Liebhaberauto privat verkaufen - wie?

Hallo,

und in der Familie meiner polnischen Mieter werden auch nur BMW gefahren (was ich nicht unbedingt wirklich schlau finde, aber nichts zur Sache tut). Der kurdische Freund unseres ersten Au-Pair war auch ein eher überemotionaler BMW 3er Fahrer, der diesbezüglich alle Klischees erfüllte (allerdings meiner Frau sofort spontan seinen Wagen anbot, als er mal zufällig dazu kam, dass die gerade mit dem eigenen Wagen liegen geblieben war). Und ich bin auch alles andere als ein sozialromantischer Verfechter vordergründiger political correctness, und hätte überhaupt keine Scheu drei Türken, zwei Polen und vier Deutsche wieder nach Hause zu schicken, wenn die mir - ganz individuell - aufgrund konkreter Indizien nicht ganz koscher vorkommen.

Aber was ich echt nicht leiden kann, ist diese ganz banale, platte alltägliche Diskriminierung, wie ich sie z.B. oft erlebe, wenn z.B. zufällig die Nationalität unserer Mieter in irgendein Gespräch einfließt, oder dass wir oft mehr Russen bei uns am Tisch sitzen haben, als Deutsche, …

In allen oben genannten Beispielen haben wir es mit vollkommen seriösen Mitbürgern zu tun (polnische Zahnärztin, russische Lehramtsstudentinnen, kurdischer Taxifahrer), die jedem Verkäufer willkommen sein sollten, und deren gutes Recht es ist, als seriöse potentielle Käufer angesehen zu werden, und denen gegenüber es eine absolute Frechheit ist, sie nur aufgrund ihrer Herkunft schon mal gleich vorab auszusortieren.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

Aber was ich echt nicht leiden kann, ist diese ganz banale,
platte alltägliche Diskriminierung, wie ich sie z.B. oft
erlebe, wenn z.B. zufällig die Nationalität unserer Mieter in
irgendein Gespräch einfließt, oder dass wir oft mehr Russen
bei uns am Tisch sitzen haben, als Deutsche, …

Dann gehe mal rüber zu unseren französischen Freunden ins Elsaß, was die zum Thema Ausländer, insbesondere Ihr „Kolonialerbe“ Muslime/Araber/Magrebhiner aus dem Mund lassen.

Das ist kein „deutsches Problem“ wie unsere Politiker immer wieder uns gerne weismachen wollen… das ist überall.

MfG

Ich habe ja auch nirgends behauptet, dass das ein rein deutsches Problem wäre. Und entsprechendes Verhalten geht mir im Ausland (ob gegenüber mir als Deutschen oder gegenüber wem auch immer) nicht mehr oder weniger auf den Sack und gegen den Strich! Nur weil in Dänemark, Frankreich, Spanien oder sonst wo Menschen entgegen geltendem Recht z.B. umgebracht werden, kann man doch nicht sagen, dass wir uns in Deutschland nicht so anstellen müssten, wenn es hier zu Tötungsdelikten kommt, weil es die anderswo auch gibt, und die kein rein deutsches Problem wären.

Sorry, aber so einer Argumentation kann ich einfach nicht folgen. Diskriminierung ist überall eine Sauerei und wird nicht dadurch harmloser, dass sie überall vorkommt.

Gruß vom Wiz

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Moin!

Ich habe ja auch nirgends behauptet, dass das ein rein
deutsches Problem wäre. Und entsprechendes Verhalten geht mir
im Ausland (ob gegenüber mir als Deutschen oder gegenüber wem
auch immer) nicht mehr oder weniger auf den Sack und gegen den
Strich! Nur weil in Dänemark, Frankreich, Spanien oder sonst
wo Menschen entgegen geltendem Recht z.B. umgebracht werden,
kann man doch nicht sagen, dass wir uns in Deutschland nicht
so anstellen müssten, wenn es hier zu Tötungsdelikten kommt,
weil es die anderswo auch gibt, und die kein rein deutsches
Problem wären.

Wäre es mit der hier üblichen Compliance konform, würde ich Euch gerne sagen: „Heult doch, Ihr politisch korrekten Quatschköpfe!“.
Das darf ich leider nicht, also mache ich es nicht…

Ich habe in meinem Leben allein privat mehr seriöse Gebrauchtwägen verkauft, als der übliche Nahost-Autohändler mit einem Geschäft es in 25 Jahren tut.
Dabei habe ich alle möglichen Typen bei mir gehabt und habe dabei noch etwas gelernt: Deutschrussen fallen ebenfalls aus.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht einen einzigen seriösen türkischen oder arabischen Interessenten gab.
Ich fahre privat meist obere Mittelklasse, Oberklasse und SUV.
Ich kaufe die Autos aus 1. Hand von seriösen Vorbesitzern und verkaufe sie nach einiger Zeit, nach wie vor gepflegt, top in Schuss und mit kpl. Checkheft, wieder.
Manche Autos haben dann den entsprechenden Preisbereich erreicht.

In die Annoncen schreibe ich schon immer „kein was ist letzte Preis“, was die üblichen Verdächtigen jedoch nicht davon abhält, diese schwachsinnige Diskussion zu beginnen.

Nun weiß ich, dass es Teil der arabischen Geschäftskultur ist, hoch einzusteigen und gewaltig zu feilschen. Ist für mich auch o.k., solange am Ende ein vernünftiges Angebot steht.
Dieses habe ich jedoch kein einziges Mal von den in D lebenden üblichen Verdächtigen erhalten. Die machen nur einen auf stolzen Arabischen Businessman (was ein Prädikat ist, zweifellos, solange man wirklich ein solcher ist), sind aber letztendlich immer kleine Betrüger.

Aber von einem iranischen Bekannten, der in Teheran lebte, mit dem ich tolle Geschäfte mit Leasingrückläufern machte, habe ich immer wieder bestätigt bekommen, dass es auch anders geht. Der Mann war ehrlich, freundlich und seriös (mir gegenüber). Wir trafen uns in der Türkei an der Grenze und wechselten Autos gegen Geld. Er bekam vorab eine ehrliche Beschreibung der Autos (damals noch per Fax) und ich das Geld. Nie Stress gehabt. Beide waren immer zufrieden. Habe so mein Studium finanziert. Ich war mehrfach bei im zu Hause eingeladen und wir hatten eine der wertvollsten Freundschaften, die ich in meinem Leben erfahren durfte.

In meinem geschäftlichen Alltag habe ich viel mit Leuten aus dem Nahen Osten zu tun.
Ich respektiere diese hochgebildeten, feinsinnigen und anständigen Leute sehr und arbeite unheimlich gerne mit ihnen.
Allerdings sprechen wir hier eher von Saudis oder Leuten aus UAE mit Uniabschluss und Neuwagen in der Garage, nicht von Deutschtürken.

Meine Einlassungen haben also nichts mit „Rassismus“ zu tun, sondern mit Erfahrung.
Ich behaupte ja auch nicht, es gäbe keine seriösen Türken oder Araber in Deutschland. Ich habe eben lediglich beim Autoverkauf noch keinen solchen getroffen. Und das ist angesichts der Menge an Interessenten, die ich bislang traf, bezeichnend.

Sorry, aber so einer Argumentation kann ich einfach nicht
folgen. Diskriminierung ist überall eine Sauerei und wird
nicht dadurch harmloser, dass sie überall vorkommt.

Ganz recht.
Dies bitte ich dann auch den entsprechenden Leuten zu sagen, die meine Frau als Hure bezeichnen weil sie einen Rock trägt (das würde ein seriöser Partner aus dem Iran z.B. niemals wagen) und meinen, deutsche Interessenten bescheissen zu können, weil sie ohnehin ungläubige Schweinefresser sind, dies mit ihren Landsleuten jedoch nie wagen würden weil sie wissen, wie das ausgehen kann.

Beim Autohandel sollte man sich irgendwelches weichgespültes Gutmenschengerede und diese üblichen Allgemeinplätze sparen. Die Erfahrung lehrt einen hier Dinge, die Integrationsbeauftragte eher ungern hören.

Gruß,
M.

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Hallo,

der Artikel war Klasse und beschreibt genau auch meine Erfahrungen wieder.

Letztes Jahr Papa’s Geschäftswagen als Privatperson verkaufen wollen:

Renault Rapid, Bj1995, 072000km auf dem Tacho, Zustand gebraucht, minimaler Rost.

Genau das gleiche Theater mit den kaumdeutschsprechenden Möchtegernhändlern. Wir wollten nur noch 500€ für den Wagen, aber die wollten nicht mal das bezahlen (200€, weil nur 1,0 Motor und kein 5Gang) und immer der dringende Verweis auf das nächste Schiff am Montag, das gen Libanon fährt.

Als ich dann einen Käufer arabischer Herkunft einlud zur Besichtigung (das Schiff fährt am Montag !!!) und ihn mit arabisch „Nein Danke“ abfuhr, wurde er schon blaß und sein Eifer ließ nach, weil er merkte ich spreche Arabisch (wenn auch nur Wortfetzen).

Letztendlich nahm ich den Wagen aus dem Internet und setzte ihn hier in die RHEINPFALZ, wo sich dann deutschsprechende nationale Käufer meldeten, die bereit waren den vollen Preis von 500€ zu bezahlen, einer sogar überglücklich, weil er ednlich ein geräumiges „Dreckauto zum Holz holen“ hatte.

So long zur „pauschalen deutschen Fremdenfeindlichkeit“.

MfG

Hallo,

ich empfehle Euch die Lektüre der §§ 19, 21 AGG! Spätestens mit „ich verkaufe ständig Autos, aber nicht an …“ kann die Sache im Falle des Falles mal teuer werden, da eindeutig rechtswidrig!

Gruß vom Wiz

Hallo,

ich empfehle Euch die Lektüre der §§ 19, 21 AGG! Spätestens
mit „ich verkaufe ständig Autos, aber nicht an …“ kann die
Sache im Falle des Falles mal teuer werden, da eindeutig
rechtswidrig!

LOL. Wie die EU-Kommission… aber es bleibt dabei. Mein Vater vermietet auch an eine bestimmte Klientel nicht, wollen ja nicht ständig „Dresden 1945“ renovieren…

MfG

Hallo,

Klar, kann eine Probefahrt gemacht werden. Aber Ich fahre.

Dann musst du aber das Risiko eingehen,als Chauffeur für diverse Einkaufsbummel
herzuhalten.

LG Bollfried

PS:Mal ehrlich,kaufst Du ein Auto ohne Probefahrt,einen Sessel ohne dich hinein
zu setzen,eine Sonnenbrille ohne diese aufzusetzen,Klamotten oder Schuhe ohne diese anzuprobieren,etc.
Deine Vorstellungen gehen an die Realität und jeden gesunden Menschenverstand vorbei.

Moin Wiz,

ich empfehle Euch die Lektüre der §§ 19, 21 AGG! Spätestens
mit „ich verkaufe ständig Autos, aber nicht an …“ kann die
Sache im Falle des Falles mal teuer werden, da eindeutig
rechtswidrig!

Das interessiert mich einen feuchten Kehricht, da nicht eindeutig belegbar.
Das Auto ist bei bestimmten Anrufern eben bereits verkauft.

Verklag´ mich… ;.)

M.