Liebe Iris!
Als Krankenschwester in einem Pflegeheim gehören solche Berichte von Angehörigen schon fast an die Tagesordnung.
Man ruft die Kinder am frühen morgen an, um ihnen mitzuteilen, daß der Vater/die Mutter gestorben sei, und sie erzählen doch immer wieder von einem Traum, in dem sie diejenige Person gesehen hätten. Manche haben sich verabschiedet, manche strahlten einfach nur Ruhe und Erlösung aus. Kaum einer der Angehörigen, der das als negativ und fruchteinflößend empfand.
Sprich mal mit Personen, die in den Kriegsjahren nahestehende Menschen verloren haben; viele werden Dir erzählen, in der Nacht, in der der Soldat gefallen ist, hätten sie ein Klopfen am Tor oder Hilferufe desjenigen gehört.
Ich persönl. habe zwei Dinge erlebt:
1.Ein Patient in unserem Heim, der kurz vor meinem Antrit zum Nachtdienst verstorben ist (und daher noch in seinem Zimmer im Bett lag) ist mir sehr nahe gestanden. Während meines nächtl. rundganges in die Patientenzimmer sah ich vor seinem Zimmer ganz deutlich einen Schatten ins Badezimmer huschen. Ich sah nach - da war aber niemand.
Obwohl ich bzgl. Dunkelheit und Geräusche in der Nacht sehr ängstlich bin, war da plötzlich ein Gefühl von absoluter Vertrautheit und Geborgenheit.
2.Erlebnis: Vor 1 1/2 Jahren, ich war gerade im 8.Monat schwanger, ist eine sehr gute Freundin von mir ums Leben gekommen. Sie hatte bereits 3 Kinder und bei mir war es das erste. Sie freute sich schon auf mein Baby und ich erhoffte mir von ihr tips und Hilfe in den ersten Wochen.
Leider hat sie meinen sohn nie gesehen…
Es war in der Nacht, Clemens lag neben mir im Bettchen, er war damals ca. 2 Wochen alt und mauzte ein wenig herum. Ich wußte nicht, was er wollte, hatte ich ihn doch eine halbe Stunde davor gestillt…ich wollte gerade aufstehen, ihn herausnehmen und so wie jede Nachte schaukeln bis er sich wieder beruhigt.
Plötzlich eine Stimme: „Pssst, laß ihn, der schläft eh gleich weiter“
und wieder diese angenehme Atmosphäre, diese Vertrautheit im Raum.
Es war ihre Stimme, da bin ich mir ganz sicher.
Liebe Iris, laß es zu, daß Du diese Erlebnisse hast, sofern sie Dir keine Angst machen.
Es ist normal, daß Angehörige sich von Dir verabschieden, oder Dich vom Jenseits grüßen. Sie wollen Dir nichts böses, eher im Gegenteil.
Ich bin normal ein eher erdiger Typ Mensch, bin aber total von der Richtigkeit dieser Berichte überzeugt.
lg
Renate