Liebe ist etwas transzendentes

Transzendent und transzendental

sind die Bezeichnungen für zwei verwandte,
aber verschiedene Begriffe.

Beide kommen von lat. transcendo, überschreite, her.

Das Transzendente ist dasjenige, was unsere Erfahrung überhaupt überschreitet, eine transzendente Erkenntnis sucht also das Wesen der Dinge, die Dinge an sich zu erfassen, was uns immer nur hypothetisch möglich ist.(Kant !)

Kant bezeichnet als transzendent daher dasjenige, von dem wir auch nicht einmal den Begriff hinreichend bestimmen können, weil ungewiß sei, ob ihm irgend ein Gegenstand in der Welt entspreche.

Dazu rechnet er Aussagen über das Wesen der Seele, der Welt, Gottes usf. Hierher würden also alle metaphysischen und spekulativen Lehren zu rechnen sein. Vgl. Kr. d. r. V., S. 296; 643. Proleg. S. 105-106.

Etwas anderes bedeutet transzendental.

Kant bezeichnet als transzendental alle Erkenntnis a priori, die sich nicht mit den Dingen selbst, sondern mit der Erkenntnis derselben, sofern sie a priori möglich sein soll, beschäftigt.

Der transzendentale Realismus sieht Raum und Zeit als etwas unabhängig von unserer Sinnlichkeit Gegebenes an, stellt mithin die äußeren Erscheinungen als unabhängige Dinge an sich vor.

Der transzendentale Idealist ist also ein empirischer Realist, während der transzendentale Realist empirischer Idealist sein muß.

Denn wenn die äußeren Dinge unabhängig von ihm existieren, so kann er nie wissen, ob irgend einer Vorstellung von ihm ein wirkliches Ding entspreche.

Das Wirkliche, welches den Erscheinungen zugrunde liegt, bleibt mithin für Kant ein X. - Der Gegensatz zum Transzendentalen ist das Empirische, der Gegensatz zum Transzendentalen ist das Immanente. aus:
http://www.textlog.de/2132.html

Frage:

Also ist Liebe etwas transzendentes!

Wie komme ich darauf?

Liebe? Meine Vorstellung, ja besser ERFAHRUNG(!) :

Das ist, wenn man sich verliebt…und Sex anfangs (!) natürlich vielleicht keine unwichtige Rolle spielt… aber dann, wenn der Mensch, den man liebt, durch einen Schicksalsschlag sich verändert, bspw. nicht mehr schön ist, ja vielleicht sogar gar nicht mehr sexuell begehrenswert ist, dass man diesen Menschen dennoch weiter über alles liebt.

Das nenne ich „Ich will Dich GANZ haben“, nicht nur das, was mich aktuell äusserlich an diesem Menschen vielleicht so anzieht.

Liebe ist für mich auf „ewig“ ausgerichtet. Auf die Seele dieses Menschen… mit all seinen Narben, seien sie äusserlich oder innerlich.

Liebe ist, wenn man nach diesem Menschen Sehnsucht hat, auch wenn dieser Mensch nicht mehr der ist, der äusserlich er mal war.

Liebe ist, wenn man diesen Menschen auch dann noch liebt, wenn er schon alt geworden ist.

Liebe geschieht ohne Anspruch auf Gegenleistung!

Liebe gilt auch dann, wenn man weiss, dass dieser Mensch lebt, existiert…
sogar ohne jemals „verfügbar“ zu sein.

Liebe ist etwas transzendentes, sie geht über das eigene und das endliche Leben hinaus.

Michael („MultiVista“)

Die einzige Frage, die du stellst, beantwortest du dann selbst. Meinst du wirklich, dass du hier bei w-w-w ganz richtig bist?

Ich war mir eben nicht sicher, ob man Liebe einfach nur als eine transzendente Angelegenheit behadeln kann.
Ist sie vielleicht „nur“ ein kulturelles Phänomen, wie der „Medienphilosoph“ Precht sie beschreibt?

Ist Liebe nur etwas romatisches?

Dass sich der philosophischen Betrachtung fast gänzlich entziehen muss??

Zu Prechts Interpretation:

"Liebe ist keinesfalls nur eine Sache der Biochemie, von Dopamin und Serotonin, wie uns einige Buchautoren und Wissenschaftsjournalisten immer wieder glauben machen wollen.

Liebe ist auch keine in den Genen festgelegte Vorbestimmung, die sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, um die Bindung zwischen den Geschlechtern zu festigen und die Aufzucht der Kinder zu erleichtern.

Liebe nun stehe nur allzu oft unter dem Generalverdacht, keiner Logik zu folgen
und am Ende die Vernunftbegabung des Menschen in Frage zu stellen.

Dieses kaum begreifbare Phänomen liegt, so Precht, genau an der Schnittstelle von Geistes- und Naturwissenschaften…

Doch das Phänomen der Liebe selbst, die bedingungslose Liebe an irgendeine andere Person, ist ein menschliches, rein kulturelles Phänomen und somit NICHT angeboren (früher gab es nur Zweckehen, da war nichts mit Liebe). Mit anderen Worten: Liebesbeziehungen existieren in unserer Gesellschaft deshalb, weil es das Gesellschaftsideal so vorschreibt.

Die Liebe zwischen Mann und Frau hat laut Richard David Precht keine biologisch eindeutige Funktion,
sondern ist eine eigenständige Größe…"

u.a. aus: http://www.stern.de/kultur/buecher/richard-david-pre…

Hi MultiVista,

also das Wesen der Dinge, die Dinge an sich zu erfassen, was
uns immer nur hypothetisch möglich ist.(Kant !)

Ich arbeite mich an Kant schon über 40 Jahre lang ab, aber das „Wesen“, besonders das eigene und das anderer Menschen, kann man von dem buckligen Beamten aus Königsberg ganz gewiss nicht lernen, der blieb lebenslang nur ein DUALIST, also alles anderer als ein „ganzer“ Mensch!!!

Liebe ist etwas Transzendentes und damit meistens ein totaler Gegensatz zur rein mechanischen Funktion des Alltags, und setzt SELBSTLIEBE voraus.

Was man von Kant lernen kann, ist mehr der Denkansatz der VERNUNFT, als der von der Kunst der LIEBE (vgl. dagegen Erich Fromm „Die Kunst des Liebens“, Ullstein Verlag, 1986). Dass die Liebe etwas Transzendentes ist, kann man, wenn man will, empirisch real FÜHLEN. Aber die „Mechaniker“ haben statt der sprachlichen Konstruktion für das Transzendente eine CHEMISCHE Erklärung gefunden, für dieses reale Phänomen.

Und daran kann man natürlich genauso GLAUBEN als einer „Philosophie des Als Ob“. Beide Weltanschauungsparteien, die sich seit jeher bitterlich bekämpfen, vergessen allerdings, dass die Liebe ein real fühlbares BEDÜRFNIS ist, das man weder vermessen, noch wiegen kann (sehr zum Leidwesen der Kontrolleure). Man kann die Liebe nur real fühlen und genießen und nicht eine wissenschaftlich Erklärung erwarten von den „Autoritäten“, was immer darauf schließen lässt, wie unsicher man selber ist…

Gruß
C.

PS: Die Liebe ist eine von den Christen äußerst erfolgreich verkaufte IDEOLOGIE, die ihre politische „Liebe zur Macht“ verschleiert, für die UNBEWUSSTE Masse.

Wer an die Liebe aus ideologischen Gründen GLAUBT, wird real SELIG, das heißt erlebt eine sozusagen illusorische Glückseligkeit, die EPIKUR in den Menschen selbst verlagert, eine Lehre, die sehr viel mehr Erfolg verspricht.

Aber nichts gegen die Christen, bin ich doch selber einer…

Gruß
C.

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Und daran kann man natürlich genauso GLAUBEN als einer
„Philosophie des Als Ob“.

Gruß
C.

Du meinst Vaihinger?

Ich sage mal so:

Ist Liebe vielleicht doch nur eine Illusion, die dann versucht wird zu „rationalisieren“ im Sinne von nachträglich zu begründen?

Bisschen „OFF TOPIC“:

Du erwähntest Selbstliebe.

Ja, Selbstliebe - oder sagen wir Selbstachtung - als Voraussetzung für Liebe zu einem anderen?

Ja das stimmt. Das habe ich praktisch erfahren dürfen.

Erst als ich mich selbst wieder achtete und „stark“ wurde, da begegnete ich vielen Menschen, die selbst Liebe brauchten/suchten, und die auf solche Menschen „warteten“, die sich selbst lieben,
weil sie nur dann „aufgefangen“ werden konnten.

Gruss
MultiVista

Transzendent-transzendental: Begriff der Tradition
Hallo MultiVista,

Transzendentalien sind die Vorstellungen, die nicht in die Kategorien des Aristoteles passen,

das Ding, das Eine, das Andere, das Gute, das Wahre und das Schöne.

Liebe ist insofern transzendent und zugleich durch transzendentale Erkenntnis zu erfassen, als dass nur ein Denken sie erfasst, das über sich hinausdenkt. Da man unendlich weiterdenken kann, ist immer etwas Grösseres da, als man denken kann (Gottesbeweis des Albertus Magnus).

Gruss
Michael

Hi MultiVista,

Du meinst Vaihinger?

Auf die SPRACHE bezogen, ja!

Ist Liebe vielleicht doch nur eine Illusion, die dann versucht
wird zu „rationalisieren“ im Sinne von nachträglich zu
begründen?

Ja, siehe oben, deine eigene ERKENNTNIS, weil es von der Sprache abhängt, ist die SPRACHE eine Rationalisierung eines real vorhandenen GEFÜHLS, das die Wissenschaft deshalb ausklammert, weil sie es in seiner GRENZENLOSIGKEIT nicht auch nur annähend erfasst. E

Es gilt der Satz des deutschen Arzte Dr. Otto-Max Bruker:

„Das Leben ist wissenschaftlich nicht zu erfassen, deshalb ist das Leben nach Ansicht der so genannten Wissenschaftlich unwissenschaftlich.“!!!

Gruß
C.

Hi Mike,

Liebe ist insofern transzendent und zugleich durch
transzendentale Erkenntnis zu erfassen, als dass nur ein
Denken sie erfasst, das über sich hinausdenkt. Da man
unendlich weiterdenken kann, ist immer etwas Grösseres da, als
man denken kann (Gottesbeweis des Albertus Magnus).

Du kannst weder die Transzendenz noch die Liebe so erfassen, wie du das meinst, es ist UNMÖGLICH!!!

Du schreibst in Bezug auf die „transzendentale Erkenntnis“, dass - Zitat - „nur ein Denken sie erfasst, das über sich hinausgeht.“

Noch nie hat es seit den Neandertalern irgendeinen Menschen auf diesem Planeten gegeben, dem das möglich gewesen wäre, was du da behauptest, weder dem Sokrates, noch dem Buddha, noch dem „Sohn Gottes“, es ist lediglich ein „frommer Wunsch“ als ILLUSION, dass je ein Mensch mit seinem Denken über sein eigenes Denken hinaus denken könnte, denn dann gäbe es ihn ja gar nicht mehr als Körper, als Gehirn, als Denker…

Man kann höchstens FÜHLEN, dass es eine SUBSTANZ gibt, die die Körperenergie aufhebt in eine höhere und feinere Energie, die man mit dem eigenen wachen und schwebenden SELBSTBEWUSSTSEIN reflektieren kann. Aber was du da in deinem Statement IDEALISTISCHERWEISE behauptest, ist UNMÖGLICH!!!

Gruß
C.

Hallo Mevius,

Die einzige Frage, die du stellst, beantwortest du dann
selbst. Meinst du wirklich, dass du hier bei w-w-w ganz
richtig bist?

er ist offensichtlich hier richtig.
Du siehst doch mit welcher Begeisterung hier manche in solche
konfusen Vorträge einsteigen.
Gruß VIKTOR

Hi MultiVista,

Ich war mir eben nicht sicher, ob man Liebe einfach nur als
eine transzendente Angelegenheit behadeln kann.
Ist sie vielleicht „nur“ ein kulturelles Phänomen, wie der
„Medienphilosoph“ Precht sie beschreibt?

Precht als „Medienphilosoph“ zu bezeichnen??? Statt dessen meinst du wahrscheinlich einen in Deutschland mehr oder weniger bekannten Philosophen, der seine Bücher in den Medien als „Schwätzer“ (vgl. Nescio und Junktor im Artikelbaum „Der schnelle Otto“, unten) versucht zu verkaufen.

Mit dem Begriff als „Medienphilosoph“ hat das allerdings gar nichts zu tun. Dagegen ist Prof. Nobert Bolz ein in Deutschland führender Kommunikationswissenschaftler und „Medienphilosoph“.

Der bekannteste aber ist der längst verstorbene „Medienphilosoph“ Marshall McLuhan, der schon vor gut 20 Jahren weltweites Aufsehen erregte mit seinem Hauptwerk als Kommunikations-und Medienphilosoph: „Das globale Dorf - der Weg der Mediengesellschaft in das 21. Jahrhundert.“

Im Gegensatz zu dem von dir erwähnten Precht, der als „Schwätzer“ (siehe Necio, Junkton u. a.) in den Massenmedien bekannt ist, wird Marshall McLuhan als weltweit anerkannter Medienphilosoph mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für immer in die Geschichte eingehen, während Precht, was ich bisher gehört habe, kein eigene IDEE vertritt.

Dagegen ist der Medienphilosoph, den ich meine, der Kanadier Marshall Mc Luhan, ein bleibender Meilenstein in der Menschheitsgeschichte. Marshall McLuhan war Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Toronto, er gilt als „der“ Medienphilosoph, der das 21. Jahrhundert schon 1989 VORAUSDACHTE, was wir heute erleben.

Der unbewusste Mensch wird allerdings noch lange brauchen, um diese IDEEN zu verstehen, denn er kann überhaupt nichts verstehen, was nicht gerade KOMPATIBEL zu seiner eigenen sehr begrenzten Weltanschauung ist. Wenn überhaupt, dann denkt der unbewusste Mensch lebenslang auf den unteren Ebenen. Es ist auch Philosophie, aber nicht die wirklich WESENTLICHE.

Gruß
C.

Hallo Claus,

gedacht ist immer in einer Zeit, was nachher kommt, kann sich Grösseres und Weiteres denken, was noch später kommt, denkt noch weiter.

So war das gemeint

Gruss
Mike

Liebe ist etwas transzendentes, wenn man bedekt, dass sie jenseits von „Gut umd Böse“ existieren sollte.

http://www.philtalk.de/cgi-bin/YaBB.cgi?board=ethik;…

Gruss
MultiVista