Hallo,
Und was dahinter steckt begreift keiner
hm – wer hat diese komplexen Systeme dann programmiert? Hälst Du es für möglich, dass es Personen gibt, die über mathematische Fachkenntnisse in einem Umfang verfügen (erworben z. B. im Laufe eines Studiums), welches sie in die Lage versetzt, sogar im Detail zu verstehen, was dahintersteckt? Die mathematischen Verfahren, mit denen ein CAS eine bestimmte Berechnung, etwa eine Gauß-Elimination, durchführt, sind übrigens auch kein Geheimnis, sondern in der Dokumentation genau beschrieben. Mit künstlicher Intelligenz haben Computer-Algebra-Systeme auch nichts zu tun. Von daher kann ich Dein Statement „was dahinter steckt begreift keiner“ nicht nachvollziehen.
ist ja aber auch egal, wenn dann mal Mist rauskommt und keiner was merkt.
Wie groß dieses Risiko ist, hängt sehr vom Typ des Problems ab. Für viele Aufgabenstellungen ist es überschaubar oder sogar gleich Null. Mit einem CAS kann ich mir z. B. auch die Fakultät von 99 oder die dritte x-Ableitung von xn/(x + n) ausrechnen lassen, und warum sollte ich dann den Resultaten nicht vertrauen dürfen? In Zweifelsfällen überprüft man Ergebnisse halt durch Proberechnen. Natürlich gibt es auch Sachen, die für gewisse Fehler anfällig sind (Abbruchfehler, numerische Stabilität etc.); dann ist diese Problematik aber wohlbekannt und man kann sich darauf einstellen. Mit der Frage, wann wo welcher Mist rauskommen und wie man das merken kann, beschäftigt sich die Disziplin der praktischen Mathematik/Numerik sehr intensiv.
Das Problem des Fragestellers lässt sich erstmal auf dieses lineare Gleichungssystem (LGS) reduzieren (diesen Teil der Arbeit kann kein Automat übernehmen):
(1 1 1 0 0 0 | 0)
(0 2 8 0 0 0 | 0)
(0 0 0 3 -4 1 | 0)
(5 0 0 -1 0 0 | -5)
(0 1 0 0 -1 0 | -1)
(0 0 3/2 0 0 -1 | -3/2)
Nun guckt man sich das an: Es ist ein dünnbesetztes, quadratisches System der Dimension 6, d. h. es ist ein „kleines“ System. Die Koeffizienten sind alle in derselben Größenordnung. Außerdem weiß man, dass das System eindeutig lösbar sein muss. Wenn das CAS also irgendetwas anderes befinden sollte, d. h. „unlösbar“ oder „mehrdeutig lösbar“ (was man am Output sofort erkennt), dann kann man sich auf die Suche nach dem Grund dafür begeben und den Fehler korrigieren.
Die Lösung ist
(-3/5, 4/5, -1/5, 2, 9/5, 6/5)
und ihre Korrektheit lässt sich mit einer simplen Probe verifizieren. Ich habe wirklich keine Ahnung, welcher Sinn oder Nutzen darin liegen soll, das mit Bleistift und Papier auszurechnen (vorausgesetzt, man könnte es mit Bleistift und Papier ausrechnen). Ich rechne übrigens auch 57164 · 82743 oder 49380/5 nicht von Hand aus, sondern tippe das bedenkenlos in einen „tollen Automat“ (namens Taschenrechner) ein.
Gruß
Martin