Wie kommst du zu der Reihenfolge?
aus den Aufgaben und der Verfügbarkeit der genannten
Organistionen heraus.
Keine dieser Organisationen ist für die direkte Bekämpfung eines Super-GAUs am Reaktor ausgebildet. Schon mal bei ner ABC-Übung des THW gewesen? Da wird ein Szenario wie z.B. ein umgekippter LKW mit radioaktiver Ladung durchgespielt, wo dann das Fahrzeug und Personen zu Dekontaminieren sind. Das ist Größenordnungsmäßig doch etwas leicht anderes.
Und genau das wird bei einem GAU auch vernünftigerweise ihre Hauptaufgabe sein: Menschen retten. Und das heißt die Leute schnellstmöglich zu evakuieren, zu dekontaminieren, zu versorgen und unterzubringen. Im Extremfall musst du vielleicht 2-3 Mio Menschen so versorgen. Damit allein werden wir so oder so schon überfordert sein.
Nun, hier unterstelle ich einfach, dass die Mitglieder einer
Hilfsorganisation helfen wollen
Sicher wollen sie das, aber nicht um jeden Preis.
- gerade bei der
Feuerwehr ist eine gewisse Gefahr ja die Regel und den
Feuerwehrleuten bekannt. Aber du hast Recht, möglicherweise
ist das ein bisschen zu idealistisch gedacht
Die Gefahr eines Feuerwehrmanns ist im Einsatz fast immer überschaubar, das zeigt ja auch die sehr geringe Zahl an Todesfällen bei deren Einsätzen. Dort weiß ich als Feuerwehrmann, dass ich den Einsatz zu 99,99% ohne Schäden überleben werde.
Der Einsatz direkt am Reaktor nach einem Super-GAU dagegen ist schon praktisch ein Todesurteil oder eine Garantie für eine tödliche Krankheit wie Krebs. Dort weiß ich, dass ich den Einsatz zu 90% dagegen nicht oder nur mit teils schweren mittel- bis langfristigen Schäden überleben werde.
Ich halte es in der Tat für idealistisch, die Bereitschaft zu helfen in beiden Fällen ähnlich hoch einzuschätzen.
Als Bergwachtler kann ich dir z.B. sagen, dass wenn du in den Alpen beispielsweise unter eine Lawine kommst, dann steigt auch kein Bergretter in einen lawinengefährdeten Hang ein, nur um zu dir kommen und dich zu retten. Einfach, weil die Sicherheit der Retter im Vordergrund steht - erst wenn die gewährleistet oder das Risiko zumindest vertretbar ist, dann kommt der Verunfallte dran.