Hallo Mathias
Nur noch ein paar kleine Anmerkungen.
Warum auch? Die Wirtschaft ist kein Wohlfahrtsverband, sondern
umsatz- und gewinnorientiert. Je mehr davon die heimische
Wirtschaft macht, desto besser geht es uns allen.
Ist das so? Ich dachte die Realitaet haette Adam Smith mittlerweile
widerlegt. Richtig ist zwar, dass eine am Boden liegende Wirtschaft
den Menschen das Leben schwer macht, aber der Umkehrschluss gilt
nicht unbedingt. Es gab (z.B. Dtlnd. vor 130 Jahren) und gibt viele
Regionen auf der Erde, in denen die Wirtschaft prosperiert und die
Firmeneigentuemer richtig reich werden und das einfache Volk nichts
davon hat. Starke Wirtschaft fuehrt eigentlich nur dann zu
allgemeinem Wohlstand, wenn der erwirtschaftete Reichtum verteilt
wird, wenn der Staat also reglementiert. Und wenn du diese
Reglementierung akzeptierst, dann kannst du auch Reglementierungen
akzeptieren, die die Kinderfreundlichkeit des Landes zuungunsten des
Profits erhoehen.
Sicher hast du Recht, aber gut finde ich es nicht.
Lieber wieder ein Agrarstaat?
Da sehen wir mit unserem Klima hier schlecht aus…
Warum soll das die einzige Alternative sein?
Ausserdem gibt es zahllose Faelle, in denen die Kinder trotz
oder
wegen eifrigen Bemuehens der Eltern, ihnen die Werte zu
vermitteln,
die sie fuer richtig halten, ganz anders werden und sich
woanders
orientieren.Natürlich werden sie (hoffentlich) kein Abziehbild der Eltern.
Aber ein Grundwertesystem lässt sich schon „installieren“. Und
das möchte ich nicht einer, im Extremfall, politisch
linksaußen eingestellten Emanze überlassen…
Waren wir nicht bei Kinderkrippen und Kindergaerten? Da spielt die
politische Orientierung doch keine grosse Rolle. Dieser Einfluss wird
doch erst wirksam, wenn das Kind mindestens 14 Jahre alt ist, oder
nicht? Und dann kannst du es vor solchen Einflussen ohnehin nicht gut
schuetzen, dann es gibt ja Lehrer, Freundeskreis, Buecher, Fernsehen
und das Internet.
Das ist ziemlich am Thema vorbei. Es geht hier weder um
Mangelzustaende noch um die Auswirkungen eines diktatorischen
Systems.Doch, genau darum geht es. Ich will mein Kind nicht in
politisch gleichgeschalteten Anstalten aufwachsen sehen.
Aber den Einfluss einer linken Emanze fuerchtest du schon, nicht
wahr? Was willst du denn nun: Vielfalt oder Einheitsdenken?
In der DDR wäre ich mit meiner Meinung erschossen worden.
Aber, aber. Wenn du sie auf dem Markrplatz laut verkuendet haettest,
waerest du eingesperrt worden. Aber wenn du sie unter Freunden
geaeussert haettest, waere gar nichts passiert. Es gab weniger
Freiheit und es gab wirklich schlimme Geschichten, ganz klar. Aber
nur wenige DDR-Buerger mussten vor Angst schlotternd durchs Leben
gehen.
Der Egoismus und der
überzogene Individualismus des Westens gilt als eine der
wesentlichen Verschlechterungen, die die Wende mit sich
brachte. Also aus den Kinderkrippen und Kindergärten ging eine
nach deiner eigenen Definition gesündere Gesellschaft hervor
als die, die wir in Westdeutschland antreffen, wo es üblich
ist, das Kind zu Hause aufzuziehen.Das glaube ich allein aus den o.g. Gründen schon nicht.
Die o.g. Gruende sind bei objektiver Betrachtung nur
Scheingruende
zur Bestaetigung von Vorurteilen.Das sehe ich nicht so. Die sozialogischen „Eigenheiten“ des
DDR-Systems sind nichts Neues und von mir zwar verkürzt, aber
nachvollziehbar dargestellt worden.
Das lasse ich unkommentiert. Es ist ein anderes Thema.
Jedoch muss ein Lehrer auch
viel zu
Hause arbeiten: Unterricht vorbereiten, Klausuren korrigieren.Weshalb muss das zu Hause passieren?
Geht auch in der Ganztagsschule, aber eben nicht so gut, wenn der
Lehrer gleichzeitig Kinder betreuen soll.
Damit kommst du von einer Grundsatzdiskussion zu einer
Diskussion praktischer Dinge, die ein eigenes Thema ist.Gehört das nicht dazu?
Ich meine, dass ein mittelweg für Kinder optimal ist, dieser
aber aktuell aus den beschriebenen Gründen nicht machbar ist.
Das ist doch wichtig.Aber dann sind es doch wieder andere, die die Kinder betreuen.
Warst
du nicht auch dafuer, dass dies die Mutter tun sollte?Das kann sie ab 15 - 16 Uhr tun.
Das reicht völlig und der Hausaufgabenstress ist weitgehend
von der Familie genommen.
Ich war in einer solchen Schule. Habe es nie bereut und meine
Eltern schon gar nicht.
O.k. Ab 15-16 fuer die Kinder da sein. Davon rede ich auch die ganze
Zeit. Und bis dahin koennte die Mutter arbeiten.
Gruss, Tychi