Hallo,
Sind nicht auch Bauern und Verkaufspersonal im Lebensmitteleinzelhandel wichtig.
Die Landwirtschaft ist ja aus Deutschland schon outgesourced und auch die Lebensmittelhändler kommen aus aller Herren Länder.
Auch das Verkaufspersonal in den hiesigen Läden? Wo die nun herkommen, ist doch Bockwurst. Wen die Läden nichts verkaufen, wird es für Millionen Stadtmenschen schnell eng mit etwas Eßbarem. Wenn dann auch die Bauern streiken, können die auch nicht schnell mal aufs Dorf zum Biohofladen rauschen.
Und ändert das etwas an der überlebenswichtigen Bedeutung von Lebensmitteln?
Das Schienennetz aus Indien zu betreiben wird allerdings schwierig.
Na das ist doch ein ganz anderer Schuh. Wenn die Lebensmittelerzeugung und die Händler im Ausland sitzen, wo sollte dann das Problem sein, dass Schienennetz von dort aus zu betreiben? Wenn was kaputt ist, werden eben ein paar indische Arbeiter losgeschickt, den Strom kann man kaufen, die Gleise und das Drumherum auch. Kann man auch alles importieren. Was man vor Ort braucht, ist Fahr- und Servicepersonal, für den Betrieb auf der Schiene.
Wenn ein einzelner streikt, interessiert das wohl niemanden. Schon gar nicht, wenn er damit nicht das ganze Unternehmen lahmlegt und Hunderte oder Tausende Kunden trifft. Wenn mal die LKW-Fahrer eine Woche lang streikten, dann würde auch schnell die Bedeutung von Lokomotivführern etwas gerade gerückt.
Die kommen ja auch meist nichtmehr von hier. Die Erntehelfer hingegen arbeiten lieber in Dänemark und England, weil man da mehr verdient.
Wo die herkommen, ist doch Bockwurst, wenn sie streiken. Es geht hier darum, dass so getan wird, dass Lokführer so unermesslich wichtig seien, dass manche meinen, dass sie am besten alle wieder verbeamtet werden müssten. Diese Bedeutung sehe ich eben nicht bzw. habe da eine andere Gewichtung. Lebensmittel sind viel wichtiger. Wenn die nicht hergestellt und verkauft werden, wäre das doch viel schlimmer als nicht Bahn fahren zu können. Gibt ja noch Fahrräder, PKW, LKW, Schiffe, Busse und Flugzeuge. Der Vollständigkeit halber müsste man noch hinzufügen, dass es neben der Deutschen Bahn auch noch andere Bahnunternehmen gibt.
Das alles soll aber nicht bedeuten, dass die Lokführer nicht das Recht haben, ihre Interessen zu vertreten, wozu nunmal eben Streiks gehören. Solange der Einsatz von Lokführer für die Bahn noch einen Gewinn verspricht, werden die die Forderungen aus dieser Richtung erfüllen. Das man sich dabei ein wenig ziert, gehört zum Geschäft, genauso wie man auf der anderen Seite immer so tut, als würden die Gewerkschaftsmitglieder fast verhungern.
So ist es. Aber 1.600 netto ist nicht wirklich viel um eine Familie zu ernähren.
Wo steht geschrieben, dass einer alleine eine Familie ernähren können muss und vor allem, dass der Arbeitgeber dann dafür zuständig ist. Soll dann jeder Arbeitgeber seine Arbeitnehmer in Abhängigkeit von Kinderzahl und Arbeitseinkommen des Ehegatten entlohnen? Wer ne Frau und zwei Kinder hat, bekommt dann das Vierfache eines alleinstehenden Lokführers?
Wenn 1600€ netto nicht reichen, frage ich mich warum hierzulande nicht Tausende Verhungerte auf den Straßen liegen. Davon abgesehen werden nicht alle nur das Einstiegsgehalt ohne jegliche Zuschläge verdienen. Ich würde meinen, dass da heute nicht mal der alleinstehende Einsteiger mit weniger als 1.800€ nach Hause geht.
J, reicht nicht für vier Fernreisen im Jahr, einen Luxusschlitten und eine Eigentumswohnung in bester Münchner Lage. Aber etwas zu essen wird es schon geben, wenn nicht gerade alle Lebensmittelhändler und Bauern streiken.
Grüße