Freuds Ontologie beachten
Hi,
Es ging bei diesem speziellen Diskurs darum, dass die Bedeutung von Freud von dir in Frage gestellt wurde. Inwiefern Freud tatsächlich für die Philosophie bedeutende Erkenntnisse erbracht hat, sei dahin gestellt. Ich bin alles andere als ein „Freudianer“, aber darum ging es hier ja auch gar nicht, sondern es ging um Freuds Ontologie des Bewusstseins in zwei Dimensionen, die ich ja in drei Dimensionen erweiterte, nämlich in Unterbewusstsein, Überbewusstsein und Selbstbewusstsein.
Wenn Kröner in den 1980er Jahren über Freud nur einen kurzen Text bringt, so ist das ja möglicherweise in dem Kröner, den ich von 1991 besitze, eine Zunahme an Bedeutung? Mein Text im Kröner über Freud ist jedenfalls länger als der mancher Philosophen, und wir beide werden sowieso nicht erwähnt. Man müsste vergleichen, ob im Laufe der Zeit bis 2010 die Textlänge im Kröner zunahm. Deiner Beharrung darauf, dass Freuds Ontologie ins Psychologie-Brett gehöre, stellte ich ja schon entgegen, dass die Bedeutung der Psychoanalyse auf das moderne Menschenbild schon in einem früheren Thread diskutiert wurde, zu Recht wie ich meine.
Man sollte in Bezug auf Freud zudem unterscheiden zwischen der rein medizinischen Therapiemethode, die dann tatsächlich ins Psychologie-Brett gehört, und der Ontologie, die selbstverständlich in ihrer Theorie philosophische Relevanz besitzt. Ich kenne keinen bedeutenden europäischen und amerikanischen Gegenwartsphilosophen, der nicht Freud irgendwann einmal erwähnt hätte, das heißt aber nicht, Freuds Ontologie blindlings zu akzeptieren, ganz im Gegenteil sogar! Aber im philosophischen Diskurs sollte man Freuds Ontologie auf jeden Fall beachten!
Gruß
C.