Lösung für 'neue Männerfrage' gefunden!

Liebe Ratlose und Verzweifelte,

Ruft ein Mann bei der Polizei an und meldet, er sei von seiner
Frau mißhandelt worden, bekommt er ein „das glauben Sie doch
wohl selber nicht“ zu hören - von einem Platzverbot der Frau
für die Wohnung ganz zu schweigen. Das macht den
Unterschied aus.

Von diesem Grossen Unterschied solltet Ihr unbedingt die Kriminalistinnen und Kriminalisten auf dem Brett „Polizei und Kriminalstatistik“ informieren. Es befindet sich nur ein Brett weiter unter dem hiesigen und stößt einem doch geradezu auf seinen klug gewählten Platz als „Auffangbecken“ für ganz wesentliche Überlegungen von diesem Brett. Auf die dort versammelten Einsatzkräfte kommt es nämlich in Wirklichkeit viel mehr an, wenn es wirklich hart auf hart geht, als auf die hier versammelten Post- Noch- Nichtmehr- Niemals- und Jetzt Erst Recht-Feministinnen. Von ihren marginalisierten Sympathisanten ganz zu schweigen.

Dahingehend jedenfalls haben sich meine Urzeitgene nach eingehender Befragung durch meinen neuzeitlichen Verstand eingelassen. (Echt, bei mir können die miteinander! O.k., manchmal halt, wenn ich sie kognitiv so richtig rannehme.)

Und auf solche Einlassungen ist Verlass, wenn es wirklich hart auf hart geht. Vielleicht ist in dieser Frage, dank eurer Bemühungen, die durchschnittliche Feministin inzwischen weit aufgeklärter, als die durchschnittliche Politesse. Die bittere Wahrheit ist jedoch: auf letztere wird es ankommen, wenn es hart auf hart geht. Obzwar hier nicht geleugnet werden soll, dass der Feminismus seinen Anteil an der Hebung des Kick-Box-Niveaus der deutschen Hausfrau gehabt haben wird, so folgt hieraus jedoch mit Nichten, dass die Feministinnen das vor Ort auch wieder so ohne weiteres bereinigt bekommen werden.

Vielmehr machen sie da eher etwas anderes und scheinen sich, nach meiner Beobachtung, in dieser Frage ganz darauf zu konzentrieren, einer Ausweitung der Frauenerwerbstätigkeit das Wort zu reden, was ich auch im Sinne einer Deliktgelegenheitsverringerungsstrategie für einen ausgesprochen klugen und kriminalpolitisch modernen und wertvollen Beitrag halte. Jedenfalls im Sinne des aktuellen kriminologischen Forschungsstandes. Vielleicht hat es in der DDR weniger Gewalt gegen Männer gegeben, weil die Schwestern damals werktätig waren und sich nicht mit Nebenwidersprüchen herumgeschlagen haben.

Bevor irgendwelche Ostalgiker behaupten, dass hätte womöglich an der klaren Führung durch die Partei der Arbeiterklasse gelegen, und wir diese Platte wieder kriegen, sollte das mal ordentlich erforscht werden, finde ich. Jedenfalls scheint das mit der Erwerbstätigkeit schon ein intuitiv kluger Ansatz zu sein (die Mädels haben nämlich auch ihre Gene! Da mal nichts vormachen lassen, Jungs!)

Und solange in der Öffentlichkeit das Klischee von der Frau,
die nur Opfer, und vom Mann, der nur Täter ist, aufrecht
erhalten wird, ändert sich daran auch nichts.

Das mit der Öffentlichkeit ist schon schwieriger, bei all den Möllemännern und Friedmännern auf dem Board „Inlandspolitik“.

Allerdings teile ich auch nicht euren Pessimismus, wonach sich nichts ändert, solange nicht die Öffentlichkeit den heimischen Übergang von Cat-Fighterinnen zum Mixed-Gender-Wrestling (sorry, das sind Fachbegriffe, die leider, oder Gott sei Dank, im deutschen (noch) keine Entsprechung haben, die aber, so hoffe ich, vielleicht gerade von denen verstanden werden, die sonst nicht so gut englisch können) zur Kenntnis nimmt.

Ich halte für euer Anliegen eine zielgruppenspezifisch focussierte Kommunikationsstrategie für effektiver. (Das mit der Focussierung verstehen übrigens gentheoretisch betrachtet, angeblich Männer sowieso besser. Die Mädels verzetteln sich dagegen öfter, was man immer dann merkt, wenn sie sich mit sowas wie „Ganzheitlichkeit“ rausreden wollen. Aufpassen, Jungs, aufpassen! Die ziehen euch sonst immer wieder über den Tisch!)

Die Focussierung sollte klar bei der relevanten Zielgruppe der einschlägigen Einsatzkräfte ansetzen. Die machen auf so vielen Gebieten eh eher das, was ihrem Weltbild entspricht, so dass ich mir die wirksamsten Effektivitätsgewinne zur Befriedung der von euch so eindrucksvoll geschilderten desaströsen polizeilichen Grosslange wirklich vor allem in dieser Zielgruppe vorstellen kann.

Entwerft ein Seminar aus den vielen Quellen, die ihr hier anführt, für die Polizeiführungsakademie in Münster/Hiltrup und verkauft es denen teuer. Saniert euch auch finanziell damit! Macht ein Profilierungsthema für die Innenminister von Bund und Ländern daraus! Nutzt hemmungslos den Wahlkampf! Zeigt den ganzen PR-Fuzzis, wie man ein Zukunftsthema anpackt.

Versucht, Möllemann zu gewinnen, bevor der sich noch tiefer in der Zielgruppe für seine 18 % Kiste vergreift. Geschlagene Männer als Mobilisierungsreserve für die 18 % stehen dem Liberalismus in Deutschland würdiger zu Gesicht als das Volk, das zur Zeit die liberalen Gästebücher im Internet vollschreibt.

Sagt ihm, ihr hättest die 18 % schon im Sack mit eurem Thema, (ha, wir Männer haben sowas!) lauter garantiert völlig unfaschistische Leute! Sagt das wiederum der Hamm-Brücher, die macht sich da nämlich Sorgen und unterstützt bestimmt Euer Anliegen, weil es zielgruppenhygienisch völlig unbedenklich ist und wird im Interesse eines höheren liberalen Geschmacksempfindens vielleicht sogar über mögliche altfeministische Skrupel zu dem Thema hinwegsehen. (Nur theoretisch, falls sie die so hat, aber … man weis ja nie, da gebe ich euch Recht.)

Achte aber darauf, dass alle wieder richtig genesen sind, bevor der Möllemann die geschlagenen Männer zum Fallschirmspringen mitnimmt. Und seid auch selbst nicht leichtsinnig! Fallschirmspringen ist nämlich nicht in unserem Genprogramm vorgesehen, obwohl das vielleicht so aussieht. Nichts gegen die vielen genetisch getriebenen Flugpioniere damals, aber wir können das wirklich nicht so einfach per Gen! Redet ihm das am besten aus, denn wenn sich einer doch den Fuß verknackst, heißt es am Ende bestimmt, seine Frau habe den Fallschirm falsch gepackt. Und dann ginge am Ende das ganze Elend von vorne los. Und ich glaube, das wollen wir alle nicht.

Und sagt allen, dass ihr diese PR-Tipps, für die man sonst Unsummen bezahlt, (echt, wirklich!) gratis vom wer-weiss-was board „Frauen und Feminismus“ habt. Das wird euch dann keiner glauben, doch ihr werdet diese eherne Wahrheit einsam in euren Herzen tragen. Echte Männer könen sowas, weil das manchmal der Preis ist, den wir für unsere Gene zu zahlen haben; ich weis, ihr werdet es schaffen!

Und ich finde, das wäre ein fairer Deal, um es jetzt gut sein zu lassen. Ein wahrhaft mannhafter Abgang (A pro pos: Fallschirm aber nicht vergessen, wenns doch abwärts gehen muss! Und selber packen!) Es gibt soviel zu tun; packts an, Kopf hoch und durch!

Glückauf!

Thomas

Thomas, Du wirst langsam lästig! (owT)
.

Hallo Thomas,

also, mit Sicherheit wissen außer mir noch einige andere, dass die Polizei grundsätzlich verpflichtet ist, sich um ein Gewaltopfer zu kümmern, auch wenn es männlich ist und egal durch wen es Gewalt erleidet. In meinem Bekanntenkreis habe ich eine Polizeibeamtin, die ich, nachdem ich den Artikel weiter unten las, dazu befragt. Wenn nicht gerade eine Horde pupertierende Jünglinge im Hintergrund am Telefon lachen, kommt ein Streifenwagen und prüft nach.
Vor über 10 Jahren habe ich schon davon gehört, dass häusliche Gewalt durch Frauen gegen ihre Männer nicht selten vorkommt. Und dies wird von Psychologen und Polizei, denen das schon lange nicht mehr fremd ist, sehr ernst genommen.
Ich hatte keine Lust auf den Verfolgungswahn einzelner hier zu reagieren. Aber ich will nicht meine Hand ins Feuer dafür legen, dass geschlagene Männer immer von jeden Polizisten vorurteilsfrei und wohlwollend behandelt werden. Ist doch bekannt, das vergewaltigte Frauen auch schon Vorwürfe von Beamten zu hören bekamen, sie seien selber Schuld an ihrer Misere.
Fazit: Unrecht macht vor niemanden halt. Aber das reicht nicht für eine politische Parolen, weil das Thema superuralt ist.

viele Grüße
Claudia