Literatur ohne Liguistik - wo studieren?

Ja: ein weiterer Fall für die Studienberatung. Aber ich wäre jedem sehr verbunden, der abgesehen von Verweisen auf die gängigen Studienwahlsuchportale etwas dazu sagen kann, wo es einen auf meine scheinbare Unentschlossenheit zugeschnittenen Studiengang gibt.

Sowohl kreatives als auch essayistisches Schreiben sind essentiell für mich, aber ich möchte nicht auf eine wissenschaftlich betrachtende Ausbildung verzichten.
An einem Studium der Literaturwissenschaft stört mich wiederum der sprachwissenschaftliche Anteil.
Ich möchte weder Journalist noch freischaffender Autor werden (selbst dann würde ein rein „handwerkliches“ Studium nicht ausreichen), aber dies auch nicht ausschließen. Am wichtigsten ist mir der Umgang mit Literatur, das Verlagswesen in seiner Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten damit reizt mich daher, aber noch könnte ich mich nicht zwischen Lektorat und Gestaltung (Cover, Schriftsetzung) entscheiden. Ich bin überzeugt, dass es sinnvoll ist, ein Studium zu wählen, das mich nicht auf einen bestimmten Beruf hin ausbildet, sondern eines, das meine Interessen vertieft und mir Anwendungsbereiche nach und nach aufzeigt.
Obwohl meine Priorität klar auf dem schriftlichen Ausdruck liegt, ergibt sie sich doch vor allem aus dem ihm innewohnenden Gegensatz zum Außersprachlichen. Medienwissenschaft interessiert mich daher in ihren Berührungspunkten mit der Literaturwissenschaft und dem daraus folgenden Diskurs: Film oder Literatur, Bild oder Sprache, Vereinigung im Theater?
Zusätzlich lässt sich ein starkes Interesse für Philosophie nicht ausklammern, allerdings vor allem dann, wenn sie sich literarisch äußert.

Wer überhaupt eine Meinung dazu hat, wird wohl sagen: Hildesheim! Aber das alles auch noch in einer Stadt, in der man gut betreut wird, die trotzdem auch als Stadt etwas hergibt. Ich hätte mir Leipzig denken können, wenn das Studierendenranking nicht so erschreckend wäre.

Hallo Falzkante!

* Ein Studium der Literaturwissenschaft ohne ein Studium von linguistischen Fächern zu wünschen kommt mir ein wenig so vor, wie wenn man Physik ohne mathematische Fächer zu studieren wünscht. Ein Großteil literaturwissenschaftlicher Ausdrücke ist definiert mit linguistischen Ausdrücken. Zwar wird ein Gebrauch vieler der hiefür verwendeten linguistischen Ausdrücke in einer Ausbildung vor einem Studium eingeübt, jedoch meist nur hinsichtlich typischer, einfach anwendbarer Fälle, sodass eine Klarheit der Ausdrücke häufig nicht großartig problematisiert wird. Bei literarischen Texten ist eine Klarheit jedoch häufig nicht mehr gegeben. Aber vielleicht steht es ja mit der praktischen Seite des Studiums anders…
* Ich weiß, dass es an der Uni Wien ein Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft gibt - mit, soweit ich den Studienplan in Erinnerung habe, fast keinen linguistischen Lehrveranstaltungen: http://complit.univie.ac.at/
* Über Leipzig haben wir an der Uni auch schon mal im Rahmen eines Seminars diskutiert - Prinzipiell ging es dabei um die Frage, ob Schreiben literarischer Texte als Fertigkeit erlernt werden kann. Damals hieß es noch, es war ca. 2005, dass es beträchtliche Erfolge gibt - spezieller: Dass Abgänger mit bedeutend höherer Wahrscheinlichkeit „literarischen Ruhm“ erreichen…

Liebe Grüße, Christian

kann leider nicht weiterhelfen

hallo falzkante, leider kann ich ihnen bei ihrer anfrage gar nicht weiterhelfen. trotzdem viel glück und ein schönes osterfest wünscht ihnen sybille

Hallo Christian,
danke, der hinweis auf die uni wien ist sehr interessant. Ich werde es nicht aufgeben, ein Studium ohne sprachwissenschaftlichen anteil zu suchen. Die schlechten ranking ergebnisse für leipzig bezogen sich auf germanistik, habe ich nicht klar formuliert.

Liebe Grüße,

Florian

Hallo falzkante,
ich studiere in der Uni Heidelberg Literatur als zweites Hauptfach im Institut für Deutsch als Fremdsprache; die Kuntgeschichte als 1.HF;
Wie du siehst, keine Sprachwissenschaft ist dabei.
Mit freundlichen Grüßen
Natalia