Lichtleitende Wasser-Flachlinsensysteme

Hallo, ich befasse mich mit lichtleitenden Lacksystemen aus Lacken unterschiedlicher optischer Dichte. Die Farbreflexion erfolgt ähnlich wie die Farbvertiefungsphänome bei einer hochpolierten Marmorplatte und darüber hinweg fließendes Wasser, wobei die Farbgebung stärker wird und die Kristallstrukturen leuchten bzw. nach innen geöffnet werden. Hierzu muss man sich ergänzend eine auf dem Wasser schwimmende Glasplatte als Linse vorstellen, wodurch sich alle Effekte noch mehr räumlich verstärken. Da ich alle diese Phänomene mehr oder minder aus synästhetischer Wahrnehmung gefunden habe, will ich es jetzt doch etwas genauer wissen. Vielleicht kennt sich jemand mit solchem optischen Vergrößerungsmodus und vertiefter Farbausleuchtung bei planparallelen Schichtlinsen aus

Das Model lichtleitender Lacke folgt nun genau dem Model „raustrukturierte Metallfläche-Wasser-Glasplatte“. Dabei erkenne ich eine Vergrößerung der Raustrukturen bei gleichzeitiger Vergrößerung des Gesamtsystems. Dieses Flachlinsenmodel wird dreidimensional räumlich, wobei die Grenzflächen von Wasser und Glasplatte - bzw. von einem „wasserkodierten“ Erstlack geringerer Dichte (ähnlich wie Fotogelatine) und zweiter Klarlack höherer Dichte (2 K Lack) - verzerrungsfrei, also „leer“, ineinander verströmen. Ich erhalte einen lichtleitenden Horror Vacui, in den ich von allen Seiten in einem offenen 180 Grad Winkel einsehen kann. Glas und Wasser und die zugrundeliegende Metallfläche werden so zu einem einzigen optischen Element, wobei sich eine intensive bewegliche Lichtkinetik in den gebürsteten Raustrukturen abspielt. Lege ich einzelne farbige Kristalle, letztlich Pigmente, dazu, werden sie ebenfalls vom Licht angeregt und strahlen ebenfalls nach allen Seiten.

Wechselt man die raue Metallfläche jetzt durch eine darunterliegende Glasplatte aus, so wird sie ebenfalls räumlich derart ausgeleuchtet, sodass Glas / Acryl o. ä. unter der Flachlinsenschicht in einer Reflexionsumkehrung einfach optisch eliminiert wird. Spiegel werden so heller, weil ein direkter Tiefeneinblick auf das Silber möglich wird, was bei normalen Glasspiegeln so nicht möglich ist. Daran merkt man, dass übliche Glasspiegel immer grenzflächengestört, also regelrecht lichtblockiert, sind.

Man erhält von oben gesehen zwischen Glasplatte, Wasser und Metall ein von allen Seiten offen einsehbares, lichtein-/-ausleitendes Flachlinsenmodel, das scheinbar keine Grenzflächenstörungen mehr kennt. Hierzu bräuchte ich genauere Informationen, was ein solches System aus planparallelen Klarschichten unterschiedlicher optischer Dichte und Polymerstruktur genau bewirkt und wie es funktioniert. Gleichzeitig will ich wissen, ob die Bilddarstellung von Gegenständen in Wasser, die immer beweglich und verschoben ist, eine bewegliche Projektion des Realen ist. Oder kommt das Bild erst oben auf der Glasplatte / auf der obersten Lackschicht zustande?

In diesem Zusammenhang stelle ich fest, dass die unterschiedlichsten Materialien in so einem System immer eine einheitliche Bildwirkung ergeben. Das heißt, wenn eine Klarflüssigkeit mit lichtleitenden Eigenschaften über ein Bild unterschiedlicher Materialien hinwegfliest, und es liegt eine optisch dichtere Klarschicht drüber, fliegt das Bild nie auseinander, ähnlich wie in der asiatischen Lackkunst. Wie nennt sich dieses optische Model namentlich, ist es ein Flachlinsenmodel, ein Projektionsmodel oder ein Schichtprisma, oder was sonst?

Kennt jemand eine wissenschaftliche Institution, die sich mit dieser Thematik befasst. Oder eine Stiftung, die solche Forschungen im Grenzbereich von Kunst-Technik-Wissenschaft unterstützen würde. Kennt jemand eine Farben- / Lackfirma, die sich mit farbverstärkenden optischen Methoden befasst. Obwohl die Thematik aus der Didaktik der Alltagsphysik stammt, scheint man sich im Bereich der Technik nur vereinzelt befasst damit zu haben, z.B. als photooptische Elemente für Nachtsichtgeräte und Bewegungsmelder. Oder als von hinten auf Glas hinterklebten Photos (Diasec-Verfahren) bei auf Licht reagierende Fotodisplays in Museen. Viel Holz und danke für das Lesen bis hierhin.