Hallöle.
Kurze Anmerkungen und Berichtigungen:
Und so weiter und so daihatsu. Wenn du nicht über irgendwelche
weiteren Informationsquellen
Lies die anderen Kommentare.
kannst du weder das Gesamtlernverhalten des Betroffenen beurteilen
Und wie ich das kann.
über die Stotterei aussagen.
Stotterei ist Stotterei. Stell’ Dir vor, sowas gab es früher auch und es gibt sich bewährte Therapien, die das Stottern reduzieren oder beseitigen.
Machst du es trotzdem, so entwertest du […]
Völlig falsch.
und nicht immer gleich die ganze aufgestaute Wut
Ich empfinde leider keine aufgestaute Wut. Ich würde gerne, aber es geht nicht. Dafür bin ich viel zu alt und meine Bindung zu dem jetzigen Land ist viel zu gering. Wir ändern hier sowieso nichts.
Puls 590 taucht nur dann auf, wenn wieder eines dieser mißratenen, verzogenen, großmäuligen Kinder von heute im öffentlichen Leben einen „sensationellen“ Auftritt hinlegt und wie z.B. vorhin beim Bäcker den anwesenden Leuten in einer Tour dumm kommt, so daß man sich als Mitbürger aus Selbstschutz, Anstand und Kollektivsinn genötigt fühlt, die Eltern nachdrücklich daraufhinzuweisen, daß sich ihr Sprößling wie die Axt im Walde benimmt.
Mich interessierte das nicht, wenn solche Kinder nur ihre Eltern beleidigen und denen auf der Nase herumtanzen. Doch wenn das Kind die gesellschaftliche Grenze überschreitet, ist Schluß mit lustig.
Ich weiß nicht, was erschreckender ist: daß die Eltern dermaßen dumm, blind und geistig unbeweglich sind, den Zustand nicht zu erkennen bzw. erkennen zu wollen, oder daß das ungehobelte, respektlose Kind im Grunde nur Opfer der elterlichen Unfähigkeit ist und mit guter, traditioneller Strenge binnen ein paar Tagen anders tanzen würde.
Und so ein Fall ist der beschriebene Schüler auch, zumindest soweit das Geschilderte eine Einschätzung zulassen, denn:
Die Eltern üben absolut keinen Druck aus. Im Gegenteil! Sie stellen
sich schützend vor ihn, indem sie sich Gedanken machen, ob es einen
Nachteilsausgleich […]
Statt das Kind anzutreiben und zu erziehen, setzen die weichgespülten Eltern den Hebel gegen die Lehrerschaft und gegen die Schule.
Wo kenne ich das nur her? Stimmt, die normale Vorgehensweise der typischen Eltern dieser Tage.
[…]einfach nicht gelesen, wenn er dran war.
Ob in Deutsch oder in Englisch - auch Gedichte aufsagen hat verweigert.
Offekundig ist es nicht nur Deutsch.
[…] ob er vllt. das Lesen in der Pause machen könnte, wenn niemand
im Klassenraum ist. Aber der Bengel ist stur und wollte das nicht.
Tja, er bekommt sehr gute Hilfe angeboten, nämlich eine Maßnahme, die sämtlichen Druck des Klassenkollektivs zu Null machen würde.
Und er will nicht.
Es ist nun Geschmacksfrage, was man aus diesem stohdoofem Verhalten ableitet; positive Sachen sind es keine. Die Bandbreite reicht vom instrumentalisierten Stottern - eventuelle Nachsicht des Lehrers und „Vielleicht läßt er mich in Ruhe.“ - bis zu kaum schmeichelhaften Rückschlüssen auf sein total inakzeptables Arbeitsverhalten.
Jetzt: Neue Schule - neue Ziele, mehr Motivation auch von ihm. […]
Jedoch zeigt er nicht sehr viel Mitarbeit.
Wasser auf meine Mühle.
[Sitzenbleiben] Die Gründe waren passives Schuleschwänzen,
also keine Mitarbeit und Nullbock
Wasser —> Mühle.
trotzdem kann ich mir den nicht vorhandenen Bock auf Sprachtherapie
erklären: Wenn der Bursche mehrere Jahre lang ohne Erfolg zur
Logopädie gerannt ist, liegt es doch wohl auf der Hand, dass er sich
davon jetzt nichts verspricht.
Das ist keine Ausrede. Denn:
dass der Junge von 5 Jahren bis zur 3. Klasse in sprachtherapeutischer Behandlung war.
Das ist im ungünstigsten Moment abgebrochen worden, denn in der Unterstufe werden die Grundlagen der deutschen Sprache maßgeblich ausgeprägt. Wenn keine Fortschritte erzielt worden sind, wäre der nächste logische Schritt nicht der Abbruch gewesen sondern der Wechsel des Logopäden. Deswegen war die Kritik gegen die Handlungsweise der Eltern goldrichtig.
Das ist wie mit Ärzten; fachlich nehmen die sich in der Regel nichts, doch bei dem einen läuft es für einen selber nicht rund, während der andere gefühlte halbe Wunderheilungen vollbringt.
Ergo: Zurück in die logopädische Therapie bis das klappt.
Das Stottern kommt „nur“ bei Umlauten vor.
Ich achtete heute früh beim Zeitunglesen auf den Text und das Ergebnis deckt sich mit den Kenntnissen aus meinem Germanistikstudium: Umlaute kommen nicht selten und nicht häufig vor.
Er müßte diesbezüglich ein relativ flüssiges Deutsch lesen und sprechen können. Leseleistungskontrollen wurden bereits zu meiner Schulzeit in der Ostschule sehr hart bewertet, aber ein paar Stotterer erklären keine 4, wenn der Rest wirklich perfekt wäre, wie es hier dargestellt wird.
Lieber Eillicht, das Tolle am Denk- und Urteilsprozeß ist doch, daß er veränderbar ist, wenn sich die Faktenlage verändert. Und das, was wir über den Schüler lesen konnten, läßt meine Einschätzung entgegen Deiner Unterstellung kein Fischen im Trüben sein.
Tschüß