Libyen und die westliche Welt

Hallo liebe Community,
ich hab da mal eine Frage die immoment Libyen und die anderen Länder betrifft die von einem Diktator regiert werden. Jetzt hab ich lange Zeit davon etwas im Radio und Fernsehen gehört. Doch noch weiß ich nicht kommplett welche Auswirkungen das alles auf uns in Deutschland hat. Was hat das denn mit uns hier oben zu tun, wenn die da unten von ihrem Diktator befreit werden? Tut mir leid wenn ich das jetzt mal so konkret sagen muss, aber ich versteh nicht ganz warum das für uns jetzt so wichtig ist.

Mir freundlichen Grüßen

joe002

Hallo,

nach mehrfachem Lesen deiner Frage habe auch ich Verständnisprobleme.

Ich finde ja auch, daß uns die Chinesen in Australien eigentlich nichts angehen. Und Diktatoren, Völkermord oder andere etwas eigenwillige Interpretaionen von Grundrechten geht uns ja auch wirklich etwas an.

Blöde nur, das denn den - leider nicht nur - deutschen Waffenlieferanten ein so charmanter und gut rasierter Geschäftspartner wie Muammar Abu Minyar al-Gaddafi verloren gehen wird.

Ansonsten sollte gelten: Was schert mich ein Diktator, wenn er so weit doch fort war.

Grüße

godam

P.S.: SICR

Das werden wir bald auf den Straßen sehen, was das für Auswirkungen hat. Zehntausende „Flüchtlinge“, komischerweise fast ausschließlich junge Männer, machen sich derzeit von Italien aus mit Touristenvisum auf die Reise in den Norden. Frankreich riegelte bereits die Grenzen ab und schiebt all jene rigoros ab, die trotzdem durchschlüpfen. Deutschland schnarcht noch. Wie eigentlich immer, möchte ich sagen.

smalbop

Hallo Joe
Die TV-Bilder aus Lybien zeigen uns doch täglich, dass dort KEINE friedliche Revolution stattfindet.
Dementsprechend sollte der Westen allenfalls die Luftsperre überwachen und durchsetzen. Ansonsten weder der einen oder anderen Partei helfen. Aufständische mit Waffen in der Hand verdienen keine Hilfe.
Woher will denn der Westen wissen, ob die sogenannten Aufständischen keine Kriminellen sind und ob nicht die Mehrheit des Volkes lieber den Gaddhafi haben will?
Hätte die Nato 1968 der RAF helfen sollen? Sie waren auch aufständisch.
Gruß Michael

Schlimmer noch: Die Claudia Roth möchte all die Flüchtlinge hier her holen. Von mir aus, wenn jedes Grünen-Mitglied einen Flüchtling aufnimmt und ihn auch versorgt.
Gruß Michael

Hallo,

… aber ich versteh nicht ganz warum das für uns jetzt so
wichtig ist.

Wieso, wird doch auch gar nicht so wichtig genommen.
Über die Bundesliga wird immer noch mehrfach soviel berichtet.

Gruß
Werner

Guten Morgen

Wieso, wird doch auch gar nicht so wichtig genommen.
Über die Bundesliga wird immer noch mehrfach soviel berichtet.

Das liegt wohl daran, dass das Interesse des Menschen an Ereignissen in der Welt mit dem Quadrat der Entfernung dieses Ereignisses abnimmt. Der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umfällt. Da ist ein Sack Reis in der eigenen Küche doch was anderes. Ein verhungerndes Kind in der Sahelzone erntet Schulterzucken. Ein verhungerndes Kind in der Nachbarwohnung ist eher geeignet, einen betroffen zu machen.

Es ist für die geistige Gesundheit des Menschen wichtig, seine Welt nach dem Zwiebelschalenprinzip wahrzunehmen. Was weiter weg ist, darf ihn nicht ebenso interessieren wie das, was nahe ist, weil ihn sonst alles , was auf der Welt geschieht, gleichermaßen zu interessieren hätte - und dafür ist das menschliche Gehirn nicht gebaut. In der Vorzeit hat den Menschen nämlich das interessiert, was innerhalb seiner Speerwurfweite vor sich ging und damit war es gut.

Das Problem dabei ist natürlich, dass heutzutage auch Dinge, die außerhalb Speerwurfweite - und sogar außerhalb des Aktionsradius der Luftwaffe - stattfinden, mittelfristig Auswirkungen auch bei uns haben können. Aber man muss es dann so halten wie die Briten: We’ll cross that bridge when we come to it.

Ein Mensch, der sich allzuständig für das Weltelend fühlt, erhebt sich über seine Mitmenschen - und wird im Irrenhaus enden. Und mit ganzen Nationen ist es ebenso.

smalbop

Guten Abend,

gut gebrüllt,Löwe!

Leider interessiert sich der Mensch auch nicht für seine Nachbarn:
Kinder/Frauen werden auch in der Wohnung schräg gegenüber ungestört vergewaltigt und getötet, oder solange eingesperrt bis sie verhungert sind.Danach gibt man sie bspw.in die Kühltruhe zur Haltbarmachung.
Es werden Menschen auf offener Strasse geschlagen/getötet und die vorbeigehenden Mitmenschen sehen in eine ganz andere Richtung und unterhalten sich über die neuesten Sportergebnisse.
Oder man schreit arbeitslose Menschen an, sie seien elendige Schmarotzer und würden der „Allgemeinheit“ Geld stehlen.
Und einiges an Köstlichkeiten mehr!

Ich denke, wir haben gar keine Zeit und Kapazität mehr um die Kriege und Scheußlichkeiten in der übrigen Welt zu sichten.Denn dieses ständige Wegschauen,weghören oder als Akteur tierische Instinkte walten lassen, verlangt das ganze Tier Mensch im Hier und Jetzt.

So long,

Franz Müntefering

Auch guten Abend,

Leider interessiert sich der Mensch auch nicht für seine
Nachbarn:
Kinder/Frauen werden auch in der Wohnung schräg gegenüber
ungestört vergewaltigt und getötet, oder solange eingesperrt
bis sie verhungert sind.Danach gibt man sie bspw.in die
Kühltruhe zur Haltbarmachung.

Das stimmt so ja nun auch nicht. Die Leute sind durchaus entsetzt und betroffen wenn das in ihrem Umfeld passiert.

Dass der Mensch generell die Tendenz hat sich in unbekannten Situationen (Pöbelei in der Straßenbahn, 1. Helfer bei einem Unfall etc.) passiv zu verhalten, abzuwarten oder wegzuschauen, auf die initiative Dritter zu warten, mag man kritisieren. Es ist aber zugleich eine normale menschliche Reaktion. Aus Unsicherheit in einer unbekannten, unerwarteten Situation, für die der Zeuge in dem Augenblick keine Verhaltensmuster hat, macht er nichts.

Ich finde es immer ziemlich albern wenn solche Szenen nachgestellt und mit versteckter Kamera gefilmt werden. „Natürlich“ empört man sich dann über das ungebührliche Verhalten. Dabei ist es aber sehr menschlich und schlichtweg vorhanden, es steckt in uns drin.
Dass man es sich anders wünscht und Menschen möglichst anders reagieren sollten, ist deswegen ja nicht falsch.

Es werden Menschen auf offener Strasse geschlagen/getötet und
die vorbeigehenden Mitmenschen sehen in eine ganz andere
Richtung und unterhalten sich über die neuesten
Sportergebnisse.

Du arbeitest hier mit sehr plakativen, reißerischen Beispielen. Aber was erwartest du von den Leuten? Natürlich kann man sich hinstellen und sagen „Da muss jeder sofort einschreiten!“. Nur ist das genauso einfach wie unrealistisch weil Menschen halt anders ticken. Man mag das kritisieren - aber so sind wir.

Oder man schreit arbeitslose Menschen an, sie seien elendige
Schmarotzer und würden der „Allgemeinheit“ Geld stehlen.
Und einiges an Köstlichkeiten mehr!

Das allerdings sind Ergebnisse einer durch Medien provozierten Darstellung. Der unauffällige, bemühte, 300 Bewerbungen schreibende und dennoch erfolglose Hartzer ist keine Meldung wert. Interessant sind die Provokateure, die tatsächlich biertrinkend und bis mittags pennend den Nachmittag vor der Playstation sitzen - während nebendran 5 Kevins, Justins und Schakkelines von 4 verschiedenen Vätern/Müttern im Zigarettenrauch spielen.

Viele Leute kennen keinen einzigen Hartz IV-Bezieher - und wenn doch ist es auf einmal gerade nicht der Assi, den RTL und Co. fortwährend in den Medien präsentieren. Es sei denn, sie nutzen die Negativstimmung um mit genau dem Gegenteil zu provozieren, nämlich dem in 4 Jobs schuftenden und trotzdem auf Hartz 4 aufstockenden Multitalent, das von Arbeitgebern, Krankenkassen und Behörden permanent zu Unrecht drangsaliert wird - und das, obwohl er nebenbei seine pflegebedürftigen Eltern versorgt und 3 ehrenamtliche Aufgaben in Sozialprojekten übernommen hat.

Viele Leute „glauben“ derartigen Presseberichten und verstehen nicht, dass die Medien heute keine objektiven Berichterstatter mehr sind, sondern Erfinder und Verkäufer von interessanten „Geschichten“.

Ich denke, wir haben gar keine Zeit und Kapazität mehr um die
Kriege und Scheußlichkeiten in der übrigen Welt zu
sichten.Denn dieses ständige Wegschauen,weghören oder als
Akteur tierische Instinkte walten lassen, verlangt das ganze
Tier Mensch im Hier und Jetzt.

Nee, das glaube ich nicht. Die Software der Menschen hat sich seit Jahrtausenden nicht verändert. Verändert hat sich die Welt und der Zwang, sich in ständig wechselnden Verhältnissen klar zu kommen. Wenn sich das Ausmaß an Informationen immer mehr vergrößert und sich die Lebensumstände ständig verändern kann der Mensch nicht anders, als Filter zu setzen, denn er kann nicht mehr verarbeiten und beeinflussen als vor tausenden Jahren, als das persönliche Umfeld wesentlich beschränkter war.

Gruß,

MecFleih

Hallo MecFleih,

meine Antwort bezog sich auf die Feststellung wonach der Mensch wohl nicht an Individuen in Gefahr Anteil nehmen kann, wenn sie zigtausend Kilometer entfernt seien.Demgegenüber stelle ich ganz einfach die Feststellung dass auch in der Nachbarschaft Dinge geschehen, die eigentlich von dem Umfeld im Voraus hätten verhindert werden müssen.

Ich finde nicht,dass sich das genetische Programm des Menschen nicht verändert bzw. auch nicht ändern wird.Im Gegenteil: Wir sind mittendrin!
Völkerwanderungen und der damit verbundene Zwang zum Miteinander beschäftigen uns doch schon lange.
Dazu gehören die heutigen Kriege,Umstürze.
Es geht darum,das es einen Teil der Menschheit unverhältnismäßig gut geht auf Kosten des anderen Teils.Die „Natur“ begegnet dem mit der Veränderung des Klimas und die dadurch zwangläufige Anpassung des menschlichen Lebensraumes.
Schon allein deswegen ist die Feststellung uns kann doch Afrika und dessen Kriege nicht interessieren einfach grundfalsch und im Grunde doch auch ein Beweis für die rege Arbeit des „programmierenden Administrators/In“,oder?!Böse Zungen würden jetzt folgern,dass der Teil der Menschheit der die Gefahr ignoriert, als Erster Platz macht für diejenigen die an die neuen Verhältnisse besser angepasst sind/wurden. Wäre doch „typisch“ für unsere Mutter/Vater Natur,so macht sie/er es ja schon seit…ach ja,sie/er denkt ja in anderen Zeiträumen! :smile:
Auf unsere aktuelle Problematik gemünzt heißt das für Libyen,oder ganz Afrika meinetwegen, bspw: Wir Westler werden also solange nicht „gewinnen“ bis wir eingesehen haben,dass wir dem armen Teil der Erde den halben Teil unseres Kuchens abgeben müssen.

Gruß

Franz Müntefering

szmmctag

PAL - Problem anderer Leute
Hallo

Auf unsere aktuelle Problematik gemünzt heißt das für
Libyen,oder ganz Afrika meinetwegen, bspw: Wir Westler werden
also solange nicht „gewinnen“ bis wir eingesehen haben,dass
wir dem armen Teil der Erde den halben Teil unseres Kuchens
abgeben müssen.

Welches Kuchens? Des in Europa - im Gegensatz zu Afrika und insbesondere Libyen - nur sehr sparsam gebackenen Rohstoffkuchens?

Das Problem der Dritten Welt ist nicht eine strukturelle Benachteiligung bei den vorhandenen Ressourcen, da sind sie im Gegenteil reicher als wir, das Problem ist die Unfähigkeit der meisten Völker, ihre Angelegenheiten selbst in einer Weise zu organisieren, die alle Bürger am Kuchen - und in der Folge an Dingen wie Bildung und Wohlstand - teilhaben lässt und nicht irgendwelche ausländischen Konzerne im Verbund mit einheimischen Potentaten.

Gerne hilft man zwar mittlerweile mit ein paar Präzisionsbomben dem Fortschritt nach, sofern die Auswirkungen dieser Unfähigkeit uns Europäer in einer Weise tangieren, dass deren Problem allmählich zu unserem zu werden droht. Aber wenn uns die Geschichte in Afrika ansonsten eines gelehrt hat, dann: Europäer, haltet euch raus! Ihr versteht diesen Kontinent nicht und ihr werdet ihn nie verstehen. Lasst die dort in Ruhe, nur dann dürft ihr verlangen, dass sie auch euch in Ruhe lassen. Die Mittel, sich selbst zu helfen, haben die Afrikaner bereits, sie müssen den Wandel nur noch selbst wollen.

smalbop

hallo joe

lybien hat riesige ölvorkommmen. deshalb hat die westliche welt und hier vor allem die usa (und somit auch deutschland, dass in grossem masse von den usa „beeinflusst“ wird) ein grosses

interesse daran, wie das machtgefüge im land „abläuft“.

das ganze ist, glaube ich, ein unglaublich komplexes gefüge, dass sich über jahrzehnte entwickelt hat.

aber der hauptgrund warum uns das im westen angeblich zu interessieren hat, ist das öl in lybien.

jetzt kann man natürlich schon fröhlich in diverse theorien einsteigen, wie z.b., dass man uns nur glauben machen möchte, wir seien vom öl abhängig, es aber in wirklichkeit schon längst ausreichende alternativen zu öl als rohstoff gibt usw.

witzigerweise bin gerade gestern wieder auf 9/11 aufmerksam geworden und frage mich hierzu folgendes: http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?A…

lg louis

Hallo louis,

bist du nicht auch der Meinung, dass man ein Land, über dessen weltpolitische Rolle man sich öffentlich im Stile eines Peter Scholl-Latour äußert, zumindest richtig schreiben können sollte?

smalbop

Hallo smalbop,

du meinst also, die afrikanischen Völker beispielsweise sind im Grundsatz von geringer Bildung,und im Endeffekt wäre es vergebliche Liebesmühe dort noch irgendwelche Unterstützung zu leisten?
Wie würdest du dann unsere Handelsbeziehungen zu Afrika für die Zukunft einschätzen?

Gruß

Franz Müntefering

Hallo Münte

du meinst also, die afrikanischen Völker beispielsweise sind
im Grundsatz von geringer Bildung

Wo habe ich das geschrieben? Vor allem die Schwarzafrikaner, aber auch die Araber denken weniger in Kategorien von Völkern, ihre Loyalität gehört dem Stamm - und ganz gewiss nicht jenen Kunstgebilden, die durch die offiziellen Staatsgrenzen gebildet werden und mit ethnischen Grenzen nicht das geringste zu tun haben. Das zu korrigieren muss aber Sache der Betroffenen sein.

vergebliche Liebesmühe dort noch irgendwelche Unterstützung zu
leisten?

Du sprachst nicht von „dort Unterstützung leisten“, sondern von „die Hälfte unseres Kuchens abgeben“.

Wie würdest du dann unsere Handelsbeziehungen zu Afrika für
die Zukunft einschätzen?

Das wäre ein viel beserer Ansatz als alle Entwicklungshilfe, die doch nur versickert. Leider spielt die EU eine eher unglückliche Rolle, wie in so vielen Dingen, so auch bei den Agrarsubventionen, die den afrikanischen Produzenten keine Chance lassen und sie so in die Hände der Chinesen teiben, die überhaupt nur eine Maxime kennen: China, dann kommt lange nix, und am Ende kommt nochmal nix.

smalbop

oups, peinlich :smile:

warum sagt man dann „lübien“ wenn man es „libüen“ schreibt, ts ts :smile:

da macht es „sürien“ einem einfacher :smile:

aber das mit scholl-latour schmeichelt mir ja echt :smile:

Hallo smalbop,

wenn du schreibst, andere Völker wären unfähig ihre Dinge selbst zu regeln, fällst du ein Urteil über größere Völker als wir eines sind,und deklassierst sie.

Ich finde wir Europäer sollten uns nicht zum Besserwisser aufschwingen und anderen Kontinenten Vorschriften machen, was sie tun und lassen sollten.Unsere „Entwicklungshilfe“ ist ja gar nicht für den Aufbau einer Infrastruktur zugunsten der dortigen Einwohner gedacht sondern dient einzig unserem Interesse.Mensch,tun wir doch nicht so, also wären wir die Samariter der Welt und fühlen uns auch noch undankbar behandelt.

Die willkürlichen Grenzziehungen sind auch unsere Werk,gezogen als wir noch Völker mit Monarchen und Diktatoren waren.Also in einer ähnlichen Lage waren, wie die von uns so abschätzig beurteilten afrikanischen Völker jetzt.
Einige Auswirkungen unserer Grenzziehungen beantworten wir gerade mit unserer Kriegsführung.

Thema China:smiley:ieses Land handelt genauso,wie wir vor 50 Jahren gehandelt haben: Mit eisernem Ellenbogen das Land voranbringen, damit es in der Weltgemeinschaft gleichwertig beachtet wird.Wir haben es geschafft - übrigens auch mit kopieren von Erzeugnissen und strategischen Partnerschaften.

Franz Müntefering

Hallo Münte

wenn du schreibst, andere Völker wären unfähig ihre Dinge
selbst zu regeln, fällst du ein Urteil über größere Völker als
wir eines sind,und deklassierst sie.

Nein, ich gehe nach der Beobachtungsmethode vor. Ich habe einen rein phänomenologischen Ansatz bei meiner Urteilsbildung.

Und die numerische Größe eines Volkes ist ja nun wirklich kein Kriterium zur Beurteilung.

Ich finde wir Europäer sollten uns nicht zum Besserwisser
aufschwingen und anderen Kontinenten Vorschriften machen, was
sie tun und lassen sollten.

Ganz genau das meine ich doch auch. Allderdings warst du es, der ihnen vorschreiben will, die Hälfte des (kleineren) Kuchens auf unserer Seite des Tisches zusätzlich zu dem (größeren) Kuchen auf deren Seite aufzuessen.

Unsere „Entwicklungshilfe“ ist ja
gar nicht für den Aufbau einer Infrastruktur zugunsten der
dortigen Einwohner gedacht sondern dient einzig unserem
Interesse.

Richtig, Entwicklungshilfe ist von jeher kontraproduktiv. Auch beispielsweise die Einführung von E10 in Europa hat massive negative Auswirkungen auf die sog. 3. Welt. Brüsseler EU-Technokraten halt wieder.

Mensch,tun wir doch nicht so, also wären wir die
Samariter der Welt und fühlen uns auch noch undankbar
behandelt.

Das wichtigste wäre, den Afrikanern „an der Basis“ klarzumachen, dass sie in Europa kein Mensch braucht, und sie deshalb zusehen müssen, ihren eigenen Kontinent flottzumachen. Wir brauchen nämlich nicht mehr arbeitslose Tagelöhner, sondern allenfalls mehr Ingenieure, aber es ist ein Unding, per „Green Card“ solche Leute weg aus ihren Ländern, wo sie dringend gebraucht werden, nach Europa abzuwerben, nur weil wir selbst offenbar zusehends unfähig sind, unsere eigene Jugend auszubilden.

Die willkürlichen Grenzziehungen sind auch unsere Werk,gezogen
als wir noch Völker mit Monarchen und Diktatoren waren.

Schon richtig. Also einmarschieren und alle Grenzen neu ziehen?
Auch die deutschen Stämme mussten mit den napoleonischen Grenzziehungen zurechtkommen - und auch da gibt es bis heute Animositäten. Es hat uns an der Industrialisierung Deutschlands nicht gehindert.

Also in
einer ähnlichen Lage waren, wie die von uns so abschätzig
beurteilten afrikanischen Völker jetzt.
Einige Auswirkungen unserer Grenzziehungen beantworten wir
gerade mit unserer Kriegsführung.

Niemand hindert die arabischen Republiken daran, sich zu vereinigen - außer sie selbst. Niemand hindert die arabischen Republiken daran, daran, sich demokratisch zu verfassen.

Thema China:smiley:ieses Land handelt genauso,wie wir vor 50 Jahren
gehandelt haben: Mit eisernem Ellenbogen das Land
voranbringen, damit es in der Weltgemeinschaft gleichwertig
beachtet wird.Wir haben es geschafft - übrigens auch mit
kopieren von Erzeugnissen und strategischen Partnerschaften.

Na also, warum sollen es die Afrikaner dann nicht auch schaffen?

smalbop

Hallo smalbop,

du hast etwas mißverstanden:smiley:ie dritte Welt soll nicht an unserem Kuchen teilhaben , sondern soll an ihren eigenen Rohstoffen,die wir ihnen für ein paar lächerliche Cent abkaufen, und auch noch ihre Arbeitskraft für lau einsetzen müssen ,das verdienen was ihnen zusteht und vor Allem die Rechte daran auch behalten.
Das ist schon aus Sittlichkeitsgründen dringend geboten.

Gruß

Franz Müntefering

Hallo Münte

du hast etwas mißverstanden:smiley:ie dritte Welt soll nicht an
unserem Kuchen teilhaben

So hast du es aber formuliert.

sondern soll an ihren eigenen
Rohstoffen,die wir ihnen für ein paar lächerliche Cent
abkaufen, und auch noch ihre Arbeitskraft für lau einsetzen
müssen ,das verdienen was ihnen zusteht und vor Allem die
Rechte daran auch behalten.

Der Meinung bin ich auch. Doch kann es nicht unsere Aufgabe sein, den Afrikanern vorzuschreiben, wieviel sie für Schürfrechte und Rohstoffe zu verlangen haben, für die sie locker auch das Hundertfache vom heutigen Preis verlangen könnten.

Das ist schon aus Sittlichkeitsgründen dringend geboten.

Das ist aus Souveränitätsgründen verboten.

Gruß
smalbop