Lohnt sich ein Bachelor BWL neben dem Dr.chem

Hallo!

Ich bin kurz vorm Ende meines Chemiestudiums ( Diplom ) und möchte danach den Dr. in der Chemie machen. Da ich mich von den anderen Absolventen hervorheben möchte, dachte ich, dass ich vielleicht noch den Bachelor in BWL machen könnte. D.h. ich würde während der Promotion noch den Bachelor in Europäische BWL per Fernuni machen.
Meine Frage: Lohnt sich ein Bachelor in BWL überhaupt später im Berufsleben?

Ein Paar Fakten:

  • Ich studiere Chemie an der RWTH Aachen.
  • Promotion wahrscheinlich im Bereich der technischen Chemie ( Heterogene Katalyse oder Entwicklung neuer Rohstoffe ).
  • Auslandserfahrung: 3 Monate in China, 3 Monate in Australien ( waren jeweils Forschungspraktika )
  • Fernuni, die ich in Betracht ziehe: Euro-FH

Danke für eure Antworten!

Hallo!

Ich bin kurz vorm Ende meines Chemiestudiums ( Diplom ) und
möchte danach den Dr. in der Chemie machen.

Schön.

Da ich mich von den anderen Absolventen hervorheben möchte,
dachte ich, dass ich vielleicht noch den Bachelor in BWL
machen könnte. D.h.

Warum willst du dich hervorheben? Willst du dich auf eine Stelle
bewerben, an die man sonst nicht ran kommt?
Mit einem Dr. hätest du doch schon eine Spitzenqualifizierung.
Ansonsten hebt man sich am besten durch hervorragende
Bewertungen aus der Masse. Hier zählt eher Qualität, nicht Masse.

ich würde während der Promotion noch den Bachelor in
Europäische BWL per Fernuni machen.

Ich weiß nicht. Als Dr. Ing. in Chemie erwartet man von dir sehr
hohe fachl. Qualifikation. Ob jemand dann noch Wert auf so ein
"Schnulliestudienabschluß in BWL legt, ist IMHO zweifelhaft.
Das zieht dir auch Ressourcen an anderer Stelle ab, wo du
evtl. eher deinen Schwerpunkt legen solltest.
Gruß Uwi

Lohnt sich ein Bachelor BWL neben dem Dr.chem.
Hallo Uwi!

Ich möchte später in der Industrie arbeiten. Da viele Chemiker in die Industrie gehen, gibt es für mich natürlich viel Konkurrenz. Um mich hervorzuheben, habe ich ein Auslandssemester gemacht, was aber auch genügend andere Studenten gemacht haben. Deshalb dachte ich, dass so ein BWL Studium gar nicht so schlecht ist.

Zu meinen Qualifikationen: Ich gehöre zwar nicht zu den Super-Brains, die mit 1,0 ihr Diplom machen, aber meine Noten sind dennoch relativ OK ( z.Z. ein 1,7 Schnitt, mal gucken, was die Diplomarbeit mit sich bringt )und ich werde höchst wahrscheinlich im 11. Semester fertig mit dem Diplom sein.

Lg

Hallo,

Ich möchte später in der Industrie arbeiten. Da viele Chemiker
in die Industrie gehen, gibt es für mich natürlich viel
Konkurrenz.

Kann ich nicht mitreden, aber mit einem Dr. würde ich eher
an Forschung/Entwicklung denken. Kann natürlich auch in der
Ind. sein. Da werden sicher höhere Anforderungen gestellt.
Aber gerade in dem Bereich würde ich BWL nicht als
übermäßig wichtig ansehen. Im Bereich Management schon eher.

Bedenke auch, dass man für bestimmte Sachen (eben z.B. normale
Produktion) auch mit einem Dr. schon überqualifiziert sein kann.

Um mich hervorzuheben, habe ich ein
Auslandssemester gemacht, was aber auch genügend andere
Studenten gemacht haben. Deshalb dachte ich, dass so ein BWL
Studium gar nicht so schlecht ist.

Niemand kann es dir verwehren. Du mußt deine Ressourcen planen.
Gruß Uwi

Moin,

Meine Frage: Lohnt sich ein Bachelor in BWL überhaupt später
im Berufsleben?

kommt darauf an oder ‚vielleicht‘

Damit gibst Du natürlich ein deutliches Signal, daß Du in den Bereich Markting/Verkauf möchtest, ev. Verwaltung/Manegement.

Das kann natürlich gutgehen, kann aber auch ins Auge gehen.

Der übliche Weg ist nämlich, erst mal einige Jahre in der Forschung zu verbringen um dann ggf. mal in diese Bereiche zu wechseln.

Ein generelles Ja oder nein kann man da kaum geben, die Bedenken von Uwi kann ich teilen, wenn auch nicht so strikt wie er.

Wenn Du, wie Du selber schreibst, kein Superhirn bist, wird die Zeit die Du für das BWL-Studium brauchst, natürlich bei der Promotion fehlen, denn so ein Studium macht sich nicht von alleine. Ergebnis wäre etnweder eine nicht so prickelnde Promotion oder eine sehr lange. Beides nicht optimal.

Gandalf

Hallo!

Danke für eure Antworten! Werde mir das alles nochmal überlegen und ggf. mit einem Prof. besprechen. Vielen Dank nochmal für eure Ratschläge!

Lg

Thechen

Ugh.

ich würde während der Promotion noch den Bachelor in Europäische BWL
per Fernuni machen. Meine Frage: Lohnt sich ein Bachelor in BWL
überhaupt später im Berufsleben?

Ich würde das daran festmachen, in welche Richtung du später gehen willst. Ist es dein Ziel, eines Tages im Vorstand eines Chemiekonzerns zu sitzen, dann werden andere Qualitäten und Qualifikationen gefragt sein als für den Fall, dass du eine akademische Karriere planst. Als promovierter Chemiker wirst du das, was ein Betriebswirt üblicherweise im Controlling so tut, kaum mit Freude machen - als forschender Wissenschaftler dagegen sind deine BWL-Kenntnisse überhaupt nicht gefragt. Ich könnte mir einen Dr.rer.nat. mit BWL-Examen vielleicht noch als Ein- oder zur Not Verkäufer vorstellen - mit weiteren Zusatzqualifikationen; der Chemiker in dir dürfte dann auf Dauer aber auch um Hilfe quieken.

Was ich mir dagegen sehr gut vorstellen könnte, wäre ein promovierter Chemiker mit sprachlichen Zusatzqualifikationen. Der könnte bleistiftsweise internationale Geschäfte koordinieren oder beim Aufbau und bei der Leitung ausländischer Filialen zugange sein oder notfalls auch die internationale Pressearbeit leiten. Das, was man für diese Jobs an BWL-Wissen benötigt, hat man sich relativ schnell draufgeschafft, denke ich - sofern man nicht Ambitionen in Richtung Controlling etc. entwickelt, siehe vor.

Auch gut, aber wahrscheinlich ein hartes Brot, wäre m.E. der promovierte Chemiker mit Jura-Bachelor (oder wie das heißt bei denen). Produkthaftung, Umweltschutz und -recht, Risikomanagement … alles Themen, bei denen man beides sehr gut verwenden könnte.

Aga,
CBB

Hallo,

wenn du dich von anderen abheben willst, in der Industrie Fuß fassen willst und dir 2 anstrengende Sachen gleichzeitig wirklich zutraust, dann solltest du dir lieber einen (Teilzeit-)Job in der Industrie suchen und berufsbegleitend promovieren.

Denn wenn in der Industrie eines zählt, dann Berufserfahrung. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einem BWL-Bachelor jmd. beeindruckt. Das zeugt (in meinen Augen) entweder von einem Schmalspurstudium oder einer minderwertigen Doktorarbeit, sofern man nicht beides sehr gut abschließt (was bei je einem der beiden durchaus möglich ist).

(Gedanken eines in der Industrie Beschäftigten, der vom Thema Doktorarbeit hin- und hergerissen ist)

Gruß, Leebo

Hallo,

wenn du tatsächlich in Richtung Management tendierst, dann solltest du eher deine Promotion schnell durchziehen und nach 2-3 Jahren Berufserfahrung - am besten in Absprache mit deinem Arbeitgeber - den MBA bei einer renommierten Business School drauflegen.

Viele Grüße

Hallo!

Vielen Dank für deine Antowrt. Auf die Option bin ich gar nicht erst gekommen :smile:. Ich werde mich mal informieren über eine Halbtagsstelle in der Industrie, allerdings stelle ich mir das ziemlich schwer vor, da man als Doktorand ja eine Halbtagsstelle hat und die andere Hälfte vom Tag dann für seine eigenen Versuche/Forschung arbeiten muss/sollte. Ich wollte dann eigentlich das Fernstuidum „verheimlichen“ und abends nach der Arbeit und am Wochenende dafür lernen.
Da ich aber jetzt von vielen gehört habe, dass ein BWL Studium eigentlich nicht viel bringt, werde ich es wohl dann sein lassen. Die Option von Patrick Preuster ( nach 2-3 Jahren Berufserfahrung dann MBA ) klingt auch sehr gut, da ich später schon in Management wollte. Aber bis dahin ist ja noch was…

Danke an alle für eure Antworten und Tipps!

Thechen

Hola,

allerdings stelle ich
mir das ziemlich schwer vor, da man als Doktorand ja eine
Halbtagsstelle hat und die andere Hälfte vom Tag dann für
seine eigenen Versuche/Forschung arbeiten muss/sollte.

das kommt vll etwas aufs Fachgebiet an. Bei mir (Informatik) ist im Prinzip auch eine externe Promotion ohne jegliche Teilnahme am Lehrstuhlbetrieb möglich. D.h. man wäre „nur“ Doktorand des Professors, der ist dann nicht Chef, sondern nur Betreuer.

So wie bei Guttenberg z.B. :wink:

Gruß, Leebo