Hallo Günter!
Ich hoffe nicht, dass das Schlechtreden anderer Parteien ausser der CDU tatsächlich dem ganzen Wahlkampfkonzept Deiner Partei entspricht. Ein paar eigene Inhalte sollten stets im Vordergrund stehen!
Zu dem Versuch, mittels der Diskussion über die Freigabe von Drogen hier auf Stammtischniveau „Politik zu machen“, sei der Vollständigkeit noch folgendes hinzugefügt:
Ich halte persönlich überhaupt nichts von Drogen, welche gravierende Persönlichkeitsveränderungen zur Folge haben. Dazu gehören ebenso die weichen Drogen wie THC und Alkohol, als selbstverständlich alle harten Drogen.
In meinem privaten Umfeld meide ich Menschen, welche Drogen konsumieren (also jetzt reden wir über weiche Drogen, harte sowieso). Ich finde aber einen kontrollverlustigen Alkoholiker nicht minder unangenehm oder bedrohlich als einen Canabis-Konsumenten.
Also wie Du lehne ich Drogen ab. Und ich finde hässlich, was sie aus Menschen machen können.
Aber: Innerhalb der Diskussion kann man auch als Gegner von Drogen intelligente Argumente FÜR und GEGEN die Freigabe finden.
Persönlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch, welcher Drogen konsumieren möchte dies auch früher oder später tun wird. Durch das Verbot ist die Beschaffung nicht sonderlich erschwert. Allerdings wäre es bei einer Freigabe nicht mehr interessant für die Verteiler, bislang DrogenUNabhängige mit ihren Waren zu belästigen. D.h. es würde keine Dealer mehr geben, welche des Nächtens durch Discotheken auf der Suche nach neuen (wohlmöglich angetrunkenen) jugendlichen Neukonsumenten sind.
Viele Drogenabhängige kommen zu einem späteren Zeitpunkt der Sucht, wenn Sonderrabatte und Vorzugsbehandlung beim Dealer erloschen sind, in die Beschaffungsnotlage. Nicht selten führt der Weg in die Prostitution und/oder Kriminalität. Dies ist zwangsläufig mit einer Zerstörung/Minderung des Selbstwertgefühls verbunden - ein Ausstieg aus der Sucht ist erheblich erschwert. Denn die Drogen lindern hier die neue persönliche Realität/Kriese. Auch dies sind die Nebenwirkungen von einem Drogenverbot.
Ein weiteres Argument (welches ich persönlich für etwas schwach halte) wäre, dass über eine Freigabe „der Reiz des Verbotenen“ an Drogen verloren ginge und somit das Interesse am Erstkonsum verloren geht.
Dies sind intelligente Argumente, und bei weitem nicht geeignet, um das Ansehen einer Partei zu schädigen. Vielleicht schaust Du sie Dir erst einmal an und überlegst, bevor Du sie pauschal ablehnst.
Und: Wer gegen Kanabiskonsum „brüllt“, muss beim Alkohol in die gleiche Kerbe schlagen. Alles andere ist unschlüssig.
Meiner Meinung geht es aber doch auch alles anders: Durch die umfangreichen Maßnahmen in Form von intelligenten Kampagnen, Neuverordnungen und Aufklärung gegen das Rauchen ist die Zahl der Konsumenten zurück gegangen. Man kann also auch mit ein bisschen Nachdenken etwas erreichen. Und vor allem durch Handlung. Nicht aber durch Stammtischparolen.
Mit bestem Gruß
Patrick