Liebe Männer,

Hallo Mathias
Nur noch ein paar kleine Anmerkungen.

Warum auch? Die Wirtschaft ist kein Wohlfahrtsverband, sondern
umsatz- und gewinnorientiert. Je mehr davon die heimische
Wirtschaft macht, desto besser geht es uns allen.

Ist das so? Ich dachte die Realitaet haette Adam Smith mittlerweile
widerlegt. Richtig ist zwar, dass eine am Boden liegende Wirtschaft
den Menschen das Leben schwer macht, aber der Umkehrschluss gilt
nicht unbedingt. Es gab (z.B. Dtlnd. vor 130 Jahren) und gibt viele
Regionen auf der Erde, in denen die Wirtschaft prosperiert und die
Firmeneigentuemer richtig reich werden und das einfache Volk nichts
davon hat. Starke Wirtschaft fuehrt eigentlich nur dann zu
allgemeinem Wohlstand, wenn der erwirtschaftete Reichtum verteilt
wird, wenn der Staat also reglementiert. Und wenn du diese
Reglementierung akzeptierst, dann kannst du auch Reglementierungen
akzeptieren, die die Kinderfreundlichkeit des Landes zuungunsten des
Profits erhoehen.

Sicher hast du Recht, aber gut finde ich es nicht.

Lieber wieder ein Agrarstaat?
Da sehen wir mit unserem Klima hier schlecht aus…

Warum soll das die einzige Alternative sein?

Ausserdem gibt es zahllose Faelle, in denen die Kinder trotz
oder
wegen eifrigen Bemuehens der Eltern, ihnen die Werte zu
vermitteln,
die sie fuer richtig halten, ganz anders werden und sich
woanders
orientieren.

Natürlich werden sie (hoffentlich) kein Abziehbild der Eltern.
Aber ein Grundwertesystem lässt sich schon „installieren“. Und
das möchte ich nicht einer, im Extremfall, politisch
linksaußen eingestellten Emanze überlassen…

Waren wir nicht bei Kinderkrippen und Kindergaerten? Da spielt die
politische Orientierung doch keine grosse Rolle. Dieser Einfluss wird
doch erst wirksam, wenn das Kind mindestens 14 Jahre alt ist, oder
nicht? Und dann kannst du es vor solchen Einflussen ohnehin nicht gut
schuetzen, dann es gibt ja Lehrer, Freundeskreis, Buecher, Fernsehen
und das Internet.

Das ist ziemlich am Thema vorbei. Es geht hier weder um
Mangelzustaende noch um die Auswirkungen eines diktatorischen
Systems.

Doch, genau darum geht es. Ich will mein Kind nicht in
politisch gleichgeschalteten Anstalten aufwachsen sehen.

Aber den Einfluss einer linken Emanze fuerchtest du schon, nicht
wahr? Was willst du denn nun: Vielfalt oder Einheitsdenken?

In der DDR wäre ich mit meiner Meinung erschossen worden.

Aber, aber. Wenn du sie auf dem Markrplatz laut verkuendet haettest,
waerest du eingesperrt worden. Aber wenn du sie unter Freunden
geaeussert haettest, waere gar nichts passiert. Es gab weniger
Freiheit und es gab wirklich schlimme Geschichten, ganz klar. Aber
nur wenige DDR-Buerger mussten vor Angst schlotternd durchs Leben
gehen.

Der Egoismus und der
überzogene Individualismus des Westens gilt als eine der
wesentlichen Verschlechterungen, die die Wende mit sich
brachte. Also aus den Kinderkrippen und Kindergärten ging eine
nach deiner eigenen Definition gesündere Gesellschaft hervor
als die, die wir in Westdeutschland antreffen, wo es üblich
ist, das Kind zu Hause aufzuziehen.

Das glaube ich allein aus den o.g. Gründen schon nicht.

Die o.g. Gruende sind bei objektiver Betrachtung nur
Scheingruende
zur Bestaetigung von Vorurteilen.

Das sehe ich nicht so. Die sozialogischen „Eigenheiten“ des
DDR-Systems sind nichts Neues und von mir zwar verkürzt, aber
nachvollziehbar dargestellt worden.

Das lasse ich unkommentiert. Es ist ein anderes Thema.

Jedoch muss ein Lehrer auch
viel zu
Hause arbeiten: Unterricht vorbereiten, Klausuren korrigieren.

Weshalb muss das zu Hause passieren?

Geht auch in der Ganztagsschule, aber eben nicht so gut, wenn der
Lehrer gleichzeitig Kinder betreuen soll.

Damit kommst du von einer Grundsatzdiskussion zu einer
Diskussion praktischer Dinge, die ein eigenes Thema ist.

Gehört das nicht dazu?
Ich meine, dass ein mittelweg für Kinder optimal ist, dieser
aber aktuell aus den beschriebenen Gründen nicht machbar ist.
Das ist doch wichtig.

Aber dann sind es doch wieder andere, die die Kinder betreuen.
Warst
du nicht auch dafuer, dass dies die Mutter tun sollte?

Das kann sie ab 15 - 16 Uhr tun.
Das reicht völlig und der Hausaufgabenstress ist weitgehend
von der Familie genommen.
Ich war in einer solchen Schule. Habe es nie bereut und meine
Eltern schon gar nicht.

O.k. Ab 15-16 fuer die Kinder da sein. Davon rede ich auch die ganze
Zeit. Und bis dahin koennte die Mutter arbeiten.

Gruss, Tychi

Moin Pat,

hier mein Senf:

(Also Frau sorgt für die Kinder, Mann verdient das Geld).

Mumpitz. Ich bin die ganze Woche über weg von Frau und Kind (so ca. 400 km) wegen Beruf und ich finde das nicht lustig.

Habt Ihr nicht das Gefühl etwas zu verpassen? Möchtet Ihr
nicht auch Zeit mit Euren Kindern verbringen?

Oh ja, jeden Sonntag nachmittag, wenn ich gehen muß, ist meinen Kleine todtraurig, und ich auch!

Reicht es Euch ne Std. nach der Arbeit mit den Gören zu toben
bzw. am Wochenende?

nein, s.o.

Wie bringt Ihr andere soziale Beziehungen (Freunde, Sport)
damit in den Einklang?

Nicht, Sport ist gestrichen, es sei denn, es ist mal ein Feiertag unter der Woche. Wegen einem Tag lohnt sich das Heimfahren nicht, dann gehe ich ilinen oder so (wenn das Wetter mit macht). Meine Freunde sind in Stuttgart, die sehe ich vielleicht zweimal im Jahr.
Im Großen und Ganzen eine Sch… Situation, mu´aber Brötchen verdienen (PS: Meine Frau arbeitet auch)

frustrierte Grüße

Ralph

Hallo Matthias,
ich frage mich ernsthaft, wo Du solche Weisheiten hernimmt.

In der DDR war nach den Aussagen, die ich erhielt, die Mutter
selten wirklich voll berufstätig nach westlichen Maßstäben.
Sie konnte frei bekommen, wann immer es für die Kinder nötig
war.

Klar, die Frauen hatten auch keine wirklichen Arbeitsverträge mit einer festgestellten Wochenarbeitszeit. Gehts noch?
Meine Mutter war ab 1965 Schuldirektorin. Die ist natürlich auch nur arbeiten gegangen, wenn sie Lust hatte. Merkst Du was?
Meine Mutter ist 6 Wochen nach der Geburt wieder voll arbeiten gegangen, hatte sogenannte Stillpausen. Weiterhin gab es einmal im Monat einen sog. Haushaltstag. Dazu sei aber bemerkt, dass in der DDR die Schule auch am Samstag stattfand.

Dass uns die DDR-Mamis als allesamt voll berufstätig aufs
Renten-Auge gedrückt wurde, ist lediglich ein Ausfluß der
political correctness.

Klar, 95 % arbeitende Frauen können garnicht sein.

  1. Zumindest nach Ansicht der Ostdeutschen war die soziale
    Wärme in der DDR viel intensiver.

In einem mir bekannten, grenznahen Ort hatte man bald nach der
Wende erst mal den Blockwart aufgehängt…

Das beleg mal! Ich kenne auch den Blockwart nur aus der Zeit vor 1945, vielleicht hab ich ja aber auch woanders gewohnt.

Viele DDR-Bürger glorifizieren ja die damalige Zeit. Keine
Ahnung warum. Vermutlich handelte es sich um
Zweckgemeinschaften nach dem Motto: „du besorgst mir den neuen
Trabbi-Vergaser und ich streiche dir das Wohnzimmer“. Dass
aber hier im Westen keiner an die Stasi verpfiffen oder vom
Blockwart gegängelt wurde und wird, sollte man bei solchen
Beurteilungen nicht vergessen.

Klar, das ist auch das einzige, was denkbar ist, dass man nach materiellen Werten jagt. Das die DDR einfach keine „Ellenbogengesellschaft“ war, wo jeder nur gesehen hat, dass er sein Schäfchen ins Trockene bringt, dass kann man natürlich nur durch Repressalien oder durch Mangel erklären.
Dein DDR-Bild ist so richtig schön typisch. Nie dort gelebt, alles nur vom Hören-Sagen, aber die grosse Klappe haben. Dass man ohne soziale Angst leben kann, kann sich hier eh keiner vorstellen.
Grüße
Almut

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Hi!

ich frage mich ernsthaft, wo Du solche Weisheiten hernimmt.

Aus Aussagen von Freunden, Bekannten und Gesprächspartnern abends im Hotel bei Terminen in den neuen BL. Aus vielen Gesprächen eben.

In der DDR war nach den Aussagen, die ich erhielt, die Mutter
selten wirklich voll berufstätig nach westlichen Maßstäben.
Sie konnte frei bekommen, wann immer es für die Kinder nötig
war.

Klar, die Frauen hatten auch keine wirklichen Arbeitsverträge
mit einer festgestellten Wochenarbeitszeit. Gehts noch?
Meine Mutter war ab 1965 Schuldirektorin. Die ist natürlich
auch nur arbeiten gegangen, wenn sie Lust hatte. Merkst Du
was?

Natürlich gibt es Ausnahmen.

Meine Mutter ist 6 Wochen nach der Geburt wieder voll arbeiten
gegangen, hatte sogenannte Stillpausen. Weiterhin gab es
einmal im Monat einen sog. Haushaltstag. Dazu sei aber
bemerkt, dass in der DDR die Schule auch am Samstag stattfand.

Gibt es hier einen Haushaltstag?

Dass uns die DDR-Mamis als allesamt voll berufstätig aufs
Renten-Auge gedrückt wurde, ist lediglich ein Ausfluß der
political correctness.

Klar, 95 % arbeitende Frauen können garnicht sein.

Genau so ist es.

  1. Zumindest nach Ansicht der Ostdeutschen war die soziale
    Wärme in der DDR viel intensiver.

In einem mir bekannten, grenznahen Ort hatte man bald nach der
Wende erst mal den Blockwart aufgehängt…

Das beleg mal! Ich kenne auch den Blockwart nur aus der Zeit
vor 1945, vielleicht hab ich ja aber auch woanders gewohnt.

Vermutlich.

Viele DDR-Bürger glorifizieren ja die damalige Zeit. Keine
Ahnung warum. Vermutlich handelte es sich um
Zweckgemeinschaften nach dem Motto: „du besorgst mir den neuen
Trabbi-Vergaser und ich streiche dir das Wohnzimmer“. Dass
aber hier im Westen keiner an die Stasi verpfiffen oder vom
Blockwart gegängelt wurde und wird, sollte man bei solchen
Beurteilungen nicht vergessen.

Klar, das ist auch das einzige, was denkbar ist, dass man nach
materiellen Werten jagt. Das die DDR einfach keine
„Ellenbogengesellschaft“ war, wo jeder nur gesehen hat, dass
er sein Schäfchen ins Trockene bringt, dass kann man natürlich
nur durch Repressalien oder durch Mangel erklären.

Das Problem ist, dass diese Deine Aussage so nicht haltbar zu sein scheint, sonst hätten ja nicht (so gut wie) alle gen Westen gestrebt…

Dein DDR-Bild ist so richtig schön typisch. Nie dort gelebt,
alles nur vom Hören-Sagen, aber die grosse Klappe haben.

Ich habe in Hof/Saale in den 90ern studiert und hatte 70% ostdeutsche Kommilitonen.
Ich deke durchaus, mir ein Urteil erlauben zu dürfen.

Dass
man ohne soziale Angst leben kann, kann sich hier eh keiner
vorstellen.

Auf wessen Kosten? Wir bezahlen nun für dieses weltfremde System. Wer damals keine Angst hatte, muss ziemlich blind gewesen sein.
Dass dies 40 Jahre funktioniert hat, ist nur den Subventionen aus West und Ost zu verdanken.

Grüße,

Mathias

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Hallo Matthias.

Natürlich gibt es Ausnahmen.

Dann kenne ich nur solche. Komisch, nicht wahr:
Meine Mutter von 1964-2002 Lehrerin/Direktorin Vollzeit
Meine Oma ab 1945 bis 1968 Schichtarbeiterin in einer Drahtweberei.
Meine Tante ab 1968-2004 PTA beim Zahnarzt Vollzeit
Meine Cousine seit 1985 Lehrerin Vollzeit.
Ich selber seit 1987 fast durchgängig gearbeitet.
Aber wir sind dann natürlich eine Ausnahme-Familie.

Meine Mutter ist 6 Wochen nach der Geburt wieder voll arbeiten
gegangen, hatte sogenannte Stillpausen. Weiterhin gab es
einmal im Monat einen sog. Haushaltstag. Dazu sei aber
bemerkt, dass in der DDR die Schule auch am Samstag stattfand.

Gibt es hier einen Haushaltstag?

Wird hier am Samstag gearbeitet?

Dass uns die DDR-Mamis als allesamt voll berufstätig aufs
Renten-Auge gedrückt wurde, ist lediglich ein Ausfluß der
political correctness.

Klar, 95 % arbeitende Frauen können garnicht sein.

Genau so ist es.

Siehe oben.

  1. Zumindest nach Ansicht der Ostdeutschen war die soziale
    Wärme in der DDR viel intensiver.

In einem mir bekannten, grenznahen Ort hatte man bald nach der
Wende erst mal den Blockwart aufgehängt…

Das beleg mal! Ich kenne auch den Blockwart nur aus der Zeit
vor 1945, vielleicht hab ich ja aber auch woanders gewohnt.

Ich warte immer noch auf eine Quelle Deiner Blockwartgeschichte.

Vermutlich.

Viele DDR-Bürger glorifizieren ja die damalige Zeit. Keine
Ahnung warum. Vermutlich handelte es sich um
Zweckgemeinschaften nach dem Motto: „du besorgst mir den neuen
Trabbi-Vergaser und ich streiche dir das Wohnzimmer“. Dass
aber hier im Westen keiner an die Stasi verpfiffen oder vom
Blockwart gegängelt wurde und wird, sollte man bei solchen
Beurteilungen nicht vergessen.

Klar, das ist auch das einzige, was denkbar ist, dass man nach
materiellen Werten jagt. Das die DDR einfach keine
„Ellenbogengesellschaft“ war, wo jeder nur gesehen hat, dass
er sein Schäfchen ins Trockene bringt, dass kann man natürlich
nur durch Repressalien oder durch Mangel erklären.

Das Problem ist, dass diese Deine Aussage so nicht haltbar zu
sein scheint, sonst hätten ja nicht (so gut wie) alle gen
Westen gestrebt…

*lach*, der war richtig gut. Komisch, ich kenne keinen. Aber ich scheine eh die falschen Leute zu kennen, und in einer völlig anderen DDR aufgewachsen zu sein.
Kleines Beispiel:
Kurz nach Mauerfall ist die Selbstmordrate bei niedergelassenen Ärzten in Brandenburg in astronomische Höhen geschossen. Bestimmt weil die Angst gefehlt hat.

Dein DDR-Bild ist so richtig schön typisch. Nie dort gelebt,
alles nur vom Hören-Sagen, aber die grosse Klappe haben.

Ich habe in Hof/Saale in den 90ern studiert und hatte 70%
ostdeutsche Kommilitonen.
Ich deke durchaus, mir ein Urteil erlauben zu dürfen.

Sicher, ich habe 3 Jahre fast ausschliesslich mit Kubanern zusammen gearbeitet. Ich kann 100% einschätzen, wie das normale Alltagsleben in Kuba abläuft, ohne jemals dort gewesen zu sein.

Dass
man ohne soziale Angst leben kann, kann sich hier eh keiner
vorstellen.

Auf wessen Kosten? Wir bezahlen nun für dieses weltfremde
System. Wer damals keine Angst hatte, muss ziemlich blind
gewesen sein.

Klar, wir sind alle nur angstschlotternd rumgelaufen, haben bei jedem Wort uns umgedreht, damit es ja keiner von der Stasi hört. Deine Phantasie möcht ich haben.

Dass dies 40 Jahre funktioniert hat, ist nur den Subventionen
aus West und Ost zu verdanken.

Subventionen aus dem Westen kann ich ja noch nachvollziehen, obwohl ja alles nach dem Westen verscherbelt wurde, was nur irgendwie nach Geld riechen konnte. Aber die Subventionen aus dem Osten, die erklär mir doch mal bitte.
Grüße
Almut

2 Like

Hallo

Das Problem ist, dass diese Deine Aussage so nicht haltbar zu
sein scheint, sonst hätten ja nicht (so gut wie) alle gen
Westen gestrebt…

*lach*, der war richtig gut. Komisch, ich kenne keinen. Aber
ich scheine eh die falschen Leute zu kennen, und in einer
völlig anderen DDR aufgewachsen zu sein.

Aber wieso ist denn dann die DDR abgeschafft worden? Warum haben denn so viele - gerade im Osten - damals den Kohl gewählt?

Vielleicht ist ja die Mehrheit nicht direkt abgehauen (obwohl es in der Tat schon eine ganze Menge Leute waren), aber so gut kann es doch in der DDR nicht gewesen sein, denn sonst hätte man sich doch nicht so schnell wie möglich den Kapitalismus gewünscht und mit so überwältigender Mehrheit den Helmut Kohl gewählt.

Kleines Beispiel:
Kurz nach Mauerfall ist die Selbstmordrate bei
niedergelassenen Ärzten in Brandenburg in astronomische Höhen
geschossen.

Und wieso? Wovor hatten die Angst?

Viele Grüße
Th.

Hi!

Natürlich gibt es Ausnahmen.

Dann kenne ich nur solche. Komisch, nicht wahr:
Meine Mutter von 1964-2002 Lehrerin/Direktorin Vollzeit

Sorry, weitgehend Halbtagesjob mit allen Möglichkeiten, mal eine Tag zu Hause zu bleiben, wenn das Kind krank ist…

Meine Oma ab 1945 bis 1968 Schichtarbeiterin in einer
Drahtweberei.

Andere Zeit. Damals mehr Familienzusammenhalt und sich daraus ergebende Betreuungsmöglichkeiten.

Meine Tante ab 1968-2004 PTA beim Zahnarzt Vollzeit

Schön.

Meine Cousine seit 1985 Lehrerin Vollzeit.

s.o.

Ich selber seit 1987 fast durchgängig gearbeitet.
Aber wir sind dann natürlich eine Ausnahme-Familie.

So ist es, s.o. Nur die PTA lasse ich gelten.

Meine Mutter ist 6 Wochen nach der Geburt wieder voll arbeiten
gegangen, hatte sogenannte Stillpausen. Weiterhin gab es
einmal im Monat einen sog. Haushaltstag. Dazu sei aber
bemerkt, dass in der DDR die Schule auch am Samstag stattfand.

Gibt es hier einen Haushaltstag?

Wird hier am Samstag gearbeitet?

Genausowenig wie in der DDR.

Dass uns die DDR-Mamis als allesamt voll berufstätig aufs
Renten-Auge gedrückt wurde, ist lediglich ein Ausfluß der
political correctness.

Klar, 95 % arbeitende Frauen können garnicht sein.

Genau so ist es.

Siehe oben.

Eben, s.o.

  1. Zumindest nach Ansicht der Ostdeutschen war die soziale
    Wärme in der DDR viel intensiver.

In einem mir bekannten, grenznahen Ort hatte man bald nach der
Wende erst mal den Blockwart aufgehängt…

Das beleg mal! Ich kenne auch den Blockwart nur aus der Zeit
vor 1945, vielleicht hab ich ja aber auch woanders gewohnt.

Ich warte immer noch auf eine Quelle Deiner
Blockwartgeschichte.

Diesed Quelle ist eine Studienkollegin und zwei ihrer Nachbarsfamilien. Ich habe sie gefragt, ob ich sie öffentlich nennen darf. Die Antwort steht noch aus.

Vermutlich.

Viele DDR-Bürger glorifizieren ja die damalige Zeit. Keine
Ahnung warum. Vermutlich handelte es sich um
Zweckgemeinschaften nach dem Motto: „du besorgst mir den neuen
Trabbi-Vergaser und ich streiche dir das Wohnzimmer“. Dass
aber hier im Westen keiner an die Stasi verpfiffen oder vom
Blockwart gegängelt wurde und wird, sollte man bei solchen
Beurteilungen nicht vergessen.

Klar, das ist auch das einzige, was denkbar ist, dass man nach
materiellen Werten jagt. Das die DDR einfach keine
„Ellenbogengesellschaft“ war, wo jeder nur gesehen hat, dass
er sein Schäfchen ins Trockene bringt, dass kann man natürlich
nur durch Repressalien oder durch Mangel erklären.

Das Problem ist, dass diese Deine Aussage so nicht haltbar zu
sein scheint, sonst hätten ja nicht (so gut wie) alle gen
Westen gestrebt…

*lach*, der war richtig gut. Komisch, ich kenne keinen.

Wie wäre es mit 70% der jungen Arbeitsfähigen aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mek-Pom?
Ist doch nichts Neues. In den Produktionsbetrieben, in denen ich gearbeitete habe (alle im Westen) war die Belegschaft in der Produktion generell zu mindestens 30% aus den neuen BL.

Aber
ich scheine eh die falschen Leute zu kennen, und in einer
völlig anderen DDR aufgewachsen zu sein.

Keine Ahnung. ich kann nur über die Aussagen sprechen, die mir gegenüber getroffen worden sind und über meine eigenen Erfahrungen.

Kleines Beispiel:
Kurz nach Mauerfall ist die Selbstmordrate bei
niedergelassenen Ärzten in Brandenburg in astronomische Höhen
geschossen. Bestimmt weil die Angst gefehlt hat.

Wahrscheinlich.
Viele DDR-Bürger hatten und haben ja massive Probleme, im Westen anzukommen. Sieht man ja auch häufig am Wahlverhalten.
Vielleicht hilft es, über die Alternative nachzudenken: wäre die DDR nicht zurückgekauft worden, gäbe es dort heute eine Hungersnot.

Dein DDR-Bild ist so richtig schön typisch. Nie dort gelebt,
alles nur vom Hören-Sagen, aber die grosse Klappe haben.

Ich habe in Hof/Saale in den 90ern studiert und hatte 70%
ostdeutsche Kommilitonen.
Ich deke durchaus, mir ein Urteil erlauben zu dürfen.

Sicher, ich habe 3 Jahre fast ausschliesslich mit Kubanern
zusammen gearbeitet. Ich kann 100% einschätzen, wie das
normale Alltagsleben in Kuba abläuft, ohne jemals dort gewesen
zu sein.

Ich war damals, kurz nach der Wende, sehr oft im Osten. Bei freunden und deren Familien, bei Nebenjobs, zur Freizeit.
Und ich habe zugehört.

Dass
man ohne soziale Angst leben kann, kann sich hier eh keiner
vorstellen.

Auf wessen Kosten? Wir bezahlen nun für dieses weltfremde
System. Wer damals keine Angst hatte, muss ziemlich blind
gewesen sein.

Klar, wir sind alle nur angstschlotternd rumgelaufen, haben
bei jedem Wort uns umgedreht, damit es ja keiner von der Stasi
hört. Deine Phantasie möcht ich haben.

Habe ich das behauptet?
Mir geht es eher um die Doktrin des Arbeiter- und Bauernstaates. Heute würde man dort hungern.

Dass dies 40 Jahre funktioniert hat, ist nur den Subventionen
aus West und Ost zu verdanken.

Subventionen aus dem Westen kann ich ja noch nachvollziehen,
obwohl ja alles nach dem Westen verscherbelt wurde, was nur
irgendwie nach Geld riechen konnte.

Oh ja, die alte Mär vom Ausverkauf der DDR.
Aber beruhigend sollte sein, dass, selbst wenn es so gewesen wäre, das Hunderttausendfache mittlerweile zurückbezahlt worden ist.

Aber die Subventionen aus
dem Osten, die erklär mir doch mal bitte.

Glaubt Ihr im Ernst, Ihr hättet den Marktpreis für russische Militärausrüstung bezahlt?

Grüße,

Mathias

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Hallo Matthias,
da Dein Weltbild sowieso ein völlig anderes ist, als meins, breche ich hier ab.
Grüße
Almut

1 Like

Hallo

Das Problem ist, dass diese Deine Aussage so nicht haltbar zu
sein scheint, sonst hätten ja nicht (so gut wie) alle gen
Westen gestrebt…

*lach*, der war richtig gut. Komisch, ich kenne keinen. Aber
ich scheine eh die falschen Leute zu kennen, und in einer
völlig anderen DDR aufgewachsen zu sein.

Aber wieso ist denn dann die DDR abgeschafft worden? Warum
haben denn so viele - gerade im Osten - damals den Kohl
gewählt?

Hallo Simsy,
wenn Du Dir die Wahlergebnisse von 1990 ansiehst, kannst Du erkennen, dass die Mehrheit der Kohl-(bzw.D-Mark)Wählern im „Tal der Ahnungslosen“ angesiedelt war. Das war der Teil der DDR, wo der Empfang von „Westfernsehen“ so gut nicht möglich war.
Grüße
Almut

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Hallo Almut

Hallo Simsy,
wenn Du Dir die Wahlergebnisse von 1990 ansiehst, kannst Du
erkennen, dass die Mehrheit der Kohl-(bzw.D-Mark)Wählern im
„Tal der Ahnungslosen“ angesiedelt war. Das war der Teil der
DDR, wo der Empfang von „Westfernsehen“ so gut nicht möglich
war.

Dass die Kohl-Wähler aus dem Osten ziemlich ahnungslos gewesen sein müssen, das war mir schon klar. Aber ich dachte, das wäre trotzdem ein Ausdruck von immenser Unzufriedenheit mit den Zuständen in der DDR, denn sonst hätte man doch lieber eine Art eigenen Staat behalten (so wie der Lafontaine das damals wollte), oder nicht?

Oder dachten die Leute, alles bleibt wie es ist, man hat nur mehr Geld und kann ausreisen, wie man möchte? Dass mit Kohl die DDR an die BRD angegliedert wird, war doch irgendwie klar, oder nicht?

Viele Grüße
Thea

Oder dachten die Leute, alles bleibt wie es ist, man hat nur
mehr Geld und kann ausreisen, wie man möchte? Dass mit Kohl
die DDR an die BRD angegliedert wird, war doch irgendwie klar,
oder nicht?

Hallo Thea,
ich denke mal schon, dass viele nur die D-Mark gesehen haben und die „blühenden Landschaften“ die Kohl ihnen versprochen hat. Das einem im Westen die gebratenen Tauben nicht in den Mund fliegen, haben viele erst lernen müssen. Und wie gesagt, ich bin mit „Westfernsehen“ aufgewachsen, und habe schon gesehen, dass es Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit im Westen gab (in der DDR so gut wie unbekannt). Und damit war ich bestimmt nicht von Kohl begeistert. Ich hatte (wie so viele andere) kurzzeitig den Traum von einer anderen Demokratie. Egal.
Grüße
Almut

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Hallo Matthias,
nur eins noch.
Da Du ja Lynchjustiz offensichtlich für ein legales Mittel hälst, um „alte Rechnungen“ zu begleichen, würde ich mal ernsthaft über Demokratie, Freiheit u.ä. (von euch Wessis ja so hochgeschätzt) nachdenken.
Grüße
Almut

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Abschluß
Guten Tag allerseits,

da ich ja das Thema vorgestellt habe, möchte ich es hiermit auch abschließen. Die Fragestellung war so glaube ich mittlerweile nicht gut gewählt. Oder es ist so, wie hier auch anklang, dass die Männer, die den Status Quo verteidigen, natürlich nichts vermissen.

Nun gesellschaftliche Veränderungen sind ja ein langsamer Prozeß. Ich setze einfach auf die Männer, für die es ganz selbstverständlich ist, bei ihrem Arbeitgeber eine Auszeit zur Kinderbetreuung einzufordern. Zumindest hier in Berlin ist das in meinem Bekanntenkreis gang und gäbe. Das sind allerdings auch alles Familien, die aus zwei Verdienern bestehen.

Eine kleine Replik zu Matthias kann ich mir nun doch nicht verkneifen. Ich bin sehr überrascht mit wievielen Vorurteilen man über 10 Jahre nach Mauerfall noch konfrontiert wird. Ich empfinde Deine Statements teilweise als wirklichen und sehr anmaßenden Angriff auf die Lebensgeschichten der Frauen in der DDR. Aber darum ging es mir gar nicht, deswegen will ich das nicht weiter vertiefen.

Mit besten Grüßen
PP

Hi!

nur eins noch.
Da Du ja Lynchjustiz offensichtlich für ein legales Mittel
hälst, um „alte Rechnungen“ zu begleichen, würde ich mal
ernsthaft über Demokratie, Freiheit u.ä. (von euch Wessis ja
so hochgeschätzt) nachdenken.

Hatte ich geschrieben, dass ich den Mord goutierte?

Grüße,

Mathias

Hi!

da Dein Weltbild sowieso ein völlig anderes ist, als meins,
breche ich hier ab.

Hier im Westen hat man diese Freiheit natürlich… :wink:

Nix für ungut und Grüße,

Mathias

Dass
aber hier im Westen keiner an die Stasi verpfiffen oder vom
Blockwart gegängelt wurde und wird, sollte man bei solchen
Beurteilungen nicht vergessen.

nee, nur ein bisschen berufsverbot und diverse schwarze listen und telefonüberwachung und so (von dem sozialen und wirtschaftlichen anpassungsdruck zu schweigen).
nicht, dass ich die ddr-obrigkeit für irgendwas in schutz nehmen wollen würde, aber wie sehr die brd-öffentlichkeit seitdem sie den staatenwettlauf endgültig gewonnen hat, die fähigkeit zur selbstkritik verliert, finde ich erschreckend.

…aber das hat nun mit dem eigentlichen thema nicht mehr viel zu tun…

Habt Ihr nicht das Gefühl etwas zu verpassen?

Nein, ich nicht. Was auch? Frauen, die mehr Zeit mit ihren
Kindern verbringen und nicht so karrieregeil sind, sind ja
nicht gleich dumm oder langweilig. Was soll an der
Karrierefrau so unglaublich interessant sein?

ich glaube, die frage galt eher dem verpassen der zeit mit dem kindern als dem verpassen der supersexy-karrierefrauen :wink:

selbst kann ich leider wenig dazu sagen, da ja explizit die liebhaber eines konservativen modells gefragt wurden. ich kann mir ein hausmann-dasein eigentlich sehr gut vorstellen, das einzige wovor ich angst hätte, wäre, ob ich nicht mit so einem abhängigkeitsverhältnis auf dauer so meine probleme hätte.