Links mit Rechts in Griechenland

Hallo,

ich bin zwar politisch sehr interessiert, dennoch habe ich nicht komplett den Wahlkampf in Griechenland verfolgt.

Ich weiß zwar, für was welche Parteien im allgemeinen stehen, aber genau deshalb kommt mir die Frage auf, wieso die Syriza, die als linksradikal gelten, mit den rechtspopulisten von Anel ein Bündnis eingehen?
Nach meinem politischem Wissen wäre doch die KKE als besserer Partner angebracht, zudem die Stimmen von den beiden Parteien gereicht hätten?!

Vielen Dank für die Antworten

Hallo,

zwei mögliche Gründe: http://www.taz.de/Kommentar-Griechenland-Wahl/!153520/

Gruß
vdmaster

Win-Win
Hallo,

meine Spekulation dazu: Weil es eine Win-Win-Situation ist.

Syriza kann ihr gesamtes Programm verwirklichen und muss kaum Kompromisse eingehen.

Anel ist durch die Regierungsbeteiligung aufgewertet, bekommt mehr Aufmerksamkeit und einen Platz in den Geschichtsbuechern. Auch wenn ihre ganze Aufgabe darin besteht mit Syriza zusammen die Haende zu heben und ansonsten den Mund zu halten.

Im allgemeinen sind sich Rechts- und Linksradikale oft eher aehnlich, vergleiche mal die Programme von NPD und Linkspartei (vor allem in sozialen Bereichen).

Gruss
Desperado

Im allgemeinen sind sich Rechts- und Linksradikale oft eher
aehnlich, vergleiche mal die Programme von NPD und Linkspartei
(vor allem in sozialen Bereichen).

Gruss
Desperado

Hallo Desperado,

Eine Erkenntniss die sich sowohl viele Links als auch Rechtsradikale verschliessen.

Für Griechenland (und auch für die EU Mitgliedstaate) wäre mehr Mitsprachrecht für die Bevölkerung eine gute Lösung. Leider haben sowohl die Linken als auch die Rechten Politici und Wirtschaftslobbyisten eine ungeheure Angst und Abneigung vor der Meinung des Volkes. Wie es damals die Aristokraten im alten Europa auch hatten.

Gruss: Gerrit

Schulz: Neue Regierung handelt verantwortungslos

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz kritisiert den Abbruch der Troika-Zusammenarbeit durch Griechenland. Und der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Barthle, sieht keine Basis für neues Hilfsprogramm.

Das berichtet die F.A.S. http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-unio…

TV TIPP Heute:

phoenix – Internationaler Frühschoppen: Griechenland auf Kollisionskurs – Bricht Europa auseinander? – Sonntag, 1. Februar 2015, 12.00 Uhr

Schultz
Hi,

Schulz: Neue Regierung handelt verantwortungslos

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz kritisiert den Abbruch
der Troika-Zusammenarbeit durch Griechenland.

Schultz kritisiert die griechische Regierung. Na und? Ich habe heute das hier gelesen:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Schulz-ermahnt-Grieche…

Zitat daraus:

Der frisch gewählte Ministerpräsident Alexis Tsipras sei „ein vernünftiger Mann, mit dem man reden kann“, sagte Schulz weiter. „Ich denke aber, er muss nun von der Rolle des Wahlkämpfers, der sein Parteiprogramm um jeden Preis umsetzen will, in die Rolle des griechischen Ministerpräsidenten wechseln.“

Daß sich Herr Tsipras auch nach der Wahl an seine Wahlversprechen erinnert, hält Herr Schulz für einen Fehler, der schnell abgestellt werden muss. Damit ist er sicher nicht allein. Für mich verliert dadurch jedes Wort aus dem Mund von Herrn Schulz jedes Gewicht.

Gruß Chewpapa

Schultz???

Daß sich Herr Tsipras auch nach der Wahl an seine
Wahlversprechen erinnert, hält Herr Schulz für einen Fehler,
der schnell abgestellt werden muss. Damit ist er sicher nicht
allein. Für mich verliert dadurch jedes Wort aus dem Mund von
Herrn Schulz jedes Gewicht.

Wer ist dieser Schulz? In Wahrheit ist er ein nicht demokratisch legitimierter EU-Funktionär, der Kollegen mit abweichender Meinung nonchalant als Faschisten beschimpft, selbst aber Zeter und Mordio schreit, wenn man ihn angesichts seines herrschsüchtigen Auftretens als undemokratischen Faschisten bezeichnet.

Und Griechenland? Ist ein Indikator. Im Euro sind zu viele Staaten, die nicht mehr mitkommen. Diese Staaten haben schon zu viel Geld ausgegeben und Schulden gemacht und müssen daher sparen. Deswegen kommt zum Beispiel so eine Troika. Durch das Sparen ist aber die einfache Bevölkerung betroffen. Und die macht ihrem Ärger bei den Wahlen Luft. Und dann wird zum Beispiel einer gewählt, der eine Abkehr vom Sparen vertritt (obwohl dies in Anbetracht des schon bestehenden Schuldenbergs nicht möglich ist).

Das ist eine Catch-22-Situation. Einziger Ausweg ist der Austritt aus dem Euro.

Schulz ist ein Politiker der EU, nicht besser oder schlechter, als die anderen auch.

Oder meinst Du, Öttinger oder Stoiber oder … Würden das anders sehen? Schulz war nur dusselig genug, es zu erzählen.

Diese Staaten haben schon zu viel Geld ausgegeben …

Ja, daher die Probleme. Zugeständnisse an die Wähler um gewählt zu werden. Und das auf Kredit finanziert, wohl wissend, daß man das nicht bezahlen kann. Das kommt mir auch aus Deutschland bekannt vor. :smile: Der Unterschied ist nur, daß Deutschland die Zinsen noch zahlen kann. Das Schneeballsystem ist noch nicht am Ende angekommen. In Griechenland schon.

und Schulden gemacht und müssen daher
sparen. Deswegen kommt zum Beispiel so eine Troika.

Nein. Die Troika kommt weil Griechenland nicht mehr Kreditwürdig ist, aber trotzdem weiter Geld borgen möchte, das sie nicht zurückzahlen können. Dabei hat die Troika dann Vorschriften bis in unwesentliche Details erlassen, die die Demokratie zum Marionettentheater umfunktioniert haben. Die Troika hat über Griechenland diktatorisch geherrscht, daß sich das die Griechen nicht gefallen lassen, hätte man erwarten können.

Durch das Sparen ist aber die einfache Bevölkerung betroffen. Und die
macht ihrem Ärger bei den Wahlen Luft. Und dann wird zum
Beispiel einer gewählt, der eine Abkehr vom Sparen vertritt
(obwohl dies in Anbetracht des schon bestehenden Schuldenbergs
nicht möglich ist).

Ob ‚sparen‘ der richtige Weg ist, streiten sich die Ökonomen noch. Im Moment befindet sich Griechenland in einer sehr steilen Abwärtsspirale. Ohne Investitionen kein Aufschwung und ohne den gibt es steigende Arbeitslosenzahlen, ein geringeres Steueraufkommen und wenieger Geld, das man sparen könnte. Zinsen kann man sich nur bei Wachstumsüberschuss leisten. Ohne Wachstum kann das nur zur Pleite führen.

Ein Ausweg wären nur Investitionen und ein enormes, leider unwahrscheinliches Wachstum. Kaputt sparen führt ganz sicher in die Pleite, nur etwas später.

Das ist eine Catch-22-Situation. Einziger Ausweg ist der
Austritt aus dem Euro.

Für den Austritt aus dem Euro gibt es keine Regelung, der ist nicht vorgesehen. Tsipras will das auch nicht, deshalb wird Griechenland im Euro bleiben. Pleite gehen kann Griechenland auch mit Euro.

Gruß Chewpapa

Durch das Sparen ist aber die einfache Bevölkerung betroffen. Und die
macht ihrem Ärger bei den Wahlen Luft. Und dann wird zum
Beispiel einer gewählt, der eine Abkehr vom Sparen vertritt
(obwohl dies in Anbetracht des schon bestehenden Schuldenbergs
nicht möglich ist).

Ob ‚sparen‘ der richtige Weg ist, streiten sich die Ökonomen
noch.

Der Fehler liegt wohl eher darin, dass einige Leute, die keine Ahnung haben, sich als Ökonomen. bezeichnen. Das Kind ist doch schon in den Brunnen gefallen, die Schulden sind gemacht. Da geht selbst das deficit spending (was ohnehin nicht funktioniert) nicht mehr, denn das beinhaltet, dass man durch Überschüsse in guten Zeiten Luft hat, in schlechten Zeiten Geld auszugeben.

Ein Ausweg wären nur Investitionen und ein enormes, leider
unwahrscheinliches Wachstum. Kaputt sparen führt ganz sicher
in die Pleite, nur etwas später.

Was heißt kaputt sparen? Sparen soll der Staat. Wachstum kommt von den Unternehmen.

Für den Austritt aus dem Euro gibt es keine Regelung, der ist
nicht vorgesehen. Tsipras will das auch nicht, deshalb wird
Griechenland im Euro bleiben. Pleite gehen kann Griechenland
auch mit Euro.

Nicht vorgesehen? So weit sind wir also schon mit der Scheindemokratie…

Ein Ausweg wären nur Investitionen und ein enormes, leider
unwahrscheinliches Wachstum. Kaputt sparen führt ganz sicher
in die Pleite, nur etwas später.

Was heißt kaputt sparen? Sparen soll der Staat. Wachstum kommt
von den Unternehmen.

Nur, wenn die investieren. Aber wenn die Zinsen in schwindelerregende Höhen steigen und dann noch bei Unternehmen unbeliebte ‚Linke‘ an der Regierung sind, werden die Unternehmen nicht investieren.

Für den Austritt aus dem Euro gibt es keine Regelung, der ist
nicht vorgesehen. Tsipras will das auch nicht, deshalb wird
Griechenland im Euro bleiben. Pleite gehen kann Griechenland
auch mit Euro.

Nicht vorgesehen? So weit sind wir also schon mit der
Scheindemokratie…

Du klingst überrascht?
Es gibt in den Verträgen zum Euro keine ‚Kündigungsklausel‘. Ob die vergessen wurde oder absichtlich weg gelassen weiß ich nicht, sie ist jedenfalls nicht vorhanden.

Wenn Griechenland jetzt plötzlich die Drachme wieder einführen würde, könnte das vermutlich auch Niemand verhindern, wie auch, aber das will die griechische Regierung ja nicht und Griechenland aus dem Euroraum ‚rauswerfen‘ geht ganz einfach nicht.

Alle reden immer wieder vom ‚Grexit‘, aber durch ständiges Wiederholen wird es nicht richtig. Griechenland wird den Euro behalten und mit Euro zahlungsunfähig werden, die Kredite nicht mehr bedienen. Das muss einem nicht gefallen, es wird sich aber nicht verhindern lassen.

Für den Austritt aus dem Euro gibt es keine Regelung, der ist
nicht vorgesehen. Tsipras will das auch nicht, deshalb

wird

Griechenland im Euro bleiben. Pleite gehen kann Griechenland
auch mit Euro.

Gruß Chewpapa

Nun, das koennte so kommen. Denn die EZB kauft ja keien griechischen Anleihen mehr auf, raeumt aber gleichwohl den Banken dort 80 Mrd. Euro Notkreditlinien ein.
Banken werden gestuetzt - der Staat pleite gehen gelassen …

Ich denke, dass Europa (also Nordeuropa) die Griechen schon gerne los kriegen wuerden.

Es ist so, dass man ein Land nicht rauswerfen kann. Jedes Land kann nur von sich aus die EU/Euro verlassen.
Also wie stellt man es am besten an, die Griechen rauszudraengen?

Syriza kann ihr gesamtes Programm verwirklichen und muss kaum
Kompromisse eingehen.

Desperado

Desperado… das ist der richtige Name fuer einen Griechen :smile:

Aber was soll s - Schaeuble erhoeht den Druck — vorerst ?

German Finance Minister Wolfgang Schaeuble dismissed speculation that eurozone finance ministers and Greece would reach an agreement on a debt plan when they meet in Brussels on Wednesday, according to multiple news reports. Schaeuble, who was attending a meeting of the Group of 20 finance ministers in Istanbul on Tuesday, told reporters that if Greece doesn’t want a new aid program, „then that’s it“

Griechenland „Syriza will raus aus der EU“

dradio.de

Die griechische Regierung bestehe aus Marxisten, die für einen Austritt
aus der EU und der Nato seien, sagte der Wirtschaftswissenschaftler Spiridon
Paraskewopoulos im DLF. Sie wagten aber nicht, das offen zuzugeben. Stattdessen
wollten sie den Europäern die Schuld für einen Austritt geben.

http://www.deutschlandfunk.de/griechenland-syriza-wi…


https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-freid…

http://www.cicero.de/kapital/varoufakis-vorschlag-zu…