Lokführerstreik: Wer zahlt das Gehalt der Lokführer?

Hallo, die Lokführer gehen ja diese Woche wieder in den Streik. Mich würde jetzt mal interessieren, wer denn eigentlich in den Streik-Tagen das Gehalt der Lokführer zahlt. Kriegen sie kein Gehalt, zahlen die Gewerkschaften einen Ausgleich? Und noch eine Frage: bekomme ich beim Streik etwas von meiner Jahreskarte zurück, wenn ich mich nun anders fortbewegen muss? Danke

Servus,

der Ersatz (das ist weniger als das Gehalt) für ausgefallenen Lohn, der von einer Gewerkschaft bezahlt wird, heißt Streikgeld.

Entschädigungen gibt es bei Verspätungen ab 60 Minuten. Wenn z.B. auf Deiner täglichen Linie statt vier bloß eine Bahn stündlich fährt, gibt es nix.

Hier sind die Einzelheiten: http://www.fahrgastrechte.info/Wie-mache-ich-meine-R…

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Hallo, die Lokführer gehen ja diese Woche wieder in den
Streik. Mich würde jetzt mal interessieren, wer denn
eigentlich in den Streik-Tagen das Gehalt der Lokführer zahlt.
Kriegen sie kein Gehalt, zahlen die Gewerkschaften einen
Ausgleich?

genau dafür bildet die Gewerkschaft eine „Streikkasse“, um Streiks finanziell
zu ermöglichen. Wie viel genau dort gezahlt wird, kann ich nicht sagen.

Und noch eine Frage: bekomme ich beim Streik etwas
von meiner Jahreskarte zurück, wenn ich mich nun anders
fortbewegen muss? Danke

Der BGH hat 2012 entschieden, das Streik bzw. Streikankündigung als
höhere Gewalt qualifiziert. Bei dieser Entscheidung ging es zwar um die
Lufthansa, ich würde aber erwarten, das es im Falle der Bahn eben so
aussieht. Eine Ausgleichszahlung muss damit nicht geleistet werden,
lediglich Kulanz wäre möglich.

Gruß,
Steve

Fahrgastrechte vs. force majeure
Hallo Steve,

genau diesen Punkt haben die Schienenverkehrsunternehmen mit einheitlichen Bedingungen für Fahrpreiserstattungen und Entschädigungen gelöst, bei denen das Thema „force majeure oder nicht“ keine Rolle spielt.

Fahrpreiserstattungen erfolgen auch für die Streiktage genau nach den Regeln, die sonst auch gelten: Ab 60 min Verspätung gibts Geld - allerdings bei Zeitkarten nicht besonders viel.

Schöne Grüße

MM

Höhe des Streikgeldes
Servus,

das Streikgeld wird von Gewerkschaft zu Gewerkschaft unterschiedlich berechnet - ganz grob übern Daumen ist es etwa die Hälfte des ausgefallenen Bruttos, aber steuer- und sozialversicherungsfrei, da kein Arbeitslohn.

D.h. im „Netto“ gibt es nur bei relativ niedrigen Bezügen recht spürbare Einbußen.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Man fasst sich ja an den Kopf bei so einer Frage, mindestens im ersten Teil !

Das zahlen die Streikenden aus ihrer eigenen Tasche, so wichtig ist ihnen die Sache.

Mit ihrem Gewerkschaftsbeitrag zahlen sie auch in eine Streikkasse ein. Aus der Kasse werden die Lohnersatzzahlungen geleistet, die natürlich nun nicht mehr der Arbeitgeber zahlt.
Streikgeld ist deutlich niedriger als das reguläre Gehalt.

Was hat denn der Besitz einer Jahreskarte mit dem Streik zu tun ? Man kann doch fahren. Vieleicht nicht dann man man es eigentlich wollte, aber man kann.
Deshalb gibts da auch kein Geld zurück.

Bei Verspätungen gibts Geld zurück. Das ist gesetzlich so geregelt.

MfG
duck313

fast…
Hallo,
die GdL zahlt einen Festbetrag von EUR 75,-/Tag.
Wenn ihre Kasse dann leer ist, tritt der übergeordnete Verband (hier der Deutsche Beamtenbund (sic!)) ein.

Gruß
HaWeThie

Streikgeld GdL
Servus,

die GdL zahlt einen Festbetrag von EUR 75,-/Tag.

damit sind es dort nicht so sehr die Bezieher kleinerer Gehälter, sondern eher die Güterzugfahrer mit ihren Nachtzuschlägen, die einen starken Unterschied spüren.

Wenn ihre Kasse dann leer ist, tritt der übergeordnete Verband (hier der Deutsche Beamtenbund (sic!)) ein.

Ja, so kurios das heute klingt - das war eben der Beitrag der Beamten, die selber nicht streiken durften, aber von den erstreikten Bezügen via Anpassung der Besoldung auch profitierten.

Hat in diesem Zusammenhang eigentlich der Deutsche Beamtenbund im Gegenzug irgendwas zu melden, oder beschränkt sich seine Funktion auf die Refinanzierung?

Andererseits: Die GdL dürfte schon eine ziemlich gut gefüllte Kriegskasse haben, so dass sich diese Frage wohl nur abstrakt stellt.

Schöne Grüße

MM

Ich hätt auch noch eine Frage dazu
Moin
Frage: Wenn alle Lokführer in Deutschland am selben Tag an Bäumen aufgehängt werden, wieviel Bäume bräuchte man dann?
Gruß,
Branden

Frage: Wenn alle Lokführer in Deutschland am selben Tag an
Bäumen aufgehängt werden, wieviel Bäume bräuchte man dann?

Und so einer regt sich über die Stasi auf.

T.

Hallo,

Man kann doch fahren. Vieleicht nicht dann man man es
eigentlich wollte, aber man kann.

Wenn ein Streik wirksam wird, dann ist es unter Umständen nicht mehr möglich auf alternative Züge umzusteigen. Und die Aussicht dann in zwei Wochen wieder fahren zu können ist ja wohl kein angemessener Ersatz.

Gruß
Werner

Und so einer regt sich über die Stasi auf.

Ich weiß ja: Humor ist nicht jedermanns Sache.

Servus,

Streikgeld ist deutlich niedriger als das reguläre Gehalt.

rechne mal nach - der Unterschied ist nicht dramatisch.

Was hat denn der Besitz einer Jahreskarte mit dem Streik zu tun?

Der Zusammenhang ist, dass man, wenn durch ausfallende Züge mehr als 60 Minuten Verspätung eintritt, auf Antrag eine pauschale Entschädigung bekommt.

Das hier:

Man kann doch fahren. Vielleicht nicht dann man man es eigentlich wollte, aber man kann. Deshalb gibts da auch kein Geld zurück.

ist Unsinn. Wenn im Regionalverkehr mindestens ein Zug stündlich fährt, gibt es keine Verspätung von über 60 Minuten. Wenn z.B. im 120-Minuten-Takt gefahren wird, kann es die leicht geben.

Bei Verspätungen gibts Geld zurück. Das ist gesetzlich so geregelt.

Ebent, ebent. Und zwar ohne Unterscheidung zwischen verschiedenen Gründen für die Verspätung.

Schöne Grüße

MM

Hallo Doc,

dass Thema „Waldsterben“ gehört in Natur&Umweltschutz.

Gruß
vdmaster

Hallo,
bei der single-tree-Methode braeuchte man 25ooo Baeume.
Mit der multi-use-Methode lassen sich die groesseren Baeume mehrfach nutzen.
Weitere Baumminimierung erreicht die time-delay-multi-use-Methode.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft_Deutscher_…
Gruss Helmut

Und so einer regt sich über die Stasi auf.

Ich weiß ja: Humor ist nicht jedermanns Sache.

Das kommt auf den Humor der Gegenseite an und nicht alles kann man mit rhetorischen Figuren entschuldigen besonders wenn jemand in vwerschiedenen Fällen äußerst verbissen aktuiert und alles andere als intellektuell.

Ich weiß ja: Humor ist nicht jedermanns Sache.

die Einsicht kommt zu spät :stuck_out_tongue:

Hallo,

die GdL zahlt einen Festbetrag von EUR 75,-/Tag.

damit sind es dort nicht so sehr die Bezieher kleinerer Gehälter, sondern eher die Güterzugfahrer mit ihren Nachtzuschlägen, die einen starken Unterschied spüren.

?? Wenn sie streiken, dann doch auch nachts? Wenn sie nicht nachts fahren, bekommen sie auch keinen Zuschlag?

Wenn ihre Kasse dann leer ist, tritt der übergeordnete Verband (hier der Deutsche Beamtenbund (sic!)) ein.

Ja, so kurios das heute klingt - das war eben der Beitrag der Beamten, die selber nicht streiken durften, aber von den erstreikten Bezügen via Anpassung der Besoldung auch profitierten.

Wieso war? Ist es jetzt anders?

Hat in diesem Zusammenhang eigentlich der Deutsche Beamtenbund im Gegenzug irgendwas zu melden, oder beschränkt sich seine Funktion auf die Refinanzierung?

Vertritt der Beamtenbund irgendwelche Interessen? Muss man ja nicht öffentlich kundtun.

Andererseits: Die GdL dürfte schon eine ziemlich gut gefüllte Kriegskasse haben, so dass sich diese Frage wohl nur abstrakt stellt.

Wenn der Beamtenbund den größten Teil zahlt, dann leert die sich praktisch kaum.

Grüße

Hallo,

Frage: Wenn alle Lokführer in Deutschland am selben Tag an Bäumen aufgehängt werden, wieviel Bäume bräuchte man dann?

Alle? Alle, die streiken könnten? Oder alle die streiken? Wie auch immer. Die GdBuL würde sicher die Transportkapazitäten bereitstellen, da die ja nicht alle dorthin laufen sollen.

Grüße

Servus,

?? Wenn sie streiken, dann doch auch nachts? Wenn sie nicht nachts fahren, bekommen sie auch keinen Zuschlag?

Ebent. Und das Streikgeld wird ohne Nachtzuschlag ausgezahlt.

Wieso war? Ist es jetzt anders?

Das Phänomen ist, wie man am aktuellen Fahrplan sehen kann, nur noch in ganz paar Ecken in Westdeutschland von irgendeiner Bedeutung - die paar beamteten Lokführer, die es noch eine Weile geben wird, laufen halt noch mit. In der Zeit, die den Hintergrund für die Mitgliedschaft der GdL im Beamtenbund bildete, sahen die Größenverhältnisse ein bissle anders aus.

Wenn der Beamtenbund den größten Teil zahlt, dann leert die sich praktisch kaum.

Tut er es denn? Eben war noch von einer Art Subsidiarität die Rede.

Schöne grüße

MM