Mir fällt bei alten Fernsehaufnahmen aus den 70er-80er-Jahren auf, dass Licht (Schweinwerfer, Reflektionen) immer eine Leuchtspur hinterließ, wenn die Kamera umschwenkte. Dieser Effekt tauchte auch in den frühen 90ern noch auf, aber ab ungefähr Mitte der 90er konnte man das immer seltener beobachten. Woran lag dieser Effekt und welche Kameras waren dafür verantwortlich?
Dieser Memory-Efekt ist Bestandteil der Röhren-Aufnahme-Technik, die mit Entstehung der Digital-Technik nun Geschichte ist. So konnten wir bei Überwachungskameras das eingestellte Bild vom Bahnsteig noch sehen als die Kamera ausgebaut auf unserem Werktisch lag. Das Bild war regelrecht eingebrannt.
Im Gegensatz zu heute, wo Kameras mit CCD- oder CMOS Bildwandlern ausgestattet sind, wurden bis etwa Anang der 90ger Röhren verwendet. Deren lichtempfindliche Schicht ist relativ träge. Kommt es zu einer starken Helligkeitsveränderung (von hell nach dunkel) im Bild, etwa weil die Kamera über eine Lichtquelle schwenkt, kann die Röhre der Helligkeitsveränderung nicht so schnell folgen. Ergebnis ist die beschriebene Leuchtspur.
Seit Mitte der 90ger sind Röhrenkameras weitgehend ausgemustert, so dass dieser Effekt nicht mehr auftreten kann.
Gruß Stefan Neudeck
www.neudeck-kamera.de
Sorry, weiß nicht!
MfG
Werner
Die benötigten wegen der mangelnden Blende- Möglichkeit bei Kunstlicht lange Verschlußzeiten. Weil der Shutter lange auf ist, und je schneller die Kamera im Bild schwenkt kommt ein Leuchtstreifen zustande.
Fernsehkamerabilder wurden in den frühen Jahren (1960,70,80) durch Elektrodenstrahlröhren erzeugt. Elektrische Signale werden in optische Signale umgewandelt. Dabei wird ein Elektrodenstrahl durch elektrische Impulse umgelenkt und auf einer Luminanzschicht sichtbar gemacht. Diese hat - kurz beschrieben .- eine gewisse Trägheit und leuchtet nach. Funktionsweise über diesen Link nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildaufnahmer%C3%B6hre
Fürdas Fernsehen konnte nur ein Leuchtdichtegegensatz von 1: 50 (vom dunkelsten bis zum hellsten Signal ) übertragen werden. Wurde dieses Verhältnis überschritten - etwa durch das Überschwenken eines Schweinwerfers - wurde die „Kapazität“ der Übertgragbarkeit überschritten und es entstanden weisse „Nachglühstreifen“. Das ist vergelichbar mit den Rezeptoren im menschlichen Auge: wenn man in eine helle Punktlichtquelle blickt (Sonne) und die Augen dabei bewegt, bleiben nach schließen des Auges durch Überbeanspruchung der Rezeptoren ähnliche Streifenbilder sichtbar, die sich erst langsam rückbilden.
Hoffentlich konnte ich im Groben diesen Effekt erklären. Für tiefere Recherchen bitte unter Elektrodenstrahlröhren und Fernsehkameras googeln. Man kann auch im Film-und Fernsehmuseum diese alten kamerras und die Erklärungen dazu ansehen.