Literaturhinweise zu Sand- oder Glasstrahlen

Hallo zusammen,

zur Zeit schreibe ich gerade meine Abschlussarbeit über Glasstrahlen (Mikroglasstrahlen) und leider finde ich keine Theorie bzw. Bücher zu diesem Thema. Kann mir jmd. sagen wo ich Literatur dazu finde bzw. den Titel einer Publikation oder eines Buches nennen?

Vielen DAnk für eure Mithilfe

Grüße

Hallo Student,

ich kenne diese Begriffe nur als handwerkliche Möglichkeit, Oberflächen zu reinigen, also mit Sand bzw. Glasgranulat.

Wenn dies gemeint ist, ist das Brett „Handwerk“ besser geeignet.

Oder Du erklärst was Du gemeint hast.

Gruß Volker

Hallo,

wir beide hatten hier bei w-w-w schon einmal das Vergnügen.

Ich finde es äußerst cool, wenn du gerade deine Abschlußarbeit über Glasstrahlen schreibst

zur Zeit schreibe ich gerade meine Abschlussarbeit über
Glasstrahlen (Mikroglasstrahlen) und leider finde ich keine

und bisher nach deinen Worten noch keine: „Theorie bzw. Bücher zu diesem Thema“ benötigt hast. G R A T U L A T I O N.

Wenn du die bisher nicht benötigt hast, brauchst du sie auch jetzt nicht mehr.
Du hast sicher selber so viele Erkenntnisse gewonnen, daß du diese als eigenen Block hinstellen kannst an dem die bisherigen Theorien sich erst einmal messen sollen!

Häufig ist es umgekehrt: spärlichste neue Erkenntnisse und ein Rattenschwanz von uralten Literaturstellen. Meist werden nach Georg Christoph Lichtenberg: Bücher aus Büchern geschrieben.

Du hast etwa Eigenes auf die Beine gestellt!

Wenn dein Professor nicht Vorurteile zum Thema hat die du belegen solltest, dann bleibe fest bei deinen selbständig erworbenen Resultaten und entwickle eigene Theorien.

Viel Erfolg wünscht

watergolf

Wenn dein Professor nicht Vorurteile zum Thema hat die du
belegen solltest, dann bleibe fest bei deinen selbständig
erworbenen Resultaten und entwickle eigene Theorien.

Hallo watergolf,

du weisst hoffentlich, wie gefährlich dieser Rat im realen Uni-Betrieb ist? Ich habe das auch so gehalten (und bin überzeugt, dass es eigentlich das Richtige ist), aber ein Assistent hat mich mal dringend dazu aufgefordert, das zu lassen: „Jemand, der eine eigene Argumentation entwickelt, macht uns ein Vielfaches an Arbeit, da wir ja nachprüfen müssen, ob das stimmt - wenn dagegen bloss das abgeschrieben wird, was seit vielen Jahren kursiert, brauchen wir bloss einen Haken dran machen.“ Natürlich war diese Aufforderung eher inoffiziell.

Gruss Reinhard

o.O

Ist das dein Ernst?!

Also bei uns wird bei jeder Abschlussarbeit erwartet, dass der Kandidat eine eigene Forschungsarbeit abliefert und nach Möglichkeit mit entsprechend eigenen Argumenten und Hypothesen unterlegt.

Die Hypothese bzw. Argumentation muss natürlich nach Occhams Razor sinnvoll sein und nicht gegen gängige Physik verstoßen, aber wer einfach nur abschreibt, was andere sich gedacht haben wird in den Naturwissenschaften auf die Nase fallen.

Hallo Reinhard,

ich bin da völlig deiner Meinung. Es menschelt überall, gerade in der Wissenschaft.

Ich las einmal eine Dissertation durch. Der Wissenschaftler kam mit seinen Untersuchungen zu Ergebnissen, die einer herrschenden Lehrmeinung widersprachen. Er deutete dies auch ganz zurückhaltend in wenigen Nebensätzen an und machte am Schluß in der Zusammenfassung wieder den Kotau vor dieser Lehrmeinung.
Sein Doktorvater (oder seine Doktormutter, das weiß ich nicht mehr genau), war sicher ein/e glühende/r Vertreter/in der Lehrmeinung.

Ich kenne in Deutschland nur einen einzigen Professor der offen gegen diese Lehrmeinung anstinkt. Er wurde nach seiner einschlägigen Veröffentlichung von mehreren Kollegen in unwissenschaftlicher Art und Weise wegen dieser Meinung öffentlich in der gleichen Zeitschrift abgekanzelt.
Man darf auch nicht vergessen, daß in der Forschung manchmal sog. „Drittmittel“ auf dem Spiel stehen wenn man nicht das jeweils gewünschte Ergebnis liefert.

Viele Grüße

watergolf

Ist das dein Ernst?!

Selbstverständlich. Ein von mir selbst ausgearbeiteter Beweis (den „üblichen“ hatte ich wegen Abwesenheit einfach nicht, sonst hätte ich mir die Mühe vielleicht auch nicht gemacht), hat mich und den Assistenten über mehrere Monate beschäftigt und zahlreiche Arbeitsstunden gekostet, weil er zunächst einfach als falsch benotet worden war. Immerhin war man noch so fair, mich dazu anzuhören, nachdem ich dagegen protestiert hatte, ist ja auch keineswegs selbstverständlich. Ich konnte auch nach etwa 3 Monaten beweisen, dass mein Beweis widerspruchsfrei war, abschliessend hiess es dann: „Sie bekommen ihre Note - aber wenn Sie hier weiterkommen wollen, rate ich Ihnen dringend, Ihren alternativen Beweis an niemanden weiterzugeben, damit er hier nicht ins Kursieren gerät und den Betrieb aufhält“. Das ist ein annähernd wörtliches Zitat. Übrigens war mein Beweis kürzer als der offizielle.

Ein Hoch auf die Freiheit der Wissenschaft. Ich habe aber auch gerade aus diesem Vorgang einiges gelernt, wenn auch nichts Mathematisches/Physikalisches.

Aber es schadet ja nicht, wenn es auch Leute gibt, die blauäugig an das Gute im Allgemeinen glauben. Eigentlich lohnt es sich auch nicht, so ausführlich auf die Realität einzugehen, die meisten kriegen das auch ganz ohne meine Mithilfe früher oder später mit.

Gruss Reinhard

Na, dann bin ich wirklich froh, in einem Bereich promoviert zu haben, in dem es noch keine Lehrmeinungen gibt und in dem man noch allen Hypothesen, so sie denn vernünftig begründet sind, offen gegenüber steht und sich noch alle mit Freude in die Diskussion stürzen :smile:

1 Like

Moin,

du weisst hoffentlich, wie gefährlich dieser Rat im realen
Uni-Betrieb ist?

das beschreibt aber nur einen Teil dieses Betriebes.
Es gibt durchaus Profs unf Mitarbeiter von Lehrstühlen/Instituten, die dieser Meinung zum Glück nicht anhängen und nach meiner Erfahrung sind das nicht die Institute/Profs, die schlecht sind, bzw. erfolglos.

‚Meine‘ Profs haben auch gerne mal Nebenwege beschritten und oft genug Sachen entdeckt/entwickelt, die sich gerade deswegen von der Masse abhoben.

Aber Betonköpfe gibt es immer und neue Theorien haben es häufig sehr schwer.

Wie was das doch mit den drei Stufen, wie ein Prof auf Neues reagiert?

Völlig unmöglich!
klingt interessant.
hab ich doch immer schon gesagt!!!

Gandalf

Naja Geochemie,

erst ab den 1970er und 1980er Jahren ging es mit ihr aufwärts siehe:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…

Da wartest du erst einmal 100 Jahre ob aus den jetzigen Hypothesen überhaupt jemals Theorien werden und die von dir besungene Offenheit dann eventuell nachläßt.

Der Schritt von einer rein deskriptiven-quantifizierenden Wissenschaft zu einer interpretierenden ist bei Geologie + Chemie gar nicht so lange her.

Naja, ich habe über die Entstehung bestimmter Meteoritentypen promoviert. Das ganze Fachgebiet kann ohnehin erst seit ca. 40 Jahren wirklich effektiv betrieben werden, weil vorher schlicht die Technik fehlte. Insofern gibts da noch viel spannendes zu entdecken und auch noch viel zu diskutieren.

Natürlich ist das Handwerkszeug vor allem die Thermodynamik, wo bestimmte Meinungen recht festgefügt sind, aber das auch aus gutem Grund.


Die Erfahrung zeigt, dass die meisten der Hypothesen, die der Lehrmeinung widersprechen falsch sind. Daraus läßt sich, auch das hat die Geschichte oft genug gezeigt, aber kein allgemeiner Schluss ableiten. Sonst kämen wir ja gar nicht voran. Es bleibt also die gute alte Maxime

„Extraordinary claims require extraordinary evidence“

Die von meinen Vorpostern beschriebene Theorie-Müdigkeit und der Unwille, zumindest zu schauen wie der Kandidat zu seinen Hypothesen kommt, konnte ich im wissenschaftlichen Alltag weder während des Studiums noch während der Promotion erleben.

Im Gegenteil. Grade auf den vielen Tagungen, die man als Promotionsstudent besuchen darf, wird man immer wieder mit der Offenheit für Neues und dem Wunsch nach einer Auseinandersetzung mit den Ideen anderer oder dem Wunsch eigene Ideen zu verteidigen konfrontiert - und das durch alle Nationen, Altergruppen und Lehrpositionen.

Wie was das doch mit den drei Stufen, wie ein Prof auf Neues
reagiert?

Völlig unmöglich!
klingt interessant.
hab ich doch immer schon gesagt!!!

Hallo Gandalf,

das ist ja immer noch ein ziemlich positiver Fall. Besonders in der Medizin ist die Erscheinung ausgeprägt, dass sich neue Erkenntnisse nicht durch Einsicht bzw. Weiterbildung durchsetzen, sondern nur dadurch, dass die Vetreter der alten Vorstellung sterben und die Nachrücker das Neue gelernt haben. Prominentes Beispiel ist Heliobacter: meines Wissens gab es sogar einen Nobelpreis für die Erkenntnis, dass Gastritis meistens eine Infektionskrankheit mit dem Bakterium Heliobacter ist und mit Antibiotika geheilt werden kann, anstatt mit Säurehemmern dauerbehandelt. Aber der Milliardenumsatz mit den Säurehemmern hat dadurch in den nächsten Jahren nicht im geringsten abgenommen, die meisten Ärzte haben die Tatsache der Infektion bis an ihr Lebensende einfach ignoriert.

Gruss Reinhard