Lieferantenauditsystem

Hallo!

Ich befinde mich derzeit in der Konzeptphase meiner Diplomarbeit, wo es darum gehen wird ein Lieferantenauditsystem zu erstellen! Dazu möchte ich natürlich auch Input von außen haben, ohne die spezifische Betriebsblindheit, welche bei uns doch oft herrscht und leider nur allzu normal und menschlich ist!

Also worum gehts?
Derzeit ist es so, dass sich in unserer Unternehmung vielleicht gerade mal 1,5 Personen darum kümmern. Mein Mitarbeiter, der die Hauptverantwortung für die Lieferantenaudits, also Planung, Durchführung und Nachverfolgung hat, und meine Wenigkeit mit einigen operativen Tätigkeiten in der Dokumentenverwaltung.

Die Normen fordern ja einen Lieferantenauditprozess, bzw. schlagen einen solchen vor, dieser ist auch bei uns implementiert, aber es ist eben halt doch nur ein Prozess, der mit der Auditplangestaltung beginnt und bei der Nachverfolgung aufhört! Für mein Verständnis gehört da aber noch viel mehr dazu, vor allem sollten die Schnittstellen der einzelnen interessierten Abteilungen genauer definiert und vor allem mit Kennzahlen und dergleichen hinterlegt sein. So ist es zum Beispiel eine Sache einen Lieferanten aus Qualitätssicht zu auditieren aber eine ganz andere, wenn die Spezifikationen der Entwicklung mit Berücksichten werden sollen! Dieses Schnittstellen funktionieren derzeit aber noch nicht so einwandfrei!

Wie ist ein solches System bei euch in den Firmen gelöst? Habt ihr eigene Abteilungen, welche sich nur mit diesem Thema „Lieferantenaudits“ beschäftigen? Ist diese Abteilung dem Bereich Einkauf oder QM zugeteilt? Im Idealfall natürlich beiden!

Gibt es interessante Literatur zu diesem Thema? Ich habe bis dato noch nichts wirklich brauchbares gefunden, außer eben alle möglichen regulativen Anforderungen, wo im Hinblick auf Audits aber meist von Zertifizierungsaudits ausgegangen wird! Spezifisch auf Lieferantenaudits wird selten wo eingegangen, und gerade dieser Bereich läuft in meinen Augen doch etwas anders, als interne Audits bzw. Zertifizierungsaudits!

Kennt ihr passende Prozess- Systemmodelle, welche ein effektives aber schlankes Lieferantenauditsystem beschreiben?

Welche Kriterien könnten sinnvoll sein, um auch wirklich eine objektive Entscheidungsgrundlage zu haben, wer nun auditiert wird und wer nicht?

Macht es Sinn ein Monitoring einzuführen, um nach Audits die Qualität des Lieferanten zu bestätigen bzw. eine Verbesserung zu erkennen und somit vor der Unternehmungsleitung schlagende und stichhaltige Argumente bezüglich der Sinnhaftigkeit der Audits zu haben? Ganz nach dem Motto, vor dem Audit war es so und nun einige Zeit danach ist es so, eine Verbesserung um soundsoviel Prozent!

Das Problem, welches wir haben ist nämlich, dass die GF sehr gerne ein Leiferantenauditsystem hat, aber keine Ressourcen dafür ausgeben will, bzw. nicht genug, um das System sinnvoll durchzuführen! Da ist es wichtig Argumente für und wider zu haben! Es werden nämlich oft nicht die präventiven Fehlerkosten gesehen, welche ich mir mit einem sinnvollen Lieferantenauditsystem ersparen kann, da diese ja mit sinnvollen Audits gar nicht erst anfallen, sondern nur die Kosten des Audits an sich! Wenn richtig gewirtschaftet wird, können aber diese Auditkosten, doch sehr vieles an Zeit und Geld einsparen! Die berühmte 10er Regel wird leider aber sehr wenig bei uns beachtet!

Ich bitte euch einfah mal um euren Input! Ich hoffe die Situation einigermaßen verständlich dargelegt zu haben und würde mich um rege Diskussionsbeteiligung und eventueller Informationsunterstützung freuen!

LG Manuel

Hallo!

Ich befinde mich derzeit in der Konzeptphase meiner
Diplomarbeit, wo es darum gehen wird ein
Lieferantenauditsystem zu erstellen!

Wie definierst du Audit?
Grenzt du das gegenüber Begriffen wie Assessment und Appraisal ab?
Unterscheidest du interne und externe Lieferanten voneinander ab?

Unklar ist mir noch, was das für Lieferanten sind. Liefern die Normteile oder Individualfertigungen - oder Dienstleistungen?

Die Normen fordern ja einen Lieferantenauditprozess,

Welche Normen meinst du genau?

So ist es zum
Beispiel eine Sache einen Lieferanten aus Qualitätssicht zu
auditieren aber eine ganz andere, wenn die Spezifikationen der
Entwicklung mit Berücksichten werden sollen! Dieses
Schnittstellen funktionieren derzeit aber noch nicht so
einwandfrei!

Das ist ein Thema der Anforderungsentwicklung - ein typischer Schwachpunkt.
Da muss man abgrenzen.

Wie ist ein solches System bei euch in den Firmen gelöst?

1000 Firmen, 1000 Lösungsansätze…
Wie man es organisatorisch löst ist zweitrangig - es muss funktionieren, d.h. es ist dafür Sorge zu tragen, dass der Gesamtprozess funktioniert.

Bei manchen Lieferantenaudits gibt es Beauftragungen an Externe.

Das Problem, welches wir haben ist nämlich, dass die GF sehr
gerne ein Leiferantenauditsystem hat, aber keine Ressourcen
dafür ausgeben will, bzw. nicht genug, um das System sinnvoll
durchzuführen!

Ohne echte Management-Unterstützung kann man es auch lassen.

Als Grundlage empfinde ich ja immer Anforderungsentwicklung- und management.
Das gekoppelt mit einem angemessenen Vetragsmanagement.

Da wären wir im Prinzip schon bei der Schnittstellendefinition.

Weiter geht es mit einer entspr. Planung und einem entsprechenden Monitoring.

Die Frage ist auch, wie tief man die Zuammenarbeit mit dem Lieferanten integrieren kann - das geht je nachdem gar nicht oder sehr intensiv.

Am Ende die Abnahme. (Ok- das ist jetzt sehr! grob)

Was Projekte angeht, halte ich CMMI und ISO 15504 („SPiCE“) für geeignete Modelle, wenn auch etwas komplex. Automotive SPiCE ist im Prinzip ein Subset von der ISO, das sich speziell auf Lieferanten fokussiert.
Auch wenn es nicht um Projekte geht, lohnt es sich vielleicht, da mal reinzuschauen. Diese können aber nur zu effektiven Prozessen führen.
Auf der CMMI-Homepage des SEI gibt es recht viele Präsentationen zu dem Themengebiet. Kennst du die Modelle?

Wichtig ist vor allem, zwischen effektiven und effizienten Audit-Prozessen zu unterscheiden - das ist definitiv nicht deckungsgleich (Ziel sollte ja beides sein)
Grüße
Michael

_Wie definierst du Audit?
Grenzt du das gegenüber Begriffen wie Assessment und Appraisal ab?
Unterscheidest du interne und externe Lieferanten voneinander ab?

Unklar ist mir noch, was das für Lieferanten sind. Liefern die Normteile oder Individualfertigungen - oder Dienstleistungen?_

Also es wird bei uns nicht zwischen Audit und Assessment unterschieden bzw. werden in der Lieferantenauswahl keine Assessments durchgeführt!
Wie ich Audit definiere? Also es ist ein sehr wichtiges aber auch sehr fragiles Werkzeug! Fragil darum, weil man sehr viel falsch machen kann bzw. wenn man es nicht richtig macht, dann ist der Mehrwert nicht existent. Das Problem in dieser Hinsicht ist, dass die Lieferantenaudits meist nach Abschluss der Verträge mit den Lieferanten durchgeführt werden, was die Sinnhaftigkeit eines Lieferantenaudits wieder in Frage stellt!

Es wird zwischen internen und externen Lieferanten insofern unterschieden, als dass die externen reiner Bestandteil des Lieferantenauditsystems sein werden, intern gesehen macht es fast keinen Sinn, da wir im Haus nicht wirklich selber fertigen, was mich zu den Zulieferern bringt!

Unserere Produkte werden im Haus eigentlich nur endmontiert, das heißt, die Entwicklung findet bei uns statt, dann werden die Teile, ein Mix aus Normteilen, Individuallösungen und Dienstleistungen, an die Lieferanten vergeben und wir montieren im Haus dann die einzelnen Komponenten ´zu unserem System. Wobei der Trend bereits sehr stark in Richtung Systemlieferanten übergeht. Mit diesen wird es dann auch eher die Probleme geben, denn mit Zulieferern von Normteilen gibt’s recht wenig troubles!

Welche Normen meinst du genau?

Normentechnisch spreche ich von ISO 9001 und GMP, daraus geht nun auch die Branche hervor! Medizintechnik!

Das ist ein Thema der Anforderungsentwicklung - ein typischer Schwachpunkt.
Da muss man abgrenzen.

Das ist auch mein Ziel der Diplomarbeit! Wie gesagt, der Lieferantenauditprozess an sich funktioniert ja, nur die Rahmenbedingungen um die Auditfunktion auch mit einem Mehrwert durchzuführen, sind noch nicht so weit!

_Was Projekte angeht, halte ich CMMI und ISO 15504 („SPiCE“) für geeignete Modelle, wenn auch etwas komplex. Automotive SPiCE ist im Prinzip ein Subset von der ISO, das sich speziell auf Lieferanten fokussiert.
Auch wenn es nicht um Projekte geht, lohnt es sich vielleicht, da mal reinzuschauen. Diese können aber nur zu effektiven Prozessen führen. _

Sorry, den fetten Satz verstehe ich nicht ganz! Diese können aber auch nur zu effektive Prozessen führen? Das wär ja sehr positiv

Auf der CMMI-Homepage des SEI gibt es recht viele Präsentationen zu dem Themengebiet. Kennst du die Modelle?

Ich kenne das Modell, wenn auch nur sehr rudimentär! War auch in der DA Themenauswahl. Wird mich was den Prozess betrifft ein wenig schlau machen, vielleicht gibt es ja interessante inputs bzw. Denkanstöße!

Wichtig ist vor allem, zwischen effektiven und effizienten Audit-Prozessen zu unterscheiden - das ist definitiv nicht deckungsgleich (Ziel sollte ja beides sein)

Das ist mir natürlich klar! Mir würde effektiv schon reichen, die effizienz kann man auch nachher noch steigern!

Hast du zufällig Vorschläge für geeignete Literatur? Bücher zu dem Thema, oder aber vor allem auch Fachzeitschriften?

Danke für den Input auf alle Fälle einmal!

Liebe Grüße Manuel

Moin,

Also es wird bei uns nicht zwischen Audit und Assessment
unterschieden bzw. werden in der Lieferantenauswahl keine
Assessments durchgeführt!

Das kann jede Firma natürlich so machen, wie sie möchte.
Bei einer Diplomarbeit halte ich das für unabdingbar, so etwas eingangs zu definieren und auf was man sich da bezieht. (Deine Definition von Audit ist übrigens keine - das geht mehr in Richtung Wertung und praktischer Einsatz).

Problem in dieser
Hinsicht ist, dass die Lieferantenaudits meist nach Abschluss
der Verträge mit den Lieferanten durchgeführt werden, was die
Sinnhaftigkeit eines Lieferantenaudits wieder in Frage stellt!

Teils, teils - das hängt davon ab, was du unter Audit verstehst
(besser ich reite drauf rum, als dein Prof :wink:.
Ich kann natürlich auch überprüfen, wie sich der Lieferant während der Auftragsdurchführung verhält.
Hemdsärmeliges Bsp.: Ich kann ein Auto vor Projektbeginn technisch einmal (punktuell) überprüfen, und feststellen, dass es ok ist (TÜV). Ich kann aber auch während der Projektdurchführung prüfen, ob das Auto technisch weiterhin ok ist, alle Wartungen durchgeführt werden und alles getan wird, dass das Auto auch nachhaltig fährt (Inspektionen).
Was habe ich davon, wenn einer ein Audit nach ISO xyz besteht und nächste Woche alles wieder über Bord wirft?

Es wird zwischen internen und externen Lieferanten insofern
unterschieden, als dass die externen reiner Bestandteil des
Lieferantenauditsystems sein werden, intern gesehen macht es
fast keinen Sinn, da wir im Haus nicht wirklich selber
fertigen, was mich zu den Zulieferern bringt!

Das kann ich jetzt nicht bewerten - Zulieferer kann auch sein, wer eine Service-Leistung inhouse erbringt.
Es ist ein häufiger Irrglaube, dass nur Angrapschbares geliefert wird.

Was Projekte angeht, halte ich CMMI und ISO 15504 („SPiCE“) …

Sorry, den fetten Satz verstehe ich nicht ganz! Diese können
aber auch nur zu effektive Prozessen führen? Das wär ja sehr
positiv

Bsp. du benötigst einen Bleistift und beantragst diesen gemäss Prozess. Der Prozess wird von allen befolgt und kontrolliert durchgeführt. Ein Jahr später bekommst du den Bleistift geliefert = effektiver Prozess, da er arbeitet, wie definiert.
Effektiv ist positiv, aber ohne Effizienz kann das zur Vorhölle werden.
Noch vergessen: es gibt ein CMMI for Acquisitions, CMMI-ACQ (noch preliminary, aber verfügbar) und downloadable.

Wichtig ist vor allem, zwischen effektiven und effizienten
Audit-Prozessen zu unterscheiden - das ist definitiv nicht
deckungsgleich (Ziel sollte ja beides sein)

Das ist mir natürlich klar! Mir würde effektiv schon reichen,
die effizienz kann man auch nachher noch steigern!

Meine Meinung: ein typischer Irrglaube - die Betroffenen steigen bei Prozessen, mit denen man nicht zügig arbeiten kann, aus.
Dann ist das nur noch ein Schattenprozess. Weiterer negativer Effekt: die Betroffenen halten Prozesse irgendwann grundsätzlich für blödsinnigen Theoriekram.

Hast du zufällig Vorschläge für geeignete Literatur? Bücher zu
dem Thema, oder aber vor allem auch Fachzeitschriften?

Ich habe leider derzeit keinen Tipp, der DA-gerecht ist - thematisch würde ich nach QM (Quality management) vor allem suchen.
Dein Risiko wird sein, sich zu verzetteln. Grundsätzlich bin ich mehr ein Fan von englischsprachiger Literatur, da diese meist mehr zum Punkt kommt.
Zu dem Thema gibt ea nach meiner Meinung nach recht wenig brauchbares (ich bin da in einer ähnlichen Situation)

Schöne Grüße
Michael

Moin,

Also es wird bei uns nicht zwischen Audit und Assessment
unterschieden bzw. werden in der Lieferantenauswahl keine
Assessments durchgeführt!

Das kann jede Firma natürlich so machen, wie sie möchte.
Bei einer Diplomarbeit halte ich das für unabdingbar, so etwas
eingangs zu definieren und auf was man sich da bezieht. (Deine
Definition von Audit ist übrigens keine - das geht mehr in
Richtung Wertung und praktischer Einsatz).

Ich unterscheide für mich selber aber mittlerweile die Begrifflichkeiten und dass es in der DA definiert wird usw. ist auch selbstverständlich, da auch nötig! Bin ja auch gerade dabei mich ein wenig mit SCAMPI vertraut zu machen!

Problem in dieser
Hinsicht ist, dass die Lieferantenaudits meist nach Abschluss
der Verträge mit den Lieferanten durchgeführt werden, was die
Sinnhaftigkeit eines Lieferantenaudits wieder in Frage stellt!

Teils, teils - das hängt davon ab, was du unter Audit
verstehst
(besser ich reite drauf rum, als dein Prof :wink:.
Ich kann natürlich auch überprüfen, wie sich der Lieferant
während der Auftragsdurchführung verhält.
Hemdsärmeliges Bsp.: Ich kann ein Auto vor Projektbeginn
technisch einmal (punktuell) überprüfen, und feststellen, dass
es ok ist (TÜV). Ich kann aber auch während der
Projektdurchführung prüfen, ob das Auto technisch weiterhin ok
ist, alle Wartungen durchgeführt werden und alles getan wird,
dass das Auto auch nachhaltig fährt (Inspektionen).
Was habe ich davon, wenn einer ein Audit nach ISO xyz besteht
und nächste Woche alles wieder über Bord wirft?

Die Lieferanten werden bei uns in mehreren Schritten bewertet, wird aber fälschlicherweise als Qualifizierung betitelt bei uns.

Zuerst werden Lieferanten nach den Produktspezifika ausgewählt, wo es bereits das erste mal Probleme gibt, da diese oft nicht ausreichend definiert sind! ->Schnittstellenproblematik R&D.

Dann werden den möglichen Lieferanten Checklisten zugeschickt, welche es gilt auszufüllen, damit sich unser Einkauf und unsere Qualität ein erstes Bild machen kann! Wenn alle notwendigen Daten vorliegen gibt es eine Entscheidung, da spielt das Angebot natürlich auch ordentlich mit.

Nach der Entscheidung wird ein Vertrag aufgesetzt und erst anschließend gibt es ein Audit beim Lieferanten, je nachdem ob er Neulieferant ist oder nicht werden natürlich unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Bei Neulieferanten gehts halt in Richtung QM und ein wenig Prozess, je nachdem wie kritisch das Teil ist, und bei bestehenden Lieferanten wird auf die aufgetretenen Probleme eingegangen.

Weiters wird der Lieferante monatlich durch den Einkauf mit den Daten aus dem WEK bewertet, also Liefertreue, Termintreue, Reklamationen… Wenn es Probleme gibt, wird der Lieferant aufgefordert eine 3 Punkt Report abzuliefern, um ihm ein wenig auf die Schliche zu kommen, woran die Probleme liegen können. Diese werden aber meines Wissens nicht wirklich gemonitort, sondern stellen eher immer nur eine punktuelle Überprüfunge bzw. Nachforschung dar.

Diese daten existieren also im Haus, nur müssen diese auch im Zuge meiner DA harmonisiert und vor allem auch genutzt werden. Um die nötigen Entscheidungskriterien zu erstellen, damit entscheidungen auch schlagkräftig untermauert werden können! Was derzeit eher so mehr aus dem Bauch heraus geschieht!

Die Problematik mit dem Zeitpunkt der Lieferantenaudits, vor allem bei Neulieferanten, ist in meinen Augen die, dass ich den Lieferanten, wenn es die Kriterien als sinnvoll erachten, wo natürlich auch die ERfahrungswerte hinzukommen, vor dem Vertragsabschluss auditier, denn dann habe ich auch noch die Möglichkeit auf andere Lieferanten um zu switchen. Wenn es aber nachher passiert und es kommt raus, dass doch einiges nicht passt, bin ich als Unternehmung quasi gezwungen den Lieferanten aufzubauen und zu entwickeln oder ihm zumindest Druck zu machen, was wieder Stress und zusätzliche Kosten für mich bedeutet. Ich für meinen Teil investiere lieber etwas mehr Zeit und Geld am Anfang, bevor ich eine entscheidung treffe, als nachher dann blöd da zu stehen und erst Geld und Zeit investieren muss. Natürlich kann ich Probleme nicht 100% ausschließen, aber ich kann mir selbst ein besseres Bild verschaffen und vor allem auch ein wenig mehr sicherheit!

Es wird zwischen internen und externen Lieferanten insofern
unterschieden, als dass die externen reiner Bestandteil des
Lieferantenauditsystems sein werden, intern gesehen macht es
fast keinen Sinn, da wir im Haus nicht wirklich selber
fertigen, was mich zu den Zulieferern bringt!

Das kann ich jetzt nicht bewerten - Zulieferer kann auch sein,
wer eine Service-Leistung inhouse erbringt.
Es ist ein häufiger Irrglaube, dass nur Angrapschbares
geliefert wird.

Diesem Irrglauben sitzen wir nichr auf, keine sorge! Auch Dienstleister oder Lohnbeisteller werden auditiert und bewertet!
Intern gesehen, ist das dann die Aufgabe unserer QM Systems Abteilung, welche für die internen Audits und damit auch für die internen Zulieferer zuständig ist! Was aber ein guter Punkt ist, ich denke da muss auch zumindest ein Informationsfluss entstehen! Danke für die Idee!

Was Projekte angeht, halte ich CMMI und ISO 15504 („SPiCE“) …

Sorry, den fetten Satz verstehe ich nicht ganz! Diese können
aber auch nur zu effektive Prozessen führen? Das wär ja sehr
positiv

Bsp. du benötigst einen Bleistift und beantragst diesen gemäss
Prozess. Der Prozess wird von allen befolgt und kontrolliert
durchgeführt. Ein Jahr später bekommst du den Bleistift
geliefert = effektiver Prozess, da er arbeitet, wie definiert.
Effektiv ist positiv, aber ohne Effizienz kann das zur
Vorhölle werden.
Noch vergessen: es gibt ein CMMI for Acquisitions, CMMI-ACQ
(noch preliminary, aber verfügbar) und downloadable.

OK, danke jetzt verstehe ich, was du meinst! Es besteht bei diesen Modellen quasi die Gefahr, dass man das ganze System zu sehr aufbläst! Das will ich natürlich verhindern und die ganze Sache so schlank und vor allem lebbar wie möglich zu gestalten!

Wichtig ist vor allem, zwischen effektiven und effizienten
Audit-Prozessen zu unterscheiden - das ist definitiv nicht
deckungsgleich (Ziel sollte ja beides sein)

Das ist mir natürlich klar! Mir würde effektiv schon reichen,
die effizienz kann man auch nachher noch steigern!

Meine Meinung: ein typischer Irrglaube - die Betroffenen
steigen bei Prozessen, mit denen man nicht zügig arbeiten
kann, aus.
Dann ist das nur noch ein Schattenprozess. Weiterer negativer
Effekt: die Betroffenen halten Prozesse irgendwann
grundsätzlich für blödsinnigen Theoriekram.

Versuche ich zu verhindern!

Hast du zufällig Vorschläge für geeignete Literatur? Bücher zu
dem Thema, oder aber vor allem auch Fachzeitschriften?

Ich habe leider derzeit keinen Tipp, der DA-gerecht ist -
thematisch würde ich nach QM (Quality management) vor allem
suchen.
Dein Risiko wird sein, sich zu verzetteln. Grundsätzlich bin
ich mehr ein Fan von englischsprachiger Literatur, da diese
meist mehr zum Punkt kommt.
Zu dem Thema gibt ea nach meiner Meinung nach recht wenig
brauchbares (ich bin da in einer ähnlichen Situation)

Also englische Literaturempfehlungen würde ich natürlich auch gerne entgegen nehmen! Diese sprachliche Barriere besteht bei mir nicht! Und vor allem hast du recht, was das umschreiben im Deutschen betrifft! englisch ist da meist viel präziser!

LG und vor allem ein schönes Wochenende!

Also ich bin hier in der Firma fürs Lieferantenmanagement zuständig.
Ich arbeite im Qulitätswesen.
Falls weitere Fragen oder Unterlagen benötigt werden, bitte Rückmail.