Hallo,
die Riester-Rente ist am effektivsten für Leute mit vielen Kindern und eher unterdurchschnittlichem Einkommen. Beides trifft wohl zukünftig bei Ihnen nicht wirklich zu. Daher würde ich von der RR derzeit Abstand nehmen. Vielleicht lohnt sich das nachher für Ihre Ehefrau (sofern vorhanden)?!
Nein, meine Empfehlung geht eher in Richtung betriebliche Altersverorgung. Das ist weit effektiver als die RR und obendrein deutlich flexibler, da Sie über das Kapital ab dem 62. Lebensjahr frei verfügen können. Bei der RR handelt es sich bekanntlich um eine Leibrente. Das heisst, dass nur Sie und ggf. Ihre Ehefrau von dem Vertrag profitieren, sofern Sie denn alt genug werden. Ihre Kinder (falls dann vorhanden) gehen komplett leer aus, denn die RR ist nicht vererbbar.
Aber das ist noch in weiter Ferne. Zunächst einmal sollten Sie den absoluten Schwerpunkt auf die Absicherung Ihrer Arbeitskraft legen. Denn mal ehrlich: Womit wollen Sie Ihre Rentenverträge füttern, wenn Sie aufgrund Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten und Geld verdienen können??
Weiterer wichtiger Grund: Jetzt sind Sie (hoffentlich) noch jung und gesund. „Ich habe Rücken“ ist schon übel und führt in der Regel zu einem Ausschluß hinsichtlich jeglicher Beschwerden in der Richtung, aber sollten Sie mal einen Psychotherapeuten aufsuchen, weil der Stress mal wieder unmenschlich ist, war es das mit der Versicherung. Das ist ein absolutes „Killer-Kriterium“!
Ferner sollten Sie eine private Mini-Rentenversicherung abschließen. Der Startbetrag kann ruhig sehr gering sein. Wichtiger ist, dass Sie diesen mit einer Dynamik ausstatten. So erhalten Sie sich den alten Umrechnungsfaktor (Stichwort: „Unisex“). Außerdem vereinbaren Sie die Fortführung des Vertrages bei Berufsunfähigkeit mit einer Dynamik von 10% p.a…
Auf diese Weise haben Sie aktuell eine sehr geringe mtl. Belastung und das Geld frei für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sollten Sie dann tatsächlich nicht mehr arbeiten können, zahlt die Versicherung Ihrer Beiträge weiter und erhöht diese obendrein Jahr für Jahr um 10%. Da kommt am Ende richtig was bei raus. Ein Beispiel: Sie starten mit 25,- € mtl… Nach nur 2 Jahren erkranken Sie oder haben einen Unfall, der zu einer Berufsunfähigkeit führt. Dann wird der Vertrag für die kommenden 40 Jahre (bis 67) für Sie weiter geführt. Auszahlung: rund 235.000,- € - ohne 10%ige Dynamik: nur 37.000,- €. Dass die Infaltion einen beträchtlichen Teil wieder zunichte macht, ist klar, aber der Effekt ist schon beeindruckend, wie ich finde, denn Ihr Eigenbeitrag läge in dem Beispiel bei lächerlichen 609,- €!!
Sollten Sie jetzt wider Erwarten immer noch Geld übrig haben, suchen Sie sich ein paar schöne Investmentfonds aus. Bei 15.000 Fonds in Deutschland werden Sie sicher etwas passendes finden. (Es muss ja nicht unbedingt Deka oder Union sein
Vorteil: Sie kommen jederzeit an Ihr Geld und zahlen nur die Gebühren so lange das Depot besteht. Bei jeder Versicherung haben sie immer die gesamten Kosten der kommenden 40 Jahre am Hals. Daher dauert es ja so lange, bis Sie dort einmal auf einen grünen Zweig kommen. Gerade als junger Mensch sollten Sie sich nicht unnötig zu lange binden. Es kommt sowieso anders, als man denkt.
Losgelöst von der jeweiligen Anlageform empfehle ich außerdem die Investition in Sachwerte. Das gilt auch für eventuelle Versicherungen, egal ob RR, betriebliche Altersversorgung oder Privatrente. Kein Mensch weiß, was mit dem EURO passiert und da ist man im Sachwertbereich sicher besser aufgehoben.
Soweit das Wichtigste von meiner Seite. Ich könnte hier noch einiges mehr schreiben, aber irgendwann muss ja auch ich mal was arbeiten 
Viel Erfolg
S. Heddinga