Linkshänder 1. Klasse

Hallo zusammen,

ich habe eine linkshändige Tochter, die die erste Klasse besucht. Jetzt taucht für mich gerade die Frage auf, wie sie bestimmte Buchstaben schreiben soll.

Nur mal als Beispiel das E. Nachdem man einen Strich von oben nach unten zieht , macht ein Rechtshänder die drei Striche jeweils von links nach rechts. Wenn ein Linkshänder das genauso macht, „schiebt“ er also die Striche.

Mit dem Bleistift ist das ja kein Problem.

Muss ich meiner Tochter aber nicht die Buchstaben so beibringen , dass sie weniger Probleme mit dem Füller hat, also - um beim Beispiel mit dem E zu bleiben - die drei STriche von rechts nach links zu ziehen??? Sonst gibt das doch ein totales Gekratze später. Oder seh ich das falsch.

Von der Lehrkraft kommen dahingehend keine Vorschläge und auf die Frage nach Linkshänderunterlagen ( für ein nach rechts gekippte Blatt ) nur Schulterzucken.Ich will auch kein Drama draus machen. Das Kind soll ja in der rechtshändigen Welt zurechtkommen. Wirkliche Gedanken macht sich bei uns da aber keiner habe ich das Gefühl.

Gruß Sylvia

Moin,

kennst du schon diese Seite?

http://www.linkshaenderseite.de/unterst.html

Informationen speziell zum Thema Schreiben lernen für Linkshänderinnen gibt es unten auf der Seite.

Gruß,
M.

Hallo!
Das größere Problem ist häufig, dass Linkshänder, die mit Tinte schreiben, sich das grad Geschriebene durch ihre Hand verschmieren.

Viele Linkshänder drehen sich ihr Blatt deshalb so, dass sie von oben nach unten schreiben.

Im anderen Posting gab es ja schon einen guten Link.

Alles Gute
wünscht
Noi

Moin,

Jetzt taucht für mich gerade die Frage auf, wie sie
bestimmte Buchstaben schreiben soll.

einer meiner Jungs ist Linkshnder und wir haben keine speziellen Sachen mit ihm gemacht. Das kriegen die Kinder schon selber hin.
Das gleiche haben die Leutchen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch so gemacht die linkshändige Kinder haben.
Also keine Panik, Deine Lütte packt das schon.

Gandalf

Hallo,

Du sagst es. Den Link hab ich mir angeschaut. Das mit dem Drehen des Blattes werden wir so befolgen, Und ich werde auch der Lehrerin sagen, dass sie drauf achten soll. Veilleicht dürfen wir so eine SChreibunterlage auf dem Patz festkleben. Mal sehen. Ich habe nämlich heute festgestellt, dass meine Tochter den Stift nicht in die Richtige Richtung zeigen lässt. Das Ende soll zum Ellbogen schauen. sobald ich meinem Kind sage, der STift soll mit dem Ende zum Ellbogen zeige, dann hält sie den Stift sofort richtig. Die komische Stifthaltung ist meiner Meinung nach eine direkte folge der schon jetzt etwas in Hakenstellung stehenden Hand meiner Tochter.
Ich hab ihr das erklärt, mit dem Füller , und dass sie es verwischen wird. Ich werde sie zuhause jetzt schon mit Füller schreiben lassen, damit sie den Sinn der richtigen Stifthaltung erkennt. SChade, dass das in der sChule nicht gemacht wird.

Wenn ihr das mal selbst ausprobiert, den Daumen so quer über den STift legen, das geht nämlich nicht, wenn das Stiftende zum Ellbogen zeigen soll. Bei einem Rechtshänder zeigt das Ende des STifts automatisch zum Ellbogen. Die Lehrkraft ist nämlich der völlig falschen Meinung, das würde sich schon geben und ich solle mich nicht verrrückt machen. Es wird ja dann richtig doof für das Kind, wenn es mit dem Füller losgeht und es hat sich eine falsche SChreibhaltung eingeschlichen.

Gruß Sylvia

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Du schreibst,
„die kriegen das schon selber hin“. Mich würde interessieren, welche Handhaltung Dein Sohn sich angewöhnt hat. SChreibt er von oben oder von unten?
Ich hab keine Lust auf blaue Pfoten un verschmierte Hefte. Das blöde rüberlegen des Daumens will ich ihr unbedingt abgewöhnen. Die müssen so viel schreiben heutzutage, ihr tun jetzt schon die Finger weh beim Schreiben. Wenns nicht weh tät, wär ich auch noch entspannter.

Sylvia

Moin,

Mich würde interessieren,
welche Handhaltung Dein Sohn sich angewöhnt hat. SChreibt er
von oben oder von unten?

nö, tut er nicht.

Ich hab keine Lust auf blaue Pfoten un verschmierte Hefte.

Macht er beides nicht.

Das
blöde rüberlegen des Daumens will ich ihr unbedingt
abgewöhnen.

???

Wie geschrieben, bei meinem Kurzen und den Lnkies die ich kenne waren keinerlei Spezialbehandlungen nötig.

Gandalf

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Ich entspanne mich jetzt mal
… nicht das der Eindruck entsteht, nach 6 Wochen SChule sehe ich mein Kind als Problemfall. Es wird schon werden.

„Rüberlegen des Daumens“ geht so: (probiers aus!)

nimm den Stift normal zwischen Zeigefinger und Daumen. Handrücken ist in einer Linie mit dem Arm. Stift liegt auf dem Mittelfinger locker auf. Jetzt: schiebe den Daumen hoch auf das zweite Fingerglied des Zeigefingers. und knicke den Zeigefinger nach dem Zweiten Fingerglied mehr ab Effekt: Stiftende zeigt plötzlich vom Schreiber weg. Vom Rüberlegen des Daumens zum noch weiteren Drehen des Handgelenks in die Hakenstellung, bei der von oben geschrieben wird ist es dann nicht mehr weit. Das will ich dann aber eigtl nich, weil ich befürchte , dass sie dann sehr verkrampft

Gruß Sylvia

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Danke, hab ich angeschaut, tipps sind super.

Hallo Gandalf,

Das kriegen die Kinder
schon selber hin.

sorry, das sehe ich aber ganz anders. Als Lehrerin (meine Schülerinnen und Schüler sind 16+) sehe ich ganz viele, die mit der Hand in der sogenannten Hakenstellung schreiben. Die haben das auch selbst hinbekommen, klar, aber wie? :frowning:

SillyP, ich lese aus deinen Zeilen, dass du bisher keine Erfahrung mit Linkshändern (z. B. in der Familie) hattest. Das sieht bei mir ganz anders aus, ich bin umgeschulte (und selbst zurückgeschulte) Linkshänderin, unsere Tochter ist Linkshänderin und ebenfalls in der 1. Klasse. Eine gute Anlaufstelle für Linkshändermaterial ist http://www.lafueliki.de/
Dort gibt es u. a. verschiedene Schreibunterlagen (es gibt eine eigene Kategorie im Shop dafür), auch spezielle für die Schule, die sind schmaler als die für zu Hause. Ich habe ihr die zwar auch gekauft, allerdings ist es bei ihr in der Schule so, dass die Kinder keine festen Plätze haben, sie können sich quasi immer dort hinsetzen, wo Platz ist, und deswegen „fliegt“ die Unterlage leider irgendwo rum. Ich weiß leider(immer noch) nicht, wie ich das handhaben soll. Es wäre aber wichtig, dass sie sich von Anfang an eine richtige Handhaltung angewöhnen, auch im Hinblick auf das spätere Schreiben mit dem Füller. Und ja, es ist tatsächlich so, dass ein Linkshänder beim Schreiben mehr „schiebt“, während ein Rechtshänder „zieht“. Aber darauf sind auch die Linkshänderfüller ausgelegt, die Feder zerkratzt nicht das Papier, und es gibt mittlerweile nun eine sehr große Auswahl an Linkshänder-Füllern.

Ich weiß, andere sind der Meinung, später müssen die (heutigen) Kinder in der Rechtshänderwelt zurechtkommen, also brauchen sie jetzt auch keine Extrawurst, es ist auch ihr gutes Recht, aber ich sehe das ganz anders, und das ist MEIN gutes Recht. :smile: Im Vergleich zu früher gibt es immer mehr spezielle Artikel für Linkshänder, die zwar nicht alle notwendig oder gar sinnvoll sind, aber das steht auch einem anderen Blatt. Meine Schüler sind auch regelmäßig irritiert, wenn sie mich mal nach einer Schere fragen, und ich dann antworte, dass ich nur eine LH-Schere habe. Meistens „darf“ ich dann schneiden. :smile:

Es gibt verschiedene Bücher von Frau Dr. Sattler, die die Linkshänder-Beratungsstelle in München leitet, u. a. „Das linkshändige Kind in der Grundschule“. Es lohnt sich vielleicht, es zumindest auszuleihen, wenn nicht gar es zu kaufen.

Viele Grüße
Christa

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Hallo,

habe auch einen linkser als Sohn, das hat sich in der Schule rel. problemlos von selbst geregelt. Füller waren ihm allerdings nie gute Freunde. Kugelschreiber und Bleistifte gingen besser.
Inzwischen, Klasse 11, ist seine Handschrift so „gut“, dass auch ich sie lesen kann, nicht mehr nur die Lehrer.
Kurz: das klappt auch ohne Sonderprogramm. Man wächst mit seinen Problemen, vor allem in dem Alter.

Gruß, Paran

Hallo,

bei uns gab es in der ersten Klasse ein Linkshänder-Seminar an dem die Kinder teilnahmen und parallel dazu die Lehrer geschult wurden. Da es mein Kind nicht betraf, weiss ich leider nicht wer das war, aber vielleicht lässt sich das ergoggeln und Du kannst es dem Schulleiter oder Klassenlehrer vorschlagen.

Es ist in der Tat so, dass Linkshänder eine ganz andere Strichführung haben als Rechtshänder und das muss auch so gefördert und respektiert werden. Was den Füller betrifft, so kannst Du mit dem Klassenlehrer sprechen, ob nicht ein Tintenroller erlaubt ist. Ist zwar etwas anders als mit einem Füller zu schreiben, aber es gibt inzwischen sehr gute (und günstige) Roller, die speziell für Schreibanfänger sind (mit etwas mehr Widerstand als die üblichen Roller) und mit schnell trocknender Tinte, was für Linkshänder sehr wichtig ist, damit sie sich nicht ein verkrampfte Handhaltung angewöhnen.

Die Haltung der Lehrerin finde ich übrigends schrecklich!

Viele Grüße

Vielen Dank Euch nochmal für die unterschiedlichen Antworte.!Es zeigt ja auch ,dass ganz unterschiedliche Auffassungen vorherrschen.
Ich hätte für Chilis Beitrag auch gern ein Sternchen gegeben, ging aber iwie nicht.

LG Sylvia

Ich bin Linkshänder und mein einziges Problem in der Schule war, dass man versucht hat mich auf Rechtshändigkeit umzulernen. Aber mein Dickkopf hat sich durchgesetzt und hatte des weiteren keine Probleme. Wenn man eine recht Dünne Feder am Füller hat, trocknet die Tinte schnell genug, als dass es keine Probleme mit verschmieren gibt. Bei einewm Bleistift ist das deutlich schlimmer (hatte in der Grundschule immer mit Graphit verschmierte Hände und grau gefärbte Hefte
Das „drücken“ der Feder ist auch kein Problem. Bei einer leicht geneigten Schrift (wie sie in der Schreibschrift eh schnell ist) Ist das kein Problem. Und zum E zurück zu kommen. Ich male ein horizontal gespiegeltes „L“ und dann die zwei unteren Striche von rechts nach links.

Ach ja und zuletzt ein guter Rat: Keinen Stress deswegen schieben. Die eigene Schriftweise zu entdecken dauert ein wenig. (Bei mir bis zur fünften Klasse) Man kann nur helfen oder im Weg stehen (dann dauerts länger, wie bei mir), aber irgendwann klappts einfach. (Ich schleppe noch ein bisschen ein Problem mit der Rechtschreibung vor mich her, aber das liegt eher daran das ich beim Schreiben immer darauf achten musste das mich niemand sieht, oder schnell die Hand wechseln) (Ach ja, das war 1995)

Danke für den Tipp mit der dünnen Feder!!! Kann kein Sternchen mehr vergeben.

LG Sylvia

PS mit Belistift geht eigtl jetzt ganz gut, weil wir schon drauf achten, dass das Blatt etwas gedreht ist.

Man muss natürlich die üblichen Probleme mit dünnen Federn beachten, die sind empfindlicher und kratzen schneller, geben dafür aber auch einfacher ein schönes Schriftbild. Bei Schreibanfängern ist der Einstieg mit einer ganz dünnen Feder nicht die beste Wahl, aber man kann sich ja langsam steigern.