Li-Ion 3s2p Akkupack unbalanciert laden - wie geht das?

Hallo,

ich habe ein paar Akkupacks bekommen, die routinemäßig aus einem Gerät getauscht wurden. Das hier H2B181.1 | HY-LINE (hy-line-group.com) liegt sehr nahe dran, ist vom gleichen Hersteller, meiner hat aber den Panasonic NCR18650PF verbaut.

Wie auf der Seite zu erkennen hat auch mein Akkupack nur zwei Adern, ich sehe keine Möglichkeiten zum balancierten Laden. Wie funktioniert das in dem Fall? Kann mir da jemand einen Hinweis geben?

Als Ladegerät hätte ich den iMAX B6 Mini Charger (skyrc.com) zur Hand…

Danke,

Sebastian

Moin Sebastian, ich sehe das auch so, in Reihenschaltung keine Chance auf artgerechte Behandlung. Meiner Meinung nach kommst du um das Öffnen nicht herum. Jede Zelle einzeln laden wird die einzige Möglichkeit sein.
Kannst ja einfach nur Abgriffe einbauen und dann den Akkupack wieder schließen. Die Abgriffe dienen dann der separaten Ladung und haben im normalen Einsatz keine Funktion.
Ich bin ehrlich gespannt, ob jemand eine andere Lösung bieten kann.

Ich frage mich nur, wie das bislang geklappt hat. Der Akku-Pack war in einem zertifiziertem Gerät eingebaut, wo höchste Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb erforderlich ist, um Schaden von Menschen abzuwenden. Irgendeinen Trick muss es da geben.

Ich weiß nicht, wie ich Kontakt zu den Entwicklungsingenieuren bekomme, sehe nur den technischen Außendienst…

Hallo,
bei der Beschreibung lese ich: „Das Batterie-Management-System sichert das nach UN38.3 zertifizierte Batteriepack ab.“
So, was heißt das? Dass das BMS bereits eingebaut ist.
Wenn du ganz sicher gehen willst dann entferne die äußere Schutzhülle des Akkupacks und sieh nach, ob jeder Zelle eine Verbindung zum BMS hat.
Wenn nicht, dann rüste ein entsprechendes BMS nach, kostet unter 10 €.

Lieber nicht, die würden dich auslachen.
In solch einer Gerätekategorie baut man nicht einfach mal 3 Zellen in Reihe.

Das stimmt wohl.

Das glaube ich nicht einmal. Die wollen doch lieb zu ihren Kunden sein (auch wenn Basteleien mit Alt.-Akkus nicht zum Geschäftsfeld gehört).

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So lange das Ding neu ist, und chargenreine Zellen verbaut wurden, ist das kein Problem. Jeder Bleiakku im PKW ist in Reihe geschaltet und funktioniert. Aber mit dem Alter ändern sich so manche Daten, und kleinste Unterschiede zwischen den Zellen schaukeln sich hoch zu größeren…


Da ist also ein BMS drin :slight_smile: - hurra!

Fragt sich nur, wie ich damit umgehen soll oder muss…

Ignoriere es.
Was willst du denn da rumfummeln?
Was machst du mit den Sicherungen deiner Hausinstallation?
Die sind einfach da und werden aktiv wenn es nötig ist.
Genau so macht es das BMS.
Nutze das Batteriepack einfach zweipolig und fertig.
Vorgegebene Grenzwerte (Spannung und Strom) vor allem beim laden einhalten und gut ist es.
Für das 2. Bild solltest du dich schämen :roll_eyes:
Versuchs nochmal.

Stimmt. Das Handy ist nicht cool bei schlechtem Licht.

Okay.

Ich erkenne hier tatsächlich keine Elektronik die für die Balancierung der Zellen sorgen würde.
Es findet offensichtlich nur eine Überwachung statt, die das auseinanderdriften der 3 Zellgruppen erkennt. Deshalb wahrscheinlich auch der vorsorgliche Austausch nach 3 Jahren.
Häng die Batterie mal an ein Ladegerät und überwache dabei die einzelnen Zellenspannungen.

geht es R3 gut?

VG
J~

Sieht „in natura“ nur nach einem oberflächlichem Kratzer aus. Also eher ja.

Das vermag ich nicht zu erkennen bzw zu unterscheiden.

Und was würde sie dann tun, wenn die Zellen auseinanderdriften? Eine SOS-Nachricht über die beiden Adern senden?

Ich war (vielleicht zu optimistisch) von einem BMS ausgegangen, aber scheint nicht so recht Datenblätter zu dem Akkupack zu geben, da offenbar eine Spezialanfertigung für eine spezielle Anwendung.

Der Austausch wird eher routinemäßig und nicht „auf ein Zeichen hin“ durchgeführt.

Sebastian

Das was für Dein Argument spräche: es sieht nicht wirklich nach Leistungselekronik aus. Bei der Anwendung, in dem das Pack eingesetzt ist, geht es aber nicht um hohe Ströme und schnelle Ladezeiten.

Entladung geht über 2-3 Stunden- Laden dauert auch recht lang. Für einen Quadrocopter sind die Akkus eher nicht geeignet :slight_smile:

Einfach ausgedrückt würde man eine Balancerelektronik an drei gleich aussehenden Bauelemente Gruppen erkennen.
BMS Balncer
Hier in gelb markiert.
Der Überwachungs-IC ist im roten und die Schalttransistoren im blauen Feld.
Die Balancerelemente überwachen die Zellspannung und leiten den Strom an den vollen Zellen vorbei so dass die übrigen, noch nicht ganz vollen Zellen etwas mehr abbekommen.
Der Überwachungs-IC sammelt die Informationen und könnte sie über eine extra Leitung an das Gerät weiter geben, ist aber bei deinem Akkupack nicht der Fall.
Die Schalttransistoren schalten das Akkupack nach außen ab, sobald ein unzulässiger Betriebszustand (auch nur an einer Zelle) eintritt.

  • zu hoher Strom bei Laden oder entladen
  • Ladeschlussspannung erreicht / überschritten
  • Entladeschlussspannung erreicht.

Der letzte Fall ist nötig, weil eine zu tief entldene Zelle durch interne chemische Prozesse Schaden nimmt und dies in der Folgezeit mit schnellerem Ausfall quittiert.

Ältere Laptop Akkus hatten noch ein Sicherungselement dabei welches zur endgültigen Außerbetriebsetzung unwiderruflich den Stromkreis unterbrechen konnte. (bei neueren weiß ich das nicht, die kamen mir noch nicht auf den OP Tisch)

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Nachmessen, sollten 1,8kOhm sein.
Im eingebauten Zustand auch weniger, auf keinen Fall mehr.