Licht und Steckdosen getrennt absichern?

Hallo Fragewurm,

Bei Drehstrom addieren sich Ableitströme der Filter aber auch
zu Null. Ein Drehstromkreis kann jeweils 1A pro Außenleiter
gegen PE Ableitstrom haben, ohne dass ein 30mA RCD auslöst.
Aber richtig, darauf sollte man sich wohl kaum verlassen.

Darauf kannst du dich nur verlassen, wenn Filter für 3 Phasen verwendet werden, also nur bei Geräten, welche mit Drehstrom betrieben werden.

Ich habe vor kurzem eine Büroetage installiert, da sind für
vier Zimmer plus Teeküche acht RCDs verbaut worden. Je
Bodentank einen, einen für die Küche, zwei (aber 0,5A) fürs
Licht.

Die 0.5A RCD sind für den Brandschutz. Als Berührungsschutz für Personen nützt der nichts.
Insofern kann man z.B. bei einem Einfamilienhaus einen 0,5A RCD zentral einbauen.

Gerade für die Teeküche macht ein eigener RCD Sinn. Da kann schon mal Wasser in die Steckdosenleiste laufen :wink:
(Ich hatte hier im Haus mal so einen Fall! )

Der Beruf des Elektrikers macht gerade eine Wandlung durch!
Es wird wieder mehr Grundlagenwissen verlangt, um zu verstehen
wie sich die Anlage verhält.

Und da trennen sich Spreu und Weizen. Geschätzte 80% aller
Elektroherde in Wohnungen mit Wechselstromzähler sind mit ne
5x1,5mm² oder bestenfalls 5x2,5mm² an drei (!) LSS 16A
gemacht. Der N ist dann ggf. dreifach überlastet - und keinem
fällt der Bockmist auf, den er da gemacht hat.

Die Brandexperten merken das dann schon …

MfG Peter(TOO)

Hallo Stromer,

nochmal Danke für deinen Beirag, ist wie gewohnt bei dir sehr gut und sehr zutreffend. Man merkt, daß du weisst wovon du redest - das ist bei manchen hier ganz anders. Nur ein paar Punkte dazu:

kurze Erklärung der Fachbegriffe für ungeübte Leser:
FI-Schalter = RCD = Fehlerstromschutzschalter
A.u.S. = Arbeiten unter Spannung
N und PE sind die beiden Adern in einem Kabel, die Erdpotenzial haben, also spannungsfrei sind
LSS = Leitungsschutzschalter = Sicherungsautomat

Zu dir: was bedeutet 26EUR EK?? Erstkauf? Wir sind hier nicht unter uns sondern in der Öffentlichkeit!

Aber wo wir schonmal dabei sind: Danke für die Bestätigung! der früher verwendete LSS kostet 2,60 Euro. Der neue 26 Euro. Also 10mal teurer als vorher! Danke.
Und ist auch doppelt so breit wie ein LSS. Die künftige Verteilung also doppelt so groß wie vorher! Nochmal Danke.

Zum Thema A.u.S.: Du hast wider besseres Wissen unterschlagen, daß der FI-Schalter auch bei ausgeschalteter Sicherung auslöst, also den gesamten Bereich trockenlegt, wo die anderen Sekretärinnen oder Verkäuferinnen noch arbeiten (arbeiteten). Das wissen nicht alle. Dass DU DEINE EIGENEN Anlagen brav auf viele einzelne FI’s verteilst, hast du uns beigebracht. Aber vermutlich auch nicht schon immer. Und auch DU wirst wohl kaum nur in eigenen Anlagen herumdoktern, wo du sowieso weist, welcher draht auf welchem FI hängt und was noch alles dranhängt. Du wirst nicht erzählen wollen, daß du noch nie versehentlich einen FI durch Berührung von N und PE ausgelöst hast.

Danke auch an Peter(TOO) für die Bestätigung, daß jeder was anderes unter "für Laien bedienbare Steckdosen " versteht. Der Hinweis mit dem Kühlschrank ist zwar gut, aber wer weiss, was in 2, 5 oder 10 Jahren dort angeschlossen sein wird. Als verantwortlicher Unternehmer ist man voll haftbar und überlegt sich lieber zweimal, für welche Steckdose er die strengere oder die laschere Norm anwendet.

lG Schorsch Kluni

kurze Erklärung der Fachbegriffe für ungeübte Leser:
FI-Schalter = RCD = Fehlerstromschutzschalter

Ich schwanke zwischen der offiziellen Bezeichnung RCD und FI.
Vielleicht können wir uns im Forum mal einigen, denn genau genommen finde ich die englische Abkürzung einfach nur überflüssig und dämlich. Unter Fehlerstrom-Schutzschalter kann sich doch jeder was vorstellen, beschreibt seine Funktion doch auch gut. Das „residual current device“ zu nennen, muss ja nicht sein.

A.u.S. = Arbeiten unter Spannung
N und PE sind die beiden Adern in einem Kabel, die
Erdpotenzial haben, also spannungsfrei sind
LSS = Leitungsschutzschalter = Sicherungsautomat

Zu dir: was bedeutet 26EUR EK?? Erstkauf? Wir sind hier nicht
unter uns sondern in der Öffentlichkeit!

Einkaufspreis (unter günstigen Bedingungen). Ja, wir sind nicht unter uns und EKs gehören hier eigentlich nicht hin. Werde mich bessern.
(Wobei dem denkenden Kunden klar sein sollte, dass ein Händler die Waren teurer verkauft, als er sie einkauft.)

Aber wo wir schonmal dabei sind: Danke für die Bestätigung!
der früher verwendete LSS kostet 2,60 Euro. Der neue 26 Euro.
Also 10mal teurer als vorher! Danke.
Und ist auch doppelt so breit wie ein LSS. Die künftige
Verteilung also doppelt so groß wie vorher! Nochmal Danke.

Wir werden kaum alle LSS durch diese Kombigeräte ersetzen.
Es kommt halt immer auf den Einsatzzweck an. Für Außenbereiche würde ich einen FI/LS immer bevorzugen, also Au0ensteckdose, Außenlicht und Gartenhaus auf einen FI/LS, den Rest des Hauses dann auf zwei (oder mehr) 4polige FIs verteilen.

Zum Thema A.u.S.: Du hast wider besseres Wissen unterschlagen,
daß der FI-Schalter auch bei ausgeschalteter Sicherung
auslöst, also den gesamten Bereich trockenlegt, wo die anderen
Sekretärinnen oder Verkäuferinnen noch arbeiten (arbeiteten).

Na, unterschlagen habe ich da nichts wollen. Da war keine böse Absicht dabei. Ich dachte eher daran, dass ein N zwar spannungsfrei sein wird (näherungsweise), aber spätestens beim Auftrennen der Dosenklemme eine böse Überraschung passieren kann (nicht alles, was spannungsfrei ist, ist auch stromlos). Eine ungewollte Verbindung von PE und N ist ärgerlich, wenn der FI auslöst und einen Bereich lahmlegt. Aber aus diesem Grund die allgemeine Pflicht für 30mA FIs zu Hinterfragen halte ich für nicht begründet. Man nehme sich in Acht, man arbeite vorischtig, man sage Bescheid.

Das wissen nicht alle. Dass DU DEINE EIGENEN Anlagen brav auf
viele einzelne FI’s verteilst, hast du uns beigebracht. Aber
vermutlich auch nicht schon immer.

Ich bin erst seit 2003 selbständig, seitdem packe ich immer mehrere FIs in die Verteilungen. Wieviele, das entscheidet dann der Auftraggeber. In Einfamilienhäusern waren das dann meist nur zwei.

Und auch DU wirst wohl kaum
nur in eigenen Anlagen herumdoktern, wo du sowieso weist,
welcher draht auf welchem FI hängt und was noch alles
dranhängt. Du wirst nicht erzählen wollen, daß du noch nie
versehentlich einen FI durch Berührung von N und PE ausgelöst
hast.

Nein, aber ich gebe zu, dass ich mir da keine großen Gedanken mache.
Letzlich ist es ärgerlich für den Anwender, wenn seine Daten futsch sind, aber wer nicht sichert, hat eh verloren. Schadenersatzansprüche wird man eh nur bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz haben. Wenn eine Warnung an die Anwender ausgesprochen wurde, müssen die sich entscheiden: Elektriker nach Feierabend wieder kommen lassen, oder mit der latenten Gefahr leben.

Danke auch an Peter(TOO) für die Bestätigung, daß jeder was
anderes unter "für Laien bedienbare Steckdosen " versteht.
Der Hinweis mit dem Kühlschrank ist zwar gut, aber wer weiss,
was in 2, 5 oder 10 Jahren dort angeschlossen sein wird. Als
verantwortlicher Unternehmer ist man voll haftbar und überlegt
sich lieber zweimal, für welche Steckdose er die strengere
oder die laschere Norm anwendet.

Beschriften, warnen, dokumentieren. Eine Beschriftung „Steckdose ohne Schutzschalter, nur für den Server!“ sollte eigentlich Pflicht sein, wenn man eine Ausnahme von der Regel macht (ist es aber leider nicht).

Hallo Fragewurm,

kurze Erklärung der Fachbegriffe für ungeübte Leser:
FI-Schalter = RCD = Fehlerstromschutzschalter

Ich schwanke zwischen der offiziellen Bezeichnung RCD und FI.
Vielleicht können wir uns im Forum mal einigen, denn genau
genommen finde ich die englische Abkürzung einfach nur
überflüssig und dämlich. Unter Fehlerstrom-Schutzschalter kann
sich doch jeder was vorstellen, beschreibt seine Funktion doch
auch gut. Das „residual current device“ zu nennen, muss ja
nicht sein.

Ist noch etwas neuer:
http://www.dke.de/DKE/Auskuenfte+zu+Normen/Mitteilun…

Ich als MOD bin für RCD.

Da europäisch alles vereinheitlicht wird, werden die „FI“ in Zukunft, schon ab Werk, auch mit RCD beschriftet sein.

MfG Peter(TOO)

Ich habe vor kurzem eine Büroetage installiert, da sind für
vier Zimmer plus Teeküche acht RCDs verbaut worden. Je
Bodentank einen, einen für die Küche, zwei (aber 0,5A) fürs
Licht.

Die 0.5A RCD sind für den Brandschutz. Als Berührungsschutz
für Personen nützt der nichts.

Bei indirektem Berühren schon - äh - halt - nennt sich ja jetzt anders, IMHO „Gefahr durch elektrischen Schlag im Fehlerfall“ oder so… Oder auf deutsch: Abschalten, sobald Spannung ans Gehäuse kommt.
Und ausgelöst hat einer auch schon, es hatte ein EVG zerbraten.

Insofern kann man z.B. bei einem Einfamilienhaus einen
0,5A RCD zentral einbauen.

OK, der sollte dann aber „selektiv“ sein, denn niemand kann sagen, ob bei einem Masseschluss nur der nachgeschaltete 30mA RCD kommt oder der 0,5er oder beide. Die TAB2007, wie ich jetzt weiß, erlaubt zentrale RCD für eine gesamte Installation ja auch nur, wenn sie selektiv / kurzzeitverzögert sind, also quasi als Notnagel.
Gibt es die auch als 0,5er? Ich kenne die hier (D) nur als 0,3er, sind IMHO z.B. durch die Landwirtschaftliche BG vorgeschrieben.

Gerade für die Teeküche macht ein eigener RCD Sinn. Da kann
schon mal Wasser in die Steckdosenleiste laufen :wink:
(Ich hatte hier im Haus mal so einen Fall! )

Spülmaschine, Wasserkocher,…
Wärme, Wasser und Strom in einem Gerät sind stets eine besondere Gefahr und meiner Erfahrung nach gerne RCD Auslöser.

(Haste gemerkt? Ich schreib jetzt RCD, extra für DICH)