Liest 'tar uf' immer zuerst das ganze Band?

Hallo,

ich frage mich gerade, wenn ich mit „tar uvf“ eine Bandsicherung durchführe: Wird dann einfach nur die neue zu sichernde Datei an das Band angehängt, oder wird etwa jedesmal der ganze bisherige Bandinhalt nochmals neu gelesen?
Eigentlich wäre das unsinnig, aber mir kam der Verdacht, weil die Bandsicherung nun länger zu dauern scheint, je mehr bereits darauf gespeichert ist. Es müßte doch so sein, daß das Band nach Ende einer Sicherung an der Stelle stehenbleibt, und nicht jedesmal zurückgespult wird?

MfG

Hallo,

wenn du mit tar uf arbeitest wird ja die „zusammengefasste“ Datei upgedated.

Dazu muss dein Band erstmal an den beginn der Datei zurück spulen um den Dateiheader zu lesen. Dann wieder dort hin spulen wo die datei(en) sind um Sie dann zu ersetzen.

Das kann mit wachsender Datei(en) Anzahl dauern. Vielleicht wäre sogar eine Lokale Zusammenfassung auf der Festplatte und dann löschen auf dem Band und kopieren die schnellere Variante.

Hallo immerso,

ich frage mich gerade, wenn ich mit „tar uvf“ eine
Bandsicherung durchführe: Wird dann einfach nur die neue zu
sichernde Datei an das Band angehängt, oder wird etwa jedesmal
der ganze bisherige Bandinhalt nochmals neu gelesen?

weil
die Bandsicherung nun länger zu dauern scheint, je mehr
bereits darauf gespeichert ist. Es müßte doch so sein, daß das
Band nach Ende einer Sicherung an der Stelle stehenbleibt, und
nicht jedesmal zurückgespult wird?

Ob zurückgespult wird oder nicht, hängt vom Gerätetreiber ab, an dem dein Streamer hängt. /dev/st0, /dev/st1 usw. benutzen die rewinding-Methode, spulen also zurück, /dev/nst0, /dev/nst1 usw. die nonrewinding-Methode, spulen also nicht zurück. Da tar davon nichts weiss, müsstest Du das eigentlich wissen, denn für ein Tape am rewinding-Device bräuchtest Du die Kombination der Befehle mt
http://linux.die.net/man/1/mt
und tar, um nicht alles wieder gleich zu überschreiben. Mit

mt tell

kannst Du dir übrigens die Position ausgeben lassen und es so selbst überprüfen.
Noch mehr Erläuterungen gibt es z.B. hier:
http://eusterholz.dyndns.org/~linux/backup/tape-driv…
http://www.surffan.ch/data/html/backup_linux.html

Viele Grüße
Marvin

Hallo marvin,

danke für die Erinnerung, die Sache mit /dev/st0 und /nst0 hatte ich ganz vergessen. Mein Gerät ist über das device st0 ansprechbar, folglich ein rewinding-Gerät. Es handelt sich übrigens um die LTO-Klasse.

Der Hintergrund mit dem „updaten“ ist der: Ich mache sog. Disk-to-disk-to-tape-Sicherung, und zwar eine Vollsicherung auf Festplatte, und dann ein differenzielles Update. Vorteil: Das differenzielle Update geht erheblich schneller als ein Vollbackup. Nun brauche ich für eine Wiederherstellung natürlich immer das letzte Vollbackup, plus das aktuelle differenzielle Update. Nun bietet es sich an, das Vollbackup nur einmal auf das Band zu schreiben, und die täglichen Differenziale dann fortlaufend hintendran. Letztere haben nur einen Bruchteil der Größe, d.h. nach einem Vollbackup kann ich viele Wochen lang schreiben, bis ein Band voll ist (oder die Backup-Partition, wo ich nur jeweils das aktuellste behalte, nur das brauche ich auch).

Das ist alles rundum sinnvoll soweit und funktioniert auch. Ich frage mich nun allerdings: Die Bänder halten ja nicht ewig, bei LTO wird 260 volle Zyklen angegeben, irgendwo hatte ich auch schon von nur 50 gelesen. Die Frage ist: bezieht sich das auch auf das Hin- und Herspulen, oder nur auf das tatsächliche Auslesen und Schreiben, d.h. wie oft man ein Band von vorne beschreibt (mit tar cf)? Das Spulen geht ja offenbar sehr viel schneller als das komplette Auslesen (mehrere Stunden) und könnte für das Band daher auch unschädlich sein.
Falls ja, dann wäre es schädlich, wenn man viele kleine Dateien hinzufügt, statt ein Band mit wenigen großen zu füllen. (Naja, genaugenommen würde es dann keinen Unterschied für die Abnutzung machen, sondern es kommt immer nur auf die Anzahl der Tage an). Ich nehme mal an, daß meine Befürchtung unbegründet ist.

Viele Grüße

Hallo immerso,

Die Bänder halten ja nicht
ewig, bei LTO wird 260 volle Zyklen angegeben, irgendwo hatte
ich auch schon von nur 50 gelesen. Die Frage ist: bezieht sich
das auch auf das Hin- und Herspulen, oder nur auf das
tatsächliche Auslesen und Schreiben, d.h. wie oft man ein Band
von vorne beschreibt (mit tar cf)?

Wenn das jetzt eine weitere Frage war, dann muß ich gestehen, ich weiss es nicht wirklich. Meiner Meinung nach bezieht sich diese Zahl darauf, wie oft das Band von vorn wieder beschrieben wird. Da Hersteller meist übertreiben würde ich der Sicherheit halber schon einen Mittelwert annehmen, also irgendwas bei 150 Zyklen.
Aber wie gesagt, mit praktischen Werten kann ich nicht dienen, da es schon länger her ist, daß ich mal ein Bandgerät in Betrieb hatte und das war dann auch „nur“ ein DAT-Laufwerk. Wenn ich mich recht erinnere, konnt man die wohl 50-100 mal voll beschreiben. Da diese Bänder viel dünner waren, könnte für deine LTO ca. 200 schon stimmen. Aber ausreizen würde ich das nicht.

Viele Grüße
Marvin