Hi
Das würde ich so nicht sagen.
Das liest man ausgesprochen deutlich heraus.
Denn das wichtigste beim Zeugnis
ist schließlich die Gesamtnote.
Finde den Fehler!
Und die Formulierung „zu
unserer vollen Zufriedenheit“ steht für die Note 3,
Meine Güte, glaubst Du wirklich, ein Satz würde das Zeugnis mit einer „Note“ versehen?
Jeder halbwegs begabte Autor schreibt auch ein 6er-Zeugnis mit dieser Formulierung!
Nach Deiner Theorie reicht es also, einen einzelnen Satz zu schreiben „Die ihm übertragenen Aufgaben erfüllte er zu unserer vollen Zufriedenheit.“ und schon ist es ein 3er-Zeugnis?
wie selbst
das Bundesarbeitsgericht bestätigt hat. Und Note 3 ist eben
Note 3.
Zum einen hat das Bundesarbeitsgericht das so nicht bestätigt, es geht da nur um die Beurteilung einzelner Passagen, zum anderen ist es recht egal, wenn der Rest eines Zeugnisses derart bescheiden ist, dass diese 3 in dem einen Satz auch nichts mehr rettet.
Kann es sein, dass du regelmäßig beanspruchst,
Arbeitszeugnisse könnten nur durch spezielle Personen
beurteilt werden?
Ja - die, welche das notwendige Basiswissen besitzen.
Das sind in der Regel alle Leute, die über einen gewissen Zeitraum regelmäßig mit Zeugnissen (in welcher Position auch immer) sowie den dazugehörenden Arbeitnehmern zu tun haben und sich ausreichend informierten.
Mir ist das schon oft aufgefallen. Ich denke
da immer an das Unbehagen vieler Personaler, nur (etwas
überspitzt ausgedrückt) geänderte Bankverbindungen ins System
eingeben zu dürfen, während echte Herausforderungen rar gesät
sind.
Naja, mit der Spitze kann ich leben, wenn ich sehe, dass Dir mangels Erfahrung und Fachkenntnis die Argumente fehlen.
Ich sehe das gar nicht mal so, wenngleich in der Tat bei
wichtigen Entscheidungen wie Einstellungen regelmäßig die
Fachabteilungen das letzte Wort haben. Rate mal, wer aktuelle
gerade bei uns den Stapel durchforstet.
In einem Betrieb entsprechender Größe bekommt die Fachabteilung gar nicht alle Bewerbungen zu sehen, da schon eine Vorauswahl stattgefunden hat.
Man muss hier nicht darüber reden, dass es um ein Praktikumszeugnis geht, welches in einer Bewerbung für einen Praktikumsplatz als eine Anlage beigefügt wird.
Ebenso sollte man nicht darüber diskutieren, dass Zeugnisse heutzutage völlig überbewertet sind - wenn man allerdings nicht viele Referenzen hat, kann das tatsächlich anders sein.
Wenn allerdings jemand um die Bewertung eines Zeugnisses bittet, dann bewertet man halt das Zeugnis - und dieses hier ist einfach nur schlecht.
Es beschreibt einen Praktikanten, der sich selbst um nichts gekümmert hat, Aufgaben zwar zugewiesen bekam, diese gelangweilt und ohne Initiative irgendwie (über das Wie schweigt man sich durch Weglassen der Ergebnisse aus) zumindest teilweise erledigte und Probleme mit den Kunden hatte.
Passive Formulierungen wie
- nahm teil
- hat mit organisiert
- war involviert
- musste
- war beteiligt
- hatte die Möglichkeit
im Zusammenhang mit der klaren Nennung, dass er tatsächlich Besorgungen erledigte, sagt sehr klar aus, wozu er brauchbar war.
Natürlich erwartet man bei einem Praktikum über 4 Monate keine Ergebnisse, allerdings wiegt gerade dann das Arbeitsverhalten auch schwerer.
Die von Dir angesprochene angebliche 3 (die es gesamt definitiv nicht ist!) fügt man dann halt unten dran, damit man als AG nicht in die Beweispflicht kommt.
Was ich mittlerweile total daneben finde: Wenn man dem Zeugnis
stark anmerkt, dass es vom Bewerber selbst formuliert wurde.
Da finde ich das vorliegende schon ehrlicher. Man merkt, in
dem Unternehmen wurden die Praktikanten nicht geschont. Aber
Lehrjahre sind bekanntlich keine Herrenjahre.
Klar ist es ehrlich. Dadurch wird es aber nicht zu einem 3er-Zeugnis.
@ TE: Wie gesagt, ich würde darum bitten, aus dem „vollen“ ein
„vollsten“ zu machen.
So, wie der Rest geschrieben ist, wird das nicht passieren - schon gar nicht nach 3 Jahren.
Wenn das geschieht, ist das Zeugnis für
ein _Praktikums_zeugnis in Ordnung.
Das ist und bleibt sachlich brutal falsch.