Lötkolben nimmt kein Lötzinn an

Guten Morgen,

ich habe einen Lötkolben Ersa Tip 260 mit „Bleistiftspitze“. Leider kann ich damit nur sehr schwer vernünftig löten, da die Spitze praktisch kein Lötzinn annimmt. Es perlt an irgendwelchen Stellen, nur nicht an der Spitze. Das auch bei neuen Lötspitzen (vom Fachhandel, Reichelt) nach kurzer Zeit, ja praktisch sofort. Ich putze die Spitze beim Löten immer mit feuchtem Tuch oder mit einem „Lötspitzen-Reiniger“, Lead free Tip Tinner LT-1 von edsyn - kein Erfolg.
Woran kann das liegen?

Danke, Laika

Hallo,

Nimmt die Lötspitze auch „in der freien Luft“ kein Lötzinn an, oder nur, wenn Du zwei Dinge verlöten willst?

Wenn auch das schmelzen „in der freien Luft“ nicht funktioniert, deutet für mich auf ungenügende Temperatur für das benutzte Lötzinn hin bzw. ungeeignetes Lötzinn.

Ich frage ganz gerade heraus, ohne Dich mit der Frage diskreditieren zu wollen (einfach aus der Erfahrung als gelernter Elektroniker, der mindestens zwei Dutzend Menschen das richtige Löten beigebracht hat): Du weißt wie man lötet und hast schon Erfahrung damit gemacht?

Grüße
Pierre

Das ist gut.

Kenn ich nicht.

Lötspitzen sind vereisent, darunter ist dann das Kupfer. Beides sollte mit normelem Lötzinn problemlos bentzbar sein, wenn sich keine Oxydschicht darauf befindet.
Ich benutze regelmäßig nur einen feuchten Schwamm und ab und zu einmal einen Salmiakstein.

Hast du bleifreies Lot? Das ist immer etwas eklig.
Ich (alte Umweltsau) benutze immer noch bleihaltiges Lot mit Flussmittelseele und habe noch nie Probleme gehabt. Dass eine neue oder halbwegs neue Spitze nicht mit Lot benetzbar ist, kann ich mir so gar nicht vorstellen. Verhunzte Lötspitzen kann man mit o.g. Salmiakstein wieder nutzbar machen. Wenn die Eisenschicht weg ist, löst das Lötzinn Kupfer aus der Spitze heraus und sie wird „narbig“ - die ist dann nicht mehr zu retten.

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Du weiß aber schon, dass du Geräte, die RohS-konform sind, nicht verbleit löten darfst?

Und das feuchte Tuch ist mit destilliertem Wasser zu benetzen.

Hallo!

Bitte sag mal was zu deinem Zinn.
Was steht da drauf ? Hat es eine Flussmittelseele drin (wäre ein Wunder wenn nicht).
ideal wäre immer das klassische Elektroniklot 40/60 mit 60 % Zinnanteil.

Was lötest Du so, was für Bauteile ? Ich frage, weil der Kolben ja nur 16 W hat und damit die Hitze nur für kleine Lötstellen ausreicht, bei großen Stücken, Bleche oder nur eine etwas größere Kupferfläche auf Platinen sinkt die Spitzentemperatur ab und es schmilzt nicht mehr auf, es kleckst.

Aber das die Spitze angeblich kein Zinn annimmt obwohl sie verzinnt ist und du sie sogar säuberst ? Selbst beim angesprochenen Reinzinn ( also bleifrei !) kann man damit löten. Es neigt aber zum Klecksen und „Nichtwollen“ insbesondere bei ungeübter Hand.

Hast du sie kalte Spitze mal mit einer sehr feinen Stahlwolle (von Topfreinigern ohne Seifenanteil) abgewischt, dann aufgeheizt und einen Tropfen Zinn daran aufgeschmolzen und das Zinn dann mit leicht feuchtem Schwämmchen verrieben ? Danach müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn sie dann nicht lötet.

Das auf allen übrigen Stellen der Hülse (nicht Spitze) Zinn nur abperlt ist so, dort wirkt es abstoßend, es kann nur abperlen und nicht verlaufen wie auf der verzinnten Spitze.

Nur eine „dumme“ Frage, die Spitze ist richtig auf den Kolben aufgesteckt, ganz drauf geschoben?

MfG
duck313

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Ersadur hat einen anderen Aufbau:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6a/Ersadur.svg

Wenn man diese Lötspitzen lange Zeit nicht verwendet und zusätzlich auch noch die Temperatur mangels Regelung zu hoch ist, oder das Gerät für andere Zwecke missbraucht wurde, kann sich auf der Spitze eine Oxidschicht bilden. Die bekommt man mit einem „Reaktivator“ mechanisch runter:
https://www.ersa-shop.com/lötspitzenreaktivator-bleifrei-dose-p-173.html
Vielleicht auch mit Edelstahl-Kratzschwamm (habe ich nicht probiert), die es auch in Lötkolbenständern gibt.
Wenn nichts mehr hilft, muss man halt eine neue Spitze besorgen. Kostet ja auch nicht die Welt.

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