Lieblingsessen aus Kindheitstagen

Hallo zusammen,
gestern habe ich Eier in Senfsoße mit Salzkartoffeln gemacht; eines meiner Lieblingsgerichte aus Kindertagen. ( Die Begeisterung dafür seitens meines Sprosses fiel mäßig aus…)
Aber ich überlegte, welche kulinarischen Highlights ich noch so hatte. In der Regel stehen die ja in Verbindung mit bestimmten Ereignissen.
Z.B.: Griesbrei mit Kirschen, wenn ich pitschepatsche naß und durchfroren aus dem Pferdestall kam.
Spontan erinnere ich mich desweiteren an Dampfnudeln in Butter-Vanille-Soße, Pichelsteiner Eintopf, Rouladen mit Rotkohl und schlesischen Klößen und wenn einmal wöchentlich der Fischwagen kam, gab es nebenbei Schillerlocken.
An welche Gerichte erinnert ihr euch am liebsten?
LG

Hallo,

die (über)lebenswichtigen in Reihenfolge:

  1. Kartoffelsuppe (fein püriert) mit Zwetschgenkuchen (ganzjährig)
  2. Schinkelnudeln mit Sauerkraut aus dem Ofen (ganzjährig)
  3. Gstöckerte Milch mit Zimt (Sommer)
  4. Trocken Schwarzbrot und Apfel (zur schnellen Behebung eines unterzuckrigen Zustands)

x. und auch dies:

Eier in Senfsoße mit Salzkartoffeln

Gruß
nasziv

Hallo „Eifelkatzen“,

mein Lieblingsgericht in Kindertagen (und auch heute bei Eigenzubereitung noch immer zum „Überfressen“ verführend) waren die Reibekuchen meiner Tante, in der Küche und heiß aus der Pfanne…

…und dann, wenn es noch „Übrigbleiber“ gab: kalt auf Schwarzbrot mit Rübenkraut…

Sollte Dich das Thema im Grundsatz interessieren, kann ich Dir folgende Literaturempfehlung geben:

Andreas Hartmann: „Zungenglück und Gaumenqualen - Geschmackserinnerungen“
C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung München 1994
ISBN: 3-406-37453-0 Buch anschauen

Herzliche Grüße

Helmut

Hallo zusammen!

Ich mochte (und mag):

Kartoffelbrei mit Speck und Zwiebeln
Kartoffelpuffer mit Apfelmus
Pellkartoffeln mit Quark
Gemüsesuppe mit Grieß
Apfelpfannkuchen
Kohlrouladen (am liebsten nur das Äußere)

Angelika

hallo,

ich war mit meiner Mutter allein. Während der Woche musste es schnell gehen und am Wochenende durfte es zwar dauern, musste aber auch billig sein.

1 Dampfnudeln (selten, aber heissgeliebt)
2 Scheiterhaufen aus altem Brot
3 Miracoli ( für mich heute komplett unverständlich, dass ich das geliebt habe, das ist ja sowas von pfui)
4 Fischstäbchen
5 Matjes in Sahnesauce vom Aldi (Matjes lieb ich immer noch, aber pur, mit quark und kartoffeln)
6 hühnerfrikassee (selbstgemacht mit suppenhuhn, ein genuss)

Als dann mein Stiefvater bei uns einzog, der den Kochpart übernahm, wurde unsere Küche zivilisiert und der Fertigfrass kam nicht mehr ins Haus. Ich glaub, ich muss da sehr dankbar sein.

Gruss, Sama

Pellkartoffeln mit Quark

jou, eigentlich #4 in der Lieblingsskala, nur vergessen in der Aufzählung.

War eine sehr sehr schöne und auch prägende Zeit bei Oma. Wenn wir mit der Blechkanne zum Bauern mussten/durften, die frische warme Milch abholen, und Oma hat dann die Gstöckerte ein paar Tage später aufgetischt…

Hallo,

Topfenknödel mit süßer Füllung und Vanillesoße
Germknödel, auch mit Vanillesoße
Reibekuchen
Milchreis mit brauner Butter, Zimtzucker und Apfelmus
Apfelpfannkuchen
Nudeln mit Tomatensoße
Nudelsalat
Kartoffelsalat
Saft aus Mamas Holundersirup (kein Essen, aber ich habe ihn gern getrunken)

und noch 1000 weitere leckere Sachen. Aber die Topfenknödel habe ich wirklich geliebt. Ich muss meine Mutter unbedingt fragen, ob sie ihr Rezept noch wiederfinden kann.

Barbara

Wenn
wir mit der Blechkanne zum Bauern mussten/durften, die frische
warme Milch abholen, und Oma hat dann die Gstöckerte ein paar
Tage später aufgetischt…

Kuhwarme Milch kenne ich auch noch. Im Ort gab es einen Milchbauern, bei dem wir mehrmals in der Woche frische Milch in der Kanne geholt haben. Am nächsten Morgen konnte man dann sie Sahne oben abschleckern. Hmmmm.
In Berlin konnte ich mit meiner Tochter dann zwar keine frisch gezapfte Milch kaufen, aber dank der damals aufschwappenden Biowelle und Demeter konnten wir im Bioladen immerhin "Schlecker"milch erwerben.

Gestockte Milch kenne ich allerdings nicht.

Barbara

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Gestockte Milch kenne ich allerdings nicht.

Oma hat die Milch in eine flache Form oder Teller geschüttet, mit einem Tuch abgedeckt, und ein paar Tage kühl gestellt. Dann war die Milch ein wenig fest (nicht ganz so fest wie die meisten Joghurts heutzutage), man musste sie löffeln, und sie schmeckte säuerlich. Da war nichts drin außer der ursprünglich lauwarmen Kuhmilch :smile:

Gruß
nasziv

Hi

Ich musste jetzt erstmal meine Eltern befragen weil es mir komisch vorkam aber jetzt ist es geklärt… ich hatte als Kind einfach kein Lieblingsessen.

Es wurde gegessen, was auf den Tisch kommt. Ich wurde (meistens) nicht zum Aufessen gezwungen, aber zu sagen hatte ich in Sachen Essen auch nichts.
Was gern gegessen wurde ist das übliche - Pfannkuchen, Pudding… aber dazu habe ich keinerlei emotionale Verbindung. Als Kleinkind habe ich wohl gerne Kartoffeln mit „Tam Tam“ (Erbsen) gegessen, später mochte ich Erbsen überhaupt nicht, erst seit ein paar Jahren ess ich sie wieder gerne.

Das einzig emotionale Gericht ist für mich der Tomatensalat, den ich mit der Schwester meiner Oma gemacht habe. Ganz simpel:
Tiefen Teller mit Öl bedecken, Essig drauf bis sich ein Kreis bildet. Pfeffer und Salz, ein Schuss Kondensmilch und natürlich geschnippelte Tomaten.
Ich war so 4-5 Jahre alt und es war das erste Gericht, dass ich selbst gemacht habe (bis aufs Schnippeln).

Das Essen war während meiner Kindheit nicht sehr variabel. Es gab Kartoffeln mit Fleisch, Soße und Dosengemüse (meist Erbsen mit Möhrchen).

So kommt es, dass das nächste irgendwie emotional-leckere Essen die Graupensuppe in einer Jugendherberge während einer Klassenfahrt war, denn Graupensuppe mochte man Zuhause nicht, daher gab es sie auch nicht.

Ich glaube aus diesem Grunde habe ich meine Affinität zu neuen, exotischen, ungewöhnlichen Zutaten (ob Gemüse, Gewürz oder sonstwas) entwickelt. Alles was neu ist wird auch probiert.

lg
Kate

Hallo Eifelkatzen,

ich war und bin da ganz einfach gestrickt - Essen ist mein Leibgericht.

Gruß
MissSophie

Hallo miss sophie,
ganz so gediegen bin ich nicht!
Wer mir mit Kalbsbries, Innereien und Blutwurst kommt, der verübelt mir gerade den Appetit!
Diese Erfahrung durfte ich im letzten Urlaub in einem " besseren" Hotel machen…
Der Service war toll, aber mit den Speisen hatte ich ein ernsthaftes Problem…
LG

Hallo,

als Kind liebte ich den Vormittags-Snack, den meine Oma für mich zubereitet hat:

eine ganz fein geraspelte Karotte, vermischt mit etwas Zucker, auf einem Tellerchen aufgetürmt zu einem Vulkankegel. Der Kegel hatte oben eine Vertiefung, wie ein Krater, in den ein paar wenige Tropfen Öl kamen.
Es war süß, saftig und man musste nix Beißen. Eher schlecken. Und den Vulkan konnte man noch vor dem Verzehr mit einem Löffel spielerisch bearbeiten

In besonderes guter Erinnerung sind mir auch die hartgekochten Eier: geschält, der Länge nach durchgeschnitten, das Eigelb vorsichtig heraus gehoben und in die Vertiefung ein paar Körnchen Salz, Pfeffer, ein Klecks Senf, 2-3 Tropfen Essig und Öl, das Eigelb wieder eingesetzt und eine Ei-Hälfte sofort in Gänze in den Mund geschoben und das mild-sauer-scharf-salzige Erlebnis genossen. Das gab es leider bloß in der Osterzeit.

Das Allergrößte aber waren für mich die Backhendl vom Wienerwald.
Die waren echt selten, denn meine Eltern waren keine Wienerwald-Fans.

LG

Interessant zu lesen, aus welchen kulinarischen Regionen die Vorlieben stammen.

Bei mir waren es:

  • die Sprotten, die mein Vater selbst räucherte
  • die Krabben, die ich am Küchentisch zusammen mit Vadder pulte
  • die unglaublich üppige Mokkacremetorte meiner Mutter
  • Grünkohl
  • Pommes mit Ketch-Up vom Imbiß
  • Eintöpfe, in denen der Löffel steckenblieb
  • die Gerichte aus der Heimat meiner Mutter: Wruken mit geschmorten Rippchen, und ein Gericht, das bei uns einfach „Backobst“ hieß und das ich später in Rezeptbüchern als eine Eintopfvariante von „Schlesischen Himmelreich“ wiedererkannte

~//~

Moin,

An welche Gerichte erinnert ihr euch am liebsten?

Ich bin als Kind von meinen Großeltern aufgezogen worden. Meine Oma, die aus einer Wetterauer Bauernfamilie stammte, hat Zeit ihres Lebens so gekocht, als hätte man den Tag auf dem Feld gearbeitet: deftig, kräftig. Kalorien? Nie gehört!

Leider - wenn ich so den Blick dahin schweifen lasse, wo eigentlich eine Taille sein sollte - hat dies meinen Geschmack wohl für immer geprägt.

An was ich mich erinnere:

  • Kartoffeln: die wurden zentnerweise eingekellert. Kartoffeln gab es grundsätzlich zu jeder Mahlzeit. Meist als Salzkartoffeln, manchmal auch gebraten, selten als Knödel oder Puffer.

  • Gemüse: wurde meist bis zur Unkenntlichkeit zerkocht in einer dicken(!) Zwiebelmehlschwitze zubereitet. Mein Lieblingsgemüse: Wirsing!

  • Fleisch: wenig, aber wenn dann auch wieder nicht unbedingt die magersten Sorten. Sehr beliebt: Dosenfleisch. Mein Opa hatte immer einen Keller voll mit lang haltbaren Lebensmitteln. Man hatte ja einen Krieg mitgemacht! Damit das Zeug nicht überaltert, wurde penibel Buch geführt und immer wieder für Fluktuation über den normalen Verbrauch gesorgt. Also gab’s öfters Dosenfleisch in allen möglichen Variationen.

  • Kuchen: jeden Sonntag wurde ein Kuchen gebacken. Meist Blechkuchen. Beliebt: „Fliegen ohne Beene“ - das war ein Hefeboden mit Quarkauflage mit eingestreuten Korinthen, deren Aussehen den Namen geprägt haben. An Feiertagen und Familienfesten wurden allerdings auch Torten erstellt. Zum Beispiel Frankfurter Kranz oder das arbeitsintensive und absolut köstliche Hüftgold „Prinz-Regenten-Torte“.

Mein absoluter Favorit damals war allerdings ein einfacher, mit Milch glatt-gerührter Quark zum Abendessen, in den ein Löffel Erdbeermarmelade und (wenn ich während des Tages halbwegs brav gewesen war) auch ein paar Rosinen eingerührt wurden.

Gruß
Stefan

Hefeklöße mit Birnenkompott
Fleck

Erinnerungen aus Kindheitstagen
Hallo!

Meine Großeltern hatten einen kleinen Bauernhof, und so hat Oma mir mit etwa 5 Jahren das Melken beigebracht.
Kann ich heute noch *lach*, komme nur selten dazu…

Die Erinnerungen sind immer noch sehr präsent, es war für mich (Stadtkind) ein einziger, großer Abenteuerspielplatz.

Eine herrliche Kindheit, nur vor den Gänsen hatte ich Angst, denn die bissen einen gern in die nackten Beine.

Und da fällt mir noch etwas Leckeres ein, das mein Opa immer so gerne mochte.

Sülze (natürlich vom eigenen Schwein), dazu Pellkartoffeln und Zwiebelringe, die eine Stunde zuvor in Essig gelegt wurden.

Angelika

warum Graupen oft so unbeliebt waren
Hallo Kate,

bei meinen Eltern gab es auch nie Graupensuppe.

Hintergrund war, dass es im Krieg viel zu oft eine dünne, plörrige „Suppe“ gab, in der kein Geschmack, aber riesengroße Graupen waren.

Auch „Kälberzähne“ genannt.

Ohne Fett, ohne Fleisch, mit nur wenig Gemüse drinnen, daher muss diese Graupensuppe widerlich gewesen sein.

Angelika

Tonnenweise…
Hi

frische Brötchen — so richtige Handgemachte vom Bäcker - es gab noch keine Backmischungen - darauf viel Butter und darauf noch viel mehr TIETZ-Zuckerrübenkraut…

Yamyamyam…

Hummel

1 Like

Hefeklöße mit Birnenkompott

YES!

Fleck

Baaaaaah! Da schüttelts mich noch im Nachhinein… das waren die schlimmsten Mittagessen, wenn ich schon im Treppenhaus roch, was es wohl geben wird…

Gruß
A.A.