Libyen/Schweiz

Hallo Ihr da draussen

wer weiss etwas Schlaues zu diesem Thema. Mich interessiert, wie man das im Ausland wahrnimmt.

Hintergrund: 2005 streitet die Pariser Polizei (handgreiflich) mit Hannibal Gadhafi (Sohn vom Diktator). 2008 Ähnliches mit der Genfer Polizei. Allerdings wird diesmal Hannibal eingekerkert, weil er seine Bediensteten misshandelt hat (Arztzeugnis und diverse Ohrenzeugen vorhanden). Natürlich Aufschrei in Libyen. Die Schweizer Regierung bleibt zunächst untätig. Als Gadhafi-Vater einschreitet, beginnt’s im Aussenministerium zu ticken. Dort befinden sich viele Freunde Gadhafis (Aussenministerin ist Sozialistin und gute Bekannte des Gadhafi-Freundes Ziegler. Dieser arbeitet eine Zeitlang mit, im Laufe von 2008 verkrachen sich die beiden allerdings ein wenig, weil Gadhafi immer noch nicht reagiert).

Sommer 2009: Gadhafi fordert eine Entschuldigung von der Schweiz, der derzeitige Regierungspräsident pilgert im Alleingang hin und gibt die Entschuldigung. Fragen:

  1. Welche weiteren Facts sind Euch bekannt (interessiert mich vor allem wegen der Medien - wie arbeiten die - und wegen des Interesses an Schweizer Belangen)
  2. Wer handelt gerecht und welches Vorgehen ist für die Schweizer adäquat (interessiert mich vor allem wegen Eures Bildes über den Schweizer Föderalismus einerseits und Eurer Haltung zum Diktator von Libyen andererseits)
  3. Wie kommt’s raus, mal angenommen, dass Gadhafi irgendwie glaubt, sein „Gesicht bleibe gewahrt“ (interessiert mich besonders unter dem Blickwinkel der arabischen Stammesgerichtbarkeit und des „Gesicht-Wahrens“ der dortigen Kultur).

Gruss
Mike

Hallo Mike,

Viel Schlaues weiß ich zum Thema nicht, die Berichterstattung in den von mir gelesenen Medien war eher rudimentär.

Quintessenz ist für mich etwa dieses: Gaddafi war und ist ein geschickter Machtstratege mit gelegentlicher Tendenz zum (Größen-)Wahnsinn. Nicht immer ist zweifelsfrei zu entscheiden, ob seine gelegentlichen Entgleisungen taktische Spielchen oder Realitägsverlust sind. Natürlich hat er die absolut gerechtfertigte Behandlung seines Sohnes durch die Schweiz als „Majestätsbeleidigung“ empfunden. Die Verhaftung und das Festhalten der beiden Schweizer Geschäftsleute ist Rache und reine Willkür.

Der Kotau, den die Schweizer Regierung gegenüber dem libyschen Revolutionsführer ausführt ist wirtschaftlichen Überlegungen geschuldet. Es liegt aber im eigenen Schweizer Ermessen zwischen diplomatischer Selbstachtung und ökonomischen Vorteil abzuwägen.

Hinsichtlich der Irrationalität der libyschen Führung (die vielleicht schon wieder rational ist) hier einen Ratschlag zu geben wäre, aber aber arg vermessen.

Gruß
Hardey

wer weiss etwas Schlaues zu diesem Thema.

U.a. die hier:
http://www.bild.de/BILD/politik/2009/09/03/libyen-st…

WoDi

Danke (owT)
.

…dann gründe nachher doch bitte mit mir 'ne neue, die Verhandlungen sind hiermit eröffnet …lol
Mike

Gaddafi hat auch Geschäfte mit der DDR gemacht. Da stimmt so einiges nicht mit dieser Person.

http://tinyurl.com/mcp3vq

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Lamberz

http://geschichtspuls.de/art1094-libysche-hilfe-fuer…