, … begegnen mir inzwischen häufig. Eine Unsitte.

MfG

Hey ho.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir berichten: Vorsicht, Ironie und deren Steigerungsformen sind hier nicht gern gesehen. :smiley:

Grüße :smile:

Namd!

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir berichten: Vorsicht, Ironie
und deren Steigerungsformen sind hier nicht gern gesehen. :smiley:

Warum Ironie? Ich meine das völlig Ernst! :wink:

Gruß,
Aragorn

Hallo Ina,

Hallo, Alex!

also die kombinierte Methode ( die ich ja auch angewandt habe,
siehe meinen ersten Beitrag dazu) ist auch für Legastheniker
geeignet gewesen. Denn das Lesen durch Schreiben schließt ja
nicht aus, dass man sich den Buchstaben (und anderen
Lerninhalten) MIT ALLEN SINNEN nähert, wir haben geknetet, im
Sand geschrieben, auf Tafeln, mit Teig gebacken…etc…

Das ist natürlich auch für Legastheniker sehr hilfreich (das Arbeiten mit allen Sinnen).

Kinder konnten die Laute schon verschriften, bevor sie die
Buchstaben kannten…

Wie meinst du das?

Legastheniker und LRS Schüler (ist ja nicht das gleiche
Lernstörungsbild)

Der wesentliche Unterschied liegt im Grad der „Lernbehinderung“.

Und das optische Speichern
ist grad bei LRS Kindern NICHT immer gut ausgeprägt, man kann
das also nicht verallgemeinern.

Da bin ich anderer Meinung. Und ich arbeite schon sehr lange mit Legasthenikern, habe nicht nur eine spezielle Ausbildung, sondern auch einen reichen Erfahrungsschatz. Mir ist noch NIE ein Legastheniker begegnet, der beim optischen Speichern nicht gut gewesen wäre. Das zeigt sich z. B. daran, wie rasch sich ein Legastheniker die gekneteten Buchstaben so einprägt,dass er sie total genau kennt, das ABC (abc) vorwärts, rückwärts sowie Nachbar-Buchstaben sagen kann, weil er die Buchstaben vor seinem geistigen Auge sieht. Voraussetzung ist allerdings die Fähigkeit, sich orientieren und entspannen zu können.(Diese „Handwerkszeuge“ geben wir ihm als Berater.) Und da liegt das Missverständnis. Verwirrung durch abstrakte (bildlose) Informationen bewirken Desorientierung und damit Wahrnehmungsverzerrung. Wenn jemand ein Wort aber immer wieder anders sieht (wahrnimmt), kann er sich das Wortbild nicht richtig speichern. Ein Teil der Lösung liegt dann darin, dass er lernt, sich zu orientieren, damit er das Wort immer wieder gleich, also richtig wahrnimmt. Ganz wichtig ist auch, dass er ein Bild bekommt für einen abstrakten Inhalt.
Legastheniker sind keine Analytiker. Sie nehmen das Wort als Ganzes wahr und sind zunächst nicht interessiert, es zu zerlegen in seine „Einzelteile“. Um die Rechtschreibung trotzdem zu meistern, ist da das Buchstabierlesen sehr hilfreich.
Wer sich genauer für diese Thematik interessiert, dem kann ich das Buch von Ronald D. Davis „Legasthenie als Talentsignal“ empfehlen. Vom selben Autor gibt es das Buch „Die unerkannten Lerngenies“, das auch auf Dyskalkulie, Handschriftprobleme und Aufmerksamkeitsstörungen eingeht. Oft sind ja Störungsbilder kombiniert. Die Bücher sind so geschrieben, dass auch Eltern selber mit ihrem Kind danach arbeiten können.

Abschließend ist zu sagen, dass die Methode fast zweitrangig
ist, wenn die Schüler-Lehrer-Eltern Beziehung stimmt, und die
Lernumgebung und Lernatmosphäre stimmt.

Ich stimme zu, dass die Lernumgebung, -Atmosphäre, die Beziehung Lehrer - Schüler und die Kooperation mit den Eltern absolut wichtig sind! Trotzdem gibt es Methoden, die für Legastheniker sehr wenig geeignet sind und eine vorhandene Problematik noch verstärken.

Gruß Ina.