Lohnen Sammlermünzen?

Servus liebe Leute,

in den aktuellen Zeiten gibt es ja immer wieder Empfehlungen, sein Geld in Sachwerten anzulegen. Münzen und Briefmarkenalben galten in meiner Kindheit immer als dauerhafte und wertige Sachanlagen. Spätestens aber beim Versuch, die Briefmarkensammlung meines Vaters gewinnbringend zu verkaufen, kam die große Enttäuschung. Jetzt würde ich gerne ein bisschen Geld in Sammlermünzen anlegen. Allerdings sind die Preise bei Sammlermünzen ja deutlich über dem „Materialwert“ und es werden teilweise astronomische Wertsteigerungen angepriesen. Allerdings geht es mir tatsächlich nicht um exorbitante Rendite sondern um eine halbwegs verlässliche, inflationsfeste Anlage. Lohnen sich daher Sammlermünzen? Und wie steht es im Vergleich mit den bekannten 10-Euro-Münzen wie diesen? http://www.mdm.de/deutschland-muenzen/deutsche-euro-…

Wie seht ihr das Thema? Lohnt sich sowas, oder ist das auch nur ein Hype und am Ende steht man als der Dumme da?

Hallo,

Spätestens aber beim Versuch, die
Briefmarkensammlung meines Vaters gewinnbringend zu verkaufen,
kam die große Enttäuschung.

Bei der Euro-Umstellung verloren DM-Briefmarken auch noch ihren einzigen intrinsischen Wert.

Jetzt würde ich gerne ein bisschen
Geld in Sammlermünzen anlegen.

Als Hobby, als Spekulation oder als Faszinosum sicher gut.

Allerdings geht es mir tatsächlich nicht um exorbitante
Rendite sondern um eine halbwegs verlässliche, inflationsfeste
Anlage.

Der Materialwert ist Metallspekulation
Der Sammlerwert ist Sammlerspekulation
Wenn Du von einem eine „Ahnung“ hast, dann spekuliere ruhig.

Und wie steht es im Vergleich mit den bekannten 10-Euro-Münzen

Die 10€ -Vollsilbermünzen die bis vor 2 Jahren für 10€ verkauft wurden waren rückblickend eine gute Anlage.

  • sie verlieren ihren Nennwert nicht
  • Ihr Materialwert kann beliebig steigen.
    Also quasi eine Spekulation mit 0 Risiko von Kapitalverlust.

Die heutigen 10€ Münzen (egal ob Silber oder nicht) sind m.E. nur für ehemalige Briefmarkensammler interessant :wink:

Gruß
achim

Hallo,

Lohnen sich daher Sammlermünzen?

Von Sammlermünzen würde ich die Finger lassen. Der Wert ist bei diesen eben nicht der reine Materialwert, sondern er liegt höher, weil es eben eine besondere Münze ist, die einen Sammler interessieren könnte.

Abgesehen davon, dass du als Laie nicht weißt, was einen Sammler interessiert - wenn es keinen solchen Sammler mehr gibt, passiert dir das gleiche wie mit der Briefmarkensammlung deines Vaters. Der Wert der Münzen fällt - zwar nicht ins Bodenlose, weil sie im Gegensatz zu Briefmarken auch einen Materialwert haben, aber doch spürbar.

Daher würde ich mir ganz normale Anlagegoldmünzen kaufen (Bullion Coins), siehe z.B. www.goldseiten.de
Silbermünzen könnte man auch kaufen, allerdings ist Gold (noch?) von der Umsatzsteuer befreit, Silber nicht.

Und wie steht es im
Vergleich mit den bekannten 10-Euro-Münzen wie diesen?
http://www.mdm.de/deutschland-muenzen/deutsche-euro-…

Ein Lockvogelangebot, damit die deine Adresse bekommen und dich mit Werbung zumüllen können. … Gegen die 10-Euro-Münze spricht nichts, die ist ja ein gesetzliches Zahlungsmittel. Es ist halt ein bisschen viel Aufwand, da hinzuschreiben, nur um 10 Euro zu „retten“.

Na ja, ein paar Goldmünzen können nicht schaden. Ich würde 1/10 Unze nehmen, weil ich dem Währungssystem gar nicht mehr traue, und man solche kleinen Münzen dann noch eher gegen etwas brauchbares (Wocheneinkauf? Tankfüllung? Flugticket?) eintauschen kann. Wenn du mit einer Münze zu 1 Unze kommst, oder gar mit einem Barren, dann wird dir wahrscheinlich niemand wechseln können.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

kam die große Enttäuschung. Jetzt würde ich gerne ein bisschen
Geld in Sammlermünzen anlegen. Allerdings sind die Preise bei
Sammlermünzen ja deutlich über dem „Materialwert“ und es
werden teilweise astronomische Wertsteigerungen angepriesen.

Sammlermünzen kauft man nicht, wenn sie schon einen Sammlerwert haben, sondern zum Ausgabepreis. Dieser liegt zwar auch schon etwas über dem Preis von Bullion-Münzen mit unbegrenzter Auflage, was sich aber in der Regel in Grenzen hält (Ausnahmen gibt es).

Vor dem Kauf von Sammlermünzen sollte man sich mit den verschiedenen Serien und der bisherigen Preisentwicklung befassen (indem man bspw. die abgelaufenen Auktionen bei Ebay betrachtet). Jede Serie hat ihre Spezialitäten hinsichtlich Auflage, Prägedauer bzw. mögliche Nachprägungen bei den einzelnen Münzen der Serie, Präferenzen der Sammler usw., die man kennen muß.

Wenn man sich die historische Preisentwicklung anschaut, dann sind unter den größeren Serien die australische Lunar-Serie und die chinesische Panda-Serie mit am vielversprechendsten. Dort werden für einzelne Jahrgänge und Größen heute Preise gezahlt, die ein Vielfaches über dem reinen Materialwert liegen.

Bei der Lunar I-Serie (1996-2008) reicht die Spanne bei den 1 Unzen-Exemplaren etwa vom vier- bis sechsfachen, was zu Renditen von etwa 10-15% (wenn man den heutigen Materialpreis als Einkaufspreis nimmt; seinerzeit war natürlich der Silberpreis noch viel geringer, was die Rendite entsprechend erhöht) führt. Bei anderen Münzgrößen sind die Preissteigerungen aufgrund der geringeren Auflage ganz andere (bis hin zu 100% p.a.).

Das ganze ist aber kein Selbstläufer, sondern muß sich mit der Sache länger beschäftigen. Wenn man mit den großen Serien etwas Gefühl für den Markt bekommen hat, kann man sich auch an die kleineren und ausgefalleneren Serien heranwagen. Gerade, wenn Serien mit Auflagen von unter 10.000 Stück weltweit von einer renommierten Prägeanstalt aufgelegt werden, kann man relativ sicher sein, daß die ersten beiden Jahrgänge eine recht gute Preisentwicklung haben werden, weil immer mehr Menschen ihre Sammlung komplettieren wollen, während das Angebot relativ klein und rückläufig ist.

Und wenn es mal nicht so läuft wie gehofft, hat man immer noch Münzen in der Hand, die im Zweifel auch noch nett anzusehen sind.

Allerdings geht es mir tatsächlich nicht um exorbitante
Rendite sondern um eine halbwegs verlässliche, inflationsfeste
Anlage. Lohnen sich daher Sammlermünzen? Und wie steht es im
Vergleich mit den bekannten 10-Euro-Münzen wie diesen?
http://www.mdm.de/deutschland-muenzen/deutsche-euro-…

Völlig uninteressant, da die Auflagen viel zu hoch sind.

Gruß
C.

Hallo,

wenn man in Sammlermünzen investieren will, sollte man sich nachfolgende Internetseite des Bundesfinanzministeriums anschauen.

http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Service…

Gruß Merger

in den aktuellen Zeiten gibt es ja immer wieder Empfehlungen, sein Geld in Sachwerten anzulegen.

Dann würde ich schon eher Edelmetall in Barrenform kaufen. Eine Freundin von mir kauft jeden Monat einen kleinen Silberbarren.

Hallo,

wenn man in Sammlermünzen investieren will, sollte man sich
nachfolgende Internetseite des Bundesfinanzministeriums
anschauen.

http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Service…

das sollte man wirklich niemandem raten, auch wenn die Münzen immer noch gerne als tolle Geldanlage verkauft werden (gerne auch von Sparkassen und Genossenschaftsbanken). Selbst bei den alten 5 DM-Münzen haben sich nur spärliche Wertsteigerungen eingestellt, wenn man mal von den ersten paar Exemplaren absieht; spätestens ab Leibniz ist der Keks gegessenDrops gelutscht.

Die Auflagen sind viel zu hoch und der Umstand, daß der Silbergehalt neulich deutlich reduziert wurde, wird der Wertentwicklung auch nicht auf die Sprünge helfen.

Allerdings sollte man tatsächlich eine Regierungsseite im Sinn haben, wenn man Silbermünzen kaufen will, und zwar die des Bundesfinanzministers. Zum Jahresende wird nämlich der volle Mehrwertsteuersatz auf Silbermünzen erhoben und nicht mehr der ermäßigte. Das bedeutet für alle Münzen in privater Hand, das sich deren Wert pi mal Daumen über Nacht um 10% erhöhen wird - zumindest, wenn es sich um Münzen handelt, die von gewerblichen Anbietern noch im Programm geführt werden.

Das Thema wird in der Gemeinde durchaus im Auge behalten, so daß das davon auszugehen ist, daß a) die 2014er Auflagen der großen Serien schnell ausverkauft sein und b) die Preise generell im 4. Quartal ansteigen werden.

Gruß
C.

1 Like

Moin!
Nein, Sammlermünzen lohnen sich nicht - der Edelmetallgehalt ist zu gering, als dass man da an Wertsteigerungen ordentlich verdienen könnte. Und die wenigsten Sammlermünzen steigen als „seltene Münzen“ dann im Wert. Guck Dir mal die heutigen Werte der ganzen „10 DM-Gedenkmünzen“ an …
Wenn Münzen, dann sogenannte „Anlagemünzen“. Das sind Goldmünzen wie der Krügerrand, Kanada Maple Leaf, Silbermünzen wie der Australische Kookaburra oder auch (wenns ganz teuer sein soll) Platinmünzen wie der Australische Koala.
Da ist der Edelmetallgehalt hoch, und man kann sie jederzeit wieder verkaufen, der Markt dafür ist groß genug (bei Sammlermünzen ist das eben auch oft die Frage, einen Käufer zu finden …),
Für Anlagemünzen gibt es viele Anbieter, die Stiftung Warentest hat zuletzt die Reisebank als günstigsten empfohlen: http://www.reisebank-gold.de

Hallo,

Wenn Münzen, dann sogenannte „Anlagemünzen“. Das sind
Goldmünzen wie der Krügerrand, Kanada Maple Leaf, Silbermünzen
wie der Australische Kookaburra oder auch (wenns ganz teuer
sein soll) Platinmünzen wie der Australische Koala.

das Etikett ist uninteressant, d.h. ob die Dinger als Anlagemünzen oder Sammlermünzen bezeichnet werden. Echte Anlagemünzen hängen am Silberpreis und sind damit eine eher weniger sichere Veranstaltung. Der Kookaburra ist formal eine Anlagemünze, aber bewegt sich in der Realität aufgrund der limitierten Auflage im Bereich der Sammlermünzen. Wobei auch das Schwankungen unterliegt. 2009/2010 waren die Sammleraufschläge gerade bei den Jahrgängen mit bis dato geringer Auflage (2001-2006) schon ganz ordentlich ausgeprägt.

Dann kam die Perth Mint auf den glorreichen Gedanken, mal ein paar zigtausend Exemplare jedes Jahrgangs nachzuprägen und auf den Markt zu werfen - was im übrigen eine jener Spezialitäten ist, die man kennen muß und von denen ich unten sprach. Die Perth Mint hat nämlich beim Kookaburra das Recht, während der Laufzeit der Serie die 1 Unzen-Exemplare bis zu Obergrenze (d.h. bis 300.000 für die Jahrgänge 1990-2010 und 500.000 ab 2011) nachzuprägen. Von diesem Rückschlag hat sich die Serie bis Anfang 2013 nicht erholt. Dann hat die Perth Mint verkündet, daß sie von besagtem Recht für die Jahrgänge 1990-2007 nicht mehr Gebrauch machen wird. Und siehe da: seitdem sind die Preise gerade für die erwähnten seltenen Jahrgänge deutlich wieder angezogen.

Der umgekehrte Fall ist der Koala in Silber, bei dem die Auflage formal unbegrenzt ist. Für die Jahrgänge 2007 und 2008 war die Auflage aufgrund der seinerzeit noch geringen Nachfrage relativ gering (nachgeprägt werden darf bei dieser Serie nicht), so daß die Preise derzeit für die beiden Jahrgänge derzeit bei rd. 70 Euro je Unze liegen.

Ein wieder anderer Fall ist der chinesische Panda, bei dem die Auflage von 100.000 auf inzwischen 8 Mio. angestiegen ist. Da aber der Großteil der Auflage in China verbleibt, hat der massive Anstieg der Auflage nach dem aktuellen Stand der Dinge keinen nennenswerten Einfluß auf die Entwicklung des Sammlerwertes.

Für Anlagemünzen gibt es viele Anbieter, die Stiftung
Warentest hat zuletzt die Reisebank als günstigsten empfohlen:
http://www.reisebank-gold.de

Seltsamer Tip. Die günstigsten sind die ganz sicher nicht.

Gruß
C.

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Für Anlagemünzen gibt es viele Anbieter, die Stiftung
Warentest hat zuletzt die Reisebank als günstigsten empfohlen:
http://www.reisebank-gold.de

Seltsamer Tip. Die günstigsten sind die ganz sicher nicht.

Gruß
C.

Warum „seltsamer Tipp“? Ich kaufe immer mal wieder Krügerrand-Münzen, und vergleiche dabei gern die Preise bzw. lese Finanztest-Hefte, um generell auf dem Laufenden bei Finanzfragen zu sein. Und da waren im letzten Herbst mal Gold-Anbieter verglichen, und da war Testsieger die Reisebank. Bleibt ja jedem unbenommen, woanders zu kaufen …
Gruß Stefan

Hallo,

Warum „seltsamer Tipp“?

das richtete sich mehr an die „Experten“ von Finanztest und weniger an Dich.

Ich kaufe immer mal wieder
Krügerrand-Münzen, und vergleiche dabei gern die Preise bzw.
lese Finanztest-Hefte, um generell auf dem Laufenden bei
Finanzfragen zu sein.

Wahrscheinlich besser als nix, aber Finanztest erzählt auch viel Unsinn, wenn der Tag lang ist. So auch in diesem Falle: es gibt sicherlich teurere Anbieter als die Reisebank aber auch ganz sicher günstigere. Beim von Dir erwähnten Rand sind die bspw. im Moment lockere 20 Euro teurer als der billigste Anbieter, beim Gold-Panda sind es über 40 Euro und beim erwähnten Silber-Kookaburra gut 3 Euro - immerhin 12%.

Aktuelle Preisvergleiche gibt es übrigens hier:
http://www.bullion-investor.com/

Gruß
C.

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