Logik des Erkennens und Anerkennens

Hallo Experten aus dem wer-weiss-was-Forum.
Ich schreibe gerade an meiner Bachelor-Arbeit in Wirtschaftswissenschaften. Zentraler Bestandteil ist dabei Bourdieu’s Kapitalbegriff. Zu diesem habe ich eine Frage an euch, für die ich keine gute Erklärung gefunden habe.
Da heißt es, das soziales Kapital einer Logik des Erkennens und Anerkennens folgt. Das ökonomische Kapital folgt einer Logik der Knappheit.
Während mir zur Logik der Knappheit eine Erklärung einfällt (je weniger von etwas im Allgemeinen existiert, desto mehr ist es wert bzw. desto mehr sind andere bereit dafür zu geben) kann ich mit der Logik des Erkennens und Anerkennens nur sehr wenig anfangen. Wenn mir jemand von euch kurz erklären könnte, was damit gemeint ist, wäre ich wirklich sehr dankbar.
Vielen Dank schon mal, das ihr meinen Post gelesen habt!

Viele Grüße,

euer
basti2010

Hallo Basti,

ich habe leider gerade keine Zeit, genauer zu recherchieren, aber wenn ich es richtig erinnere, ist in der Regel bei Bourdieu von materiellem und symbolischen Kapital die Rede und letzteres dann wohl mit ‚sozialem‘ gleichsetzbar. Meiner Ansicht nach ist es zu verstehen als das Er- und Anerkennen von symbolischen Werten in einem sozialen Feld, d.h. in einer Gemeinschaft mit identischem Wertesystem verfügt man über symbolisches Kapital, wenn die anderen Mitglieder auch in der Lage sind, das Kapital (aufgrund der gemeinsamen Sozialisierung) als dieses anzuerkennen. Ich hoffe, das hilft etwas weiter, beste Grüße, S.

Ich kenne Bourdieu’s Kapitalbegriff nicht (handelt es sich um das Buch über die feinen Unterschiede?), aber die Logik des (Er-)Kennens würde ich verstehen als: das Offensichtlich- oder Sichtbarmachen einer Ressource. Wenn ich nicht weiß, dass A künstlerisch begabt ist, kann ich sein Talent nicht nutzen. Es könnte also darum gehen, wer welche Ressourcen besitzt. Z.B.: ich suche jemand mit künstlerischem Talent, muss ihn aber erst ausfindig machen (das wäre etwa mit einem Skill- bzw. Staffing-Management vergleichbar).

Logik des Anerkennens: das künstlerische Talent (um im Beispiel zu bleiben), muss als wertvoll geschätzt werden. Wenn eine Gesellschaft der Meinung ist, dass z.B. ein Talent zum Malen unwichtig ist, erkennt diese Gesellschaft dieses Talent nicht an, somit kann es auch kein Sozialkapital in dieser Gesellschaft bilden.

Allerdings spreche ich hier nicht als Fachmann. Zum Thema Sozialkapital gibt es auch einen wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Kapital

Lieber Bast2010,
leider kann ich dazu absolut nichts sagen. Ich kann mir weder unter sozialem Kapital noch unter Logik des Erkennens etc irgend etwas vorstellen.
sorry
Raisch

Hallo Basti!
Also in Wikipedia gibt es eine sehr schöne Erklärung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Kapital

LG, Karl

hallo,
bin zwar kein Experte auf diesem Gebiet, aber unter dem Begriff „soziales Kapital“ steht ne ganze Menge bei Wikipedia… (bloß nicht kupfern, die Profs merken das ganz schnell…).
Kennen/Erkennen und Anerkennung hängen doch ganz einfach zusammen:
je mehr soziale Kontakte man hat, je mehr Leute einen kennen, um so mehr Potential für Anerkennung hat man. Das gilt natürlich auch umgekehrt… Ich hoffe, einen Denkanstoß vermittelt zu haben.

Gruß Frank

Nein,tut mir leid, keine Ahnung.

Hallo Frank!

Vielen Dank für deinen „Input“; hast mir gut weitergeholfen.

Grüße,

basti2010

Hallo Volker!

Vielen Dank für Ihren „Input“! Sie haben mir wirklich sehr weitergeholfen.

Beste Grüße,

basti2010

Hallo Stephanie!

Vielen Dank für diesen Denkanstoß!
Jetzt habe ich verstanden, worum es geht und kann besser formulieren.

Viele Grüße,

Basti