Lilienzwiebeln jetzt ausgraben möglich?

Haus & Garten
#1

Hallo ich habe auf dem Balkon gar keinen Platz mehr. In einem großen Topf habe ich asiatische Lilien die überhaupt nicht duften. Kann ich deren Zwiebeln jetzt schon entfernen? Wie ist das wenn die Lilien blühen sie blühen nur einmal an der Pflanze? Die Blütenblätter sind abgefallen soll ich sie jetzt zu einem Drittel schneiden? Kann ich sie denn nicht gleich rausnehmen die Zwiebeln?

1 habe ich die ist groß und hat drei Bulben. Die blühen gerade. Die möchte ich behalten. Wie ist das jetzt kann ich sie abschneiden und in die Vase stellen? wie viel darf ich jetzt abschneiden? Wann sollte ich sie abschneiden um es noch in der Vase am Leben zu halten? Die Verblühen recht schnell. Und darum habe ich mir gedacht ich hätte länger was davon wenn ich sie in die Vase stelle, möglich?

1 weitere Lilie habe ich aus Versehen geköpft bevor sie aufgegangen ist was mache ich mit der da wächst sicher keine Blüte mehr raus oder doch?

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Danke

#2

Schau da mal_
https://www.baldur-garten.de/onion/content/pflege-tipps/blumenzwiebeln/überwinterung-lilien
ramses90

#3

Als Pflanzen mit Zwiebeln musst du von einem Jahrescyklus ausgehen. Nach der Blüte abwarten, bis das Laub von selbst abtrocknet, trotz (mäßigem) Gießen. Also ähnlich wie Tulpen. dann aus der Erde herausnehmen und im Herbst oder frühen Frühjahr wieder einpflanzen.
Udo Becker

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#4

Danke. Und wenn ich es jetzt rausnehme kann ich sie so wenigstens umpflanzen? Wie gesagt brauche Platz. Was würde denn passieren wenn ich sie rausnehme und nicht umpflanze?

#5

Das, was mit jeder Pflanze passiert, wenn Du sie aus dem Boden rupfst.

#6

Ich glaube bei Zwiebelpflanzen sieht das anders aus, darum frage ich ja.

#7

Servus,

Wie @Udo_Becker bereits erklärt hat, leben Pflanzen mit Zwiebeln und ähnlichem Speichergewebe in einem Jahresrhythmus: Das Speichergewebe wird in den Jahreszeiten gefüllt, in denen es warm genug ist und genug Wasser da ist, und die oberflächlich sichtbare Pflanze stirbt ab, wenn sie eine Zeit von Kälte, Trockenheit oder so überdauern muss.

Diese Vorgänge werden von Tageslänge, Feuchtigkeit oder Temperatur gesteuert; sie sind einigermaßen komplex und brauchen auch etwas Zeit. Wenn man willkürlich eine Zwiebel oder Bulbe aus dem Boden reißt, wenn sie eigentlich grade im Modus „Pflanze lebt - Speicher füllen“ arbeitet, kommt sie damit nicht zurecht und stirbt.

Sehr hübsch kann man das bei Amaryllis beobachten, die hauptsächlich durch Feuchtigkeit (und ein bisschen auch durch Tageslänge) gesteuert wird: Wenn man der nicht mindestens im September vier Wochen lang gar kein Wasser gibt, geht sie nicht in Ruhezustand und sie bildet auch keine Blüten mehr.

Ob, wie und wodurch sich die Steuerung bei den gezeigten Lilien beeinflussen lässt, weiß ich nicht. Sicher ist aber: Niemals Bulben oder Zwiebeln aus dem Boden nehmen, wenn sie nicht in Ruhezustand sind.

Schöne Grüße

MM

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#8
  • eben ist mir noch eine Ausnahme von den ausgeführten Grundsätzen mit (wie ich finde) sehr interessantem kulturhistorischem Kontext wieder in den Sinn gekommen:

In meiner Beinaheheimat Württemberg wurde der Kartoffelanbau durch die dort südlich von Mühlacker als religiöse Asylanten in den Dörfern Perouse, Pinache, Serres etc. (denen man bis heute noch anhört, dass es keine schwäbischen Orte sind) angesiedelten Waldenser eingeführt.

Seit dem 12. Jahrhundert mal hier, mal da geduldet und wieder rausgeworfen, kannten die Waldenser bereits im 16, Jahrhundert (unmittelbar nach deren Ankunft in Europa) die Kartoffel aus Kulturpflanze, die man, egal zu welcher Zeit des Jahres die Herolde und Schergen des Landesherrn die Ausweisungsorder präsentieren, ausgraben und mitnehmen kann, so dass man auf diese Weise wenigstens nicht von jeder Nahrungsreserve entblößt ist - und wenn man irgendwo aufgenommen wird, lässt man sie entweder liegen bis zum Frühjahr, oder man steckt sie direkt wieder, wo man eben kann.

Aber auch Kartoffeln gedeihen natürlich sehr viel besser, wenn man im Anbau ihrem Rhythmus folgt - einfach so mal Rausreißen tut ihnen auch nicht gut und ist nur eben ein Notbehelf.

Schöne Grüße

MM

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#9

Danke. Du hast dir so viel Mühe gemacht mit dem Text. Jetzt schäme ich mich etwas. Du bist immer so nett. Aber um mich noch mehr zu schämen, werde ich kurz offtopic,. und frage dich, wo ich dich gerade erwischt habe, sind 45 Grad zu viel für eine 20cm kleine Feige?

Liebe Grüße aus Wien.

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#10

Über 40 Grad kriegen sie sowohl in ihrer Heimat Kleinasien als auch im Mittelmeerraum, von wo sie nach Mitteleuropa gekommen sind, im Sommer schon mal ab, das sollte sie aushalten.

Schöne Grüße

MM

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