hallo fanny9,
habs nimmer ausgehalten und grade einen relativ dicken zweig
abgeschnitten !
na ja, mit viel gut will kann ich unter der rinde schon " grün
" erkennen ?
lebt der Zweug, ist der grüne Ring deutlich
um sicher zu sein, hab ich mit dem ensomeser ein stück rinde
vom dicken hauptstamm geschält FREUDE !!! da seh ich echt
noch GRÜN !!!
hoffentlich warst Du damit vorsichtig genug.
Sollte das „Grün“ verletzt worden sein,sind an dieser Stelle nun die „Wasserleitungen“ für alles, was darüber gewachen ist, tot.
Merke: Nur diese relativ dünne grüne Schicht ist es, die lebt. Das darunter ist Holz, das hat zwar mal gelebt, dient im Gehölz - und das ist Lorbeer aber hauptsächlich der Stabilisierung. Wie die Knochen im Menschen.
und wie gehts jetzt weiter ?
muss ich ALLE zweige abknipsen , RADIKAL ?
müssen musst Du prinzipiell gar nichts.
Stell Dir vor, der Lorbeer wüchse in der der freien Natur, da kommt auch niemand und entfernt tote Äste. Natürlich brechen sie irgendwann, z.B. bei Sturm, oder es drängelt sich ein Tier hinein, aber normalerweise bleibt das Skelett einfach stehen.
Was aber passiert ist, dass der Lorbeer dort, wo er noch lebt, nicht einfach Blätter treibt, sondern junge Zweige. Du kriegst im Lauf der Zeit eine komplette neue Garnitur davon. Die haben natürlich besser Platz zur Entwicklung, wenn nicht überall sperriges totes Zeug herumstakst.
Außerdem ist es für jede geschädigte Pflanze, ob Strauch oder nicht, ein großer Kraftakt, nach einem Frost- oder sonstigen Schaden neu auszutreiben. Der Lorbeer „weiß“ nicht, dass er sagen wir 15 Möglichkeiten hat, neue Äste zu treiben. Er „weiß“ auch nicht, wie es weitergeht, ob genug Regen kommt, ob genug Nährsalze für alle neuen Astversuche vorhanden sind. Jede Pflanze versucht auf Teufel komm raus zu überleben.
Wiederum in der freien Natur, mit einem Wurzelballen, der mindestens die Größe des gesamten Strauchumfangs einnimmt, wäre das nicht so das Problem mit den jungen Zweigen.
Bei Dir im Topf herrscht Mangel - daraus folgt, dass Du dem Lorbeer nur einen Gefallen tust, wenn Du ihn stutzt und ihm damit die Möglichkeiten des Neuaustriebs zunächst stark reduzierst.
Also tapfer an die Schere! Lass 3-5 Hauptäste und entferne immer dort, wo sich Äste verzweigen direkt an dieser Stelle. Bitte keine Aststummel produzieren.
was soll ich ich mit den 100000000 blättern machen ?
Das sind bestenfalls ein paar Hundert.
ein paar für die küche ok, aber den rest ?
ob noch für die Küche musst Du selbst wissen. „Eigentlich“ werden Blätter zum Würzen nicht dadurch hergestellt, dass sie am Strauch versehentlich über den Winter hängen bleiben. Sie werden frisch gepflückt und innerhalb kürzester Zeit getrocknet. Kann sein, dass die bei Dir keinerlei Aroma mehr haben. Da Dein Lorbeer leider nicht südlich der Alpen steht, wird er sowieso nicht das Gewürz liefern (können), nicht einmal von lebenden Blättern, das Du aus dem Handel kennst.
Insoweit kannst du mit dem Laub ohne Verlust tun, was Du auch mit dem Laub tust, das sonst von Bäumen und Sträuchern in Deinem Garten fällt: ab damit in den Kompost oder die Bio-Tonne.
viele Grüße
Geli