Linkspartei und Drogen

Hallo,

darüber kann man vielleicht noch streiten. Ich denke bei Drogen immer an etwas, das die Zurechnungsfähigkeit beeinträchtigt, was bei normalem Tabak ja eigentlich nicht der Fall ist. (Bin kein Raucher)
Das ist aber vielleicht eher eine Frage für das Medizin- oder Suchtbrett.

Viele Grüße
Torsten

Fehlt nur noch, dass sie fordern, dass der Staat in
Drogengeschäft einsteigt.

hallo r.,

so aberwitzig das klingen mag, aber das ist in wirklichkeit die einzige lösung des problems.

grenzen wir das problem zuerst ein:

  1. ich habe kein problem damit, daß sich andere zu tode saufen, rauchen, spritzen und schnüffeln. sie sollen nur nicht die versicherung damit belasten, bei der ich mitglied bin.

  2. für drogen gilt: die nachfrage ist unendlich hoch und das angebot unendlich gering. daher ist der preis unverschämt hoch.

  3. süchtige menschen tun alles, aber wirklich alles, um an ihren stoff zu gelangen (daher: sucht). da ihr legal erwirtschaftetes geld meistens nicht ausreicht, um die unverschämten preise zu bezahlen, gehen sie andere wege, um an geld zu kommen. namentlich: raub, diebstahl, mord einerseits und prositution andererseits. darüberhinaus ist es jenen süchtigen ohnehin egal, wenn zu den drogendelikten noch ein paar andere dazukommen. sie haben nichts zu verlieren.

  4. mir ist es nicht egal, wenn ich beraubt, bestohlen und ermordet werde, damit andere zu ihrem stoff gelangen.

  5. mir ist es auch nicht egal, daß prostituierte dort sichtbar herumstehen, wo ich mich aufhalte.

  6. mir ist auch nicht gleichgültig, wenn die organisierte internationale kriminalität sich auf dinge wie schutzgelderpressung und frauenhandel einläßt, daß die polizei ausgelacht wird und der staat dasteht wie ein begossener pudel.

fazit: würde der staat den drogendealer machen, wäre der preis im keller. man müßte sämtliche drogen auf staatlichen plantagen anbauen und völlig gratis an die süchtigen verteilen. alle probleme 1-6 wären mit einem streich gelöst!

eine „freigabe“ halte ich dagegen für fahrlässig und für puren rauschwahn irgendwelcher hobbykiffer.

gruß
dataf0x

Hallo Simon,

nun wirst Du wohl kaum - leider finde ich keinen Link dazu - bestreiten wollen, dass bei den Grünen darüber diskutiert wurde, dass gleichgeschlechtlicher Verkehr mit Minderjährigen männlichen Personen erlaubt werden sollte. Diese von einem landesverband aufgestellte Forderung wurde seinerzeit von „Ich bin ja so empört“ unterstützt.

Das Thema ging nach Protesten - auch aus Reihen der Grünen - vor allem aber anderen Parteien unter. Nochmals, es war vor der Bundestagswahl und vor dem Eintritt der Grünen in die Regierung. Aber eine Forderung auf einem Parteitag.

Grüsse Günter

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Fehlt nur noch, dass sie fordern, dass der Staat in
Drogengeschäft einsteigt.

Dann gäbe es endlich mal weniger Drogentote.
Die Schweiz hat mit der staatlichen Überwachung der Abgabe von
harten Drogen recht gute Erfahrungen dahingehend gemacht, um
genau zu sein in den 5 Folgejahren nach der „Legalisierung“
(das trifft es ja nicht komplett, aber das würde hier wohl zu
weit führen) die Zahl der Drogentoten locker flockig halbiert.
Finde ich gar nicht so wenig erstrebenswert ehrlich gesagt.

Hallo,

unsere Soldaten verteidigen derzeit in Afghanistan die Bauern, die dort Drogen anbauen, während die Drogendealer dann bei uns im Lande bekämpft werden. Man sollte dies zur Kenntnis nehmen und sich seine Gedanken machen, weshalb deutsche Soldaten den Drogenanbau derzeit schützen müssen statt dass man endlich Wege findet, dem Volk auch ohne Drogenanbau zu helfen.

Grüsse Günter

Oh, kiffst Du Mineralöl? :smile:)
hallo MF.
nein, ich weiß schon, was Du sagen wolltest. Aber beri der Satzstellung konnt ich mich nicht zuückhalten.:smile:
Es wird immer von alkohol gesprochen.
Hier nur ein kurzer Einwand: auch Alkohol ist eine sehr gefährliche Dtoge. doch zum Unterschied zu allen Rauschgiften ist Alkohol in geringen Mengen gesund. Es gibt kein Rauschgift, dass nicht auch in geringen Mengen mehr oder weniger gesundheitsschädigend ist - auch Hasch.
Ich muss dazu sagen, dass an mir die Alkoholindustrie pleite gehen würde. Doch einen guten Wein (rot) oder mal ein Bier ist ein Genuss. Und das ohne jede Reue. Canabis wurde erst wieder festgestellt, schadet selbst in geringen Dosen.
Und von Tabak brauchen wir nicht zu sprechen. Der ist wohl „anerkannt“ schädlich.
Grüße
Babalou

leider ist die Diskussion…
wie schon vermutet in die falsche Richtung gelaufen.
Der Sinn dieser Nachricht war nicht eine Diskussion über die Schädlichkeit von Rauschgiften zu entfachen - das haben wir hier schon öfters und das ohne Ergebnis - sondern ob eine Partei richtig handelt, wenn sie etwas fördern will, das allgemein bekannt als extrem schädlich für die Volksgesundheit ist.
Klar würde der Staat eine Menge Geld einheimsen. Klar konsumieren auch jetzt schon einige Politiker weiche und harte Drogen. Und ebenfalls bin ich überzeugt, dass in der Regierung der eine oder andere von der Drogenmafia bezahlte Politiker sitzt und eine effektive Bekämpfung verhindert.
Doch das alles ist kein Grund, ein Verbrechen zu tollerieren, zu fördern.
Um es noch härter zu sagen: wenn man Geschlechtsverkehr mit Kindern erlaubt, dann sinkt die Zahl der Anklagen wegen Sex mit Kindern. Doch ob das dann der richtige Weg ist?
Grüße
Babalou

fazit: würde der staat den drogendealer machen, wäre der preis
im keller. man müßte sämtliche drogen auf staatlichen
plantagen anbauen und völlig gratis an die süchtigen
verteilen. alle probleme 1-6 wären mit einem streich gelöst!

Das wird die Bauern bestimmt überaus freuen, und der Staat weiß endlich, wie er sein überflüssiges Geld los wird.

Die Linksparteien
Es ist das generelle Problem sozialistischer Parteien in der Bundesrepublik.
Wer sozialistisch wählen will, kann dies hier ausschließlich in Verbindung mit Pazifismus, Feminismus, multikulturellen Bestrebungen und Förderung der Verwahrlosung der Gesellschaft. Damit versprechen sich die betreffenden Parteien schätzungsweise ein breites Wählerspektrum - ich halte es für einen Holzweg.

Ostlandreiter

Das wird die Bauern bestimmt überaus freuen, und der Staat
weiß endlich, wie er sein überflüssiges Geld los wird.

du willst also eine freigabe aller drogen?

gruß
dataf0x

allgemein bekannt als extrem schädlich für die Volksgesundheit

Alkoholtote jährlich 42.000
Nikotintote jährlich 143.000
Tote durch Passivrauchen pro Jahr 4.400
Säuglingstod durch Passivrauchen jährlich 1.500 Säuglinge

die alktoten könnte man unter „volksgesundheit“ subsumieren (wer das wort mag - ich mag es nicht. ich bin für selbstbestimmung in sachen gesundheit, aber auch, was versicherungsschutz angeht.)

aber die rauchtoten sind zu einem erheblichen teil keine selbsttötungen sondern durch andere menschen getötete. es sterben also völlig unbeteiligte, weil sie gezwungen sind, rauch zu inhalieren.

dagegen macht sich folgendes recht harmlos aus:

Herointote 2003: 1477

dazu vergleichend:

Verkehrstote 2004: 5844

fünfmal soviele menschen sterben im straßenverkehr als durch heroin. darunter zählen auch jene, die unverschuldet durch andere getötet wurden, während niemand dazu gezwungen wird, sich eine nadel in den arm zu rammen.

bevor man von volksgesundheit redet, sollte man etwas gegen körperverletzung und körperverletzung mit todesfolge durch rauchen und betrunken autofahren tun.

gruß
dataf0x

ps

http://www.hls-online.org/todesfaelle.html
http://www.mvregio.de/nachrichten_d/2833.html

Hi,

nun wirst Du wohl kaum - leider finde ich keinen Link dazu -
bestreiten wollen,

ich will das nicht bestreiten, ich will etwas darüber nachlesen. Du findest keinen Link, vielleicht findet das jemand anderes, wenn du mehr Infos dazu gibst.

dass bei den Grünen darüber diskutiert
wurde, dass gleichgeschlechtlicher Verkehr mit Minderjährigen
männlichen Personen erlaubt werden sollte.

Was ist „bei den Grünen“? Namen, Personen, Gremien?

Diese von einem landesverband

Von welchem?

aufgestellte Forderung wurde seinerzeit

Wann war das ungefähr?

von „Ich bin ja so empört“

Wen meinst du damit?

Nochmals, es war vor der Bundestagswahl

vor welcher?

und vor dem Eintritt der Grünen in die
Regierung.

Also vor der ersten rot-grünen Legislaturperiode?

Aber eine Forderung auf einem Parteitag.

Wie geaagt, auf welchem?

Und: kann man aus dieser Forderung, die nach deinem eigenen Bericht nach Protestetn untergegangen sein soll, die Behauptung aufstellen, „die Grünen“ würden dies befürworten?

Gruß

Sancho

Hallo Babalou,

das ist ein sehr guter Ansatz,um die „Beschaffungskriminalität“ und auch andere „Auswirkungen“ des Drogenkonsumes zu bekämpfen…
Wenn die „Mehrtausend-Prozentigen“ Gewinnmargen für die Drogendealer
(und Hintermänner) nämlich wegfallen,ist das Drogengeschäft ziemlich schnell „Tod“…
Es geht hier nämlich um einen „Milliarden €-Markt“ in dem nicht nur der
„Kleine Dealer“ an der Ecke verwickelt ist…der hat nämlich nicht den „Koffer voll Geld“ zum Einkaufen im „Goldenen Dreieck“…
An der ganzen Sache „Verdienen“ auch renommierte „Herrschaften“ was…
sonst wären ja „Gewisse Leute“ nicht so vehement gegen die Freigabe…

mfg

Frank

Endlich ein Punkt wo der Haufen ganz auf meiner…
…Linie liegt!

Hallo Babalaraimund,

auch wenn es für dich als älteren Semester schwer vorstellbar, ja ein Kulturschock sein mag:

Es ist m.E. die beste Lösung um das Problem, bzw. dessen Nebenerscheinungen inden Griff zu bekommen.

Fakt ist, dass man nahezu jede Droge überall bekommen kann.
Fakt ist, dass die Nachfrage da ist.
Fakt ist, dass einige wenige damit fett Kohle verdienen. Und werden die aus dem Verkehr gezogen, kommen neue nach.
Fakt ist, dass der Staat Milliarden in der Bekämpfung nahezu wirkungslos verpulvert
Fakt ist, dass Drogen Löcher in die Krankenkassenhaushaltereissen.
Fakt ist, dass die meisten Drogentoten dadurch sterben, dass die Rauschgifte undosierbar oder giftig verschnitten sind.

Wie also diesen „Krieg“ gewinnen? Mit wirkungsloser Drogenbekämpfung wie bisher? (Wo der Etat nur des Cali-Kartells höher liegt als der der DEA?) Bitte - wer glaubt an so was?

Der einzige Grund warum es keine Legalisierung gegeben hat bisher ist der Aufschrei derjenigen, die sich nicht wirklich mit der Sache befassen. Und das ist eine große Mehrheit hier im Lande.

Dabei wäre es warscheinlich sinnvoller Drogen kontrolliert zu verkaufen.

  • gleichbleibende Qualität macht das Zeug dosierbarer
  • Über Steuereinnahmen könnten Kosten für Ausstiegswillige finanziert werden (wahrscheinlich weit mehr?)
  • Die jetzt sinnlos verpulverte Bekämpfung, könnte in die (im übrigen von der Linkspartei laut deinem Artikel geforderte) Aufklärung fließen
  • Dem illegalen Drogenhandel würde der Boden/die Einnahmequelle entzogen.

Gegen eine Freigabe muss man vor allem sein, wenn man damit jetzt sein Geld verdient…

Gruß Ivo