Hallo,
Meine grundlegende Herangehensweise ist erst einmal die, dass ich eine :Koeffizientenmatrix aufstelle und versuche diese mit dem Gauß-Algorithmus zu lösen
Vorsicht: Die Herangehensweise „Ah, super, zu diesem Problem (hier 3×3-LGS) kenne ich ein allgemeines Lösungsschema (hier Gauß) und dann leg ich damit auch mal sofort los, weil ich ja sicher sein kann, dass es funktioniert“ kann gerade bei Klausuraufgaben regelrecht gefährlich sein! Weil Du damit eventuell wertvolle Zeit verlierst. Das passiert dann, wenn der Aufgabenautor in seinem Baby irgendeinen Shortcut zur Lösung (mehr oder weniger gut) „versteckt“ hat, der beim blinden Schemarechnen unerkannt und ungenutzt bleibt. Das Spielchen, in Aufgaben gewisse „Sollbruchstellen“ absichtlich einzubauen, ist insbesondere bei Klausuren übrigens sehr beliebt.
Also machs clever und schau Dir das Ding…
αx − 2y = 4
−x − y + 2z = β
x + y − z = 0
…erstmal mit scharfem Blick an. Ist daran irgendwas auffällig? …? Was ist mit der zweiten und dritten Gleichung? Steht da etwa in beiden die Summe x + y?Ja! Kannst Du daraus irgendwie Profit schlagen? Auch ja: Die Addition der dritten zur zweiten Gleichung bringt dann natürlich x + y zum Verschwinden. Und weiter? Aha: Es bleibt dann sogar nur z = β übrig und damit ist z bereits klargemacht! Das ist das Bonbon in dieser Aufgabe.
Vermöge der dritten Gleichung x + y − z = 0 weißt Du dann sofort, dass x + y ebenfalls gleich β sein muss. Damit kannst Du in der ersten Gleichung y durch β – x (oder x durch β – y) ersetzen und das ist dann auch schon fast im Kopf auflösbar nach x bzw. y. Die andere der beiden Variablen ist dann auch nur noch ein Klacks.
Einverstanden?
um Alpha und Beta zu bestimmen.
Wieso α und β? Die Unbekannten des Systems sind x, y, z und nach diesen ist es aufzulösen.
Gibt es eine alternativen Weg?
Siehe oben. Du kannst ja spaßeshalber zusätzlich die Gaußelimination ganz schematisch durchführen, also zuerst die Koeffizientenmatrix auf Dreiecksform bringen und danach rücksubstituieren. Oder vielleicht willst Du die Nuss auch noch mit der Determinantenmethode (Regel von Sarrus) knacken? Tu es ruhig. Danach hast Du ein gutes Gefühl dafür, um wieviel der Aufwand jeweils höher ist.
Und noch ein Tipp: Überleg Dir mal, warum ich statt der Variablen x1, x2, x3 lieber x, y, z genommen habe – das ist nämlich auch so ein Geheimtrick…
Gruß
Martin
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Weil man z. B. ein „x“ ziemlich genau doppelt so schnell schreibt/eintippt wie das aus zwei Zeichen bestehende x1, und weil der Sehsinn die Symbolbilder von x, y, z visuell besser erfassen und differenzieren kann als die von x1, x2, x3. Mag sein, dass das hier nur wenig bringt, aber je komplexer eine Aufgabe ist, desto mehr können auch solche Gratis-Erleichterungen vorteilhaft ins Gewicht fallen.