Hallo!
Erstmal würde ich auf das APS-C Bashing hier nichts geben. Klar, ne Vollformat-Kamera kann noch so einiges mehr, aber was hier abgeht… ja neeee…
Das Katzenfoto ist meiner Meinung nach schonmal recht gut geworden.
Die EXIF-Daten verraten:
Objektiv: 18-55 f/3.5-5.6
Brennweite: 40mm
Blende: f/5
Belichtung: 1/13s
ISO: 400
Modus: Aperture
Der Aperture-Modus ist genau richtig, um die Tiefenschärfe zu justieren, währen die Kamera alles andere automatisch wählt. Du hast die kleinstmögliche Blende genommen, die das Objektiv bei 40mm noch kann.
Mit nem anderen Objektiv, das ne kleinere Blendenzahl schafft, würdest du den Hintergrund noch unschärfer bekommen. Aber das würde ich gar nicht wollen - schließlich soll man noch erkennen, daß da Weihnachtsbeleuchtung ist. Und das Gesicht der Katze ist schön scharf, hinter den Ohren wird es bereits unscharf. Das Fell verrät es sofort.
Also, die Schärfe finde ich gut.
Mit der langen Belichtungszeit von 1/13s hast du ziemliches Glück gehabt, man verwackelt da schnell mal, und Tiere sitzen meist genau dann, wenn man das Foto macht, ruhig.
ISO400 ist auch OK, ab 800 kannst du mit Bildrauschen rechnen.
Mir fallen zwei Dinge auf:
Die Farben wirken recht fahl. Das liegt daran, daß die Katze wohl grau ist, und gelbe Augen bei gelber Beleuchtung (LEDs?) hat. Deshalb ist der Farbton durch und durch gleich. Das Baby drückt die Farbe zumindest etwas ins orange-rötliche.
Die Farbe des Katzenbildes kann man zwar nachträglich noch etwas ändern, aber einen farblichen Kontrast zum Hintergrund wird man eher nicht erreichen können.
Und dann ist da die Bildkomposition, also was wie und wo platziert ist. Das ist eigentlich noch wichtiger als die Kameraausrüstung.
Daß die Katze nicht in die Kamera schaut, macht schonmal was her, allerdings ist ihr Kopf genau in der Mitte des Fotos. Ein Bild wirkt harmonischer, wenn die wichtigen Bestandteile nicht im Zentrum liegen - Stichwort „Goldener Schnitt“.
Das Gesicht des Babys ist links oben, das Zentrum ist mit seiner Brust relativ leer. Was dem Bild nochmal so richtig was gibt, ist, daß rechts das Lampenbündel ist, und das Kind dort hin schaut.
Die Katze hätte man so fotografieren können, daß ihr Gesicht weiter links oben ist, und man unten ihre langen, ausgestreckten Vorderbeine sieht. So in der Art etwa. Man muß da nur aufpassten, daß dann rechts oben kein zu großes Loch entsteht…
Wie gesagt, genau das ist die hohe Kunst des Fotografierens.